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1809 | 
Die »Gesetzlose Gesellschaft zu Berlin« wird gegründet. Sie sah 
sich als »Trägerin der Tradition, der Kultur und der Wissenschaft in 
enger Verbindung der Mitglieder untereinander« und zählte bei ihrer 
Gründung 14 Personen.
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1841 | 
In Berlin wird ein Vertrag zwischen Preußen, Dänemark, Mecklenburg-
Schwerin, Lübeck und Hamburg über die Errichtung einer 
Eisenbahnverbindung zwischen Berlin und Hamburg geschlossen.
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1847 | 
Der Komponist und Dirigent Felix Mendelssohn Bartholdy stirbt im Alter von nur 
38 Jahren in Leipzig. Am 7. November wurde der Leichnam nach Berlin 
überführt. Er erhielt ein Ehrengrab auf dem Dreifaltigkeitskirchhof I, 
Blücherplatz/Baruther Straße.
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1866 | 
Unter dem Protektorat der Königin Augusta entsteht der 
»Vaterländische Frauenverein vom Roten Kreuz«. Er setzte sich aus 
Frauenhilfsvereinen aller Berliner Stadtbezirke zusammen, die während des 
Krieges zwischen Preußen und Österreich entstanden waren.
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1869 | 
Eine Konferenz der deutschen Frauenbildungs- und Erwerbsvereine, die bis zum 6. 
November dauerte, beginnt in Berlin. Das Ergebnis war die Gründung eines 
Verbandes dieser Vereine.
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1869 | 
Der »Verein zur Förderung der Erwerbstätigkeit des weiblichen 
Geschlechts« erhält als »Lette-Verein zur Förderung 
höherer Bildung und Erwerbsfähigkeit des weiblichen Geschlechts« 
einen neuen Namen.
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1878 | 
Die Victoria-Speicher-AG wird gegründet. Sie ging am 19. April 1905 in 
die 1885 gegründete Allgemeine Berliner Omnibus-AG ein.
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1883 | 
Die erste Nummer des »Berliner Lokal-Anzeigers« erscheint. Diese 
Nummer war in der Hempelschen Buchdruckerei in einer Auflage von 
200 000 Exemplaren gedruckt worden und wurde gratis verteilt.
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1884 | 
Im neuen Gebäude der Technischen Hochschule in Charlottenburg wird das 
Photographische Institut eröffnet.
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1886 | 
Eines der Lose, die der Kaiser, Wilhelm I., bei der Ausstellungslotterie erwarb, 
ist »mit einem hübschen Gewinn herausgekommen«. Die Allgemeine 
Kunstausstellung fand erstmals im Landesausstellungspark am Lehrter Bahnhof 
(Tiergarten) statt.
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1899 | 
Blandine Ebinger wird in Berlin geboren. Mit acht Jahren begann sie ihre 
Schauspielkarriere in Leipzig, die sie mit 14 in Berlin fortsetzte. In den 
zwanziger Jahren wurde sie mit Liedern ihres Ehemannes Friedrich Holländer 
sehr populär.
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1901 | 
Schüler des Steglitzer Gymnasiums gründen den »Wandervogel-
Ausschuß für Schülerfahrten«.
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1902 | 
Im »Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staats-
Anzeiger« werden zum erstenmal Beobachtungen bzw. Messungen aus den 
höheren Luftschichten aufgrund von Ballon- bzw. Drachenmessungen in einer 
Tageszeitung veröffentlicht.
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1911 | 
In Berlin wird der deutsch-französische Marokko-Kongo-Vertrag 
unterzeichnet.
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1912 | 
Der Königliche Tiergartendirektor zu Charlottenburg, Felix Freudemann, der 
seit 1884 im Tiergarten tätig gewesen war, 1906 dessen Direktor 
wurde und im Jahr 1909 den Rosengarten angelegt hatte, stirbt in Berlin.
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1922 | 
Der Mediziner Hermann Carl Albert Gutzmann stirbt in Berlin-Lichterfelde. 
Gutzmann errichtete 1891 ein Ambulatorium für Sprach- und 
Stimmstörungen, das 1912 an die Hals-Nasen-Klinik der Charité 
angegliedert wurde. Er hatte über 300 Arbeiten publiziert.
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1923 | 
Der Preis für elektrischen Niederspannungsstrom je Kilowattstunde 
beträgt 42 Milliarden Mark.
