Berlin am 14. März
  
1424 Kurfürst Friedrich I. gestattet der Stadt Köpenick das Abhalten eines Jahr- und Wochenmarktes, damit sie sich befestige und überhaupt in einen besseren Stand bringe.
1455 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn verleiht seinem Heidereiter Hans Sturm die drei Seen Parssee, Plötzensee und Teufelssee in der Teltowschen Heide (Grunewald).
  
1749 Der Prediger Elsner erhält die Genehmigung zur Errichtung eines Schul- und Bethauses der reformierten böhmischen Kolonisten in Böhmisch-Rixdorf sowie die schriftliche Bestätigung für die Bereitstellung einer bestimmten Menge Bauholz.
1754 Durch ein Reskript König Friedrichs II. wird dem hugenottischen Kaufmann Elie Cuny in Köpenick ein Stück Land zur Anlage einer Plantage von Färbepflanzen und Maulbeerbäumen überlassen.
1800 Der Militärfiskus kauft dem Bankier Johann Caspar Kahlbaum das Grundstück Friedrichstraße 118-120 (Friedrichstraße 119- 121, Mitte) ab, um dort die Kaserne für das Reitende Feldartillerie-Korps zu errichten.
1821 Das Bühnenstück »Preciosa« von Pius Alexander Wolff wird in Berlin zum erstenmal aufgeführt.
1829 Aus der St.-Hedwigs-Kirche werden die sterblichen Überreste von Fürst- Bischof Krasicky, der 1773 die Kirche geweiht hatte, in die Gruft der Kathedrale zu Gnesen überführt.
1842 Der Physiker Johann Christian Poggendorf hält in der Sitzung der physikalisch-mathematischen Klasse der Berliner Akademie einen Vortrag über »verbesserte Einrichtungen des Voltameters zur getrennten Auffangung beider Bestandteile des Wassers ...«.
1845 In mehreren Zeitungen erscheint ein von 25 Personen unterzeichneter Aufruf, den »Volksschulbibliotheken-Verein« mit Geld- und Bücherspenden zu unterstützen.
1848 Wie schon am Vortage kommt es nach Einbruch der Dunkelheit zu Übergriffen des Militärs gegen »ruhig einherwandelnde Bürger« auf dem Schloßplatz, in der Breiten Straße und in der Brüderstraße (Mitte). Es gab Verwundete.
1848 Eine Abordnung der Stadtverordneten und des Magistrats mit Oberbürgermeister Krausnick wird von König Friedrich Wilhelm IV. empfangen. Der König verwies zur Lösung der Forderungen der Bürger auf den zum 27. April einberufenen Vereinigten Landtag.
1861 Der Lehrer und Chronist von Zehlendorf Ernst Ferdinand Schäde stirbt in Zehlendorf.
1879 Albert Einstein wird in Ulm geboren. Der Physiker und Nobelpreisträger lebte und arbeitete von 1914 bis 1933 in Berlin.
1883 Der Philosoph, Nationalökonom und Politiker Karl Marx stirbt in London. Marx weilte insgesamt fünfmal in Berlin: in den Jahren seines Studiums 1836 bis 1841, zweimal im Jahre 1848, 1861 und letztmalig 1874.
1884 Durch eine Kabinettsorder werden dem 1862 gegründeten Verein »Berliner Presse« die Rechte einer juristischen Person verliehen.
1886 Das Warenhaus der Tuchfirma Jakob Landsberger am Hausvogteiplatz 6-7 wird eröffnet. Es beeindruckte durch Zentralheizung, elektrisches Licht, Fahrstühle und Telefone auf allen vier Etagen.
1888 Eine größere Deputation Deutscher aus Moskau trifft in Berlin ein, um an den Beisetzungsfeierlichkeiten für Wilhelm I. teilzunehmen.
1895 Die Stadtverordnetenversammlung lehnt es ab, Otto Fürst von Bismarck zu dessen 80. Geburtstag am 1. April eine Glückwunschadresse zu übermitteln.
1899 Zwischen dem Magistrat und den »Berliner Elektricitäts-Werken« (BEW) wird ein neuer Vertrag abgeschlossen, der bis zum 1. Oktober 1915 gültig ist. Er legte u.a. das Wegerecht für ganz Berlin und den Ausbau der vier Kraftwerke im Stadtinnern fest.
