Berlin am 18. Mai
   
1572 Kurfürst Johann Georg bestätigt die Privilegien der Schützengilde zu Cölln.
1666 Der in Zerbst geborene Jurist Christian Friedrich Hartmann erhält seine Bestallung als Geheimer Sekretär bei der Geheimen Kanzlei zu Berlin.
1683 Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, erläßt ein Dekret, wonach den Händlern im Bereich des Mühlendamms (Mitte), die wegen Abbruch und Neubau weichen mußten, alle Unterstützung für den Neubau von Marktständen zugesagt wird.
1686 Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, ernennt die Medaillenmaler Gebrüder Amy und Jean Pierre Huant zu Hofmalern. Sie gehörten zu den besten französischen Medaillenmalern und wurden besonders durch ihre Emailleminiaturen an Uhren bekannt.
1688 Kurfürst Friedrich III. fordert nach dem Ableben des Kurfürsten Friedrich Wilhelm die Lehnsleute auf, ihrer Lehns- und Untertänigkeitspflicht nachzukommen.
1700 Der Astronom Gottfried Kirch wird Mitglied der Societät der Wissenschaften. Er erhält den Auftrag, alljährlich »allein gültige Kalender« herauszugeben, astronomische Beobachtungen anzustellen und Ephemeriden (Stellungen der Gestirne) zu berechnen.
1736 Der Rechtsgelehrte Hermann Cochius stirbt in Berlin. Dem 1668 oder 1669 in Solingen geborenen Cochius war 1705 mit der Ernennung zum Hofrat das Kabinett der Geheimen Staatsakten übertragen worden.
1782 Ludwig Adolph Wilhelm Freiherr von Lützow wird in Berlin geboren. Der spätere preußische Generalmajor war in der Zeit der Befreiungskriege Gründer und Führer des nach ihm benannten Freikorps.
1783 Jabbo Oltmanns wird in Wittmund (Ostfriesland) geboren. Der Astronom wurde 1824 als Professor für Mathematik nach Berlin berufen. Ihm gelang die Bestimmung der Schallgeschwindigkeit, und er berechnete Sonnen- und Mondfinsternisse.
1786 In den Räumen der Akademie der Künste an der Lindenpromenade (Unter den Linden, Mitte) wird die erste Berliner Kunstausstellung mit Bildern und Plastiken zeitgenössischer Künstler feierlich eröffnet.
1805 Der Dichter Friedrich von Schiller reist nach seinem Berlinaufenthalt wieder nach Weimar ab. Pläne, seinen Wohnsitz in Berlin zu nehmen, gab er nach einer Gehaltszulage von seinem Landesherrn, Herzog Karl August, wieder auf.
1805 Ludwig Eduard Heydemann wird in Berlin geboren. Der Jurist beendete 1823 mit ausgezeichnetem Zeugnis das Joachimsthalsche Gymnasium, promovierte und habilitierte sich an der Berliner Universität für preußisches und märkisches Recht.
1841 Der Geologe und Paläontologe Heinrich Ernst Beyrich habilitiert sich als Privatdozent an der Berliner Universität.
1841 Alfred Woltmann wird in Charlottenburg geboren. Der Hochschullehrer und Kunstwissenschaftler beschäftigte sich u.a. mit Leben und Werk von Hans Holbein.
1843 Der Chemiker Heinrich Rose hält in der Gesamtsitzung der Akademie der Wissenschaften einen Vortrag über die Yttererde.
1845 Die Deutsch-Katholische Gemeinde Berlins bestellt mit Robert Brauner ihren ersten Prediger.
1850 Prinzessin Charlotte, Tochter des Prinzen Albrecht von Preußen, vermählt sich mit Erbprinz Georg von Sachsen-Meiningen.
1858 In der Auguststraße 14 (Mitte) erfolgt der erste Spatenstich der Erdarbeiten zur Errichtung des neuen Krankenhauses der Jüdischen Gemeinde zu Berlin.
