| 
1804 | 
Das Kammergericht zu Berlin wird mit Reskript davon in Kenntnis gesetzt, 
daß der Vorsteher des »hiesigen Juden-Lazareths« von 
verstorbenen Kranken »nachgelassene Effekten« genauso verkaufen 
dürfe wie dies der Charité am 11. Juli 1801 gestattet wurde.
 | 
| 
1811 | 
Benda (Bernhard) Wolff wird in Berlin geboren. 1849 schuf der Verleger die 
Grundlagen für die 1865 in eine Aktiengesellschaft umgewandelte 
Kontinental-Telegraphen-Kompagnie, meist Wolffs Telegraphisches Büro (WTB) 
genannt.
 | 
| 
1813 | 
Russische Truppen schließen die Festung und Stadt Spandau ein, die von 
napoleonischen Truppen besetzt gehalten wird.
 | 
| 
1833 | 
Der Theologe Ludwig Jonas wird als dritter Diakonus an der St.-Nikolai-Kirche zu 
Berlin eingeführt und verbleibt in dieser Stellung bis zu seinem Tode.
 | 
| 
1849 | 
Mathias Koenen wird in Köln am Rhein geboren. Der Bauingenieur war Leiter 
der Ingenieurkonstruktionen am Berliner Reichstag und wissenschaftlicher 
Begründer der Eisenbetonbauweise (Monierbau).
 | 
| 
1849 | 
Nach langjähriger Tätigkeit im preußischen Finanzministerium und 
als dessen Bevollmächtigter im ersten Vereinigten Landtage wird Johann 
Friedrich von Pommer-Esche die Leitung des Finanzministeriums übertragen.
 | 
| 
1854 | 
Albert Heinicke wird in Thiedenwiese/Hannover geboren. Der Chemiker promovierte 
1880 bei August Wilhelm Hofmann und war dann als Assistent im chemischen 
Labor der Königlichen Porzellanmanufaktur tätig.
 | 
| 
1856 | 
Gustav Magnus schlägt den Chemiker Christian Friedrich Schönbein, der 
sich als Professor in Basel durch Untersuchungen über das Ozon große 
Verdienste um die Chemie erworben hat, zum Korrespondenten der Berliner Akademie 
der Wissenschaften vor.
 | 
| 
1868 | 
Die Wartenburgstraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
 | 
| 
1871 | 
Bei den Reichstagswahlen erringt die Fortschrittspartei alle sechs Berliner 
Mandate.
 | 
| 
1882 | 
Wilhelm Heinrich Westphal wird in Hamburg geboren. Der Physiker war ab 
1934 Professor an der Technischen Hochschule zu Berlin.
 | 
| 
1886 | 
Der Rechts-Ausschuß des Berliner Lehrervereins wird auf Veranlassung des 
damaligen Vereinsvorsitzenden Hermann Gallee gegründet. Seine fünf 
Mitglieder hatten die Aufgabe, erlassene Verfügungen und Verordnungen der 
Lehrerschaft zugänglich zu machen.
 | 
| 
1886 | 
Wegen unbefugter Führung des Adelsprädikats steht die unverehelichte 
Marie Gundlach vor dem Schöffengericht.
 | 
| 
1888 | 
In der Gala-Parade-Vorstellung im Zirkus Renz bietet Franz Renz mit einer 
Quadrille aus der Zeit Friedrichs des Großen, die von acht Damen und acht 
Herren vorgetragen wird, ein Meisterstück seiner Dressur- und Reitkunst.
 | 
| 
1888 | 
Ein Orkan braust in den frühen Morgenstunden über Berlin.
 | 
| 
1888 | 
Auf Initiative des Astronomen Max Wilhelm Meyer und des Sternwartendirektors 
Wilhelm Julius Foerster gründet sich die wissenschaftliche Gesellschaft 
Urania. Sie finanzierte sich durch Aktien, u.a. erwarb Werner Siemens Aktien im 
Wert von 10 000 Mark.
 | 
| 
1892 | 
Die Aufführung von Gerhart Hauptmanns Drama »Die Weber« wird 
durch den Berliner Polizeipräsidenten Bernhard Ludwig Eduard Freiherr von 
Richthofen aus »ordnungspolizeilichen Gründen« verboten.
 | 
| 
1896 | 
Der Meteorologe Gustav Hellmann hält auf einer Sitzung des Zweigvereins 
Berlin der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft einen Vortrag über 
indogermanischen Wetteraberglauben.
