Berlin am 24. März
  
1443 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn löst vom Rat der Stadt Berlin die Spandauer Heide (Grunewald) wieder ein, die er an diesen verpfändet hatte.
 
1643 Kurfürst Friedrich Wilhelm bestätigt wie sein Vater Georg Wilhelm die Einigung zwischen den Berliner und Cöllner Fischern einerseits und denjenigen des Spandauer Kietzes andererseits über die Fischerei auf der unteren Spree.
1742 Der russische bevollmächtigte Minister, von Czernichew, trifft, aus Kopenhagen kommend, in Berlin ein.
1786 Leopold Heinrich Wichard Freiherr von Lützow, Bruder des Freikorpsführers, wird in Berlin geboren. Der preußische Generalleutnant war eine Mittelsperson zwischen den Reformern Stein, Gneisenau, Scharnhorst und den Patrioten im Königreich Westfalen.
1807 Mit einer Verordnung der Akademie der Wissenschaften werden Bücheranschaffungen für die Königliche Bibliothek in der Zeit der Besetzung Berlins durch französische Truppen eingestellt.
1824 Bruno Kerl wird in St. Andreasberg geboren. Der Chemiker wurde 1867 als Dozent an die Bergakademie in Berlin berufen.
1840 Carl Christoph Albert Heinrich von Kamptz werden anläßlich seines 50jährigen Dienstjubiläums von der Stadt Berlin die Ehrenbürgerrechte verliehen. Der Justizbeamte war 1804 in den Dienst des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. getreten.
1848 Fünfzehn Soldaten, die während der Revolutionskämpfe in der Nacht vom 18. zum 19. März gefallen sind, werden mit einem Trauerzug auf dem Invalidenfriedhof beigesetzt.
1849 Die Mathieustraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen. Sie existiert heute nicht mehr.
1849 Die Wassertorstraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
1849 Das Bethanienufer (Kreuzberg) erhält seinen Namen. 1937 bis 1947 wurde die Straße Felsendamm genannt und am 31. Juli 1947 in Bethaniendamm umbenannt.
1849 Die Pücklerstraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
1849 Der Mariannenplatz (Kreuzberg) erhält seinen Namen.
1849 Die Brandenburgstraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen. Am 1. November 1962 wurde sie in Lobeckstraße umbenannt.
1849 Die Jakobikirchstraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
1849 Die Mariannenstraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
1849 Der Wassertorplatz (Kreuzberg) erhält seinen Namen.
1849 Das Mariannenufer (Kreuzberg) erhält seinen Namen. Ab 24. März 1849  wurde die Straße in Bethanienufer umbenannt. 1937 bis 1947 hieß die Straße Felsendamm und sie wurde am 31. Juli 1947 in Bethaniendamm umbenannt.
1849 Der Oranienplatz (Kreuzberg) erhält seinen Namen.
1849 Die Orangenstraße und die Neue Orangenstraße (Kreuzberg) werden zusammenhängend in Oranienstraße umbenannt.
1865 Der Bildhauer August Karl Eduard Kiss stirbt in Berlin. Bestattet wurde er auf dem Alten Kirchhof der St.-Matthäus-Gemeinde (Schöneberg).
1875 Der Berliner Lette-Verein beschließt die Ausbildung von Handarbeitslehrerinnen durch den Verein.
1876 Heinrich Spiero wird in Königsberg geboren. Der Literaturhistoriker und promovierte Jurist, Sohn eines jüdischen Unternehmers, schrieb wichtige biographische Beiträge über die Literatur des 19. und des frühen 20. Jh., insbesondere über Wilhelm Raabe.
1882 Robert Koch gibt vor den Mitgliedern der Berliner Physiologischen Gesellschaft im Vortragssaal des Instituts in der Dorotheenstraße die Entdeckung des Tuberkelbazillus bekannt. Das von ihm entwickelte Heilmittel »Tuberkulin« brachte leider keinen Erfolg.
1884 Peter Joseph Wilhelm Debye wird in Maastricht (Niederlande) geboren. Der Physiker und Nobelpreisträger war u.a. Professor an der Berliner Universität und hielt Vorlesungen über Elektrolyte, Röntgenstrahlung, Kristall- und Quantenphysik.
1886 Die Schriftstellerin Fanny Lewald feiert in voller geistiger und körperlicher Frische ihren 75. Geburtstag.
1890 Rudolf Reichelt wird geboren. Der Ruderer der Berliner Ruder-Gesellschaft gewann bei den Olympischen Spielen in Stockholm 1912 mit dem deutschen Achter die Bronzemedaille.
1891 Der Senior der Berliner Schulrektoren, Karl Kinzel, nimmt in der Aula der 4. und 5. Gemeindeschule seinen feierlichen Abschied aus dem Schuldienst.
1891 Der Musikdozent Max Michael, einer der ältesten Lehrer an der Berliner Kunstakademie, stirbt.
1894 Der Berliner Stadtverordnete Prof. Dr. Friedrich August Leo bestimmt in seinem Testament, daß die Einkünfte aus seinem Nachlaß (Leo- Stiftung«) für die »Ausbreitung und Ausgestaltung« der Volksbibliotheken verwendet werden sollen.
