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1811 | 
Adolf Siemens wird in Pyrmont geboren. Der königlich preußische 
Generalmajor befaßte sich unter anderem mit der Verbesserung der 
Militärtechnik und erfand den Siemensschen Zünder.
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1813 | 
Während eines Gefecht zwischen Kosaken und Franzosen schlagen Kanonenkugeln 
in Zehlendorf ein. Eine Kugel, die dem Müller Lorenz durchs Dach schlug, 
ist im Zehlendorfer Heimatmuseum zu besichtigen.
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1813 | 
Die französische Garnison unter Marschall Nicolas-Charles Oudinot 
verläßt Berlin durch das Hallesche Tor, während gleichzeitg die 
russische Avantgarde unter Fürst Repnin durch das Oranienburger Tor in die 
Stadt einmarschiert.
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1813 | 
Vor Tagesanbruch räumt die französische Garnison die Stadt und 
verläßt Berlin durch das im Süden gelegene Hallesche Tor. Die 
fliehenden Franzosen wurden von Kosaken verfolgt. Gegen 6.00 Uhr ziehen 
russische Truppen von Norden her in Berlin ein.
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1813 | 
Während des Gefechts zwischen Kosaken und Franzosen wird die Schulstube von 
Zehlendorf zum Lazarett. Die Toten (acht Franzosen, drei Russen) wurden in der 
Nordwestecke des Kirchhofs, dem »Franzosenfriedhof«, begraben.
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1847 | 
Die Stadtverordnetenversammlung beauftragt sieben ihrer Mitglieder, ein 
Gutachten über die Errichtung von Volksbibliotheken in Berlin zu erarbeiten 
und vorzulegen.
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1853 | 
Der Geologe Christian Leopold von Buch stirbt in Berlin. Buch wurde durch 
paläontologische Expeditionen und Forschungen bekannt und war Mitglied und 
Förderer der Berliner Gesellschaft Naturforschender Freunde.
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1855 | 
Rudolf Cerf, der die Theaterkonzession von Friedrich Cerf geerbt hatte, 
eröffnet in der Blumenstraße 9 b (Mitte) sein 
Königstädtisches Vaudeville-Theater, das im Volksmund »Die 
grüne Neune« genannt wurde.
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1863 | 
Die Wörlitzer Straße (Kreuzberg) erhält ihren Namen. Am 16. 
Januar 1869 wurde sie in Flottwellstraße umbenannt.
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1863 | 
Die Luckenwalder Straße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
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1863 | 
Die Trebbiner Straße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
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1869 | 
Adolf Slaby, Lehrer am Berliner Gewerbeinstitut, beschließt mit sechs 
Kommilitonen die Gründung eines Vereins zur Pflege von Literatur und Kunst.
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1876 | 
Durch eine Polizeiverordnung, »den Personen-Transport auf Böten und 
Gondeln innerhalb der Havelstrecke vom Dorfe Cladow bis zum Dorfe Tegel 
betreffend«, werden öffentliche Stand- und Landungsplätze in 
Spandau und Tegel bestimmt.
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1876 | 
Der Direktor des Königlich Preußischen Meteorologischen Instituts, 
Heinrich Wilhelm Dove, feiert in Berlin im Kreise von 300 bedeutenden 
Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Industrie und Politik sein 
50jähriges Doktor-Jubiläum.
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1876 | 
Köpenicker Bürger gründen die »Freiwillige Feuerwehr 
Cöpenick«.
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1879 | 
Bernhard Kellermann wird in Fürth geboren. Der Schriftsteller, 
1933 von der Akademie der Künste ausgeschlossen, war 
Gründungsmitglied bei der Neugründung der Akademie und erhielt 
1949 den Titel eines Professors der Humboldt-Universität zu Berlin.
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1884 | 
Der Zweigverein Berlin der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft (DMG), der am 
29. Januar des Jahres gegründet worden war, hält seine erste Sitzung 
ab.
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1885 | 
Walter Schmidt wird in Wien geboren. Der Mineraloge wirkte seit 1930 an der 
Technischen Hochschule zu Berlin.
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1886 | 
Der Archäologe Heinrich Schliemann beendet die Aufstellungsarbeiten seiner 
Ausgrabungsfunde im Museum für Völkerkunde und wird von Kaiserin 
Augusta empfangen.