1861 Ernst Täuber wird in Dorfbach (Schlesien) geboren. Nach dem Chemiestudium in Breslau war er Dozent an der Technischen Hochschule zu Berlin und an der Akademie der Künste.
1874 Das Deutsche Archäologische Institut (Ansbacher Straße 46, Schöneberg) erhält den Status einer Reichsanstalt.
1877 Der Apotheker und Geschäftsgründer der Spandauer Löwen-Apotheke, Julius Carl Rudolph Serger, stirbt in Potsdam.
1887 Die Stadtverordnetenversammlung beschließt den Bau des Krankenhauses am Urban mit einer Kapazität von 500 Betten.
1888 Die Wilmersdorf-Schmargendorfer-Dampfstraßenbahngesellschaft Reymer & Masch eröffnet die verlängerte Strecke Nollendorfplatz (Schöneberg) - Schmargendorf. Zwischen Zoologischer Garten und Halensee verkehrte die Bahn seit dem 5. Mai 1886.
1889 Die Niederschläge erreichen in Berlin innerhalb von 20 Minuten eine Höhe von 22,5 mm.
1900 Wolfgang Heinz (Wolfgang Hirsch) wird in Pilsen als Sohn des Journalisten Julius Hirsch geboren. Der Schauspieler hatte ab 1950 Regiearbeiten am Deutschen Theater übernommen und war 1963 bis 1969 dort als Intendant tätig.
1906 In Berlin konstituiert sich die »Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften und Medizin« mit über 40 Mitgliedern. Zum Vorsitzenden der Gesellschaft wurde Karl von Buchka gewählt.
1916 Das jüdische Volksheim in der Dragonerstraße (Max-Beer-Straße, Mitte) wird eröffnet.
1917 Heinz Raack wird geboren. Der Hockeyspieler des Berliner SC gewann bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 mit der deutschen Mannschaft die Silbermedaille. Raack bestritt 15 Länderspiele und war mit dem Berliner SC 1937 und 1938 Deutscher Meister.
1928 Im Beisein von Reichspräsident Paul von Hindenburg wird der Grundstein für den Erweiterungsbau der Reichskanzlei in der Wilhelmstraße (Mitte) gelegt.
1928 Im überfüllten Berliner Sportpalast findet eine Kundgebung der KPD zur Wahl des Reichs- und des Preußischen Landtags statt. U.a. sprachen Wilhelm Pieck und Ernst Thälmann. Erich Weinert wirkte »mit einer glänzenden revolutionären Rezitation« mit.
1929 Das neue Telephon-Fernamt in der Winterfeldstraße in Schöneberg wird bezogen.
1933 Die Stadtverordnetenversammlung beschließt im Roten Rathaus einstimmig, die Bezüge der ehrenamtlichen Stadt- und Bezirksamtsmitglieder zu senken. In zwölf Minuten wurden insgesamt zwölf Tagesordnungspunkte behandelt.
1935 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) veranstaltet die NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude bis zum 23. Mai eine »Paul-Lincke-Konzert-Woche«. Beim Eröffnungskonzert, das Paul Lincke dirigierte, erhielten der Komponist und die Solisten viel Beifall.
1941 Der Nationalökonom Prof. Dr. Werner Sombart stirbt in Berlin. Er lehrte ab 1906 an der Handels-Hochschule und als Nachfolger Adolf Wagners an der Universität in Berlin. Bekannt wurden seine Untersuchungen über den deutschen Sozialismus und Kapitalismus.
1942 Mitglieder der jüdischen Widerstandsgruppe um Herbert Baum legen Brandsätze in der antisowjetischen Propagandaausstellung »Das Sowjet- Paradies« im Lustgarten (Mitte). Elf Besucher wurden verletzt.
1945 Der Stadtkommandant von Berlin, Generaloberst Nikolai Bersarin, erläßt einen Befehl zur Belebung der wirtschaftlichen Tätigkeit.
1945 Der sowjetische Stadtkommandant, Generaloberst Nikolai E. Bersarin, fordert die politisch nicht belasteten Richter und Staatsanwälte auf, mit der Organisation des Gerichtswesens zu beginnen.