1900 Mit einer Kabinettsorder wird die Zahl der Mitglieder der Klassen der Preußischen Akademie der Wissenschaften von 27 auf 30 erhöht. Für diese Stellen in der mathematisch- naturwissenschaftlichen Klasse waren Vertreter der Technikwissenschaften zu berufen.
1903 Die Ältesten der Berliner Kaufmannschaft beschließen unter Zustimmung der Finanzkommission, eine erste Rate von 150 000 Mark für die Errichtung einer selbständigen Handelshochschule in Berlin zur Verfügung zu stellen.
1906 Albert Friedrich Wilhelm Haack stirbt in Berlin. Haack war über 36 Jahre ununterbrochen ehrenamtlicher Stadtrat und seit 1905 Ehrenbürger der Stadt.
1911 Das Bahnumformwerk Britz, Gradestraße 4/7, wird in Betrieb genommen.
1919 Im Rahmen der Veranstaltungsserie »40 Tage Sportpalast« finden im Berliner Sportpalast Radrennen und Ringkämpfe statt. Im Ringen um die Deutsche Meisterschaft besiegte Hans Schwarz (München) Georg Strenge (Berlin) nach knapp einer Stunde.
1920 Wegen des Generalstreiks der Arbeiterschaft von Berlin gegen den Kapp-Putsch erfolgt in den Berliner Kraftwerken bis zum 22. März 1920 der Einsatz von Technischer Nothilfe und Schülern.
1920 Im Lehrervereinshaus in der Alexanderstraße 41 (Mitte) tagt die Versammlung von Mitgliedern des Bundes Deutscher Militäranwärter und des Reichswirtschaftsverbandes deutscher derzeitiger und ehemaliger Berufssoldaten.
1920 Die Arbeiterschaft von Berlin tritt in den Generalstreik gegen den Kapp-Putsch. Straßenbahnen und Fuhrwerke verkehrten nicht. Wasser- und Stromversorgung waren unterbrochen. Es erschien keine Zeitung.
1920 Die »Regierung Kapp« ordnet in Berlin an, die Verfassung des Deutschen Reiches vom 16. April 1871 wieder in Kraft zu setzen.
1920 General Walther Freiherr von Lüttwitz verordnet durch eine Bekanntmachung den Arbeitszwang für volkswirtschaftlich wichtige Betriebe (faktisches Streikverbot).
1925 Die Omnibuslinie A 11 »Weißensee, Rennbahnstraße - Schöneberg, Neues Rathaus« wird mit einer Streckenlänge von 13,3 km in Betrieb genommen.
1925 Ortsgruppen der NSDAP formieren sich in Berlin nach der Aufhebung des Verbots der Partei zum »Gau Groß-Berlin der NSDAP« unter Einschluß der Provinz Brandenburg.
1925 Das Stück »Segel am Horizont« von Rudolf Leonhard erlebt in der Regie von Erwin Piscator an der Volksbühne am Bülowplatz (Rosa- Luxemburg-Platz, Mitte) seine Uraufführung.
1927 Aufgrund der wachsenden Zahl von Rundfunkempfängern wird eine Polizeiverordnung über die Errichtung von Außenantennen erlassen.
1929 Der Verlag von Willi Münzenberg bringt die erste Nummer der Zeitung »Berlin am Morgen« heraus.
1929 In einer Petition an den Hauptausschuß des Deutschen Reichstages werden die Aufgaben und Einrichtungen der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt vorgestellt. Die Einrichtung weiterer Laboratorien wurde gefordert.
1934 Das Bezirksamt Tiergarten setzt 70 junge Wohlfahrtserwerbslose im Kleinen Tierpark von Moabit zur Bekämpfung einer Raupenplage in den Baumbeständen ein.
1935 In der Staatsoper Unter den Linden (Mitte) wird Paul Graeners Oper »Der Prinz von Homburg« nach dem Schauspiel von Heinrich von Kleist uraufgeführt. Die musikalische Leitung hatte Robert Heger. Die Titelrolle sangen abwechselnd Max Lorenz und Fritz Wolf.