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1886 | 
Eine sechsköpfige Gruppe von afrikanischen »Erdmenschen« tritt im 
Concordia-Theater auf. Die Pygmäen gaben pantomimische Vorstellungen. So 
schilderte z.B. der Häuptling N'Con N'Qui seine Reise nach Europa.
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1886 | 
Auf der Berliner Oberspree herrscht starkes Treibeis.
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1886 | 
Das Warten einer großen Menschenmenge, die die Tribünen des 
Reichstages zur Eröffnung der Branntweinmonopoldebatte besetzen will, 
erweist sich als zwecklos. Schon am Vortage waren sämtliche Karten für 
die Tribüne vergeben worden.
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1888 | 
Die Pantomime »Mazeppa«, ein historisch-volkstümliches und 
überaus beliebtes Ausstattungsstück, wird im Zirkus Krembser mit 
großem Erfolg gespielt.
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1888 | 
Im Zoologischen Garten (Tiergarten) findet wie an jedem Sonntag ein großes 
Militärkonzert des Kadettenmusikkorps statt.
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1891 | 
Die Berliner Schlachterinnung faßt auf ihrer Monatsversammlung den 
Beschluß, beim Bundesrat um »Einführung der Untersuchung des aus 
dem Auslande eingeführten Fleisches an der Grenze vorstellig zu werden.
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1891 | 
Die Einzahlungen auf eine neue Reichsanleihe beherrschen das Geldgeschäft. 
Vom frühen Morgen an fuhren die Bankiers in Wagen vollgefüllte 
Körbe mit Interimsscheinen in die Oberwallstraße (Mitte) zur Bank des 
Berliner Kassen-Vereins.
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1895 | 
Der Straßenbahn-Betrieb der Strecke Lichterfelde - Mariendorf durch den 
Kreis Teltow wird eröffnet.
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1895 | 
Der Philologe und Berliner Schulrat Friedrich Hofmann, der von 1870 bis 
1876 Mitglied des Hauses der Abgeordneten und von 1875 bis 
1893 Direktor des Gymnasiums zum Grauen Kloster war, stirbt in Berlin.
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1899 | 
Andreas Paulsen wird in Flensburg geboren. Paulsen war Professor für 
Volkswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin und deren Rektor vom 
Wintersemester 1955/56 bis zum Sommersemester 1957.
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1900 | 
Bruno Fritz wird in Berlin geboren. Der Schauspieler und Kabarettist war seit 
Ende 1948 im RIAS in der Sendung »Günter Neumann und seine 
Insulaner« zu hören.
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1914 | 
Um 24.00 Uhr beginnt im Sportpalast (Schöneberg) das 7. Berliner 
Sechstagerennen, 16 Paaren waren am Start. Den Startschuß gab der 
ehemalige Radrennfahrer August Lehr.
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1915 | 
Kriegsbedingt darf Wäsche ab sofort nicht mehr gestärkt werden, da 
Stärke als Nahrungsmittel gilt.
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1916 | 
Alfred Stöhr wird in Berlin geboren. Der Professor für angewandte 
Mathematik lehrte ab 1958 an der Freien Universität Berlin.
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1919 | 
In Berlin marschieren rund 40 000 Soldaten unter dem Generalkommando 
von Walther Freiherr von Lüttwitz auf Befehl des Reichswehrministers Gustav 
Noske in Berlin ein.
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1925 | 
Der Leichnam des am 28. Februar verstorbenen Reichspräsidenten Friedrich 
Ebert wird durch ein Spalier von Hunderttausenden von der Wilhelmstraße 
über den Reichstag zum Potsdamer Bahnhof geleitet und von dort in seine 
Heimatstadt Heidelberg überführt.
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1926 | 
Das von der KPD, der SPD und bürgerlichen Demokraten initiierte 
Volksbegehren für eine entschädigungslose Enteignung der Fürsten 
beginnt auch in Berlin. Es dauerte bis zum 17. März und erreichte die 
notwendige Stimmenzahl für einen Volksentscheid.
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1932 | 
Der Chemiker Prof. Georg Lockemann spricht in der Sitzung der »Berliner 
Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften, Medizin und 
Technik« über »Goethes Beziehung zur Chemie«.
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1933 | 
Die »Truppe 1931« unter Leitung von Gustav von Wangenheim gibt mit der 
Komödie »Wer ist der Dümmste« ihre letzte Vorstellung. Die 
Mitglieder verließen Deutschland und gingen in die Emigration.