1945 Im Großen Sendesaal des Funkhauses in der Masurenallee (Charlottenburg) findet das erste öffentliche Konzert des Orchesters des Deutschen Opernhauses nach dem Kriege statt. Im überfüllten Raum waren Werke von Mozart, Beethoven und Tschaikowski zu hören.
1945 Erstmals wird nach Kriegsende wieder Post zwischen den Postämtern N 4 (Stettiner Bahnhof/Nordbahnhof), NW 7 (Dorotheenstraße), O 17 (Mühlenstraße) und Berlin-Charlottenburg 2 befördert.
1948 Im Haus der Deutschen Wirtschaftskommission in der Leipziger Straße (Mitte) findet die 2. Tagung des Deutschen Volksrates statt.
1949 Das Gebäude des Instituts für Landwirtschaftliche Betriebslehre in Berlin-Dahlem, Im Dol 27-29, wird vom Westberliner Magistrat beschlagnahmt.
1952 Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin bringt im Berliner Rundfunk das Cellokonzert von Leo Spies, dirigiert von Heinz Bongartz, zu Gehör.
1952 Die unter ostdeutscher Leitung stehende Deutsche Reichsbahn legt den Anhalter Bahnhof (Kreuzberg) still. Das Empfangsgebäude war 1880 nach Entwürfen von Franz Schwechten entstanden. Es wurde 1959 bis auf die Reste der Fassade abgetragen.
1952 Der Nordbahnhof (Fernbahn) an der Invalidenstraße (Mitte) wird für den Personenverkehr geschlossen.
1954 Die 125 m lange wiederaufgebaute westliche Fahrbahn der Autobahnbrücke über den Teltowkanal bei Dreilinden wird dem Verkehr übergeben. Die rund eine Million Mark betragenden Kosten waren vom Bund übernommen worden.
1954 In den Staatlichen Museen auf der Museumsinsel (Mitte) wird das Münzkabinett wiedereröffnet.
1955 Auf Empfehlung des DDR-Ministerrates wird der VEB Entwicklung und Fabrikation Elektrischer Meßinstrumente von der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin als »Institut für Gerätebau« übernommen.
1960 Für das neue Gebäude des Institutes für Luftfahrttechnik der Technischen Universität Berlin (Charlottenburg) wird Richtfest gefeiert.
1962 Zwölf Menschen gelingt durch einen selbstgegrabenen Tunnel die Flucht nach West-Berlin.
1963 Ein Doppelstockbus der BVG verunglückt am Königstor (Friedrichshain). Von den 31 Fahrgästen, Mitglieder der Ostberliner Kampfgruppen, erlitten 13 leichte und drei mittlere Verletzungen.
1965 Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes beschließt den Ausschluß von Hertha BSC Berlin aus der Bundesliga.
1969 Studenten der Technischen Universität Berlin (TU) protestieren während der Parade der Alliierten Streitkräfte auf der Straße des 17. Juni (Charlottenburg) auf dem Vordach des TU-Hauptgebäudes mit Transparenten und dem Abspielen von Revolutionsliedern.
1979 Das Pankower Standesamt wird nach dem Einbau des historischen Hochzeitszimmers, geschaffen von Stadtbaurat Ludwig Hoffmann, wiedereröffnet. Das Zimmer befand sich in einem 1974 abgerissenen Gebäude des alten »Fischerkietzes« in Stadtmitte.
1981 Der Chemiker Prof. Erich Correns, Faserstoff-Forscher in Teltow-Seehof im Süden Berlins und in Dresden und seit 1950 Präsident des Nationalrats der Nationalen Front der DDR, stirbt in Berlin. Sein Urne wurde auf dem Friedhof Friedrichsfelde beigesetzt.
1984 In der Neuen Nationalgalerie wird die Retrospektive »Max Beckmann« aus Anlaß seines 100. Geburtstages eröffnet. 132 Gemälde, 77 Zeichnungen und Aquarelle gaben einen umfassenden Überblick über alle Schaffensperioden des Malers.