1935 Das Landesarbeitsamt Brandenburg teilt die Erwerbslosenzahlen für Berlin mit. Danach sank in Berlin im Februar die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger von 49 157 auf 42 893, in der Krisenfürsorge von 103 938 auf 100 759 Empfänger.
1936 Am Neubau des Reichsluftfahrtministeriums an der Leipziger Straße (ab 16. Januar 1993 Rohwedder-Haus, Mitte) fallen die ersten Gerüste. Am 12. Oktober wurde an dem von Ernst Sagebiel projektierten Monumentalbau Richtfest gefeiert.
1939 Am Anhalter Bahnhof empfängt eine Ehrenkompanie den Staatspräsidenten der Tschecho-Slowakischen Republik, Dr. Emil Hácha, und den Außenminister Frantisek Chvalkovsky. Unter Drohungen stimmte Hácha der Errichtung eines Protektorats »Böhmen und Mähren« zu.
1940 Reichsminister Hermann Göring ruft die Berliner Bevölkerung auf, in nationalsozialistischer Opferbereitschaft Bronze, Messing, Zinn u.a. Metalle freiwillig zu spenden.
1946 Die Sowjetische Militäradministration genehmigt die Abhaltung des Physikalischen Kolloquiums, das den Namen Max-von-Laue-Kolloquium trägt, an der Berliner Universität.
1946 Die »Berliner Zeitung« erscheint nicht mehr als amtliches Publikationsorgan des Magistrats, sondern wird selbständig im Berliner Verlag G.m.b.H. herausgegeben.
1947 Die Amerikanische Militärregierung fordert die deutschen Gerichte ihres Sektors auf, angesichts der Bedrohung des gesamten Ernährungssystems durch Diebstähle alle Verstöße gegen die Bestimmungen der Ernährungswirtschaft streng zu bestrafen.
1947 Erstmals nach dem Kriege wird zwischen einer Berliner Firma, der Firma Zeiss- Ikon, und einer ausländischen Firma, der Firma Perrot SA, Biel/Schweiz, ein Exportabkommen geschlossen.
1948 Im Theater am Schiffbauerdamm findet die deutsche Uraufführung von Ferdinand Bruckners Drama »Die Rassen« unter der Regie von Erich Geiger statt.
1948 Der dritte Landesparteitag der Berliner Liberaldemokratischen Partei tritt im Rathaus Schöneberg nach vorherigen langen Auseinandersetzungen ohne Vertreter des Sowjetischen Sektors zusammen.
1949 Nobelpreisträger Albert Einstein wird 70 Jahre alt. Anläßlich seines Jubiläums veranstaltete die Technische Universität Berlin eine Einstein-Feier.
1950 Die Bundesregierung erklärt West-Berlin zum Notstandsgebiet.
1959 Der Regierende Bürgermeister Willy Brandt weiht in Wannsee (Zehlendorf) in Anwesenheit des Chemikers Otto Hahn und dessen früheren Mitarbeiterin, der Physikerin Lise Meitner, das »Hahn-Meitner-Institut für Kernforschung Berlin« feierlich ein.
1959 Der Maler und Graphiker Max Lingner, Gründungsmitglied der am 24. März 1950 in Ost-Berlin neu gegründeten Deutschen Akademie der Künste, stirbt nach langer, schwerer Krankheit in Berlin.
1963 Der neue britische Botschafter in der Bundesrepublik, Sir Frank Roberts, absolviert bei seinem sowjetischen Kollegen Pjotr Abrassimow in Ost-Berlin und beim Regierenden Bürgermeister Willy Brandt im Rathaus Schöneberg seine Antrittsbesuche.
1969 In West-Berlin wird der Dutschke-Attentäter Josef Bachmann, der am 11. April 1968 drei Schüsse auf den Soziologiestudenten abgefeuert hatte, zu einer siebenjährigen Zuchthausstrafe verurteilt.
1971 Bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus behauptet die SPD trotz erheblicher Stimmenverluste mit 50,4 Prozent der abgegebenen Stimmen die absolute Mehrheit.
1980 Beim Sport- und Erholungszentrum am Volkspark Friedrichshain in der Leninallee (Landsberger Allee, Friedrichshain) wird Richtfest gefeiert.
