Berlin am 16. Mai
 
1314 Der Dompropst Johann und das Kapitel zu Brandenburg genehmigen die Bedingungen, unter denen das Kloster Spandau einen Vikar für die Pfarre zu Bornim anstellt.
  
1685 Der Apotheker Christoph Fahrenholtz stirbt. Fahrenholtz leitete von 1635 bis 1685 die kurfürstliche Hofapotheke.
1701 König Friedrich I. nimmt an der Einweihung der Französischen Kirche auf dem Friedrichswerder durch Pastor de Gaultier teil. Ein Reitstall, der »Lange Stall«, war zur Doppelkirche umgebaut worden, deren Nordhälfte die Französisch-Reformierten nutzten.
1725 Das Französische Waisenhaus in der Charlotten-/Ecke Jägerstraße (Mitte) wird mit der Aufnahme von acht Waisen eröffnet. Die feierliche Einweihung des Waisenhauses erfolgte jedoch erst am 31. Mai 1725. Die Weihrede hielt der Prediger Jacques Lenfant.
1777 Der in Berlin lebende Naturwissenschaftler Johann Heinrich Lambert beendet das Werk »Pyrometrie«, das jedoch erst 1779 erschien.
1787 Auf »Königl. Special-Befehl« ergeht ein »Publicandum gegen die Verwüstungen der Anpflanzungen und Besaamungen im Thiergarten zu Berlin«. Zuwiderhandlungen wurden mit fünf »Rthlr.« (Reichstaler) Strafe geahndet, wovon der Anzeiger die Hälfte erhielt.
1828 Die Stadtverordnetenversammlung beschließt, dem Antrag des Chemikers und Dozenten an der Berliner Gewerbeschule Friedrich Wöhler zuzustimmen und dessen Jahresgehalt per 1. Januar 1829 von 800 auf 1 000 Taler zu erhöhen.
1841 Heinrich Ziegler wird in Posen (Poznan/Polen) geboren. Ziegler studierte Theologie in Berlin und Bonn und bestand 1865 in Halle das höhere Lehrerexamen. Von 1869 bis 1874 war Ziegler ordentlicher Lehrer am Luisenstädtischen Gymnasium in Berlin.
1841 August Vogler wird in Wiesbaden geboren. Der Geodät wurde 1883 als Professor für Geodäsie an die Landwirtschaftliche Hochschule Berlin berufen.
1844 Friedrich Hebbel erhält vom Berliner Hoftheater die Ablehnung seines Stücks »Maria Magdalene«, weil es »unaufführbar« sei. Das Stück war beim Generalintendanten von Karl T. Küstner sowie bei Ludwig Rellstab von der Vossischen Zeitung auf Kritik gestoßen.
1846 Zwei Studentenvereinigungen des Berliner Gewerbeinstituts schließen sich zum »Verein der Zöglinge des Königlichen Gewerbe-Instituts« (später Verein »Hütte«) zusammen. 22 Mitglieder unterzeichneten die aus 31 Paragraphen bestehenden Statuten.
1849 Ein Großbrand vernichtet fast ganz Böhmisch-Rixdorf mit aller Habe in Häusern und Scheunen. 546 böhmische Kolonisten wurden obdachlos.
1852 Das »Circus-Theater« (seit 1870 »National Theater«) auf dem Wollankschen Weinberg wird eröffnet. Es wurde von dem Baumeister Carl Gerndt errichtet.
1860 Prinzregent Wilhelm wohnt der Grundsteinlegung des Börsengebäudes an der Ecke Neue Friedrichstraße/Burgstraße (Mitte) bei.
1867 Richard Loewenherz wird in Berlin geboren. Der Chemiker kam 1914 als Privatdozent an die Technische Hochschule in Charlottenburg und war dort Kustos des Chemischen Museums.
1880 Erich Hopfe wird in Berlin geboren. Hopfe besuchte von 1900 bis 1902 die Königliche Gärtnerlehranstalt Wildpark (bei Potsdam) und war ab 1920 Garteninspektor in den Heilstätten der Landesversicherungsanstalt Berlin zu Beelitz (Mark).