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1933 | 
Zum »Tag der erwachenden Nation« wird Adolf Hitlers Rede auf 
24 Berliner Plätze übertragen.
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1935 | 
Der Ufa-Tonfilm »Barcarole« von Gerhard Lamprecht hat im Gloria-Palast 
(Charlottenburg) Uraufführung. In den Hauptrollen agierten Gustav 
Fröhlich, Lida Baarova, Willy Birgel und Hilde Hildebrand.
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1935 | 
Am Kaiserdamm endet die Internationale Automobil- und Motorradausstellung. 
880 000 Besucher hatten die Schau besichtigt, am letzten Tag nochmals 
80 000.
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1936 | 
Das Luftkreiskommando II. veranstaltet im Berliner Sportpalast (Schöneberg) 
zugunsten des Winterhilfswerks ein Großkonzert der Luftwaffe, an dem sich 
zwölf Fliegermusikkorps unter der Leitung des Luftwaffenmusikinspizienten 
Hans Husadel beteiligen.
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1936 | 
Die Berliner Schriftsteller Arnold Zweig und Erich Hamburger sowie der 
Theaterregisseur Wolfgang Langhoff gehören zu den 25 Prominenten, 
denen die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen wird, weil sie »die 
deutschen Belange geschädigt haben«.
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1937 | 
In Berlin beginnt die Tagung des Weltrundfunkvereins. Die Zahl der 
Rundfunkhörer in Deutschland betrug 8,48 Millionen.
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1938 | 
Der Beitrag Max von Laues »Zum dreihundertsten Geburtstag des ersten 
Lehrbuches der Physik (6. März 1938)« wird in der Zeitschrift 
»Naturwissenschaften« veröffentlicht.
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1943 | 
In den Räumen des Ufa-Palastes in den Ausstellungshallen am Zoo 
(Charlottenburg) feiert die Universum Film AG (Ufa) ihr 25jähriges 
Bestehen.
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1946 | 
In der Köpenicker Seelenbinderstraße 99 wird die 
Verwaltungsschule der Stadt Berlin eröffnet.
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1946 | 
Im Haus der Deutschen Staatsoper an der Friedrichstraße (Metropol-Theater, 
Mitte) findet eine Kundgebung von Kulturschaffenden statt.
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1946 | 
Die Berliner SPD entscheidet sich für die Durchführung einer 
Urabstimmung zur Frage der Vereinigung von KPD und SPD.
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1946 | 
Der Magistrat beschließt den Bauwirtschaftsplan für 1946.
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1949 | 
Der britische Premierminister Clement Attlee trifft auf dem Flugplatz Gatow zu 
einem Berlin-Besuch ein.
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1960 | 
Am Karolingerplatz (Charlottenburg) wird das Churchill-Haus für 
Zivilangehörige der britischen Armee, das über 55 Wohnungen 
verfügte, seiner Bestimmung übergeben.
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1963 | 
Im Westberliner Stadtgebiet werden die Motorrad-Gespanne der ADAC-
Straßenwacht durch gelbe Volkswagen abgelöst. Der erste derartige 
für Unfälle und Pannen komplett ausgerüstete Pkw ging auf Tour.
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1963 | 
Die längste jemals in Berlin registrierte Frostperiode, die seit dem 18. 
Dezember des Vorjahres andauerte, geht zu Ende.
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1966 | 
Eine Gedächtnissitzung zum 100. Geburtstag des Physikers Karl Scheel, auf 
der die Scheel-Preise verliehen werden, findet in Berlin statt. Die Festrede 
hielt Prof. Wolfgang Finkelnburg.
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1967 | 
In Kohlhasenbrück wird auf dem dortigen Gelände der Technischen 
Universität Berlin die 17. Klimastation im Westteil der Stadt in Betrieb 
genommen.
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1976 | 
Der schweizerische Techniker Walter Hans Schottky, der durch seine Entwicklungen 
auf dem Gebiet der Halbleitertechnik bekannt wurde und als Ingenieur in Berlin 
tätig war, stirbt in Forchheim.
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1977 | 
In Berlin treten Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten bis zur Stärke 
10 auf. Es kam zu ungewöhnlich vielen Verkehrsunfällen.
