Berlin am 2. Mai
1289 Die Berliner Ratsmänner Jakob von Litzen, Zabel von Stenhusen, Denecke von Belgheren und Johannes Buch geben verschiedene Rechte der Tuchmacherzunft bekannt.
 
1451 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn gestattet dem Bürger Matern Wardemberg (Wardenberg) freie Holzung in den Waldungen des Amts Spandau.
 
1657 Kurfürst Friedrich Wilhelm erteilt dem Oberjägermeister Jobst Bernhard von Hertefeld den Befehl, einen Zaun zu errichten, um den kurfürstlichen Teil des Tiergartens abzugrenzen.
1657 Eine Verordnung wird erlassen, nach der die Tuchmacher in den Residenzen Berlin und Cölln bevorzugt Wolle einkaufen können.
1766 König Friedrich II. entläßt den lange Zeit an der Berliner Akademie wirkenden Schweizer Mathematiker Leonhard Euler höchst ungnädig ohne jeden Dank und gestattet ihm die Ausreise nach Rußland.
1790 Der Oberhofbaurat Johann Gottlob Schulze übernimmt nach dem Tod seines Vorgängers, des Garteninspektors Heinrich Ludwig Manger, die im Jahre 1787 durch Friedrich Wilhelm II. gegründete Gartendirektion.
1791 Der jüdische Kaufmann, Münzunternehmer und Silberlieferant Daniel Itzig und Familie erhalten von König Friedrich Wilhelm II. ein Naturalisations-Patent verliehen, das ihnen alle Rechte und Pflichten christlicher Bürger überträgt.
1802 Heinrich Gustav Magnus wird in Berlin geboren. Er studierte Physik, Chemie und Technologie. Seit 1829 lehrte er an mehreren technischen Bildungseinrichtungen in Berlin. 1834 wurde er zum Professor an die Universität berufen (Rektor von 1861 bis 1862).
1803 Carl Albert Ludwig Büchsel wird als Sohn eines Pfarrers in Schönfeld geboren. Der evangelische Geistliche war ab 1846 Pfarrer an der St.- Matthäus-Kirche und bald darauf auch Superintendent der Landdiözese Berlin-Cölln.
1803 Friedrich Gedike, Direktor des Grauen Klosters und langjähriger Mitherausgeber der »Berlinischen Monatsschrift«, stirbt in Berlin.
1805 Ferdinand Heinrich Müller wird in Stettin geboren. Der Geograph lehrte von 1831 bis 1886 an der Berliner Universität Geographie.
1813 Philipp Heinrich Wolff wird in Berlin geboren. Der Ohrenarzt veröffentlichte neben seiner Arzttätigkeit Gedichte und zahlreiche dramatische Werke unter dem Pseudonym Ernst Walter.
1816 Dr. Karl Christian Wolfart, der erste Berliner Vertreter des Magnetismus, reicht an König Friedrich Wilhelm III. eine Denkschrift ein, in der er seine Heilerfolge darstellt, um den Widerstand der Medizinischen Fakultät gegen diese Therapie zu brechen.
1818 Georg Friedrich Pochhammer, Geheimer Steuerrat, eröffnet auf seinem Grundstück, Neue Friedrichstraße 18/19 (Mitte), das Mariannenbad, das erste Dampfbad in Berlin. Als erste durfte die Namensgeberin, Prinzessin Marianne, ein Dampfbad nehmen.
1819 Auf dem Pichelsberg in Charlottenburg findet aus Anlaß des fünften Jahrestages der Schlacht bei Großgörschen eine Versammlung von Studenten und Angehörigen der Berliner Universität statt.
1834 Das Grabmal für den preußischen General Gerhard von Scharnhorst auf dem Invalidenfriedhof, für das seit 1819 gesammelt wurde, ist fertiggestellt. Der architektonische Gesamtentwurf stammte von Schinkel, der Bronzelöwe von Rauch und die Reliefs von Tieck.
1835 In einem Aufruf wird zu Spenden für ein Berliner Schillerdenkmal aufgefordert.
1849 Amalie Hähnel, Sängerin am Königstädtischen Theater in Berlin (auf dem Alexanderplatz, Mitte) und danach an der Königlichen Oper (Mitte), stirbt in Wien.
1857 Die Husarenstraße (Kreuzberg) wird in Hollmannstraße umbenannt.
1858 Der Trauerzug für den Biologen und Mediziner Johannes Müller zum Friedhof in der Luisenstraße wird von 400 Studenten mit Fackeln angeführt. Ernst Haeckel war unter den Studenten, die den Sarg trugen. Alexander von Humboldt sprach am Grab des Freundes.
