Berlin am 1. November
   
1539 Kurfürst Joachim II. Hektor empfängt in der Nikolaikirche zu Spandau aus der Hand des Brandenburger Bischofs Mathias von Jagow das Abendmahl in beiderlei Gestalt. Von diesem Zeitpunkt an galt die Mark als lutherisches Land.
 
1714 Johann Joachim Spalding wird in Triebsees im schwedischen Vorpommern geboren. Der evangelische Geistliche und Aufklärer war ab 1764 Propst und erster Pfarrer an der Nikolai- und Marienkirche sowie preußischer Oberkonsistorialrat.
1715 König Friedrich Wilhelm I. erläßt eine verschärfte »Verordnung, keinen Schaden denen auf den Strassen zu Berlin gesetzten Laternen zuzufügen, und wie solches zu bestraffen«, in der auf Beschädigungen derselben 50 Taler Buße bzw. Staupenschläge standen.
1717 In einer Kabinettsorder wird dem Magistrat befohlen, daß, solange die Schrader'sche Apotheke am Molkenmarkt in gutem Stande sei, keine neue Apotheke in einer Entfernung von weniger als 200 Schritt angelegt werden soll.
1750 Friedrich II. rügt seinen Außenminister von Podewils in der Abfassung einer Note: »Worte ändern oder einen neuen Sinn hineinbringen, sind sehr verschiedene Dinge, die ich Sie ernstlich auseinanderzuhalten bitte, wenn Sie wollen, daß wir Freunde bleiben.
1773 Die St.-Hedwigs-Kirche an der Südostecke des Opernplatzes wird durch den Fürsten Krasicky, Bischof von Ermland, geweiht.
1806 In der Spenerschen Zeitung wird ein Steckbrief gegen 22 Verbrecher veröffentlicht, die aus dem Stadtvogteigefängnis ausgebrochen waren.
1819 Dem Tiermediziner Georg Peter Halbach, seit 1818 Repetitor an der Tierarzneischule in Berlin, wird eine besondere Abteilung des Pferdespitals übertragen.
1820 Eine Säuberungsaktion beginnt an der Berliner Universität. Bis zum Ende des Sommersemesters 1821 mußten 84 Studenten die Universität verlassen, da sie irgendwann Mitglieder von burschenschaftlichen Organisationen waren.
1821 Die Technische Gewerbeschule, die von Peter Christian Wilhelm Beuth gegründet wurde, nimmt in der Klosterstraße 36 (Mitte), wo sich auch die Räume der Technischen Deputation befinden, ihren Unterrichtsbetrieb auf.
1827 Der klassische Philologe Wilhelm Dindorf, Sohn eines Leipziger Bibliothekars, wird zum ersten Custos der Königlichen Bibliothek in Berlin ernannt. Dindorf übte dieses Amt jedoch nur ein Jahr lang aus.
1835 Werner Siemens tritt für drei Jahre in die Berliner Vereinigte Artillerie- und Ingenieurschule ein, die sich an der Ecke Wilhelmstraße/Unter den Linden (Mitte) befand.
1846 Ein am Gewerbeinstitut in der Klosterstraße (Mitte) neu eingerichtetes Unterrichtsfach, Entwerfen von Gebäuden, wird dem Architekten Ludwig Lohde übertragen.
1858 Meinert Lornsen wird in Keitum auf Sylt geboren. Lornsen war ab 1883 als Lehrer im Berliner städtischen Schulwesen tätig und leitete ab 1913 eine Schwerhörigenschule. Er gehörte mehrere Jahre dem Vorstand des Berliner Lehrervereins an.
1864 Carl Kaßner wird in Berlin geboren. Der Meteorologe und Astronom war von 1890 bis 1925 am Preußischen Meteorologischen Institut tätig und wirkte auch als Professor für Meteorologie an der Technischen Hochschule.
1865 Die »Fortbildungsanstalt für junge Mädchen« wird in Berlin durch den Lehrer Lohff gegründet. Sie sollte »jungen oder auch alten strebsamen Mädchen Gelegenheit geben, sich fortzubilden und sich speziell für den ... Geschäftsbetrieb vorzubereiten«.
1871 Das Schlußstück der Berlin-Lehrter Bahn von Gardelegen nach Lehrte wird eröffnet. Damit war die 101,8 km lange Gesamtstrecke Berlin - Lehrte befahrbar; der durchgehende Personenverkehr ab Lehrter Bahnhof (Tiergarten) wurde am 1. Dezember aufgenommen.
