Berlin am 25. Mai
  
1448 Das Schiedsgericht in Spandau muß im Interessenstreit zwischen dem Kurfürsten Friedrich II. Eisenzahn und Berlin-Cölln (u.a. wegen des Baus des kurfürstlichen Schlosses auf der Werderinsel in Cölln) vermitteln.
1473 Das Hofgericht entscheidet in Sachen der Landstände wider den Kurfürsten, daß dieser das Recht habe, neue Steuern zu erheben. Diese Entscheidung wurde vom Kaiser bestätigt.
1548 Kurfürst Joachim II. Hektor verspricht den Ratsherren der Stadt Berlin, für die ihm überlassenen Besitzungen 8 400 Gulden als Entschädigung zu zahlen.
1608 Kurfürst Joachim Friedrich bestimmt den Dom am Schloßplatz zur obersten Pfarrkirche in Cölln.
1633 In Berlin beginnt eine viertägige Periode mit sehr schweren Gewittern.
1725 König Friedrich Wilhelm I. bestätigt das vom Magistrat entworfene »Leichen-Reglement in denen Residentzien Berlin« vom 19. Mai 1725. Danach sollte der Tapezierer Hanschke das Leichenwesen der Stadt gegen Zahlung von jährlich 400 Reichstalern übernehmen.
1741 Daniel Ernst Jablonski stirbt im Alter von 80 Jahren. Er war Doktor der Theologie, Konsistorial- und Kirchenrat, ältester Oberhofprediger, Senior der Universität in Groß-Polen sowie Präsident der Königlichen Akademie der Wissenschaften.
1741 Adrian Bernhard Graf von Borck stirbt im Alter von 73 Jahren in Berlin. Der am 21. Juli 1668 geborene Bork war u.a. Generalfeldmarschall, Wirklicher Geheimer Etats-, Kriegs- und Kabinettsminister und Obrist eines Infanterieregiments.
1809 Nach der am 1. Mai erfolgten Wahl des Oberbürgermeisters und seines Stellvertreters werden die übrigen Mitglieder des Berliner Magistrats gewählt, und zwar die zehn besoldeten und die 15 unbesoldeten Stadträte.
1820 Paul Langerhans wird in Berlin geboren. Langerhans war praktischer Arzt, gehörte etwa 25 Jahre der Stadtverordnetenversammlung an und stand ihr fast sieben Jahre vor. 1900 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde der Stadt verliehen.
1823 Reinhold Pauli wird in Berlin geboren. Pauli besuchte zwei Jahre das Friedrich- Wilhelm-Gymnasium und war Prediger an der Friedrichs-Werderschen Kirche in Berlin. Bekannt wurde er durch seine Studien und Arbeiten über englische Geschichte.
1845 In einer Schule nehmen 300 Personen an der ersten Versammlung der »Spargesellschaft des 35. Armenkommissionsbezirks« teil. 358 Personen mit einer Gesamtsumme von 2 028 Talern beteiligten sich an der Gesellschaft.
1848 In der Berliner Stadtverordnetenversammlung wird der Antrag gestellt, die Preußische Verfassunggebende Versammlung aufzufordern, den vom König unterzeichneten Verfassungsentwurf für eine konstitutionelle Monarchie zu verwerfen.
1854 Nach fünfjähriger, zu des Königs Friedrich Wilhelm IV. Zufriedenheit geführter Leitung des preußischen Finanzministeriums wird der Wirkliche Geheime Oberfinanzrat, Johann Friedrich von Pommer-Esche, zum Mitglied des Staatsrats berufen.
1871 August Bebel bekennt sich in seiner Rede im Reichstag zur Pariser Kommune.
1874 Der Ägyptologe Karl Richard Lepsius, der seit April 1873 die Königliche Bibliothek in Berlin kommissarisch leitete, wird zum »wirklichen Oberbibliothekar« ernannt.
1878 Das Testament des Rentners Albrecht Theobald Felinus enthält die Verfügung, der Armendirektion 10 000 Mark zu hinterlassen, wenn die Stadt die Felinussche Leichenhalle auf dem Matthäi-Kirchhofe auf ewig in gutem Zustande erhalte.
1886 Die Trauerfeier für den am 23. Mai in Berlin verstorbenen Historiker Leopold von Ranke findet im engsten Familienkreise statt. Das Arbeitszimmer des Verstorbenen war in eine Trauerkapelle umgewandelt worden.
1886 Die Trauerrede für Leopold von Ranke hält der Prediger Ranke, Sohn des Verstorbenen. Er hob die treue Hingabe Rankes an Eltern und Geschwister hervor und zitierte seinen Vater mit den Worten: »Ich habe noch eine ältere Familie, die Wissenschaft.
1895 Der Landrat des Kreises Niederbarnim, Wilhelm von Waldow, genehmigt die Gründung der »Colonie Carlshorst«. Das als Prinzenviertel bekannte Gebiet zwischen Wandlitzstraße, Traberweg, Treskowallee und Trautenauer Straße ist der älteste Teil Karlshorsts.