1864 Der Pianist, Komponist und Dirigent Giacomo Meyerbeer (Geburtsname Meyer Beer), stirbt im 73. Lebensjahr in Paris. Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof der Jüdischen Gemeinde, Schönhauser Allee 23-25. Der Friedhof wurde 1880 geschlossen.
1880 August Stappenbeck wird in Salzwedel (Altmark) geboren. Der Geologe war seit 1926 Dozent für Geologie an der Friedrich-Wilhelms-Universität, später auch Professor für Lagerstättenkunde an der Technischen Hochschule zu Berlin.
1881 Leopold Ullstein erwirbt das Grundstück Kochstraße 23 (Kreuzberg) und baut dort sein erstes eigenes Verlagshaus.
1886 Gottfried Benn wird in Mansfeld (Prignitz) geboren. Der Mediziner führte in Berlin 1917-1935 und 1945-1953 eine Praxis als Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Anerkennung erlangte er als eigenständiger Dichter des 20. Jahrhunderts.
1886 Auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof findet die feierliche Enthüllung eines Denkmals für Eduard Fürstenberg, den »Vater der Taubstummen«, statt.
1886 Hermann Kletke, der langjährige frühere Chefredakteur der »Vossischen Zeitung«, stirbt in Berlin.
1891 Dressierte Störche werden einem geladenen Publikum zur Eröffnungsvorstellung der »Neuen Walhalla« in der Hasenheide (Kreuzberg) vorgeführt. Die Störche zeigten sich dem staunenden Publikum als Seiltänzer, Spring- und Marschkünstler.
1893 Erich Schröder wird in Sterkrade geboren. Der Sozialpädiater kam 1942 nach Berlin. Prof. Schröder war Senatsdirektor beim Senator für Gesundheitswesen sowie Ordinarius für Sozialhygiene und öffentliches Gesundheitswesen an der Freien Universität Berlin.
1898 Walter Leistikow, Max Liebermann und andere Maler gründen in Berlin die Künstlervereinigung Berliner Secession, die sich für die Förderung neuer künstlerischer Ansätze einsetzte. Ihr gehörten zunächst etwa 65 Maler und Bildhauer an.
1899 Zum erstenmal werden in Spandau Erdschwankungen wahrgenommen, die bis zum 7. Mai andauern. An Bahnhofsgebäuden und sämtlichen Wohnhäusern im Umkreis von 200 m wurden schwache schaukelnde Bewegungen beobachtet. Die Ursache war nicht bekannt.
1904 Im Zweigwerk Charlottenburg der Schering AG brennt die Anlage, in der Kampfer für die Herstellung des Kunststoffes Zelluloid produziert wurde, völlig nieder. Noch im selben Jahr entstand eine moderne Anlage mit einer Kapazität von 2 000 kg pro Tag.
1906 Rolf Mumbrauer wird in Berlin geboren. Der Chemiker war ein Schüler Otto Hahns.
1908 Die Buchbinderei-Schule des 1866 gegründeten Lette-Vereins beteiligt sich an der in Berlin stattfindenden Fachausstellung für Buchbinderei.
1908 Der Chemiker Willi Markwald berichtet auf der Sitzung der Deutschen Chemischen Gesellschaft zu Berlin vor einem Wissenschaftsgremium über das »Wunder der Radioaktivität«.
1914 Die »Hochbahn-Omnibus-Gesellschaft mbH«, eine Tochtergesellschaft der Hochbahngesellschaft zur Ergänzung von Hoch- und Untergrundbahnen mit Omnibuslinien, geht mit der Linie B, Bahnhof Hermannstraße (Herthastraße) - Bahnhof Prenzlauer Allee, in Betrieb.
1920 Beim Motorradrennen auf der Olympiapark-Radrennbahn, das der Motorrad-Club Berlin A.D.A.C. veranstaltete, verünglückt der Düsseldorfer Fr. Birkhahn tödlich.
1920 Der Union-Klub eröffnet die Flachrennsaison (Pferderennen) auf der Grunewaldbahn.
1920 Auf der Treptower Radrennbahn gewinnt Lewanow das Stundenrennen hinter Motoren.
1920 Im Staatstheater findet eine deutsch-österreichische Literatur- und Liederveranstaltung statt, an der Reichspräsident Ebert, Kultusminister Haenisch, Gustav Noske, der frühere österreichische Gesandte Prof. Ludo Hartmann und andere Gäste teilnehmen.
