Berlin am 13. Mai
 
1323 Herzog Rudolph von Sachsen beschenkt den Altar Exulum in der Petrikirche zu Cölln mit Einnahmen aus dem Hufzins Berlins und der Fischerei unterhalb des Mühlendammes.
  
1620 Ein Großbrand in Spandau vernichtet in der Jüdenstraße und ihrer Umgebung 40 Häuser.
1631 Schwedische Truppen mit König Gustav II. Adolf an der Spitze halten Einzug in Berlin-Cölln.
1709 König Friedrich I. bestätigt in einem Edikt über die Naturalisierung aller französischen und anderen Refugiés (Flüchtlinge) deren Sonderrechte und stellt sie nach einem Treueeid auf den König den anderen Untertanen gleich.
1710 Außerhalb der Berliner Stadtgrenzen wird ein Pesthaus fertiggestellt. Es wurde später Bürgerlazarett und praktische medizinische Unterrichtsstätte mit der Bezeichnung »Lazarett und Hospital vor dem Spandower Thor« (später Charité).
1733 Um die Ansiedlung entlassener Soldaten in Berlin zu erleichtern, sichert ihnen eine königliche Verordnung den kostenlosen Erwerb des Bürgerrechts und eine mehrjährige Befreiung von der Steuer zu.
1741 14 gefangene österreichische Husaren der Regimenter Ghilani und Spleni werden durch ein Kommando des Dohnaischen Regiments nach Spandau gebracht.
1771 Die Verunreinigung von Straßen wird mit nunmehr fünf (bislang zwei) Reichstalern bzw. mit einer entsprechenden Leibesstrafe geahndet. Überdies sollte die betroffene Person »öffentlich mit einem Zettel vor der Brust ausgestellet werden«.
1803 Die Gassenordnung für Berlin wird erneuert.
1822 Der Rentier und frühere Pferdehändler Karl Friedrich Cerf erhält die Konzession für ein Volkstheater in der Königstadt. Er eröffnete am 4. August 1824 in der Alexanderstraße (Mitte) das Königstädtische Theater, Spielstätte volkstümlicher Stücke.
1830 Alexander von Humboldt hält einen Akademievortrag zum Thema »Die Gebirgsketten und Vulkane im Inneren von Asien« als Ergebnis seiner Reise nach Rußland und Sibirien.
1843 Hans Ernst Freiherr von Kottwitz, führende Gestalt der Erweckungsbewegung in Berlin, Gründer der »Freiwilligen Beschäftigungs- Anstalt«, stirbt im 86. Lebensjahr. Beigesetzt wurde er auf dem alten Friedhof der St.-Georgen-Gemeinde, Landsberger Allee 48.
1861 Auf dem Schinkelplatz vor der Bauakademie (Mitte) wird das von Friedrich Drake und August Kiß geschaffene Beuth-Denkmal enthüllt.
1862 Georg Herter wird in Kremmen (Brandenburg) geboren. Herter trat 1882 als Lehrer in den Berliner Schuldienst ein. Er war zehn Jahre lang 1. Vorsitzender des Berliner Lehrervereins und wurde im Januar 1915 zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt.
1871 Die Raumersche Bibliothek, d.h. der literarische Nachlaß Friedrich Ludwig Georg von Raumers, wird mit einem Bücherbestand von 3 000 Bänden im Gemeindeschulhaus Alt-Moabit 51 eröffnet. Sie wurde damit die zwölfte Volksbibliothek Berlins.
1875 Die Köpenicker Bank - später eine der größten deutschen Genossenschaftsbanken - wird gegründet.
1880 Die Pferdebahn Potsdam wird eröffnet.
1881 Johannes Schultze wird in Groß Krausnigk, Kreis Luckau, geboren. Der Staatsarchivrat und Professor für historische Hilfswissenschaften und Landesgeschichte war ab 1949 an der Freien Universität Berlin tätig.
1882 Per Gesetz wird die Anhalter Bahn verstaatlicht.
1885 In Berlin findet die 100. Sitzung des Reichstages statt.
1885 Auf der »Jubelfeier« zum fünfjährigen Bestehen des Berliner Lehrervereins in »Kellers Festsälen« in der Koppenstraße (Friedrichshain) wird mit mit einem »Gefühl des Stolzes und der Freude« festgestellt, daß der Verein bereits 1 000 Mitglieder zählte.
1891 15 000 Brieftauben steigen in Zehlendorf auf und fliegen vom neuen Güterbahnhof aus in Richtung Innenstadt.
1891 Auf der Pferderennbahn in Hoppegarten wird am Nachmittag ein Schwindler entlarvt. Er hatte aus einer »1« auf dem Wettbillett eine »11« gemacht, doch wurde der Betrug bei der Präsentation am Totalisator entdeckt.