1895 Die Mitglieder des 1884 gegründeten Berliner Zweigvereins der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft unternehmen einen Ausflug zum Lehnitzsee und nach Oranienburg.
1897 Die städtische Flußbadeanstalt an der Abzweigstelle »Kleine Jungfernbrücke« wird eröffnet.
1898 Mit einem auf Akkumulatorenbetrieb umgebauten Pferdeomnibus wird eine erste Probefahrt durchgeführt.
1900 Dem Arzt und Stadtverordnetenvorsteher Paul Langerhans wird zu seinem 80. Geburtstag die Berliner Ehrenbürgerschaft verliehen
1913 Im Sportpalast beginnt um 16.00 Uhr ein Schauturnen der Berliner Turnerschaft Korporation im Rahmen der 50-Jahr-Feier der Berliner Turnerschaft vom 24. bis 26. Mai. Dem Schauturnen wohnte im Auftrag des Kaisers Prinz Friedrich Karl von Preußen bei.
1923 Im Berliner Sportpalast finden im Rahmen der Berliner Turn- und Sport-Woche vom 4. bis 30. Mai neben Amateurkämpfen im Jiu-Jitsu, Boxen und Ringen auch Profiboxkämpfe statt. Der Berliner Sängerbund unter Leitung von Hanns Meißner beendete das Programm.
1924 Die Straßenbahnlinie 25 »Tegel - Mariendorf, Rennbahn« wird mit einer Streckenlängen von 22,8 km in Betrieb genommen.
1925 Eine Polizeiverordnung, die die Trichinenschau regelt, wird in Berlin erlassen.
1925 Auf dem ULAP-Gelände (ULAP = Universum im Landesausstellungspark) am Lehrter Bahnhof wird ein Vergnügungspark eröffnet.
1927 Der Fußgängertunnel unter der Spree am Müggelgemünde in Friedrichshagen (Köpenick) wird seiner Bestimmung übergeben.
1927 Der japanische Schauspieler und Regisseur Koreya Senda (eigentlich Kunyo Ito) trifft in Berlin ein, um Einblick in das Berliner Theaterleben zu nehmen und sich besonders mit den Inszenierungen Erwin Piscators vertraut zu machen.
1928 Zur Feier anläßlich des 100jährigen Bestehens der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin tagt an zwei Tagen eine »Ozeanische Konferenz« im Langenbeck-Virchow-Haus.
1932 Im Preußischen Landtag kommt es beim Tagesordnungspunkt über die Beratung der Erwerbslosenanträge, den die KPD-Fraktion eingebracht hatte und der von Wilhelm Pieck begründet wird, zu einer handfesten Saalschlacht mit den Abgeordneten der NSDAP.
1933 Der Berliner Magistrat beschließt die Wiederaufstellung des Kaiser- Friedrich-Denkmals am Stresow-Platz in Spandau.
1937 Der »Reichsforschungsrat« unter Leitung des Generals der Infanterie Prof. Dr. Karl Becker wird feierlich eröffnet.
1945 Ein Befehl des sowjetischen Stadtkommandanten erlaubt dem Berliner Magistrat, die Stadtpolizei, das Gericht und die Staatsanwaltschaft zu organisieren.
1945 Die Staatliche Ingenieurschule Gauß nimmt den Unterrichtsbetrieb wieder auf.
1946 Auf Anordnung der Alliierten Kommandantur wird zur Durchführung des innerstädtischen Wasserverkehrs die sogenannte »Magistratsflotte« geschaffen, die aus 26 Kähnen, vier Motorschiffen und fünf Schleppern bestand.
1947 Wilhelm Furtwängler dirigiert erstmals nach dem Kriege das Berliner Philharmonische Orchester im Titania-Palast in der Steglitzer Schloßstraße.
1948 Der Botanische Garten in Dahlem wird auf Anordnung der Amerikanischen Militärregierung der Abteilung Volksbildung des Magistrats unterstellt. Er gehörte bis dahin zur Berliner Universität.
1948 In Berlin wird die National-Demokratische Partei Deutschlands (NDPD) gegründet.
1950 Das von sowjetischen Dienststellen in Lichtenberg eingerichtete »Haus des Kindes« wird dem Zentralrat der Freien Deutschen Jugend als »Zentralhaus der Jungen Pioniere« übergeben.
1955 Das »Dritte Gesetz zur Förderung der Wirtschaft im Lande Berlin« wird vom Bundestag in Bonn beschlossen.
1957 Die »Kampfgruppen der Arbeiterklasse«, nach dem 17. Juni 1953 gebildete bewaffnete Arbeiterwehren unter SED-Führung, veranstalten in Ost-Berlin eine große Übung.
1957 Für das kernchemische Institut (Hahn-Meitner-Institut Berlin) in Wannsee (Zehlendorf) wird durch den Regierenden Bürgermeister Otto Suhr der Grundstein gelegt.