 | 
| 
1898 | 
Hans Seischab wird in Traiskirchen/Niederösterreich geboren. Der 
Betriebswirtschafter war von 1927 bis 1940 wissenschaftlicher 
Mitarbeiter an der Handels-Hochschule Berlin. Seischab hielt Vorlesungen auf dem 
Gebiet der Bankbetriebslehre.
 | 
| 
1899 | 
Der Vorstand der »Deutschen Physikalischen Gesellschaft«, die im 
Januar durch Umwandlung der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin entstanden 
war, wird gewählt. Prof. Emil Warburg wurde der Vorsitzende der 
Gesellschaft.
 | 
| 
1910 | 
Die Stadtverordnetenversammlung nimmt die vom Magistrat vorgeschlagene 
Wertzuwachssteuer nahezu einstimmig an.
 | 
| 
1911 | 
O. Werner spricht in der Sitzung der »Berliner Gesellschaft für 
Geschichte der Naturwissenschaften und Medizin« zum Thema »Zur Physik 
Leonardo da Vincis«.
 | 
| 
1916 | 
Karl von Buchka spricht in der Sitzung der »Berliner Gesellschaft für 
Geschichte der Naturwissenschaften und Medizin« zum Thema »Die 
Geschichte der Chemie in Deutschland«.
 | 
| 
1918 | 
Das von Max Reinhardt inszenierte Stück »Die Seeschlacht« von 
Reinhardt Goering wird im Deutschen Theater in der Schumannstraße 
aufgeführt.
 | 
| 
1919 | 
In Spandau werden die Stadtverordneten erstmals nach einem demokratischen 
Verfahren gewählt.
 | 
| 
1919 | 
Die Berlin-Charlottenburger Straßenbahn, die Westliche Berliner 
Vorortbahn-AG, die Südliche Berliner Vorortbahn-AG und die 
Nordöstliche Berliner Vorortbahn-AG werden in den Betrieb der Großen 
Berliner Straßenbahn eingegliedert.
 | 
| 
1920 | 
Der Magistratsrat Dr. Henschel stirbt.
 | 
| 
1920 | 
In Berliner Großbäckereien wird gestreikt.
 | 
| 
1921 | 
Die Stadtverordnetenversammlung beschließt eine einheitliche 
Grundsteuerordnung für die neue Stadtgemeinde Berlin. Sie wurde jedoch vom 
Oberverwaltungsgericht aufgehoben und trat in ihrer Neufassung erst am 1. April 
1922 in Kraft.
 | 
| 
1923 | 
Der Mineraloge Robert Scheibe, seit 1890 Dozent und Professor für 
Mineralogie an der Bergakademie in Berlin, stirbt auf einer Dienstreise. Sein 
Leichnam wurde auf dem deutschen Friedhof in Bogotá bestattet.
 | 
| 
1924 | 
Die Straßenbahnlinie 49 »Niederschönhausen, Blankenburger 
Straße - Görlitzer Bahnhof« wird in Betrieb genommen.
 | 
| 
1924 | 
Die Straßenbahnlinie 62 »Weißensee, Schloß - Bahnhof 
Charlottenburg« wird mit einer Streckenlänge von 17,6 km in 
Betrieb genommen.
 | 
| 
1924 | 
Die Straßenbahnlinie 65 »Lichtenberg, Scheffelstraße - 
Schöneberg, Thorwaldsenstraße« wird mit einer Streckenlänge 
von 15,3 km in Betrieb genommen.
 | 
| 
1924 | 
Die Straßenbahnlinie 177 »Teltow, Lindenstraße - Bahnhof 
Zoologischer Garten« wird mit einer Streckenlänge von 15,9 km in 
Betrieb genommen.
 | 
| 
1926 | 
Prof. Fritz Haber hält auf einer Veranstaltung der Kaiser-Wilhelm-
Gesellschaft einen Vortrag Ȇber den Stand der Frage nach der 
Umwandelbarkeit der Elemente«.
 | 
| 
1928 | 
Der Intendant des Staatlichen Schauspielhauses, Leopold Jessner, wird 
anläßlich seines 50. Geburtstages mit Ehrungen überhäuft.
 | 
| 
1931 | 
Das Gleichrichterwerk Spandau wird anstelle des bisherigen Umformwerks in 
Betrieb genommen. Das Werk speiste das Straßenbahnnetz mit Gleichstrom.