1881 Die erste elektrische Straßenbahn der Welt aus der Firma Siemens & Halske nimmt offiziell den Betrieb auf. Die Stromzuführung erfolgte anfangs durch die Schiene. Die erste Strecke führte von Groß-Lichterfelde (Anhalter Bahnhof) zur Haupt-Kadettenanstalt.
1886 Ein neuer Bierpalast, das »Wirtshaus Wahlstatt«, wird in der Belle- Alliance-Straße 89 (Kreuzberg) eröffnet.
1888 Ein aus einem Käfig entsprungener Lippenbär sorgt auf dem Bahnhof Spandau zähnefletschend und brummend für erhebliche Unruhe.
1890 Ein Zusatzvertrag zum Vertrag vom 25. August 1888 zwischen dem Magistrat und den »Berliner Elektricitäts-Werken« (BEW) verbietet den Bau neuer Kraftwerke. Ausgenommen waren der Ausbau der drei vorhandenen Kraftwerke und ein im Bau befindliches Kraftwerk.
1892 Richard Tauber (eigtl. Ernst Seiffert) wird in Linz geboren. Der lyrische Tenor trat seit 1915 in Berlin erfolgreich als Opernsänger auf. Ab Mitte der 20er Jahre widmete er sich der Operette und war in Berlin der Star-Tenor in Franz Lehárs Operetten.
1893 Der Ingenieur Rudolf Diesel, der von 1890 bis 1893 in Berlin arbeitete, schließt mit der schweizerischen Maschinenfabrik Sulzer einen Vertrag über die anteilige Beteiligung an der Entwicklung und der Herstellung des neuen Wärmekraftmotors ab.
1896 Das Stück »Spreeamazone« von Paul Lincke wird im Apollo-Theater in der Friedrichstraße 218 (Kreuzberg) uraufgeführt.
1899 Geheimrat Professor Dr. Wilhelm Schwarz, Direktor des Königlichen Luisengymnasiums, stirbt in Berlin im Alter von 76 Jahren.
1904 In der Charité wird der Neubau der Chirurgischen Klinik unter der Leitung von Franz König mit elf angestellten Assistenten und 161 Betten eröffnet. Die Klinik wurde bis 1982 genutzt.
1905 Durch einen Erlaß des preußischen Innenministers kann die Pfaueninsel (Zehlendorf) im selben Jahr offiziell einen eigenen Kommunalverband bilden.
1925 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) sowie in der Philharmonie (Bernburger Straße, Kreuzberg) findet bis zum 1. Juni die Industrie-Ausstellung für Baufach, Wohnungswesen und verwandte Gewerbe der Bau-, Maurer- und Zimmermeister-Innung statt.
1927 Im Berliner Sportpalast finden bis zum 20. Mai Europameisterschaften im Amateur- Boxen statt. 53 Boxer aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Frankreich, Italien, Lettland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden und Ungarn nahmen teil.
1933 Max Planck, Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, hat eine Audienz bei Adolf Hitler.
1933 Die erste Verbotsliste »Schöne Literatur« erscheint im »Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel«. Unter den »auszumerzenden« Autoren waren Lion Feuchtwanger, Alfred Kerr, Heinrich Mann, Erich Maria Remarque, Kurt Tucholsky und Arnold Zweig.
1935 Am Döhnhoffplatz wird die erste »Unfallsäule« der Benutzung übergeben. Sie enthielt eine Rettungsbahre und Utensilien für Verkehrsunfälle sowie ein Telefon.
1936 Der Verein Deutscher Chemiker erhält eine neue Satzung, in der als Aufgabe des Vereins u.a. die »Erziehung seiner Mitglieder zur nationalsozialistischen Volksgemeinschaft« definiert wurde.
1945 Eine Magistrats-Botenpost für dienstliche Belange wird eröffnet.
1945 Als Ersatz für die Straßenbahnlinie 60 wird die erste Omnibuslinie der Berliner Verkehrs-Gesellschaft (BVG) nach dem Kriege vom Königstor (Prenzlauer Berg) nach Weißensee in Betrieb genommen.