1871 Der »letzte große Romantiker der deutschen Bühne« Hermann Hendrichs stirbt in Berlin. Hendrichs gehörte viele Jahre dem Berliner Hoftheater als Schauspieler an.
1871 Aus Anlaß des 50jährigen Stiftungsfestes erhält die Gewerbeakademie in der Klosterstraße (Mitte) eine Verfassung mit akademischer Selbstverwaltung. In Paragraph 1 wurde erklärt, daß die Königliche Gewerbe-Akademie eine technische Hochschule ist.
1871 Die Pferdebahn der Westend-Gesellschaft H. Quistorp & Co. hat Betriebseröffnung. Die erste Strecke führte vom Pferdebahnhof in Charlottenburg zur Kastanienallee in Westend.
1872 Der neu erbaute Potsdamer Bahnhof (Tiergarten) wird dem öffentlichen Verkehr übergeben, nachdem er bereits am 30. August von Kaiser Wilhelm I. benutzt wurde.
1874 Die Urbanstraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
1874 Die »Spenersche Zeitung« wird nach mehrfachem Besitzerwechsel mit der »National-Zeitung« verschmolzen. Mit der letzten Ausgabe am 31. Oktober endete die mehr als hundertvierunddreißigjährige Geschichte des Berliner Blattes.
1874 Die Böckhstraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
1874 Die Lachmannstraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
1874 Die Grimmstraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
1874 Die Fichtestraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
1876 Carl Gottlieb Heinrich Erdmann stirbt in Berlin. Erdmann war von 1824 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1874 Lehrer für Chemie, Physik und Pharmazie an der Tierarzneischule.
1878 Die Sammlung historischer Telegraphenapparate aus dem ehemaligen Generaltelegraphenamt in Berlin wird in das 1872 neu gegründete Reichspostministerium überführt.
1880 Das Bronzestandbild des Generalfeldmarschalls Friedrich Heinrich Ernst Graf von Wrangel auf dem Leipziger Platz, geschaffen von dem Bildhauer Karl Klein, wird enthüllt.
1880 Alfred Lothar Wegener wird als Sohn eines Altphilologen in Berlin geboren. Der Geophysiker und Polarforscher wurde vor allem durch seine Kontinentalverschiebungstheorie bekannt.
1885 Im Wettbewerb um die Errichtung eines Lutherdenkmals wird dem Berliner Bildhauer Paul Otto der 1. Preis zugesprochen.
1885 In Tempelhof wird eine Vergnügungssteuer eingeführt.
1886 Die komplette Villen-Einrichtung des Amtsvorstehers von Stralau wird versteigert. Möbel aus 13 Zimmern, eine Waffensammlung, Bibliothek, drei Plüschgarnituren, drei Ruderboote und naturwissenschaftliche Raritäten wurden in Stralau »lebhaft besprochen«.
1886 Die Vossische Zeitung veröffentlicht erstmals in ihrer Abendausgabe eine Bodenwetterkarte aus dem nordatlantisch-europäischen Bereich vom selben Tag, die eine Analyse des Luftdruckfeldes und die Temperaturangaben enthält.
1886 In der Reichenberger Straße 66 (Kreuzberg) wird die erste Desinfektionsanstalt Berlins eröffnet.
1887 In Pankow wird nach einem Großbrand die Schaffung einer Freiwilligen Feuerwehr beschlossen.
1888 Die Militäreisenbahnstrecke Berlin - Zossen wird für den öffentlichen Verkehr freigegeben.
1889 Zum 350. Jahrestag der Reformation in Brandenburg wird vor der Nikolaikirche in Spandau ein Denkmal für Kurfürst Joachim II. Hektor eingeweiht.
1891 Der monumentale Schloßbrunnen (Neptunbrunnen), ein Huldigungsgeschenk der Stadt Berlin an Kaiser Wilhelm II., der vom Bildhauer Reinhold Begas entworfen worden war, wird auf dem Schloßplatz feierlich enthüllt.
1892 Die erste Volksbadeanstalt Berlins in der Moabiter Turmstraße 85 a (das erste kommunale Hallenbad) wird dem Betrieb übergeben.