1922 Im Blauen Saal des Berliner Sportpalastes wird um 12.00 Uhr Jack Dempsey, Box-Weltmeister im Schwergewicht, von den Sportkreisen und der Presse Berlins willkommen geheißen. Dempsey erklärte, er würde wiederkommen und sich in einem Berliner Ring zeigen.
1927 Die Bewag eröffnet im Europahaus in der Stresemannstraße 118/120 (Kreuzberg) einen Vorführ- und Ausstellungsraum.
1928 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) findet die Kundgebung des Deutschen Volksbundes »Wahrheit und Recht« zur Wahl des Reichs- und des Preußischen Landtags am 20. Mai statt.
1929 Die Straßenbahnlinie 17 »Weißensee, Schloß - Lichterfelde, Händelplatz« wird mit einer Streckenlänge von 23,0 km in Betrieb genommen.
1929 Die Straßenbahnlinie 16 »Lichtenberg, Lückstraße - Gotzkowskystraße/Ecke Turmstraße (Tiergarten)« wird mit einer Streckenlänge von 14,6 km in Betrieb genommen.
1929 Die Straßenbahnlinie 168 »Wittenau, Nordbahnhof - Lichtenberg, Irrenanstalt Herzberge« wird in Betrieb genommen.
1930 Unmittelbar nach Vollendung seines 62. Lebensjahres stirbt der Präsident der Reichsbahndirektion Berlin, Dr. jur. Paul Stapf, im Lazarus-Krankenhaus an den Folgen eines Schlaganfalls.
1930 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) veranstaltet der Gau Groß-Berlin der NSDAP eine Kundgebung mit dem Thema »Raum für unser Volk«. Als Redner traten Dr. Joseph Goebbels und Adolf Hitler auf.
1930 Die Verkehrsdeputation des Magistrats berät über die Forderungen der Droschkenbesitzer nach Erhöhung der Droschkentaxe. Sie hatten 25 Pfennig pro Fahrt verlangt. Bei einer Besprechung im Polizeipräsidium einigte man sich auf 20 Pfennig.
1931 Ein internationales Konsortium macht der Stadt Berlin ein Angebot zum Kauf der Bewag. Der Magistrat stimmte in einer außerordentlichen Sitzung dem Verkauf grundsätzlich zu und die Stadtverordnetenversammlung nahm den entsprechenden Magistratsbeschluß an.
1933 Das Berliner Gewerkschaftshaus am Engeldamm (Mitte) wird von der SA besetzt. Das Gewerkschaftsvermögen wurde eingezogen. Am 10. Mai wurde die Deutsche Arbeitsfront (DAF) gegründet und zur Dachorganisation aller Schaffenden erklärt.
1933 Die Kultur-Vereinigung »Berliner Secession« wird neu gegründet. Gleichzeitig wurden alle jüdischen Künstler ausgeschlossen.
1933 Die Stadt Berlin verfügt wieder über 75 % der Aktien der Hafenanlagen. 1923 waren die Anlagen gegen eine einmalige Abfindung für 50 Jahre an die Berliner Hafen- und Lagerhaus AG gegangen.
1934 Das Gesetz zur Änderung von Vorschriften des Strafrechts tritt in Kraft. Danach wurde bei Landesverrat grundsätzlich nur die Todesstrafe verhängt.
1945 Sowjetische Soldaten hissen um 7.00 Uhr die Siegesfahne auf dem Brandenburger Tor.
1945 In Charlottenburg setzt der sowjetische Bezirkskommandant Walter Kilian als Bezirksbürgermeister ein.
1945 SS-Truppen sprengen die Tunneldecke im unterirdischen Teil der Nord-Süd-S- Bahn-Verbindung unter dem Landwehrkanal. Späteren Untersuchungen zufolge kamen von den Menschen, die im Tunnel Zuflucht gesucht hatten, etwa 100 ums Leben.
1945 In Berlin stirbt der Chemiker Carl Friedrich Walther Mathesius. Mathesius war von 1904 bis 1929 Professor für Eisenhüttenkunde an der Technischen Hochschule zu Berlin.
1945 Volkskomitees beginnen mit Genehmigung der Roten Armee ein System von Block-, Straßen- und Hausvertrauensleuten aufzubauen, um die Befehle der sowjetischen Truppen realisieren zu können.
1945 Gegen 15.00 Uhr schweigen in Berlin die Waffen. Der Kampfkommandant und letzte Stadtkommandant von Berlin, General Helmuth Weidling, hatte bereits am Morgen den Widerstand gegen die Rote Armee einstellen lassen und die Kapitulationsurkunde unterzeichnet.