 | 
| 
1933 | 
Ernst Thälmann, der Führer der KPD, wird in Berlin verhaftet.
 | 
| 
1934 | 
Das Berliner Schnellgericht verurteilt den 25jährigen Melker Hans Wagner zu 
neun Monaten Gefängnis. Er hatte am 28. Februar 1934 ausgerechnet im 
Lichthof des Polizeipräsidiums ein Fahrrad gestohlen, das kurz zuvor ein 
SA-Mann dort abgestellt hatte.
 | 
| 
1936 | 
Carl Antons Spielfilm »Martha - letzte Rose« hat im Atrium in der 
Kaiserallee (Charlottenburg) eine Festvorstellung. Bei der Veranstaltung wirkten 
das Orchester der Staatsoper, Helge Roswaenge und Carla Spletter »vor dem 
Film auf der Bühne« mit.
 | 
| 
1936 | 
Werner Hochbaums Ärzte-Film »Die ewige Maske« hat im Capitol am 
Zoo (Charlottenburg) Uraufführung. Darsteller waren u.a. Peter Petersen, 
Mathias Wiemann und Olga Tschechowa.
 | 
| 
1937 | 
Der in Berlin bei Siemens arbeitende Ingenieur Walter Hans Schottky erhält 
unter DRP 696144 und DRP 735982 zwei Patente auf einen elektrischen 
Feueranzünder, der von einer eigens dafür gegründeten Firma 
produziert und vertrieben wird.
 | 
| 
1937 | 
Der Provinzialverband des Deutschen Roten Kreuzes veranstaltet im Berliner 
Sportpalast (Schöneberg) ein Konzert, an dem 300 Musiker der Luftwaffe 
unter der Leitung des Musikinspizienten Prof. Hans Husadel teilnehmen.
 | 
| 
1944 | 
In Berlin wird der Spielfilm »Familie Buchholz« von Carl Froelich, 
seit 1939 Präsident der Reichsfilmkammer, uraufgeführt.
 | 
| 
1945 | 
Der Schlachthof im Bezirk Prenzlauer Berg wird bei einem Luftangriff zum 
zweitenmal getroffen und zu 80 % zerstört.
 | 
| 
1946 | 
Der Studentenrat der Berliner Universität beschließt auf seiner 
dritten Tagung, daß die Universität offiziell den Namen 
»Wilhelm-von-Humboldt-Universität« tragen solle.
 | 
| 
1947 | 
Die Verwaltungsschule Groß-Berlin wird durch Oberbürgermeister Dr. 
Otto Ostrowski eröffnet. Die schon bestehende provisorische 
Verwaltungsschule in Köpenick wurde für Sonderaufgaben 
weitergeführt.
 | 
| 
1948 | 
Ein Bürger aus Finkenkrug gibt dem Magistrat das wiederaufgefundene 
»Goldene Buch der Stadt Berlin« zurück. Die erste Eintragung in 
diesem Buch stammt aus dem Jahre 1916.
 | 
| 
1949 | 
Der am 25. Februar verstorbene Berliner Stadtälteste und langjährige 
Bezirksbürgermeister von Spandau, Gottlob Münsinger, wird unter 
großer Beteiligung der Berliner beigesetzt.
 | 
| 
1950 | 
Der Betriebswirtschafter Karl Hildebrand stirbt in Künzelau. Hildebrand 
hielt von 1918 bis 1940 Vorlesungen über betriebswirtschaftliche 
Grundlagen des genossenschaftlichen Geschäftsbetriebes an der Handels-
Hochschule Berlin.
 | 
| 
1951 | 
Jürgen Schütze wird in Arnsdorf geboren. Der Radsportler des SC Dynamo 
Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in München 1972 die 
Bronzemedaille im 1000-m-Zeitfahren. Schütze war DDR-Vizemeister 
1970 und 1971.
 | 
| 
1951 | 
In Berlin stirbt der Chemiker Rolf Mumbrauer, Leiter des Instituts für 
technische Chemie an der Technischen Universität Berlin.
 | 
| 
1958 | 
Der stellvertretende Chefredakteur der »Komsomolskaja Prawda«, Juri 
Woronow, und drei sowjetische Studentenvertreter beginnen auf Einladung des 
Verbandes Deutscher Studentenschaften (VDS) einen Besuch in West-Berlin und der 
Bundesrepublik.