1895 Max und Emil Skladanowsky führen im Varieté »Wintergarten« am Bahnhof Friedrichsstraße »lebende Bilder«, eine Vorstufe zum Film, vor. Mit einem »Bioskop« wurden lebensgroße Darstellungen und Serienaufnahmen projeziert.
1897 Der Bahnhof Hankels-Ablage an der Görlitzer Eisenbahn wird in Zeuthen umbenannt.
1898 Der Kunstsalon von Bruno und Paul Cassirer, von Henry van der Velde ausgestattet, wird in der Viktoriastraße eröffnet.
1898 Die Korporation der Berliner Buchhändler begeht ihr fünfzigjähriges Bestehen und gibt aus diesem Anlaß eine Festschrift heraus.
1903 Der Jurist und Althistoriker Theodor Mommsen stirbt in Charlottenburg. Mommsen kam 1858 nach Berlin. 1861 - 1887 hielt er an der Berliner Universität Vorlesungen über Alte Geschichte. Am 10. Dezember 1902 hatte er den Nobelpreis für Literatur erhalten.
1904 Der Bahnhof Zehlendorf/Beerenstraße (Mexikoplatz) wird eröffnet.
1905 Die »Alten Herren der Berliner Burschenschaft Germania (E. V.)« werden als Verein in das Vereinsregister des Königlichen Amtsgerichts eingetragen.
1906 Das Ergebnis von Probebeobachtungen des Astronomen Paul Guthnick auf dem Gelände nahe dem Schloßpark Babelsberg, das für den Neubau der Berliner Sternwarte vorgesehen war, wird an das Kultusministerium eingereicht.
1907 Der Bibliothekar Wilhelm Erman, der zwölf Jahre lang die Leitung der Universitätsbibliothek Berlin und weitere sechs Jahre die der Universitätsbibliothek Breslau innehatte, geht als Direktor an die Universitätsbibliothek Bonn.
1909 Die erste Ausgabe des Mitteilungsblattes »Nachrichten der Hütte« erscheint. Dieses Blatt erschien fortan sechsmal jährlich statt des bisherigen Jahresberichtes des Berliner akademischen Vereins »Hütte«.
1909 Der Bahnhof Heerstraße (Charlottenburg) wird ohne besondere Feierlichkeiten für den Verkehr freigegeben.
1910 Der Bahnhof Hohenzollerndamm (Wilmersdorf) wird eröffnet.
1915 Durch einen Erlaß des Kriegsministeriums erhält der 1866 in Berlin gegründete Lette-Verein die Berechtigung für die systematische Ausbildung von Röntgenassistentinnen.
1916 Eine behördliche Verordnung legt ein generelles Verbot der Benutzung von Kraftdroschken für Vergnügungsfahrten fest.
1916 Erstmalig werden Omnibus-Kutscherinnen eingestellt.
1922 Das gesamte Feuerlöschwesen der Stadt wird zentralisiert und dem Zentralamt der Feuerwehr unterstellt.
1922 In Neukölln muß wie in anderen Verwaltungsbezirken Berlins aufgrund der entstandenen Notlage die Volksspeisung als Massenspeisung wieder eingeführt werden.
1923 Der Preis für elektrischen Niederspannungsstrom je Kilowattstunde beträgt 6,4 Milliarden Mark.
1924 Das von Max Reinhardt finanzierte und vom Architekten Oskar Kaufmann geschaffene intime Theater, die »Komädie« am Kurfürstendamm (Charlottenburg), wird mit dem Stück von Carlo Goldoni »Der Diener zweier Herren« in der Regie von Max Reinhardt eröffnet.
1924 Der Physiker Prof. Friedrich Paschen wird Präsident der Physikalisch- Technischen Reichsanstalt in Berlin.
1925 Eine Vereinigung ehemaliger Schüler der Brauerlehranstalt Berlin wird ins Leben gerufen. Vereinsführer war der Berliner Braumeister Karl Schmucker.
1925 Mehr als 2 000 Jugendliche verabschieden in Berlin die erste Delegation der deutschen Arbeiterjugend in die Sowjetunion. Die 17 gewählten Delegierten traten zwei Tage später ihre Reise an.
1926 Joseph Goebbels wird zum neuen Gauleiter der Berliner NSDAP ernannt. Er hatte den Auftrag, innerparteiliche Streitigkeiten zwischen den Gruppen des »alten« Gauleiters, Dr. Ernst Schlange, und dem Führer der Berliner SA, Kurt Daluege, zu schlichten.