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1925 | 
Eine Polizeiverordnung schreibt für alle Bäckereien und 
Verkaufsstellen von Backwaren Aushänge vor, auf denen Preise und Gewichte 
der Backwaren anzugeben waren.
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1929 | 
Für die Dreharbeiten zu dem Film »Der blaue Engel« nach Heinrich 
Manns Roman »Professor Unrat« mit Marlene Dietrich und Emil Jannings 
in den Hauptrollen fällt die erste Klappe.
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1933 | 
Die erste »Kamera«, eine »Ausstellung für Fotografie, Druck 
und Reproduktion«, wird auf dem Messegelände am Kaiserdamm 
(Charlottenburg) eröffnet.
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1934 | 
Die Böttcherinnung Berlin begeht den 200. Jahrestag ihres Bestehens.
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1935 | 
Der Werberat der deutschen Wirtschaft tagt in Berlin. Er bezeichnete die Angaben 
»Riesenlager« oder »Riesenauswahl« als marktschreierisch und 
damit als unzulässig.
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1935 | 
Das Moabiter Landgericht verurteilt den 45jährigen Berliner Karl F. wegen 
fortgesetzten Heiratsschwindels zu zwei Jahren und drei Monaten Gefängnis. 
Er hatte insgesamt 24 Frauen die Heirat versprochen, um an ihr Geld 
heranzukommen. Alle hießen Anna.
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1935 | 
Berlins Staatskommissar Dr. Julius Lippert und Oberbürgermeister Heinrich 
Sahm geben den Beschluß bekannt, das Schillerdenkmal vor dem 
Schauspielhaus (Mitte) in den Schillerpark (Wedding) zu verlegen.
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1936 | 
Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) veranstaltet die 
Gaubetriebsgemeinschaft »Das Deutsche Handwerk« eine Kundgebung. 
Teilnehmer an der Veranstaltung waren Handwerkerfrauen und Frauen aus deren 
Betriebsgemeinschaft.
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1937 | 
Gleichzeitig mit dem »Gesetz über die Neugestaltung deutscher 
Städte« erläßt der Beauftragte der NSDAP für 
Städtebau, Albert Speer, die »Erste Anordnung über die 
Neugestaltung der Reichshauptstadt Berlin«.
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1938 | 
Eugen Klöpfer, Intendant der Volksbühne am Bülowplatz (Rosa-
Luxemburg-Platz), stellt an das Reichsministerium für Volksaufklärung 
und Propaganda den Antrag, den Verein »Volksbühne« 
aufzulösen.
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1941 | 
Im Harnack-Haus in Dahlem spricht Max Planck in einem öffentlichen Vortrag 
über »Sinn und Grenzen der exakten Naturwissenschaften«, in dem 
er warnte, den Gedanken an die Konstruktion der Uran-Maschine nicht zu den 
bloßen Utopien zu rechnen.
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1944 | 
Die »Gesetzlose Gesellschaft zu Berlin« begeht mit einer Feier im 
»Deutschen Club« unter der Leitung des »Zwingherrn« Carl 
Semper (Zwingherr von 1937 bis 1948) ihr 135. Stiftungsfest.
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1945 | 
Vertreter von KPD, SPD und LDP nehmen im Haus der Staatsoper zur geplanten 
Schulreform, insbesondere zum Verhältnis von Kirche und Schule, Stellung. 
Sie kritisierten die CDU wegen ihrer ablehnenden Haltung gegenüber den 
Forderungen der anderen Parteien.
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1946 | 
In der Stuttgarter Villa Reitzenstein findet eine »Besprechung über 
die Berliner wissenschaftlichen Institute« statt. Es nahmen Vertreter 
Bayerns, Großhessens, Württemberg-Badens, des Länderrats der US-
Zone und der amerikanischen Militärregierung teil.
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1946 | 
Der Verlag Chemie erhält vom Leiter der Information Control Branch in US 
Berlin District die Genehmigung zur Herausgabe des Chemischen Zentralblatts. 
Sitz der Redaktion war Berlin-Charlottenburg.
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1948 | 
Die Berliner Stadtverordnetenversammlung genehmigt die Statuten der Freien 
Universität Berlin.
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1951 | 
Bundesminister Jakob Kaiser übergibt den Heimatvertriebenen das »Haus 
der ostdeutschen Heimat« am Kaiserdamm 83 (Charlottenburg).