1990 Der Handballer Wilhelm Baumann stirbt. Der Spieler des SC Charlottenburg Berlin errang bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 mit der deutschen Mannschaft die Goldmedaille. Von 1936 bis 1938 bestritt er fünf Länderspiele.
1991 Die erste komplett umgebaute Tankstelle von Minol öffnet in der Storkower Straße in Lichtenberg.
1996 Eine Ausstellung über die Geschichte jüdischer Schulen in Berlin unter dem Titel «... reißt auch der letzte Faden« wird im Martin- Gropius-Bau (Kreuzberg) eröffnet. Gezeigt wurden vorrangig Bilder und Dokumente von 1778 bis zur Gegenwart.
1996 Etwa 1 000 zukünftige Landwirte, Bäuerinnen und Bauern demonstrieren gegen Pläne des Senats, die Landwirtschaftlich- Gärtnerische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin im Zuge von Sparmaßnahmen zu schließen.
1996 Einbrecher dringen nachts durch ein Fenster in die Bischofskirche, die St.- Hedwigs-Kathedrale (Mitte), ein, brechen eine Tür auf und knacken alle Opferstöcke. Die Täter dürften enttäuscht gewesen sein; die Opferstöcke wurden täglich geleert.
1996 Bundespräsident Roman Herzog vollzieht den ersten Spatenstich für das neue Bundespräsidialamt im Berliner Tiergarten. Weil Graben im harten Frostboden zu teuer war, erfolgte der »scharfe« Baustart erst bei Tauwetter.
1997 Der Berliner Schriftsteller und Drehbuchautor Jurek Becker stirbt im Alter von 59 Jahren an einem Krebsleiden. Becker schrieb Romane wie »Jakob der Lügner« und »Der Boxer«. Von ihm stammte auch das Drehbuch der TV-Serie »Liebling Kreuzberg«.
1997 Der einwöchige Bauarbeiter-Protest am Berliner Potsdamer Platz erreicht mit einer Schlußkundgebung am Gendarmenmarkt (Mitte) seinen Höhepunkt. Täglich hatten Tausende Arbeiter u.a. gegen Lohndumping und illegale Beschäftigung von Ausländern protestiert.
1998 Vierzig Radfahrer des »Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC)« versammeln sich unter den Bögen des Brandenburger Tors und blockieren so kurzfristig den Autoverkehr, um gegen die Verdrängung des Radverkehrs in Berlins Mitte zu protestieren.
1998 Zum Abschluß des internationalen Treffens der Werbeagenturen der Branchen Werbung, Zeitschriften und Design in Berlin werden »Werbe-Oscars« vergeben. Die besten Entwürfe wurden in der Kunsthalle in der Budapester Straße (Charlottenburg) ausgestellt.
1999 Der Geschäftsführer der Senders 104.6 RTL, Bernt von zur Mühlen, wird berurlaubt, weil der Stimmenimitator des Senders, Marc Döhring, sich in einem Telefonat mit Bundeskanzler Schröder als Roman Herzog ausgab, um über Lafontaines Rücktritt zu sprechen.
2000 In der Dresdner Bank am Pariser Platz 6 (Mitte) wird eine Ausstellung der Akademie der Künste eröffnet, in der eine Auswahl aus dem Nachlaß des Komponisten Werner Richard Heymann (1896-1961) gezeigt wird. Heymann schrieb die Musik zu mehr als 50 Filmen.
2000 In der Hochschule der Künste (Fasanenstraße, Charlottenburg) findet anläßlich des 70. Geburtstages des Komponisten Dieter Schnebel ein Musikfest statt. Schnebel, 1976 an die Hochschule berufen, hatte 18 Jahre den Lehrstuhl für Experimentelle Musik inne.
2000 Auf den Turm der Schloßkapelle des Schlosses Köpenick wird die Turmhaube, die sogenannte Laterne, nach der Sanierung wieder aufgesetzt. Die Haube war im Juni des vergangenen Jahres abgetrennt und denkmalgerecht restauriert worden.
2000 In der Calvinstraße (Tiergarten) eröffnet die Deutsch-Arabische-Gesellschaft ihre Geschäftsräume. Die Gesellschaft hatte ihren Sitz von Bad Godesberg nach Berlin verlegt.

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