1904 |
Eine schwimmende Schifferkirche wird im Humboldthafen (Tiergarten) eingeweiht.
Es handelte sich um ein zur Kirche ausgebautes Schiff, das bis 1944 in
verschiedenen Häfen festmachte. Seit 1918 war Pastor Friedrich
Lindenmeyer der Schiffspfarrer.
|
1906 |
Das Umformwerk Koppenplatz, Auguststraße 56/57 (Mitte), nimmt den
Betrieb auf.
|
1911 |
Der Bund Jungdeutschland wird in Berlin gegründet.
|
1918 |
Der örtliche Arbeiter- und Soldatenrat in Weißensee erklärt den
Gemeindevorstand und die Gemeindevertretung für aufgelöst und
übernimmt selbst die Amtsführung.
|
1918 |
Nach einer Reichsverordnung wird die Erwerbslosenfürsorge auch für
Berliner geregelt.
|
1918 |
Eine Gaunerbande in Uniform raubt unter dem Vorwand einer »Beschlagnahme im
Auftrag des Arbeiter- und Soldatenrates« eine Tabakgroßhandlung in
der Pariser Straße/Ecke Fasanenstraße (Charlottenburg) aus. Sie
»beschlagnahmten« 40 Kisten Zigarren.
|
1919 |
Auf dem Friedhof Friedrichsfelde findet die Beisetzung des am 11. November durch
ein Attentat ermordeten Vorsitzenden der USPD Hugo Hasse statt. Am Grabe
sprachen Wilhelm Dittmann, Rudolf Breitscheid u.a.
|
1922 |
In Zehlendorf wird in den Räumen der früheren Kriegsküche in der
Schönower Straße 8 eine Einrichtung zur Winterspeisung für
Erwachsene eröffnet.
|
1928 |
Die Stadtverordnetenversammlung beschließt die Gründung der
»Berliner Verkehrs-AG« (BVG), in die die drei städtischen
Verkehrsunternehmen, die Straßenbahn-Betriebs-GmbH, die Omnibus-AG und die
Elektrische Hoch- und Untergrundbahnen-AG, eingehen sollten.
|
1933 |
Der für die KPD illegal wirkende Schauspieler Hans Otto wird in einem
Café am Victoriaplatz von der SA verhaftet.
|
1933 |
Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) findet eine
Generalmitgliederversammlung der Deutschen Christen statt, an der
10 000 Anhänger teilnehmen. Redner war u.a. Gauobmann Dr.
Reinhold Krause.
|
1934 |
Reichskanzler Adolf Hitler übernimmt für den verstorbenen
Reichspräsidenten Paul von Hindenburg die Schirmherrschaft über die
XI. Olympischen Spiele in Berlin.
|
1934 |
In Berlin beginnt ein zweitägiger Reichsmusikertag. Im Dezember
1933 waren noch 85 000 erwerbslose Musiker gezählt worden.
Bis Jahresmitte 1934 konnten 4 000 von ihnen beschäftigt
werden, indem 20 neue Orchester gegründet wurden.
|
1935 |
Das Polizeipräsidium gibt die Umbenennung von Straßen in fünf
Berliner Bezirken bekannt. So wurde in Spandau der Russenweg in Ungewitterweg
umbenannt.
|
1935 |
Die Frauenklinik der Berliner Charité beurlaubt den international bekannten
Hormonforscher Selmar Aschheim wegen dessen jüdischer Abstammung auf der
Grundlage des Reichsbürgergesetzes.
|
1936 |
Der Spielfilm »Burgtheater« hat in Berlin Premiere. In der Regie von
Willi Forst spielten Olga Tschechowa, Werner Krauss und Hans Moser.
|
1941 |
Eberhard Diepgen wird in Berlin geboren. Er war von 1984 bis
1989 Regierender Bürgermeister (CDU) von West-Berlin und wurde nach
der Gesamtberliner Wahl am 2. Dezember 1990 Regierender Bürgermeister
des vereinten Berlins.
|
1944 |
Die letzte der vielen Verordnungen gegen jüdische Bürger verbietet
ihnen auch in Berlin den Aufenthalt in Wärmehallen.
|
1944 |
Die Männer des Volkssturmkreises I (Charlottenburg-Spandau) leisten auf dem
Olympischen Platz (Charlottenburg) ihren Fahneneid.
|
1945 |
Deutsche Staatsangehörige, die französische Soldaten beherbergen,
dürfen mehr Gas verbrauchen als es die Rationalisierungsverordnung
vorsieht. Der Verbrauch für die französischen Gäste mußte
getrennt ausgewiesen werden. Sparsamkeit wurde gefordert.
|
1946 |
Im Magistratssitzungssaal im Neuen Stadthaus einigen sich die Vertreter der vier
Berliner Parteien über die personelle Besetzung der Magistratsabteilungen.