1926 Durch eine Verfügung des Preußischen Landwirtschaftsministerium wird das Institut für Parasitenkunde an der Tierärztlichen Hochschule Berlin gegründet.
1928 Der Physiker Erich Giebe übernimmt die Abteilung II für Elektrizität und Magnetismus der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt.
1928 Das Berliner Paketpostamt geht zur täglich zweimaligen Paketausfahrt über. Am 1. November 1914 hatte man die bis dahin übliche täglich dreimalige Paketausfahrt auf eine Fahrt pro Tag reduziert.
1930 Das NSDAP-Organ »Der Angriff« erscheint erstmals als Tageszeitung.
1932 Die »Berliner Elektrizitäts-Union G.m.b.H.« wird gegründet. Das Stammkapital der Gesellschaft betrug 84 Millionen Reichsmark. Die Gesellschaft war ein Zusammenschluß der Inhaber von Vorzugsaktien der »Berliner Kraft- und Licht-Aktiengesellschaft«.
1933 Bei der S-Bahn tritt eine Fahrpreissenkung in Kraft. Die Monatskarte kostete statt 13,50 Mark nur noch zwölf Mark. Außerdem wurde ein Kurzstreckentarif mit 15 Pfennig in der 3. Klasse und 20 Pfennig in der 2. Klasse eingeführt.
1933 Generalsuperintendent D. Emil Karow wird vom Evangelischen Kirchenrat als Bischof von Berlin bestätigt.
1933 Die Forschungsabteilung des Reichsluftfahrtministeriums bildet unter Leitung des Hauptmanns Schwarzenberger die Zentrale für Wissenschaftliches Berichtswesen (ZWB).
1934 Der Pharmazeut Rudolf Dietz, der von 1886 bis zu seiner Berufung an die Technische Hochschule Dresden im Jahre 1900 in Berlin tätig war, stirbt in Dresden.
1934 Der Polizeipräsident von Berlin fordert alle Berliner auf, Haustürenbettler sofort anzuzeigen. Der Aufruf ging davon aus, daß die meisten Bettler in Wirklichkeit nicht bedürftig waren und gutgemeinte Gaben eher das Gegenteil bewirkten.
1934 Die Landwirtschaftliche Hochschule wird zusammen mit der Tierärztlichen Hochschule an den Verwaltungskörper der Berliner Universität angeschlossen und erhält die Bezeichnung »landwirtschaftlich- tierärztliche Fakultät« der Universität Berlin.
1934 Die Dresdner Bank beginnt mit einer kostenlosen Mittagsversorgung von täglich 100 Bedürftigen. Die Kosten trugen das Direktorium und die höheren Beamten.
1935 Der Ton-Spielfilm »Liebesträume« von Heinz Hille hat im »Atrium« in der Kaiserallee Uraufführung. Darsteller waren u.a. Olga Tschechowa und Hans Söhnker.
1935 Zwei Präparatoren des Berliner Naturkundemuseums beginnen mit dem Präparieren des Gorilla-Riesen »Bobby«, der im Berliner Zoo gestorben war. Das Tier hatte ein Lebendgewicht von fünf Zentnern gehabt.
1935 Im Friedrichshain wird ein Eisstadion eröffnet. Es war für Hockey sowie Eisschnell- und Eiskunstlauf vorgesehen.
1935 Am Kurfürstendamm (Charlottenburg) beginnen Umgestaltungsarbeiten. Der Boulevard sollte von »überladenem Prunk und pomphaftem Kitsch« befreit werden.
1935 In Berlin-Gatow wird die Luftkriegs-Akademie eröffnet.
1935 Die Kirchliche Hochschule der Bekennenden Kirche in Dahlem wird verboten. Sie wurde illegal weitergeführt.
1936 Der Flugplatz Staaken (Spandau) wird unter militärische Verwaltung gestellt. Seitdem landeten hier auch Gäste des NS-Regimes.
1945 In einem Befehl des Alliierten Kontrollrates wird die Beschäftigung von ehemaligen NSDAP-Mitgliedern als Lehrkräfte verboten.
1945 Die Alliierte Kommandantur ordnet die Eröffnung von 19 Volksgaststätten für die Berliner an, die über keine Kochgelegenheit verfügen.
