1819 |
In Berlin wird der Kassationshof für die rheinischen Lande errichtet.
|
1820 |
Clemens August Karl Klenze, der als erster Universitätsprofessor von
1833 bis 1838 Mitglied der Berliner Stadtverordnetenversammlung war,
wird als Privatdozent an der Berliner Universität zugelassen.
|
1821 |
Zum Sommeranfang wird in Berlin Schneefall beobachtet.
|
1825 |
Der Astronom Johann Franz Encke wird zum ordentlichen Mitglied der Akademie der
Wissenschaften gewählt.
|
1829 |
Der Bibliothekar Philipp Buttmann, Stifter und bis 1829 erster
»Zwingherr« der 1809 gegründeten »Gesetzlosen
Gesellschaft zu Berlin« stirbt in Berlin.
|
1837 |
Wilhelm von Bezold wird in München geboren. Der Meteorologe war von
1885 bis 1907 Direktor des Preußischen Meteorologischen
Instituts in Berlin.
|
1841 |
Die südöstliche Luisenstadt sowie die Tempelhofer, die
Schöneberger und die Friedrichsvorstadt kommen zu Berlin.
|
1842 |
Die Königliche Hofschauspielerin Louise Schröck feiert ihr
50jähriges Bühnenjubiläum.
|
1884 |
Der Zoologe Franz Eilhard Schulze, seit 1884 Professor für Zoologie an
der Berliner Universität, wird als ordentliches Mitglied der
Preußischen Akademie der Wissenschaften bestätigt.
|
1886 |
In den Abendstunden werden zum wiederholten Male merkwürdige
Lichterscheinungen über der Stadt beobachtet.
|
1886 |
Herbert Tucholski wird in Konitz (Westpreußen) geboren. Der Maler
Graphiker und Professor wirkte bis zu seinem Tode im Jahre 1984 in Berlin.
Seit 1949 präsentierte er seine Werke hauptsächlich in der DDR
und Ost-Berlin.
|
1888 |
Die Carl Hagenbecksche Tierschau zeigt in der Charlottenburger Ausflugs- und
Großgaststätte »Flora« eine Novität. Innerhalb der
großen zoologischen Ausstellung wurde ein Ziegenbock mit einem
phänomenalen Hörnerpaar vorgeführt.
|
1891 |
Auf dem Bahnhof Johannisthal kommt es unter zurückkehrenden
Sonntagsausflüglern zu tumultartigen Szenen. Vielen Fahrgästen wurden
buchstäblich die Kleider vom Leib gerissen.
|
1899 |
Der katholische Geistliche Bernhard Lichtenberg wird im Breslauer Dom zum
Priester geweiht. Lichtenberg war ab 1900 an der St.-Mauritius-Kirche in
Lichtenberg als Pfarrer und ab 1932 als Dompfarrer an der St.-Hedwigs-
Kirche (Mitte) tätig.
|
1903 |
Hermann Engelhard wird geboren. Der Leichtathlet des SC Teutonia 99 Berlin
gewann bei den Olympischen Spielen in Amsterdam 1928 die Silbermedaille
über 4 x 400 m und die Bronzemedaille über 800 m.
1928 war er Deutscher Meister über 4 x 400 m und 800 m.
|
1907 |
Gustav Hellmann hält in einer Sitzung der Deutschen Physikalischen
Gesellschaft, der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft und des Berliner
Vereins für Luftschiffahrt eine Gedächtnisrede auf den Physiker und
Meteorologen Wilhelm von Bezold.
|
1909 |
Der Arzt und Stadtverordnetenvorsteher Paul Langerhans, Ehrenbürger der
Stadt seit 1900, stirbt in Berlin.
|
1918 |
Der Fernstrombezug vom Braunkohlen-Großkraftwerk Golpa-Zschornewitz der
»Elektrowerke Aktiengesellschaft« (Ewag) zum Kraftwerk Rummelsburg
(Lichtenberg) durch eine 132 km lange 100-kV-Freileitung beginnt. Die
vertragliche Leistung betrug 60 000 kW.
|
1919 |
Der Berliner Lette-Verein erhält mit einem Ministerialerlaß die
Genehmigung, einen Lehrgang für »technische Lehrerinnen - Handarbeits-
und Hauswirtschaftslehrerinnen - zur Heranbildung als Berufsschullehrerin«
zu eröffnen.
|
1922 |
In Schöneberg wird mit dem Bau der Siedlung Ceciliengärten begonnen.