1987 Die Bauausstellung der DDR wird in der Dynamo-Sporthalle (Hohenschönhausen) eröffnet. Sie dauerte bis zum 31. August.
1989 Für die gesamte Avus wird eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h festgelegt. In den Abendstunden protestierten Hunderte von Motorrad- und Autofahrern.
1990 In der 37. Etage des Interhotels Stadt Berlin (ab 22. November 1991 Forum Hotel Berlin) am Alexanderplatz (Mitte) wird ein Spielkasino mit Roulette, Black-Jack, Baccarat und Automaten eröffnet.
1993 Der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Heinrich Albertz, stirbt in Bremen im Alter von 78 Jahren. Er stand von 1966 bis 1967 als Nachfolger Willy Brandts an der Spitze des Senats von Berlin. 1990 wurde er mit der Ernst-Reuter-Plakette geehrt.
1994 In Berlin geht die dreitägige 4. Gipfelkonferenz der Weltmetropolen mit Repräsentanten aus 25 Großstädten zu Ende. Die rund 250 Teilnehmer diskutierten im Plenarsaal des Abgeordnetenhauses (Mitte) zum Thema »Die Metropolen in ihrer Region«.
1996 Mehr als 10 000 Besucher tummeln sich auf der Trabrennbahn Karlshorst. Peugeot und das Berliner Abendblatt hatten einen gemeinsamen Familienrenntag organisiert, bei dem es für die Kleinen auch Spiele und Ponyreiten gab.
1996 Bei der Luftfahrtschau (ILA) in Schönefeld protestieren Rüstungsgegner gegen den Eurofighter 2000. Sie hielten das Modell des Kampfflugzeuges mit Transparenten für etwa eine Stunde besetzt.
1996 Zum 100. Todestag von Clara Schumann gibt es im Musikclub des Konzerthauses am Gendarmenmarkt (Mitte) eine musikalische Unterhaltung von und über die Komponistin unter dem Motto: »schuMann eine FRAU«.
1996 Anläßlich des traditionellen Weinfestes in Frohnau fährt der S- Bahn-Museumszug im Stundentakt auf der S1 zwischen Waidmannslust und Oranienburg.
1997 Kreuzberg erlebt den zweiten »Karneval der Kulturen«. Bis 19.00 Uhr zogen 72 Musik- und Tanzformationen aus 40 Nationen durch den Stadtbezirk.
1997 Mit 30,9°C ist Berlin neben Cottbus die heißeste Stadt Deutschlands. Parkanlagen, Biergärten und Freibäder waren überfüllt.
1998 Mit der Enthüllung einer Gedenktafel an seinem langjährigen Wohnhaus am Viktoria-Luise-Platz 1 ehrt der Bezirk Schöneberg den Theaterleiter, Regisseur und Bühnenautor Rudolf Bernauer (1880-1953). Bernauer begann seine Karriere am Deutschen Theater.
1998 Das Berliner Schöffengericht beginnt den Prozeß gegen den Berliner Musical-Manager von »Shakespeare-and-Rock'n'Roll«, Roland Berger. Berger war wegen Betruges, Untreue und Konkursverschleppung angeklagt.
1999 Der Architekt Daniel Libeskind eröffnet die neue Vortragsreihe »Denkanstöße« an der Technischen Universität Berlin (Charlottenburg). Die Vortragsreihe wurde u.a. vom Bund Deutscher Baumeister und vom Fachbereich Architektur der Universität organisiert.
2000 Das Kreuzberger Leibniz-Gymnasium in der Schleiermacherstraße 23 feiert sein 150jähriges Jubiläum. Prominentester Leibniz- Schüler war 1922-1923 der Physiker Professor Manfred von Ardenne.
2000 Die neue gläserne Überwachungszentrale der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) in der Ladenpassage des U-Bahnhofes Alexanderplatz wird in Betrieb genommen. Die 44 Bahnhöfe der U-Bahn-Linien 5 und 8 sollten per Videokamera beobachtet und überwacht werden.

© Edition Luisenstadt, 1998 - 2002         Stand:        www.berlin-chronik.de