1945 Nachdem die Alliierte Kommandantur einem entsprechenden Beschluß des Magistrats zustimmte, gilt wieder die Schankerlaubnissteuer aus dem Jahre 1942.
1945 Nach einer Magistratsmitteilung sind die Finanzämter in Berlin zuständig für Einkommens-, Lohn-, Umsatz-, Vermögens- und Gewerbesteuern, für die Gebäudeinstandsetzungsabgabe sowie für die Festsetzung der Einheitswerte.
1946 Der Ingenieur Karl P. Matthes übernimmt die Leitung des Lehrstuhls für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen an der Technischen Universität Berlin.
1946 Bei der S-Bahn werden wieder Monatskarten eingeführt. Außerdem wurde die 2. Wagenklasse abgeschafft.
1946 Die Finanzabteilung des Magistrats richtet eine Pfandkammer ein.
1946 Die Pfarrer Poelchau und Schrader werden als erste hauptamtliche Gefangenen- Seelsorger Berlins nach dem Zweiten Weltkrieg im Untersuchungsgefängnis Alt-Moabit in ihr Amt eingeführt.
1946 Die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin übernimmt das Heinrich- Hertz-Institut für Schwingungsforschung.
1946 Die Bezeichnung »Magistrat der Stadt Berlin« wird entsprechend der von der Alliierten Kommandantur am 20. Oktober 1946 in Kraft gesetzten Vorläufigen Verfassung durch »Magistrat von Groß-Berlin« ersetzt.
1946 Die ersten 178 Neubauwohnungen im östlichen Teil der Stadt an der Werneuchener Straße/Ecke Große-Leege-Straße (Hohenschönhausen) werden fertiggestellt.
1946 Auf einer Tagung ihres Landesausschusses erhebt die CDU als zweitstärkste Partei in Berlin den Anspruch auf die Stelle des ersten Stellvertretenden Oberbürgermeisters.
1946 Das Oskar-Helene-Heim, Orthopädische Klinik und Schulungsanstalt für Körperbehinderte, in Dahlem wird von der Abteilung für Gesundheitswesen beim Magistrat, Landesgesundheitsamt, treuhänderisch übernommen.
1946 Zur Erleichterung des Lebensmitteleinkaufs im Anschluß an die Arbeitszeit erhalten Berufstätige vom Magistrat ausgestellte besondere Ausweise, die zu einer bevorzugten Bedienung in Kleinhandelsgeschäften berechtigen.
1946 Die rund 28 000 Mann starke US-amerikanische Besatzungstruppe in Berlin wird auf 7 800 Mann reduziert.
1947 Die 81 Feuerwachen in Berlin sind nach kriegsbedingten Störungen wieder in Betrieb. Mit 36 941 Hydranten und 1 034 Brunnen war die Kapazität der Wasserentnahmestellen zu ca. 90 % gegenüber dem Vorkriegsstand erreicht.
1948 In allen Sektoren Berlins werden die Lebensmittelrationen erhöht. In der Kartengruppe III erhielt z.B. ein Bewohner der westlichen Sektoren täglich 400 g Brot, 50 g Nährmittel, 40 g Fleisch, 30 g Fett, 40 Gramm Zucker, 400 g Kartoffeln und 5 g Käse.
1949 Die BVG führt auf einer Strecke in Lichterfelde erstmals den »Einmannbetrieb« ein. Der Fahrer kassierte auch das Fahrgeld.
1949 Am zweiten Tag seines Berlin-Besuches wird der Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, zum Ehrendoktor der Philosophischen Fakultät der Freien Universität Berlin ernannt.
1950 Mit einem Sender in der Mauerstraße (Mitte) beginnt die DDR den Probebetrieb zur Einführung des UKW-Rundfunks.
1950 Der Architekt Prof. Heinrich Tessenow stirbt in Berlin. Tessenow baute u.a. den Innenraum von Schinkels Neuer Wache in Berlin zu einem Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs um. Tessenow war Lehrer an der Technischen Hochschule zu Berlin.
1952 Das Institut für Meteorologie und Geophysik der Freien Universität Berlin beginnt mit der tägliche Herausgabe einer eigenen »Berliner Wetterkarte«.
1954 Die Volkspolizei wird mit grünen Uniformen anstelle der bisherigen dunkelblauen Anzüge ausgestattet.
1954 Das Institut für Meteorologie und Geophysik der Freien Universität Berlin beginnt, die für das Wettergeschehen in Berlin wichtigen Hoch- und Tiefdruckgebiete mit männlichen bzw. weiblichen Vornamen zu bezeichnen.