Die Vorläufige Verfassung sah 16 Magistratsämter vor.
|
1946 |
In einem Schreiben an die vier Besatzungsmächte bittet die Leitung der
evangelischen Kirche von Berlin-Brandenburg die vier Besatzungsmächte um
eine schnelle Rückführung der evakuierten Kinder und Jugendlichen.
|
1946 |
Um den Zusammenbruch der Berliner Wirtschaft zu verhindern, wendet sich der FDGB
Groß-Berlin mit der Bitte an die Alliierten, eine kontinuierliche
Versorgung Berlins mit Kohle zu sichern.
|
1947 |
Mit den Stimmen von SPD, SED und LDP verabschiedet die
Stadtverordnetenversammlung nach kontroverser Debatte ein neues Schulgesetz
für Groß-Berlin. Es sah die Schaffung einer zwölfstufigen
Einheitsschule ohne obligatorischen Religionsunterricht vor.
|
1947 |
Der »Rundfunk im amerikanischen Sektor« (RIAS) eröffnet mit einer
Sendereihe unter dem Titel »Freiheit gegen Totalitarismus« die
offizielle Propaganda der Amerikanischen Militärregierung gegen den
Kommunismus.
|
1948 |
Der Präsident der Vollversammlung und der Generalsekretär der
Vereinten Nationen appellieren an die Großmächte, unverzüglich
Maßnahmen zur Lösung der Berlin-Frage zu ergreifen.
|
1952 |
Der Magistrat bewilligt der Ostberliner Jüdischen Gemeinde einen
Baukostenzuschuß von 300 000 Mark (Ost) für die
Instandsetzung der in der NS-Zeit zerstörten Einrichtungen und
Gebäude.
|
1953 |
Der Magistrat beschließt, Kraftfahrzeuge neu zu kennzeichnen. Anstelle der
seit 1948 gültigen Buchstaben »GB« wurden nun je nach
Fahrzeugart der Buchstabe I in Verbindung mit A bis H vergeben. Die neuen
Kennzeichen wurden ab dem 19. November ausgegeben.
|
1953 |
In den Ausstellungsräumen an der Jebensstraße (Charlottenburg)
eröffnet Volksbildungssenator Prof. Joachim Tiburtius die
»Internationale Buchausstellung 1953« mit 8 000 deutschen
und 2 000 ausländischen Titeln sowie einer Zeitungssonderschau.
|
1960 |
In der Stephanstraße 44 (Tiergarten) wird das Gemeindehaus der Freien
Evangelischen Gemeinde mit einem Festgottesdienst eingeweiht. Damit erhielt die
kleinste der vier Berliner Freikirchen 60 Jahre nach ihrer Gründung
erstmals ein eigenes Gebäude.
|
1961 |
Das Stalin-Denkmal in der Stalinallee (Friedrichshain) wird nachts in aller
Stille abgerissen. Die Stalinallee wurde am folgenden Tag in Karl-Marx-Allee
bzw. Frankfurter Allee um- bzw. rückbenannt.
|
1967 |
Das Studentenparlament der Technischen Universität Berlin beschließt,
sich selbst aufzulösen, und setzt Neuwahlen für Mitte Dezember an.
|
1968 |
In Mehlem bei Bad Godesberg stirbt der Sozialpädiater Erich Schröder.