1945 Anläßlich des 99. Stiftungstages des Berliner akademischen Vereins »Hütte« treffen sich drei »Hüttenbrüder« und beschließen, den Verein wieder aufleben zu lassen.
1945 Auf Befehl des sowjetischen Marschalls Georgi K. Shukow übernimmt Ernst Kehler die Leitung des Post- und Fernmeldewesens in Berlin. Die Berliner Post wurde damit aus der ehemaligen Reichspost herausgelöst.
1945 Das Organisationskomitee der freien Gewerkschaften und des Allgemeinen Freien Angestellten-Bundes tritt erstmals in der Kantstraße 125 (Charlottenburg) unter Vorsitz von Hermann Schlimme zusammen.
1945 Der Petrograph Ferdinand Bernauer, von 1923 bis 1945 Petrograph an der Technischen Hochschule zu Berlin, stirbt in Berlin an den Folgen einer Verletzung, die er bei einem Bombenangriff erlitt.
1945 Der Berliner Rundfunk nimmt um 12.00 Uhr den regelmäßigen Sendebetrieb wieder auf.
1946 Der Passagierflugverkehr für amerikanische Militärangehörige Berlin - Frankfurt am Main wird von den American Overseas Airlines aufgenommen. Auf der Behelfspiste des Flughafens Tempelhof landete am 18. Mai die erste Douglas DC-4 dieser Fluggesellschaft.
1946 Die Alliierte Kommandantur setzt den Befehl des Alliierten Kontrollrates über die Einziehung von Literatur und Werken nationalsozialistischen Charakters für Berlin mit Wirkung vom 20. Mai 1946 in Kraft.
1951 Die nach den Wahlen vom 3. Dezember 1950 erforderliche Neubildung der Westberliner Bezirksämter wird abgeschlossen.
1956 Die BVG (West) nimmt ihren ersten neugebauten U-Bahn-Wagen nach dem Zweiten Weltkrieg in Betrieb (Typ D, Wagen 2000/2001).
1963 Mit einer IL 18 nimmt die Deutsche Lufthansa der DDR den Linienflugverkehr von Berlin-Schönefeld nach Bukarest auf.
1964 An dem Deutschlandtreffen der Freien Deutschen Jugend (FDJ) zu Pfingsten in Ost- Berlin nehmen rund eine halbe Million Jugendliche aus der DDR teil.
1965 42 Schiffe der Ostberliner Weißen Flotte sind zu Pfingsten im Einsatz.
1967 Vor dem Westberliner Landgericht beginnt der Prozeß gegen den 44jährigen Walther Günther, der ohne Medizinstudium als Arzt tätig war, davon einige Zeit sogar als Chefarzt am Städtischen Hospital in Neukölln.
1969 Das Musical »Für fünf Groschen Urlaub« von Günter Stahnke wird im Metropol-Theater in der Friedrichstraße (Mitte) uraufgeführt.
1972 Der Schauspieler Heinz Rühmann wird in der »Film-Bühne Wien« am Kurfürstendamm anläßlich seines 70. Geburtstages am 7. März 1972 mit der Ehrenmedaille der »Spitzenorganisation der Deutschen Filmwirtschaft« (SPIO) ausgezeichnet.
1975 Die BVG (West) setzt ihren ersten U-Bahn-Zug mit Totalwerbung ein.
1977 Im Palast der Republik wird der bis zum 19. Mai dauernde 9. FDGB-Kongreß eröffnet. Er bestätigte u.a. den Entwurf des neuen Arbeitsgesetzbuches der DDR.
1977 Dr. Rolf Berger wird zum Präsidenten der Technischen Universität Berlin gewählt.
1979 In der Alten Nationalgalerie (Mitte) wird eine bis zum 12. August währende Ausstellung mit Skulpturen, Zeichnungen und Radierungen des französischen Künstlers Auguste Rodin (1840-1917) eröffnet.
1980 Der Journalist Walter Schmieding, von 1968 bis 1972 Leiter der Berliner Festwochen, stirbt in Berlin.
1980 Der 344 Meter hohe Fernsehturm in Frohnau nimmt den Betrieb auf.
1981 Der Regierende Bürgermeister von Berlin Hans-Jochen Vogel eröffnet die Austellung »Bildende Kunst - Gestaltende Technik« in der Halle 20 des Messegeländes, die der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) anläßlich seines 125jährigen Bestehens veranstaltet.