1905 Herbert Kemmer wird geboren. Der Hockeyspieler gewann mit der deutschen Mannschaft bei den Olympischen Spielen in Amsterdam 1928 die Bronzemedaille, bei den Spielen in Berlin 1936 die Silbermedaille. Er bestritt 17 Länderspiele.
1907 Im Rahmen des Neu- und Umbaus der Charité wird mit dem Neubau der II. Medizinischen Klinik begonnen.
1910 Der Neubau der II. Medizinischen Klinik der Charité wird feierlich eingeweiht.
1911 Die Mitgliederversammlung des Vereins Chemische Reichsanstalt stimmt dem Antrag zu, den Beitrag für den Bau eines Forschungsinstitutes auf 900 000 Mark zu erhöhen.
1913 Richard Börnstein, der sich als Professor für Physik an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin um die Wetterprognose und den Ausbau eines leistungsfähigen Wetterdienstes bemüht hatte, stirbt in Berlin.
1923 Im Berliner Sportpalast findet um 15.00 Uhr die Schlußveranstaltung der Jubiläumsfeier zum 75jährigen Bestehen der Turngemeinde in Berlin statt. In Turn- und Haltungsübungen, Staffelläufen, im Ringen u.a. stellten sich die einzelnen Sportabteilungen vor.
1924 Stadtbaurat August Bredtschneider stirbt in Berlin.
1927 Durch eine Verfügung der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin wird das Laboratorium für Längen- und Flächenmeßgeräte der Anstalt zur selbständigen Abteilung. Es befaßte sich mit der eichtechnischen Regelung des mechanischen Meßwesens.
1927 Am »Schwarzen Freitag« kommt es an der Berliner Börse innerhalb weniger Stunden zu Kursstürzen von 20 % bis 80 %.
1929 Die Omnibuslinie A 41 »Hohenschönhausen, Hauptstraße - Landsberger Chaussee/Ecke Dingelstädter Straße (Hohenschönhausen)« wird in Betrieb genommen.
1930 Helene Lange, Vorkämpferin der Frauenbewegung, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde sie auf dem Landeseigenen Friedhof Heerstraße, Trakehner Allee 1 (Charlottenburg).
1931 Bei der Landung des Luftschiffes LZ 127 (Graf Zeppelin«) auf dem Flugplatz Staaken (Spandau) wird erstmals die sogenannte »Schienenbahn« zur Befestigung von Luftschiffen getestet.
1931 Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Henry Graf de Baillet-Latour, teilt mit, daß die Spiele 1936 an die Stadt Berlin vergeben sind.
1933 Im Völkischen Beobachter erscheint ein Beitrag von Philipp Lenard »Ein großer Tag für die Naturforschung«. Lenard begrüßte darin die Ernennung des Physikers Johannes Stark zum Präsidenten der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt.
1935 Die erste Fernsehempfangsstelle außerhalb Berlins wird im 20 km entfernten Potsdam eröffnet. Es wurde ein Teil des Ufa-Ton-Films »Flötenkonzert in Sanssouci« übertragen.
1939 Hildrun Clauss wird geboren. Die Leichtathletin gewann bei den Olympischen Spielen in Rom 1960 die Bronzemedaille im Weitsprung.
1945 Dr. Arthur Werner wird durch den sowjetischen Stadtkommandanten als Oberbürgermeister der Stadt Berlin eingesetzt.
1945 KPD-Funktionäre aus allen Berliner Stadtbezirken treffen sich mit Walter Ulbricht.
1945 Die vom Stadtkommandanten Nikolai Bersarin ausgewählten Kandidaten für den Magistrat werden durch den Oberbefehlshaber der sowjetischen Militärverwaltung, Marschall Georgi K. Shukow, bestätigt.
1945 Ein öffentliches Konzert des Berliner Kammerorchesters unter dem Dirigat von Hans von Benda im Bürgersaal des Schöneberger Rathauses markiert den Neubeginn des Berliner Musiklebens nach dem Kriege.
1945 Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges beginnt der Rundfunksender Berlin aus dem Sender Berlin-Tegel - zunächst nur für eine Stunde - wieder zu senden. Ab 15. Mai wurde unter dem Namen Berliner Rundfunk aus der Masurenallee (Charlottenburg) gesendet.
1945 Mit einer Linie in Zehlendorf nehmen die Berliner Verkehrs-Betriebe (BVG) den Omnibusverkehr nach dem Kriege wieder auf.
1945 Der Maschinenbauingenieur Otto Stolzenberg stirbt in Potsdam. Stolzenberg war als Dozent im Gewerbe- und Berufsschulbereich an Berliner Einrichtungen tätig. 1921 erschien sein Werk »Maschinenbau« in zwei Bänden.