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1951 | 
Auf dem Steinplatz (Charlottenburg) weiht die Vereinigung der Opfer des 
Stalinismus (VOS) einen Gedenkstein für die Opfer des Stalinismus ein. Die 
Gedenkrede hielt der Vorsitzende der VOS, Erich Kalweit.
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1955 | 
Der Magistrat erläßt die »Verordnung über die 
Volksmusikschulen«. Diese Erziehungsstätten verfolgten das Ziel, 
musikalische Begabungen frühzeitig zu erkennen und zu fördern. Eine 
gleichlautende Verordnung war für die DDR am 2. Februar erlassen worden.
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1958 | 
Anläßlich des 10jährigen Bestehens der Freien Universität 
Berlin findet im Auditorium maximum eine akademische Feier statt. Festredner 
waren Bundespräsident Prof. Theodor Heuss, der Regierende 
Bürgermeister Willy Brandt und Rektor Prof. Gerhard Schenck.
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1958 | 
Zum Abschluß des akademischen Festakts aus Anlaß des 10jährigen 
Bestehens der Freien Universität (FU) erhalten die Nobelpreisträger 
Prof. Max von Laue und der Förderer der FU, Prof. George N. Shuster (New 
York, USA), die Ehrendoktorwürde der Universität.
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1961 | 
Am Hüllenpfuhl in der Gatower Feldflur (Spandau) werden fünf 
Zwergschnepfen, die in Mitteleuropa in ihrem Bestand teilweise stark 
gefährdet sind, auf ihrem Rastplatz beobachtet.
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1963 | 
Gegen 4.00 Uhr morgens erschießen DDR-Grenzposten einen 
Flüchtling, der in der Nähe des Reichstages durch das eisige Wasser 
der Spree nach West-Berlin zu schwimmen versucht. Der Leichnam wurde von 
Tauchern aus Ost-Berlin geborgen.
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1965 | 
Die Stadtbezirksbürgermeister von Mitte, Kurt Goldberg (SED), und von 
Friedrichshain, Hans Höding (SED), werden auf den konstituierenden 
Sitzungen der jeweiligen Stadtbezirksversammlung in ihren Ämtern 
bestätigt.
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1968 | 
Vor dem Landgericht am Tegeler Weg (Charlottenburg), in dem die 
Ehrengerichtsverhandlung gegen den Rechtsanwalt Horst Mahler stattfand, kommt es 
zu einer schweren Straßenschlacht zwischen der 
Außerparlamentarischen Opposition und der Polizei.
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1972 | 
Die Regionalsynode Ost der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg wählt 
den bisherigen Bischofsamtsverwalter Albrecht Schönherr mit der 
erforderlichen Zweidrittelmehrheit zum Bischof für die Ostregion der 
Berlin-Brandenburgischen Kirche.
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1985 | 
In der Staatsbibliothek PK wird erstmals der mit 25 000 Mark dotierte 
Franz-Karl-Meier-Preis, benannt nach dem verstorbenen Verleger des 
»Tagesspiegel«, für hervorragende Leitartikel verliehen. 
Preisträger war Matthias Friedrich vom »Wiesbadener Kurier«.
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1989 | 
Auf dem Alexanderplatz (Mitte) findet eine von Ostberliner Kulturschaffenden 
initiierte Kundgebung für Reformen und Demokratie statt, an der mehr als 
500 000 Menschen teilnahmen.
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1991 | 
Bundeskanzler Helmut Kohl mahnt vor der im Berliner Reichstagsgebäude 
tagenden CDU/CSU-Bundestagsfraktion die beschleunigte Umbenennung von 
Straßen im Ostteil der Stadt an.
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1993 | 
In der Neuen Wache Unter den Linden (Mitte) wird die vergrößerte 
Skulptur »Mutter mit totem Sohn« von Käthe Kollwitz aufgestellt. 
Damit war die Umgestaltung der Zentralen Gedenkstätte der Bundesrepublik 
Deutschland faktisch abgeschlossen.
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1995 | 
Die Entlastungsstraße zwischen Kemperplatz und Potsdamer Straße 
(Tiergarten) wird wegen Bauarbeiten am Potsdamer Platz für drei Jahre 
für den Verkehr gesperrt.