1956 Die BVG (Ost) stellt die Omnibuslinien 37 »U-Bahnhof Lichtenberg - Bürknersfelde (Marzahn)« und 41 »Dimitroffstraße - Bürknersfelde« auf O-Bus-Betrieb um.
1959 Im Studentendorf Schlachtensee beziehen die ersten Kommilitonen ihre Zimmer.
1962 Auf Initiative des Bürgermeisters von Friedrichshain, Hans Höding, wird ein Gebäude in der Dimitroffstraße (Petersburger Straße, südlich des Bersarinplatzes) zum Sitz der Stadtbezirksverwaltung.
1962 Ulf Timmermann wird in Berlin geboren. Der Leichtathlet des TSC Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in Seoul 1988 die Goldmedaille im Kugelstoßen. Timmermann war 1983 Vize-Weltmeister, 1990 Europameister, 1985 und 1989 Weltcupsieger.
1962 Die Brandenburgstraße im Bezirk Kreuzberg wird in Lobeckstraße umbenannt.
1963 Zum 190. Jahrestag der Weihe der St.-Hedwigs-Kathedrale konsekriert Erzbischof Alfred Bengsch, Bischof von Berlin, deren Hochaltar und übergibt damit die kriegszerstörte Kirche nach umfangreichen Wiederaufbauarbeiten wieder ihrer Bestimmung.
1964 Die Berliner Wetterkarte, herausgegeben vom Institut für Meteorologie und Geophysik der Freien Universität Berlin, beginnt mit der Veröffentlichung von Werten des Staubgehaltes in der Atmosphäre.
1967 An der Gründungsversammlung der »Kritischen Universität« an der Freien Universität Berlin nehmen im Auditorium maximum über 2 000 Studierende teil.
1968 Dr.-Ing. Hans Joachim Bielig wird als ordentlicher Professor auf den Lehrstuhl »Technologie der Obst- und Gemüseverwertung« der Technischen Universität Berlin berufen.
1968 Die Reichsbahn, Betriebsteil S-Bahn, schafft den Zugbegleiter auf den innerstädtischen Strecken ab. Der letzte Einsatz erfolgte in der Zuggruppe »K«. Danach fuhren die Züge im »Einmannbetrieb«.
1971 Der Privatdozent Dr. Roland Tressl wird auf den Lehrstuhl für Chemisch- technische Analyse an die Fakultät Landbau der Technischen Universität Berlin berufen.
1973 Die BVG (West) setzt erstmalig auch Omnibus-Fahrerinnen ein.
1985 Den Professoren Ernst Ruska, Erfinder des Elektronenmikroskops, und Konrad Zuse, der die erste programmgesteuerte Rechenanlage baute, wird vom Regierenden Bürgermeister für ihre Forschungsarbeiten die Ernst-Reuter-Plakette in Silber überreicht.
1989 Mit einem Festgottesdienst in der Spandauer Nikolaikirche gedenkt die Evangelische Kirche des 450. Jahrestages der Einführung der Reformation in der Mark Brandenburg.
1993 Auf dem Flughafen Schönefeld treten erstmals Einschränkungen für laute Flugzeuge während der Nachtstunden in Kraft.
1993 Im Roten Rathaus (Mitte) wird eine Büste des früheren Oberbürgermeister von Berlin (1921-1929), Gustav Böß, aufgestellt. Der Chef der Senatskanzlei, Volker Kähne, erinnerte in seiner Laudatio an Böß' Verdienste, von denen die Stadt noch heute profitiert.
1994 Zur Finanzierung der Pflegeversicherung beschließt der Senat, vom nächsten Jahr an den Buß- und Bettag als gesetzlichen Feiertag zu streichen.
1995 In Vertretung des Regierenden Bürgermeisters gibt Umweltsenator Volker Hassemer im Schloßsaal des Hotels Kempinski einen Empfang anläßlich der Jubiläumsgala »100 Jahre Kino«.
1995 Hans Günter Schumacher, Vorstandssprecher der Deutschen Umweltstiftung, nimmt im Umweltbundesamt an der Mauerstraße (Mitte) die Verleihung des Umweltpreises 1995 für Journalisten an die Redaktion »Juckreiz«, einer Umweltzeitung von Jugendlichen, vor.