1896 Die Firma Siemens & Halske erhält ein halbes Jahr nach der Entdeckung der X-Strahlen (Röntgenstrahlen) durch Wilhelm Conrad Röntgen ein erstes Patent (DRP 91028) auf eine für medizinische Zwecke bestimmte Röntgenröhre mit regulierbarem Vakuum.
1899 Anläßlich seines 70. Geburstages wird dem Referenten für die technischen Hochschulen Preußens, Dr. Wilhelm Wehrenpfennig, in der Technischen Hochschule von Vertretern dreier Lehranstalten eine goldene Gedenkmünze mit seinem Bildnis überreicht.
1904 Peter Bischoff wird geboren. Der Segelsportler errang bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 zusammen mit Hans-Joachim Weise die Goldmedaille in der Starboot-Klasse.
1907 In der Nachbarschaft des Männerasyls in der Wiesenstraße wird ein Frauenasyl eingeweiht.
1909 Der Architekt und Baumeister Alfred Messel, der u.a. das Kaufhaus Wertheim am Leipziger Platz und das Pergamon-Museum entworfen hat, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Alten Kirchhof der St.-Matthäus-Gemeinde in Schöneberg.
1911 Um 24.00 Uhr erfolgt der Start zum ersten Sechstagerennen im Sportpalast. Den Startschuß gab Hans Wassmann, Schauspieler vom Deutschen Theater. Den Rennen der ersten Nacht schauten bis zu 6 000 Besucher zu. Es war das 3. Berliner Sechstagerennen.
1920 Infolge des Generalstreiks gegen die Regierung Kapp kann vom Anhalter Bahnhof (Tiergarten) nur der Lokalverkehr nach Halle aufrechterhalten werden.
1920 Vom Potsdamer Platz wird der Zugverkehr nach Frankfurt am Main über Kreiensen geleitet.
1920 Die Technische Nothilfe führt weiterhin Notstandsarbeiten in den Gasbetriebsanstalten aus, da die Arbeiter nicht an ihren Arbeitsplätzen erscheinen.
1920 Die Gasversorgung Berlins ist noch nicht wieder aufgenommen worden, da mit dem Magistrat noch Verhandlungen über die von den Arbeitern gewünschte Entlassung der Beamten im Gange sind, die während des Streiks Notstandsarbeiten ausgeführt haben.
1920 Die Verhandlungen über die Neubildung der Regierung werden fortgesetzt. Sämtliche Fraktionen der Nationalversammlung, mit Ausnahme der USPD, hielten vormittags erneut Sitzungen im Reichstagsgebäude ab, in denen die Vorsitzenden Bericht erstatteten.
1920 Vom Stettiner Bahnhof wird nach dem Generalstreik gegen die Regierung Kapp der fahrplanmäßige Verkehr nach Stettin und Pommern in vollem Umfange wieder aufgenommen, nachdem in Eberswalde die Durchfahrt der Züge zugesichert worden war.
1920 Gegen Mittag nehmen die Arbeiter fast in allen Elektrizitätskraftwerken wieder die Arbeit auf. Mit der vollen Durchführung der Stromversorgung wurde am 25. März nachmittags gerechnet.
1920 Die Mitglieder der preußischen Regierung beraten über ihre Haltung. Sie beschlossen, die Entscheidung des preußischen Kabinetts von der Haltung des Reichskabinetts abhängig zu machen.
1925 Max von Laue nimmt offiziell seine Tätigkeit als theoretischer Physiker in der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt auf.
1929 Die Berliner SA führt vor der KPD-Zentrale Karl-Liebknecht-Haus am Bülowplatz (Rosa-Luxemburg-Platz, Mitte) einen Propagandamarsch durch.
1937 Der Berliner Staatsschauspieler Arthur Menzel stirbt im Alter von 56 Jahren.
1944 Bei einem schweren Bombenangriff wird das Theater in der Kommandantenstraße 57 (Steglitz) vollständig zerstört.
1946 Der Turner Carl Schuhmann stirbt in Berlin. Der Sportler der Berliner Turnerschaft errang bei den Olympischen Spielen in Athen 1896 mit der Goldmedaille im Pferdsprung den ersten deutschen Olympiasieg. Er gewann in Athen vier Goldmedaillen.
1946 Zu Ehren des am 18. Januar in Rom zum Kardinal geweihten Berliner Bischofs Konrad Graf von Preysing findet in der Deutschen Staatsoper, Friedrichstraße (Mitte), eine Feier statt.
1948 Die Stadträtin Erna Maraun (SPD) wird durch Beschluß der stellvertretenden Militärkommandanten als Leiterin des Hauptjugendamtes bestätigt.
1949 Auf zehn Straßenbahn- und zwei Omnibuslinien, die die Sektorengrenzen überschreiten, führt die BVG den Schaffner-Wechsel ein.
1950 Die Deutsche Akademie der Künste zu Berlin wird im Haus der Deutschen Staatsoper an der Friedrichstraße neu gegründet. Sie verstand sich als Nachfolgerin der Preußischen Akademie der Künste. Ihr erster Präsident war der Schriftsteller Arnold Zweig.