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1995 | 
Rund 2 500 Ärzte und Patienten demonstrieren auf dem 
Kurfürstendamm (Charlottenburg) gegen die Einführung des 
»Einheitlichen Bemessungsmaßstabes«, durch den ab Januar 
1996 den Kassenärzten weniger Geld für die Patientenbehandlung 
zur Verfügung steht.
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1996 | 
Vor dem Berliner Landgericht beginnt der Prozeß gegen zwei Berliner, die 
in Thailand Kinderpornos produziert und international vertrieben haben sollen. 
Außerdem bestand der Vorwurf des sexuellen Mißbrauchs von Kindern.
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1996 | 
Innensenator Jörg Schönbohm (CDU) erklärt auf eine 
parlamentarische Anfrage, daß die Berliner Polizei bei ihren 
Einsätzen künftig öfter  Fahrräder benutzen werde.
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1996 | 
Der arbeitslose Bäcker Albert Fischer (51) wird von Innensenator Jörg 
Schönbohm (CDU) für seine Zivilcourage mit einer Uhr und einer Packung 
Konfekt ausgezeichnet. Er hatte einer Frau geholfen, die von ihrem 
Lebensgefährten geschlagen und gewürgt wurde.
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1996 | 
Hans Wall, Chef der Firma Wall Verkehrsanlagen, übergibt dem Bezirk 
Kreuzberg das von ihm für 250 000 Mark restaurierte 
»Café Achteck« am Chamissoplatz, ein achteckiges 
Toilettenhäuschen aus der Gründerzeit für männliche Nutzer.
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1996 | 
Anneke van Dok, Außenhandelsministerin der Niederlande, und 
Bürgermeister Joachim Zeller (CDU) pflanzen auf dem Alexanderplatz (Mitte) 
die ersten von insgesamt 20 000 Tulpenzwiebeln, eine Spende des 
holländischen Blumenschaugartens Keukenhof.
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1996 | 
An einer Demonstration oppositioneller türkischer und kurdischer 
Organisationen gegen Menschenrechtsverletzungen in der Türkei vor dem Roten 
Rathaus nehmen rund 2 000 Menschen teil. Anlaß war der Besuch 
des türkischen Präsidenten S. Demirel in Berlin.
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1996 | 
Egon Bahr, Mitarchitekt der Ostpolitik der 70er Jahre, liest im Willy-Brandt-
Haus (Stresemannstraße/Wilhelmstraße, Kreuzberg) aus seinem Buch 
»Zu meiner Zeit«. Darin nannte er auch bislang unveröffentlichte 
Fakten des Zustandekommens der Ost-Verträge.
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1997 | 
Aus einer Senatsvorlage von Bausenator Jürgen Klemann (CDU) ist zu 
erfahren, daß in den Jahren 1991 bis 1996 insgesamt 
89 100 Menschen die Stadt verlassen haben, aber nur 
41 500 Personen hinzugezogen sind.
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1997 | 
Ein Sprecher der Berlin Tourismus Marketing GmbH schätzt die Zahl der 
Berlin-Touristen bis zum Jahresende auf annähernd zehn Millionen ein. Das 
wären eine halbe Million mehr als im bisherigen Rekordjahr 1989, dem Jahr 
des Mauerfalls.
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1998 | 
Die neu gestaltete Uferpromenade am Berlin-Spandauer Schiffahrtskanal (Kieler 
Straße, Mitte) wird der Öffentlichkeit übergeben. An der rund 
300 m langen Promenade wurden 84 Bäume gepflanzt sowie eine 
Fußgängerbrücke und eine Aussichtsplattform errichtet.
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1998 | 
Das Berliner Oberverwaltungsgericht billigt der Islamischen Föderation, der 
zwölf Moscheevereine angehören, den Status einer Religionsgemeinschaft 
zu. Damit war in Deutschland erstmals der Weg frei, die islamische Religion an 
Berliner Schulen zu lehren.
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1999 | 
Am Alexanderplatz (Mitte) erinnern Künstler mit Ausstellungen und 
Denkzeichen an die Demonstration des 4. November 1989 auf diesem Platz.
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1999 | 
Im Zoologischen Garten zu Berlin (Tiergarten) trifft der achtjährige 
Spitzmaulnashornbulle »Jasper«, eine Leihgabe des Leipziger Zoos, ein. 
Der Bulle sollte mit vier Kühen für Nachwuchs im Berliner Zoo sorgen.
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