Schröder kam 1942 nach Berlin. Er war Direktor beim Senator für
Gesundheitswesen sowie Ordinarius für Sozialhygiene und öffentliches
Gesundheitswesen an der Freien Universität Berlin.
|
1972 |
Ein Sturm mit Windspitzen bis zu 50 m/s, ein »Jahrhundertsturm«,
fordert in Berlin und Umgebung Tote und Verletzte und verursacht Schäden in
Millionenhöhe. In Königs Wusterhausen stürzte der 245 m hohe
Sendemast um.
|
1973 |
In der Potsdamer Straße (Schöneberg) wird mit dem Abriß des
traditionsreichen Sportpalastes begonnen. Die 1910 eröffnete
Sportstätte war an eine Wohnungsbaugesellschaft verkauft worden, die an
dieser Stelle den Bau einer Wohnsiedlung plante.
|
1973 |
Das Sturmtief »Xorana« verursacht in Berlin Windgeschwindigkeiten der
Stärke 9 bis 10.
|
1976 |
Der Schiffsverkehr über die Elbe nach Berlin ist nach fünf Monaten
Pause (wegen zu niedriger Wasserstände) wieder möglich. Die Folgen der
sommerlichen Dürre waren überwunden.
|
1989 |
Die Volkskammer in Ost-Berlin wählt Hans Modrow (SED) zum neuen DDR-
Regierungschef.
|
1993 |
Die seit 1961 zwischen Wittenbergplatz und Mohrenstraße unterbrochene
U-Bahn-Strecke der früheren Linie A ist wieder hergestellt und wird von der
U2 Vinetastraße (Pankow) - Ruhleben befahren.
|
1995 |
Dem ehemaligen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Prof. Ernst
Benda, wird im Centrum Judaicum in Würdigung »seiner
Beschäftigung mit Problemen der deutsch-jüdischen Geschichte« die
Moses-Mendelssohn-Medaille überreicht.
|
1995 |
Der Prozeß gegen den ehemaligen Vorsitzenden des Staatsrates, Egon Krenz,
und gegen fünf weitere Mitglieder des SED-Politbüros wird nach wenigen
Minuten vertagt. Die Anwälte hatten den Vorsitzenden Richter, Hans-Georg
Bräutigam, für befangen erklärt.
|
1995 |
Auf einer Baustelle am Alexanderplatz (Mitte) ermitteln Beamte der Polizei und
des Arbeitsamtes 29 Schwarzarbeiter, vorrangig Bürger aus Kroatien und
Jugoslawien. Die Arbeitgeber mußten mit empfindlichen Geldstrafen rechnen.
|
1995 |
Prinz Charles, der britische Thronfolger, besucht eine Plattenbauwohnung in
Hellersdorf.
|
1996 |
Am Adenauerplatz (Charlottenburg) wird ein Gedenkstein für Mete Eksi
enthüllt. Vor fünf Jahren war der damals 19jährige Berliner
türkischer Herkunft an den Folgen einer gewalttätigen
Auseinandersetzung zwischen Berliner Jugendlichen gestorben.
|
1996 |
Der Sozialdemokrat und Stadtälteste Kurt Exner stirbt im Alter von
95 Jahren. Exner war Bürgermeister in Neukölln, Mitglied des
Abgeordnetenhauses und Senator für Arbeit und Soziales unter dem
Regierenden Bürgermeister Willy Brandt.
|
1997 |
Der Senat wählt Ehrhart Körting (SPD) zum neuen Justizsenator.
Körting trat die Nachfolge von Lore Maria Peschel-Gutzeit an, die in den
rot-grünen Senat von Hamburg überwechselte. Körting war
früher Vize-Präsident des Berliner Verfassungsgerichtshofes.
|
1998 |
Das Berliner Polizeiorchester begeht mit einem Galakonzert in der Berliner
Philharmonie sein 50jähriges Bestehen.
|
1998 |
In Berlin tritt die neue Verordnung über das Halten von Hunden in Kraft.
Nunmehr mußten Hunde in Treppenhäusern und auf allen Wegen sowie bei
Veranstaltungen an die Leine genommen werden. Das Halsband mußte Namen und
Anschrift des Besitzers tragen.
|
1999 |
Das »Haus der Demokratie und Menschenrechte« in der Greifswalder
Straße 4 (Prenzlauer Berg) wird nach dem Umzug aus der
Friedrichstraße mit einem Fest eröffnet. 38 Bürger-,
Menschenrechts- und Umweltgruppen hatten im dem ehemaligen Gewerbehof ihre
Büros.
|
1999 |
Im Stella-Musical-Theater am Marlene-Dietrich-Platz (Tiergarten) wird der
diesjährige Medienpreis »Bambi« verliehen. Der Preis wurde in
15 Kategorien vergeben. Mit einem »Jahrhundert-Bambi« wurde die
Boxlegende Max Schmeling ausgezeichnet.
|