1959 Für das Springer-Verlagshaus wird der Grundstein gelegt.
1963 Die XVI. Internationale Radfernfahrt Prag - Warschau - (Ost-)Berlin (Friedensfahrt) endet im Walter-Ulbricht-Stadion an der Chausseestraße. Den Gesamtsieg in der Einzelwertung errang Klaus Ampler aus der DDR. Die Mannschaftswertung gewann das DDR-Team.
1963 Wolfgang Langhoff tritt als Intendant des Deutschen Theaters und der Kammerspiele zum Ende der laufenden Spielzeit zurück. Nachfolger wurde Wolfgang Heinz.
1966 Die Ostberliner Stadtverordnetenversammlung berät die »Grundkonzeption über den Aufbau des Stadtzentrums der Hauptstadt der DDR, Berlin, bis 1970«, dessen Schwerpunkt die Bebauung zwischen Marx-Engels-Platz (Schloßplatz, Mitte) und Alexanderplatz ist.
1970 Der »Deutsche Naturschutztag« beginnt seine Beratungen, die bis zum 30. Mai andauerten, in West-Berlin.
1984 Auf dem im Herbst 1980 stillgelegten S-Bahnhof Heerstraße (Charlottenburg) wird ein »S-Bahn-Tag« veranstaltet.
1984 Der Chairman des RIAS-Aufsichtsrates, Patrick E. Nieburg, verabschiedet den in den Ruhestand tretenden Intendanten des Senders, Ludwig Freiherr von Hammerstein, und führt dessen Nachfolger, Peter Schiwy, in sein Amt ein.
1987 Unter dem Motto »750 Jahre Berlin - Wissenschaft und Produktion der DDR im Dienste des Volkes« beginnt in der Werner-Seelenbinder-Halle (Prenzlauer Berg) eine Ausstellung, die bis zum 26. Juli geöffnet war.
1988 Der 19. Deutsche Naturschutztag, der sich hauptsächlich dem Thema »Freizeit und Naturschutz« widmet, wird im Reichstag eröffnet.
1988 Ein in West-Berlin beginnender fünftägiger internationaler Schriftstellerkongreß steht unter dem Motto »Ein Traum von Europa«.
1996 Der Bundesligaabsteiger 1. FC Kaiserslautern gewinnt in Berlin durch ein 1:0 über den Karlsruher SC den DFB-Pokal und wird als Zweitligist am Europapokal der Cup-Sieger 96/97 teilnehmen.
1996 Mit Straßentheater protestieren Wehrdienstgegner gegen das für den 31. Mai geplante öffentliche Bundeswehr-Gelöbnis vor dem Schloß Charlottenburg.
1996 Fünf Jahre nachdem der Berliner Pratergarten in der Kastanienallee (Prenzlauer Berg) schließen mußte, öffnet diese traditionsreiche Stätte mit einem Kultur- und Volksfest seine Pforten. Betreiber war die Prater GmbH mit einem 25jährigen Pachtvertrag.
1997 Das Lehrkabinett Teufelssee in den Berliner Müggelbergen (Köpenick) feiert mit Kutschfahrten und einem Wettsägen sein 25jähriges Bestehen. Im Jahre 1972 hatten Naturschützer dort ein Lehrkabinett mit Waldschule eingerichtet.
1997 Die Jüdische Gemeinde zu Berlin ehrt den Ende Mai aus seinem Amt scheidenden Vorsitzenden Jerzy Kanal mit einem Abschiedsempfang. Damit würdigte sie seinen Einsatz seit 1953 für den Wiederaufbau von jüdischem Leben in Berlin nach dem Holocaust.
1997 Mit Werten von minus 4°C werden in einigen Berliner Bezirken Mai- Minusrekorde gemessen. In Potsdam war sogar seit 104 Jahren kein 25. Mai am Morgen so kalt wie dieser.
1998 Das Statistische Landesamt teilt mit, daß Berlin im vergangenen Jahr den größten Wanderungsverlust seit den 50er Jahren zu verzeichnen hat. 1997 sank die Einwohnerzahl Berlins um 26 926 Personen. 139 535 Menschen zogen aus der Stadt, 117 365 kamen hinzu.
1998 Für die Bundeszentrale der FDP in Berlin wird Richtfest gefeiert. Der Gebäudekomplex in der Reinhardtstraße 12-16 (Mitte) sollte zum Jahresende komplett fertig und der Umzug im Sommer 1999 abgeschlossen sein.
1999 Der »Autorenkreis der Bundesrepublik« teilt mit, daß dem am 9. Mai verstorbenen Berliner Schriftsteller Jürgen Fuchs posthum der Hans- Sahl-Preis verliehen wird.
1999 Bei einem Festakt im Französischem Dom (Mitte) werden der katholische Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky und der evangelische Bischof in Berlin- Brandenburg, Wolfgang Huber, mit dem diesjährigen Comenius-Preis geehrt.
2000 In den Hallen Am Borsigturm (Tegel) wird das bis zum 28. Mai dauernde I. Internationale Steptanzfestival eröffnet. In Workshops und Shows wurde den Besuchern von internationalen Künstlern ein vielfältiges Programm geboten.

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