1945 Eine sowjetische Militärkommission besucht die Schering-Werke und veranlaßt die Herstellung von Penicillin und weiteren Arzneimitteln.
1945 Der Berliner Stadtkommandant, General Helmuth Weidling, unterzeichnet im Gefechtsstand von Generaloberst Tschuikow, in einer Erdgeschoßwohnung am Schulenburgring 2 (Tempelhof), die bedingungslose Kapitulation der deutschen Truppen in Berlin.
1946 Auf Beschluß des Magistrats werden der Baltenplatz und die Petersburger Straße in Berlin-Friedrichshain zum Gedenken an den ersten sowjetischen Stadtkommandanten in Bersarinplatz und Bersarinstraße umbenannt.
1948 Joachim Mattern wird in Beeskow geboren. Der Kanurennsportler des SC Berlin- Grünau gewann bei den Olympischen Spielen in Montreal 1976 im Zweier- Kajak über 500 m die Gold- , über 1 000 m die Silbermedaille. Er war 1977 Weltmeister im 500-m-Zweier-Kajak.
1948 Im Titania-Palast dirigiert der langjährige musikalische Leiter der Krolloper, Otto Klemperer, nach 15 Jahren wieder als Gast die Berliner Philharmoniker.
1949 Die Alliierte Kommandantur genehmigt auf Anfrage des Magistrats für die Westsektoren Berlins die Erhöhung der monatlichen Kaffeezuteilung auf 150 Gramm.
1951 Die IG Metall und der Verband der Berliner Metallindustrie vereinbaren für alle in der Metallindustrie beschäftigten Arbeiter rückwirkend ab 1. April 1951 eine Erhöhung des Ecklohns um 10 Pfennig pro Stunde.
1952 In einem von Berlin aus an Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer gerichteten Schreiben bestimmt Bundespräsident Prof. Theodor Heuss das Deutschlandlied wieder zur Nationalhymne.
1952 Der Wasserturm mit dem Hochbehälter im Zwischenpumpwerk Belforter Straße (Prenzlauer Berg) wird außer Betrieb gesetzt.
1957 Das Abgeordnetenhaus bewilligt einen Beitrag von 12,9 Millionen Mark für den Bau des Instituts für Kernforschung, dessen Planungen durch die zuständige Firmengruppe abgeschlossen sind.
1963 In Spandau wird ein Slawen-Friedhof aus dem 12. Jahrhundert freigelegt. Man fand u.a. drei gut erhaltene Skelette.
1963 Das im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstörte Botanische Museum wird nach vierjährigem Wiederaufbau in der Dahlemer Königin-Luise- Straße eröffnet.
1966 Die Medizinische Fakultät der Freien Universität Berlin beschließt, eine auf drei Semester befristete Zulassung einzuführen. Danach sollten die Studenten erst das Vorphysikum bestanden haben, um für weitere vier Semester zugelassen zu werden.
1967 Der Leiter des Amtes für Wasserwirtschaft beim Ministerrat der DDR, Rochlitzer, fordert in einem Schreiben an Bausenator Rolf Schwedler die Zahlung von 62,7 Millionen Mark für die Übernahme von Abwässern aus West-Berlin rückwirkend ab 1961.
1970 Die U-Bahn-Linie 5 Deutsche Oper - Richard-Wagner-Platz wird wegen der Verlängerung der Linie 7 (U7) von Britz aus über den Fehrbelliner Platz (Wilmersdorf) hinaus stillgelegt. Die Liniennummer 5 wurde für die Strecke E in Ost-Berlin reserviert.
1972 Der Senat von West-Berlin verabschiedet eine Verordnung, nach der Nacktbaden an durch die zuständigen Behörden kenntlich gemachten Stellen für alle Altersstufen erlaubt ist.
1974 Die Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR nimmt ihre Tätigkeit in Ost-Berlin auf. Sie bezog ein fünfstöckiges Gebäude in der Hannoverschen Straße (Mitte).
1978 In der Marchwitzastraße 47-49 in Marzahn wird die erste kombinierte Kindereinrichtung aus Kinderkrippe und Kindergarten übergeben. Insgeamt entstanden in Marzahn 38 neue Kinderkombinationen dieses Typs für jeweils 180 Kindergarten- und 90 Krippenkinder.
1982 Der sowjetische Botschafter in der DDR, Pjotr Abrassimow, besucht in Tempelhof das Haus Schulenburgring 2, in dem am 2. Mai 1945 der Berliner Stadtkommandant General Helmuth Weidling die Kapitulationsurkunde vor Generaloberst Tschuikow unterzeichnete.