1982 Der Historiker Hans Herzfeld stirbt in West-Berlin.
1990 Bundesfinanzminister Theo Waigel erklärt, daß die Berlin- und Zonenrandförderung binnen sieben Jahren eingestellt werden soll.
1991 Mit der Wiederaufstellung des Schulze-Delitzsch-Denkmals erhält der Schulze-Delitzsch-Platz (Mitte) seinen am 1. Juni 1910 vergebenen Namen zurück (davor Inselplatz). Das Denkmal war 1974 entfernt worden, seit 1983 war der Platz namenlos.
1992 Die am 6. Mai in Paris verstorbene Schauspielerin und Sängerin Marlene Dietrich, eigentlich Maria Magdalena von Losch, wird auf dem Friedhof in der Stubenrauchstraße in Friedenau (Schöneberg) in der Nähe des Grabes ihrer Mutter beigesetzt.
1996 Die Berliner Polizei löst am Vatertag ein Treffen von Rechtsextremisten auf. Rund 30 Personen im Alter von 17 bis 22 Jahren hatten sich am Nachmittag am Biesdorfer Baggersee versammelt und zum Teil den Hitlergruß gezeigt.
1996 Die Veranstalter der Internationalen Luftfahrtausstellung (ILA) in Schönefeld teilen mit, daß sich die Ausstellung mit ihrer 3. Auflage international etabliert hat. An den ersten vier Tagen kamen rund 91 000 zahlende Gäste, darunter 20 000 Fachbesucher.
1996 Mit einer Party wird die Open-Air-Saison in der Waldbühne (Charlottenburg) eröffnet. Knapp 15 000 Fans feierten trotz Wind und Wolken das erste Aufeinandertreffen deutscher Rockgrößen bei einem gemeinsamen Festival.
1997 Die Tennisspielerin Steffi Graf scheidet bei den 90. German Open der Damen in Berlin aus. Sie unterlag im Viertelfinale gegen die Südafrikanerin Amanda Coetzer mit 0:6 und 1:6. Dies war die höchste Niederlage in der 15jährigen Profikarriere Grafs.
1997 Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing (SPD) verhängt über die gesamte Haupt- und Bezirksverwaltung Berlins eine Haushaltssperre. Sie begründete dies mit Steuerausfällen von fast vier Milliarden Mark bis zum Jahr 2000.
1998 Das Berliner Missionswerk lädt in Johannisthal (Treptow) zu einer Begegnung mit kubanischer Kultur ein. Es wurden Musik, Tanz, Theater und Dia- Vorführungen über die Zuckerinsel in der Karibik geboten.
1998 Bei einer umfangreichen Verkehrskontrolle werden in Berlin 5 700 Auto- und Motorradfahrer kontrolliert. 18 Autofahrer mußten zur Blutentnahme. Zehn Fahrern wurden an Ort und Stelle die Führerscheine abgenommen.
1998 Im Schloß Niederschönhausen findet die erste Trauung nach der Wiedereröffnung im April 1998 statt. Das Schloß, nach dem Ende der DDR geschlossen, war im 18. Jahrhundert 55 Jahre lang Wohnsitz der Gemahlin Friedrichs II., Königin Elisabeth Christine.
1999 Daniel Barenboim dirigiert im Konzerthaus am Gendarmenmarkt (Mitte) ein Benefizkonzert für notleidende Menschen. Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft von DRK-Präsident Knut Ipsen.
1999 Nach Information der Berliner Morgenpost ist im Hahn-Meitner-Institut (Glienicker Str.100, Zehlendorf) eine bundesweit einzigartige Therapieeinrichtung zur Behandlung von Augentumoren eingeweiht worden.
2000 Der US-Tabakkonzern Philipp Morris weiht eine neue Tabakaufbereitungsanlage im Werk in der Neuköllner Allee 80 (Neukölln) ein. Gemeinsam drückten der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen mit Vertretern des Konzerns den symbolischen Startknopf.

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