1956 In der Werner-Seelenbinder-Halle (Prenzlauer Berg) beginnt die sechstägige 3. Parteikonferenz der SED. Während einer Sondersitzung wurden die Delegierten mit der Geheimrede Chruschtschows zum Personenkult und seinen Folgen vertraut gemacht.
1957 Im 20. Länderspiel zwischen Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland im Rugby erlebt die deutsche Mannschaft im Poststadion (Lehrter Straße, Tiergarten) mit 3:11 (0:8) ihre 18. Niederlage.
1958 Die im Ortsteil Britz (Neukölln) gelegene Straße 279 wird in Martin-Wagner-Ring umbenannt, die Straßen 282 und 283 werden in den Bruno-Taut-Ring einbezogen.
1958 In Ost-Berlin beginnt eine mehrwöchige Impfaktion gegen die spinale Kinderlähmung (Polio).
1959 Der bisherige Polizeivizepräsident Hans-Georg Urban wird vom Senat zum neuen Senatsdirektor in der Verwaltung für Verkehr und Betriebe ernannt. Er trat dieses Amt am 7. Oktober 1959 an.
1960 In der Kongreßhalle im Tiergarten findet der 1. Deutsche Journalistentag statt. Den Festvortrag hielt der Tübinger Staatsrechtler Theodor Eschenburg. Bei den Vorstandswahlen wurde Rupert Gießler (Freiburg) als Präsident bestätigt.
1960 Das amerikanische State Department veröffentlicht eine Dokumentation als Beweis dafür, daß Berlin nicht auf dem Territorium einer einzelnen Besatzungsmacht liegt.
1966 Die Mitglieder der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin lehnen mit einer Stimme Mehrheit den vom Präsidenten der Akademie, Prof. Dr. Werner Hartke, beantragten Ausschluß von Prof. Robert Havemann ab.
1982 Aus Anlaß des 100. Jahrestages der Entdeckung des Tuberkelbazillus durch Robert Koch wird am Gebäude des Instituts für Mikrobiologie der Humboldt-Universität eine Gedenktafel enthüllt.
1983 In West-Berlin wird der amerikanische Historiker und Journalist Shepard Stone zum Ehrenbürger der Stadt ernannt.
1985 Das 1926 entstandene Bühnenwerk »Der blaue Boll« von Ernst Barlach hat in den Kammerspielen des Deutschen Theaters in der Regie von Rolf Winkelgrund Premiere. Die Titelrolle verkörperte Kurt Böwe.
1994 Die Berliner Justizsenatorin Jutta Limbach wird von Bundespräsident Richard von Weizsäcker in dessen Amtssitz Schloß Bellevue (Tiergarten) zur Richterin am Bundesverfassungsgericht ernannt und scheidet damit aus dem Berliner Senat aus.
1996 Als Kripobeamte geben sich zwei Männer aus, die am Abend einen 19jährigen Autofahrer in der Mommsenstraße (Charlottenburg) »überprüfen« wollen, sich von ihm in Richtung Adenauerplatz fahren lassen, Geld aus dem Rucksack rauben und flüchten.
1997 Die Polizei schiebt 21 in Berlin lebende Vietnamesen nach Hanoi ab. Damit wurden bisher 136 Vietnamesen gezwungen, in ihre Heimat zurückzukehren.
1997 Unter den Linden (Mitte) wird das rekonstruierte einstige Gebäude des DDR- Außenhandelsministeriums von Bundesbauminister Klaus Töpfer besichtigt. Damit standen den Bundestagsabgeordneten 700 Büroräume in drei Gebäuden zur Verfügung.
1997 Die Geschäfte rund um den Bahnhof Zoo (Charlottenburg) beginnen mit einer dreitägigen Aktion im Interesse der gesunden Ernährung und der Gesundheitsvorsorge. Es wurden u.a. Vorträge gehalten und Zahnbürsten signiert.
1998 Das Statistische Landesamt Berlin teilt mit, daß die Berliner Industrie im Januar 1997 den kleinsten Umsatz seit 1991 erreichte. Er sank um fast 10 % auf 4,1 Mrd. DM.
1998 Der Akademische Senat der Humboldt-Universität zu Berlin berät einen Strukturplan für Einsparungen bis zum Jahr 2000. Danach sollte bis zum 31. März dem Wissenschaftssenator ein Plan vorgelegt werden, der u.a. den Abbau von 83 Professorenstellen vorsah.
1999 Zum Europäischen Sondergipfel treffen die 15 Staats- und Regierungschefs der EU in Berlin ein. Die Tagungsstätte im Hotel Intercontinental in Tiergarten wurde von 3 000 Journalisten aus aller Welt umlagert. Es wurde weiträumig abgesperrt.
2000 In Malchow (Hohenschönhausen) bezieht der erste Storch des Jahres 2000 sein Quartier. Die Ankunft des Storches stellte einen neuen Rekord dar. Die bislang früheste Ankunft eines Storches in Malchow war auf den 30. März datiert.

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