1949 Der Leichtathlet Wolrad Eberle stirbt. Der Sportler des Berliner Sport-Clubs gewann bei den Olympischen Spielen in Los Angeles 1932 die Bronzemedaille im Zehnkampf. In dieser Disziplin war er 1932 Deutscher Meister.
1950 Prof. Hans Heinrich Franck, der das Lehramt für Technische Chemie an der Technischen Universität Berlin innehatte, wird aus dem Dienst entlassen, weil er gleichzeitig auch an der Humboldt-Universität und in der Kammer der Technik in Ost-Berlin tätig war.
1954 Vom Plenum der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin wird ein neues Statut angenommen.
1954 Das Gesetz über die Hoheitszeichen (Flagge und Wappen) des Landes Berlin tritt in Kraft.
1957 Tausende Berliner beobachten eine totale Mondfinsternis. Um 21.44 Uhr trat der Mond in den Kernschatten der Erde.
1968 Im Zusammenhang mit den Studentenunruhen des Jahres 1968 wird das Wappen der Freien Universität Berlin vor dem Rektoratsgebäude Ihnestraße 24 (Dahlem) verbrannt.
1969 Dem belgischen Holzschneider, Zeichner und Maler Frans Masereel wird im Senatssaal der Humboldt-Universität zu Berlin (Mitte) von Rektor Karl-Heinz Wirzberger die Urkunde über die Würde eines Ehrendoktors der Philosophie überreicht.
1982 Im Palast der Republik (Mitte) wird der XII. Bauernkongreß der DDR eröffnet.
1996 Wegen erster Warnstreiks bei der Post in Berlin und anderen Städten bleiben hunderttausende Briefe liegen. Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst wurden am Abend ohne Ergebnis vertagt.
1996 Am früheren Grenzübergang Checkpoint Charlie wird auf einem ausgedienten DDR-Grenzturm eine rund 20 m hohe Nachbildung der New Yorker Freiheitsstatue installiert.
1996 Bundeskanzler Helmut Kohl trifft in »privater Mission« in Berlin mit Bärbel Bohley und anderen Initiatoren der friedlichen Revolution in der DDR von 1989 zusammen, um die Gründung des »Vereins Bürgerbüro« vorzubereiten.
1996 Am ersten Tag der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA strömen 7 500 Besucher zum Flughafen Schönefeld. Die Flugschau des neuen Eurofighters verspätete sich um drei Stunden. Es gab Probleme mit dem Tankdeckel.
1996 Der Präsident des LTTC Rot-Weiß Berlin, Wolfgang A. Hofer, übergibt das neue Tennis-Stadion an der Hundekehle seiner Bestimmung. Der auf 7 002 Zuschauerplätze erweiterte Center Court A war pünktlich zum Beginn der German Open der Damen fertig geworden.
1997 Der Berliner Senat beschließt den Verkauf des landeseigenen Energieversorgers Bewag an das Bieterkonsortium Veba, Viag und Southern Company. Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing äußerte die Erwartung, daß damit zahlreiche neue Arbeitsplätze entstehen.
1997 Nach einer vom »Tagesspiegel« veröffentlichten Umfrage der AXA Direkt Versicherung unter Berlinern erhalten Fahrer mit dem Potsdamer Kennzeichen die schlechtesten Noten. 21 % der Befragten kritisierten Fahrweise, Angeberei, Unsicherheit und Fahrvermögen.
1997 Der Senat erläßt eine Anweisung, nach der die Berliner Sozialbehörden verpflichtet werden, der Ausländerbehörde Daten über illegal in Berlin lebende Ausländer zu übermitteln. Außerdem sollten sie den nächsten vereinbarten Vorsprachetermin mitteilen.
1998 Die »Arbeitsgemeinschaft Deutschlandhalle« präsentiert ein Konzept, in dem ein mindestens fünfjähriger Betrieb der Halle, ein Investitionsvolumen bis zu sechs Millionen Mark und keinerlei finanzielle Belastungen für den Landeshaushalt garantiert werden.
1998 Der amerikanische Präsident Bill Clinton trifft zur Teilnahme an den Feiern zum 50jährigen Luftbrückenjubiläum in Berlin ein. Am Abend fand ein Festakt im Berliner Schauspielhaus am Gendarmenmarkt (Mitte) statt.
1999 Am Himmelfahrtstag startet die historische Heidekrautbahn vom Wilhelmsruher Damm, nahe dem einstigen Bahnhof Reinickendorf-Rosenthal, in ihre dritte Saison. 1901 von der Niederbarnimschen Eisenbahn AG eröffnet, fuhr die Bahn bis Basdorf.
2000 Das Freibad Pankow, Wolfshagener Straße 91-93, wird wieder geöffnet. Die Sanierung hatte elf Mill. Mark gekostet. Das Erlebnisbad gehörte mit seiner Wasseraufbereitungsanlage zu den modernsten Anlagen in Berlin.

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