1984 Für den Kammermusiksaal der Philharmonie wird der Grundstein gelegt. Er sollte in Sechseckform um ein zentrales Podium gruppiert sein und 950 Plätze haben.
1996 Die Sozialsenatorin Beate Hübner (CDU) teilt mit, daß etwa zwei Prozent der fast 8 000 Asylsuchenden in Berlin (175 Personen) im vergangenen Jahr Mißbrauch von Sozialhilfe nachgewiesen werden konnte.
1996 Der 1. FC Union Berlin erhält erneut keine Lizenz für die 2. Fußball-Bundesliga.
1996 Das Konsistorium der evangelischen Kirche bestätigt, daß wegen der Finanznot der Kirche die Monatsbeiträge für die evangelischen Schulen von August an von 70 auf 100 Mark (für das 2. Kind von 35 auf 50 Mark) erhöht werden.
1996 Mit einer Gründeroffensive will Berlins Wirtschaftssenator Elmar Pieroth neue Arbeitsplätze fördern. Bundesweit sollte für den Wirtschaftsstandort Berlin geworben werden.
1996 Die Bewag startet in ihren Beratungsstellen eine Aktion zum Stromsparen. Es sollten Möglichkeiten des Energiesparens im Haushalt erläutert werden. Bei effektiver Nutzung moderner Haushaltsgeräte konnte man die Kosten bis zu 408 Mark jährlich reduzieren.
1996 Mehr als hundert Studenten der Technischen Universität Berlin blockieren am Vormittag in der Straße des 17. Juni die Fahrbahn. Ebensoviele Studierende der Technischen Fachhochschule protestierten in der Karlshorster Treskowallee gegen geplante Kürzungen.
1996 Polizei und Innensenat halten Bestandsaufnahme nach den Krawallen der »Walpurgisnacht« und des 1. Mai. Danach wurden im Verlaufe von Auseinandersetzungen 221 Personen festgenommen, 105 festgesetzt und zwölf einem Haftrichter vorgeführt.
1997 Vor dem Roten Rathaus (Mitte) beginnt ein »Europäisches Frühlingsfest«, mit dem die Europawoche eröffnet wird. Dabei konnte erstmals der Euro als Zahlungsmittel verwendet werden. Die Landesbank hatte dafür symbolische »Euro-Medaillen« prägen lassen.
1997 Vor dem Berliner Landgericht beginnt der Prozeß gegen zwei Kunstfälscher. Den Angeklagten wurde vorgeworfen, gefälschte Gemälde, vor allem solche des Berliner Impressionisten Lesser Ury, an Interessenten verkauft zu haben.
1997 Der Leiter des Katholischen Büros Berlin, Johannes Tobei, stirbt im Alter von 67 Jahren. Tobei war 1975 zum Generalvikar für den Westteil des Bistums Berlin ernannt worden.
1998 Acht Oldtimer mit internationaler Besatzung nehmen an der 5. Segelregatta für historische Lastensegler vom 1. bis 2. Mai auf dem Berliner Müggelsee teil. Die Segler (Finowmaßkähne) waren in den Jahren zwischen 1910 und 1929 in Dienst gestellt worden.
1998 Der Zugang zum Märkischen Museum in Mitte ist wieder über die »Virchow-Pforte« möglich. Der ebenerdige Zugang vom Köllnischen Park war für den Berliner Mediziner Rudolf Virchow eingerichtet worden, um dem betagten Arzt das Treppensteigen zu ersparen.
1999 Am Ort des ehemaligen Lindencorsos an der Ecke Unter den Linden/Friedrichstraße in Mitte eröffnet die Volkswagen AG ihre Repräsentanz in Berlin. Erstmals wurde die gesamte Modell-Palette von Europas größtem Autohersteller komplett gezeigt.
1999 Als erster Kritiker wird Henning Rischbieter in Berlin mit dem Theaterpreis Berlin der Stiftung Preußische Seehandlung ausgezeichnet. Die Jury lobte die Schwungkraft des Eigensinns, mit der sich der Gründer von »Theater Heute« seit Jahrzehnten engagiere.
2000 Das 75jährige Bestehen der katholischen Buchhandlung »Sonnenhaus« (Oranienburger Straße 1, Mitte) wird mit einer Lesung begangen. Das »Sonnenhaus«, ein Familienbetrieb in dritter Generation, galt bei den Ostberlinern als Institution.

© Edition Luisenstadt, 1998 - 2002         Stand:        www.berlin-chronik.de