1995 Im öffentlichen Dienst im Ostteil Berlins werden die Löhne und Gehälter von 90 % auf 94 % des Westniveaus angehoben.
1995 In den Stadtbezirken Mitte und Prenzlauer Berg werden vier Straßen rück- bzw. umbenannt: Arthur-Becker-Straße in Kniprodestraße, Dimitroffstraße in Danziger Straße, Hans-Beimler-Straße in Otto-Braun-Straße und Clara-Zetkin-Straße in Dorotheenstraße.
1996 In der Kreutzigerstraße an der Kreuzung zur Boxhagener Straße (Friedrichshain) wird ein Anschlag auf eine Straßenbahn der Linie 21 verübt. Ein Wagen der Straßenbahn brannte vollständig aus.
1996 Im künftigen Stadtteilzentrum Hellersdorf, dem größten Berliner Bauprojekt nach den Bauvorhaben um den Potsdamer Platz, wird Richtfest für die ersten drei Wohn- und Geschäftshäuser gefeiert. Bauherr des Gesamtprojekts war die Mega AG (Berlin).
1996 Im ehemaligen Hamburger Bahnhof, Invalidenstraße (Tiergarten), wird das neue »Museum für Gegenwart« mit zeitgenössischer Kunst feierlich eingeweiht. Gezeigt wurde die Sammlung des Berliner Unternehmers und Kunstsammlers Erich Marx, eine Dauerleihgabe.
1996 Für die ersten Häuser mit 580 Wohnungen auf den Staakener Feldern (Spandau) wird Richtfest gefeiert. Die Errichtung der Siedlung am Gärtnereiring durch die Berliner Trigon-Gruppe sollte insgesamt 290 Millionen Mark kosten.
1996 Die neuen Ladenschlußzeiten, die Öffnung der Geschäfte ist nun bis 20.00 Uhr erlaubt, werden am ersten Tag von den Verbrauchern im Westteil Berlins rege genutzt, während sie im Ostteil der Stadt eher verhalten angenommen werden.
1997 Die vierte Opern-Gala zugunsten der Aids-Hilfe findet in der Deutschen Oper (Charlottenburg) statt. Vicco von Bülow, alias Loriot, moderierte die Veranstaltung.
1997 Die Jury des zweiten Wettbewerbs zum »Denkmal für die ermordeten Juden Europas« in Berlin wählt acht Künstler aus, die am 14. und 15. November ihre zur Endausscheidung für das Denkmal ausgewählten Entwürfe vorstellen sollen.
1998 Der Zeichner Dieter Goltzsche wird vom Neuen Berliner Kunstverein mit dem mit 20 000 Mark dotierten Hannah-Höch-Preis 1998 ausgezeichnet. Damit erhielt nach Emmet Williams und Wolf Vostell erstmals ein ostdeutscher Künstler die Auszeichnung.
1998 Die dreitägige Präsentation von Hochgeschwindigkeitszügen Europas auf dem Gelände des Bahnbetriebswerkes Grunewald geht zu Ende. Mehr als 150 000 Besucher hatten die zehn hochmodernen Schienenfahrzeuge, darunter Eurostar und ICE 3, besichtigt.
1998 Die Benutzungsgebühren für Rettungs- und Geburtshilfewagen der Berliner Feuerwehr, die erst Ende 1997 von 330 auf 440 Mark gestiegen waren, werden auf 415 Mark gesenkt.
1999 Im Hochhaus der Technischen Universität Berlin (TU) am Ernst-Reuter-Platz (Charlottenburg) eröffnet die Zentraleinrichtung Moderne Sprachen (ZEMS) ein multimediales Sprachlernzentrum. Es sollte das Angebot der Sprachausbildung für Studenten verbessern.
1999 In Berlin wird der Förderverein »Operette in Berlin e.V.« vom Vereinspräsidenten Fritz Hille vorgestellt. Zu den wichtigsten Aufgaben des Vereins gehörte, sich für die Wiedereröffnung des Metropol- Theaters, das 1997 geschlossen worden war, einzusetzen.
2000 In den Arkaden am Potsdamer Platz (Tiergarten) feiert der »Berliner Kurier«, drittgrößte Tageszeitung der Stadt, fünf Tage lang sein 10jähriges Jubiläum. Caroline Methner wurde als neue Chefredakteurin der Boulevardzeitung vorgestellt.

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