 | 
| 
1965 | 
Die Westberliner Stadtreinigung ruft nach fast 40stündigem Schneefall den 
Notstand aus. In den beiden folgenden Tagen waren insgesamt 
1 200 Bereitschaftspolizisten bei der Schneebeseitigung im Einsatz.
 | 
| 
1975 | 
Zum 25jährigen Bestehen des Meteorologischen Institutes der Freien 
Universität Berlin findet im Rahmen einer Tagung der Deutschen 
Meteorologischen Gesellschaft ein Festkolloquium statt.
 | 
| 
1975 | 
Nachdem sich der Verband Deutscher Meteorologischer Gesellschaften (VDMG) 
1974 wieder zu einer Deutschen Meteorologischen Gesellschaft (DMG) mit 
einzelnen Zweigvereinen zusammengeschlossen hatte, wird ein solcher auch in 
Berlin gegründet.
 | 
| 
1986 | 
Der Bezirk Wedding begeht mit einer Festveranstaltung in den Räumen der 
Wurstfabrik »Urland« auf dem Gelände des ehemaligen 
Pferdebahnhofs in der Schwedenstraße 14/15 das Jubiläum der 
125jährigen Eingemeindung des Wedding nach Berlin.
 | 
| 
1992 | 
Im Alten Museum am Lustgarten wird die Ausstellung »Entartete Kunst. Das 
Schicksal der Avantgarde im Nazi-Deutschland« eröffnet. Die 
Ausstellung des Los Angeles County Museum of Art war der Versuch einer 
Teilrekonstruktion der NS-Ausstellung von 1937.
 | 
| 
1994 | 
Der Hörfunkrat des DeutschlandRadios wählt den bisherigen 
Fernsehchefredakteur des Süddeutschen Rundfunks, Ernst Elitz, zum 
Intendanten.
 | 
| 
1996 | 
Der Präsident der Freien Universität Berlin erklärt die Wahlen 
zum Studentenparlament vom Januar für ungültig. Bei der Wahl waren 
zwei gefälschte Listen eingereicht worden.
 | 
| 
1996 | 
Die beabsichtigte Gründung einer Wolfgang-Harich-Gesellschaft wird von der 
Witwe des 1995 verstorbenen Philosophen energisch zurückgewiesen. 
Marianne Harich erklärte, daß sie zu den Unterzeichnern des 
Gründungsaufrufs kein Vertrauen habe.
 | 
| 
1997 | 
Der Prozeß um den Tod des 17jährigen Maueropfers Peter Fechter vor 
35 Jahren beginnt mit dem Geständnis der beiden Angeklagten, am 17. 
August 1962 in Richtung des Flüchtlings geschossen zu haben. Am Opfer 
waren tödliche Verletzungen festgestellt worden.
 | 
| 
1997 | 
Die Tageszeitung »Die Welt« veröffentlicht unter der 
Überschrift »Russen-Zuzug macht Lichtenberg zum Pulverfaß« 
einen sechsspaltigen Artikel über den Zuzug von Aussiedlern in diesen 
Stadtbezirk.
 | 
| 
1998 | 
Die Bahn AG installiert am Bahnhof Zoologischer Garten eine Tafel, auf der 
täglich die Einhaltung des Fahrplans festgehalten wird. Im vergangenen Jahr 
lag der Bahnhof in bezug auf Unpünklichkeit laut Stiftung Warentest 
bundesweit an der Spitze.
 | 
| 
1998 | 
Die Urania begeht mit einem Festakt und der Verleihung der Urania-Medaille an 
den Genforscher Jens Reich ihr 110jähriges Jubiläum. Sie war am 3. 
März 1888 von den Astronomen Wilhelm Foerster und Max Wilhelm Meyer 
ins Leben gerufen worden.
 | 
| 
1999 | 
Die Ermittlungsgruppe gegen Schwarzarbeit hat in den zehn Jahren ihres Bestehens 
über 81 000 Ermittlungsverfahren eingeleitet, teilt die 
Innenverwaltung mit. Nach Angaben des Landesarbeitsamtes arbeiteten derzeit 
10 bis 15 % der Baubeschäftigten schwarz.
 | 
| 
1999 | 
Das Einkaufszentrum Schönhauser-Allee-Arcaden mit 90 Läden wird 
eröffnet. Es entstand genau dort, wo sich vorher die Halle des S-Bahnhofs 
befand und wo jeden Tag rund 50 000 Fahrgäste am Kreuzungspunkt 
von U- und S-Bahn ein- oder umsteigen.
 |