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1977 | 
Am Geophysikalischen Institut der Freien Universität Berlin werden in den 
Abendstunden Erdbebenwellen registriert. Ursache war ein schweres Beben im 
südöstlichen Europa.
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1989 | 
Bei einer Razzia auf einem »Polen-Markt« am Reichstag nimmt die 
Polizei 200 Händler fest. Nach Lockerung der Reisebestimmungen in der 
Volksrepublik Polen waren in West-Berlin illegale Märkte entstanden.
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1992 | 
Aus einem geplatzten Großwasserrohr an der Thaerstraße/Ecke Eldenaer 
Straße in Friedrichshain fließen Millionen Liter Trinkwasser und 
bringen den Verkehr im Umfeld zum Erliegen.
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1994 | 
Für das 500-Millionen-Mark-Projekt »Lindencorso« an der 
Straße Unter den Linden/Ecke Friedrichstraße (Mitte), das ein 
deutsch-französisches Geschäfts- und Kulturzentrum beherbergen soll, 
wird der Grundstein gelegt.
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1996 | 
Der neue Leiter des Pastoralkollegs der Berlin-Brandenburgischen evangelischen 
Kirche, Pfarrer Berend Wellmann, wird in Berlin in sein Amt eingeführt. Der 
Theologe war zuvor sechs Jahre Pfarrer in einer deutschsprachigen Gemeinde in 
Genua (Italien).
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1996 | 
Nahe der Teltowkanalbrücke in Kohlhasenbrück findet ein 
Streckenläufer der Deutschen Bahn AG zwei sprengsatzähnliche 
Gegenstände. Der S-Bahn-Verkehr zwischen Wannsee und Potsdam mußte 
für drei Stunden unterbrochen werden.
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1997 | 
Bundespräsident Roman Herzog ruft zur Eröffnung des 
»Europäischen Jahres gegen Rassismus« in Berlin zur 
Bekämpfung der Arbeitslosigkeit auf. Dies wäre ein »Etappensieg 
für ein ausländerfreundliches Klima«.
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1997 | 
Eine Gruppe, die sich »Linksautonome Umweltterroristen« nennt, bekennt 
sich zu Bombendrohungen an 30 Berliner Schulen. Die Polizei sprach nur von 
zwölf seit dem 3. März in den Schulen eingegangenen Drohungen.
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1997 | 
Die Potsdamer Polizei präsentiert das wiederentdeckte Bild von Caspar David 
Friedrich »Ansicht eines Hafens«. Das Gemälde sollte im 
Schloß Charlottenburg ausgestellt werden, wo es bis zum Zweiten Weltkrieg 
gehangen hatte.
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1998 | 
Die BVV Zehlendorf beschließt, den Platz am Bahnhof Wannsee in Gustav-
Hartmann-Platz umzubenennen. Hartmann, »der Eiserne Gustav«, der trotz 
Taxis weiterhin seine Pferdedroschke betrieb, fuhr 1928 mit seiner 
Pferdekutsche von Berlin nach Paris.
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1998 | 
Die BVG unterbricht für fünf Stunden den U-Bahn-Verkehr der Linie 2, 
weil der Turm der Lutherkirche am Dennewitzplatz in Schöneberg bei 
Sturmböen bis Stärke 10 auf die Hochbahntrasse zu stürzen 
drohte. Erst am Abend gaben die Meteorologen Entwarnung.
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1998 | 
Verkehrssenator Jürgen Klemann und BVG-Chef Rüdiger vorm Walde 
unterzeichnen einen Vertrag zur Beschleunigung des Straßenbahnverkehrs. 
Die Straßenbahnen sollten zukünftig u.a. in der grünen Welle des 
Autoverkehrs mitfahren.
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1999 | 
Der Ältestenrat des Bundestages beschließt, daß das 
Reichstagsgebäude weiterhin »Reichstag« heißen soll. 
Wegweiser sollten mit der Aufschrift »Deutscher Bundestag« zum 
Reichstag führen. Die Adresse sollte »Deutscher Bundestag, Platz der 
Republik« lauten.
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1999 | 
Ein technischer Fehler auf einer Baustelle in Mitte führt zu einem mehrere 
Kilometer langen Ölteppich auf der Spree. Heizöl war durch eine 
automatische Baustellenpumpe in Höhe der Museumsinsel in den Fluß 
geleitet worden.
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