Bauherr war die Wohnstätten-Gesellschaft mbH Berlin. Von den
215 geschaffenen Wohnungen wurden dem Wohnungsamt Schöneberg
53 zur Verfügung gestellt.
|
1929 |
Die Karstadt AG aus Hamburg eröffnet am Hermannplatz das
zweitgrößte Warenhaus Berlins mit einer Nutzfläche von
72 000 Quadratmetern, zwei Tiefkellern, sechs Verkaufsgeschossen,
24 Fahrstühlen und 24 Rolltreppen sowie einem direkten Zugang zur
U-Bahn.
|
1931 |
Ein von dem Ingenieur Franz Kruckenberg konstruierter Schnellbahn-Propeller-
Triebwagen mit Dieselmotor (Schienenzeppelin) erreicht den Weltrekord für
Personen-Schienenfahrzeuge zwischen Hamburg und Berlin mit einer
Spitzengeschwindigkeit von 231 km/h.
|
1933 |
Im Bezirk Köpenick beginnen SA-Leute die Einwohner zu terrorisieren. Bis
zum 27. Juni wurden über 500 Kommunisten, Gewerkschafter und
Sozialdemokraten festgenommen, geschlagen und gefoltert. 24 Personen wurden
in der »Köpenicker Blutwoche« ermordet.
|
1939 |
Im Straßenbild Berlins erscheint ein neuer Omnibustyp mit der Wagennummer
626 (Büssing), Dobus genannt, wobei das »D« für
»Dreiachs-Doppeldecker« und das »o« für »ohne
Motorvorbau« standen. Der Motor und der Kühler waren im Wagenkasten
eingebaut.
|
1939 |
In Berlin beginnt eine fünftägige Tagung des Internationalen
Meteorologischen Komitees.
|
1940 |
Der Tiermediziner Eugen Fröhner, von 1886 bis 1926 an der
Tierärztlichen Hochschule in Berlin tätig, stirbt in Berlin. Nach
seinem Ausscheiden als Direktor der Medizinischen Tierklinik war er
Vorsitzender des Tierärztlichen Gutachterkolloquiums.
|
1944 |
Bei einem Tagesangriff auf Berlin werden ca. 2 500 US-Bomber und
Jäger eingesetzt. 44 Bomber wurden abgeschossen. Im Regierungsviertel,
im Zeitungsviertel an der Zimmerstraße (Kreuzberg/Mitte), im Norden und
Süden der Stadt gab es schwere Zerstörungen.
|
1945 |
Die westlichen Außenbezirke Zehlendorf, Wilmersdorf, Steglitz,
Charlottenburg und Friedenau bilden einen »Zweckverband Berlin-West«,
um bauliche, wirtschaftliche, ernährungswirtschaftliche und
bildungsmäßige Aufgaben einheitlich planen zu können.
|
1945 |
Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) weist in einem
Erlaß die Wiederaufnahme der Industrieproduktion in Berlin bis zum 15.
August an.
|
1945 |
Die Krankenhäuser werden von der Abteilung für Gesundheitswesen des
Magistrats angewiesen, die seelsorgerische Betreuung der Kranken nicht zu
behindern, da »alle antikirchlichen politischen
Einschnürungsbestimmungen der Nazizeit aufgehoben« seien.
|
1945 |
Vom »Arbeitsausschuß zur Vorbereitung der Wiedereröffnung der
Technischen Hochschule« wird dem sowjetischen Verbindungsoffizier eine
Liste von 22 Hochschullehrern übergeben, die aus politischen
Gründen nicht weiterbeschäftigt werden sollten.
|
1945 |
Der Dampfer »Potsdam«, das erste Schiff, das nach Kriegsende wieder
eingesetzt wurde, beginnt mit Fahrten vom Stößensee (Spandau) bis zur
Glienicker Brücke. Er bildete einen Ersatz für die zerstörte S-
Bahn-Verbindung zwischen Berlin und Potsdam.
|
1946 |
Ein Befehl der sowjetischen Zentralkommandantur verbietet den Brauereien im
Sowjetischen Sektor Berlins, Bier in die Sektoren der drei westlichen
Besatzungsmächte zu liefern.
|
1947 |
Für die über 400 000 Schüler an öffentlichen
Schulen beginnt die Schulspeisung. In 90 städtischen und privaten
Küchen wurden täglich über 200 000 Liter Essen
bereitet.
|
1948 |
Der Landesverband Berlin der SED wendet sich mit einem Brief an die
Landesverbände von SPD, CDU und LDP, in dem es als ein Verbrechen
bezeichnet wird, »nach der Spaltung Deutschlands durch die
Währungsreform im Westen auch noch Berlin zu zersplittern«.
|
1950 |
Stadtrat Arnold Munter, Abteilung Aufbau/Amt für Abräumung, meldet dem
Oberbürgermeister Friedrich Ebert, daß eine Kolonne eingesetzt wurde,
um die Freilegung des Reiterdenkmals König Friedrichs II. zu sichern.
|
1953 |
Im Endspiel um die Deutsche Fußballmeisterschaft, das zum erstenmal nach
dem Krieg wieder im Berliner Olympiastadion (Charlottenburg) stattfindet,
besiegt der 1. FC Kaiserslautern den VfB Stuttgart mit 4:1 Toren.
|
1954 |
Der Weddinger Bezirksbürgermeister Walter Röber ehrt die
Wiederaufbauleistungen der Trümmerfrauen mit der Enthüllung eines
Denkmals auf dem Courbière-Platz.
|
1954 |
Die Ingenieurschule Beuth erhält den Namen »Staatliche Ingenieurschule
Beuth Berlin«.
|
1957 |
Der Regierende Bürgermeister Prof. Otto Suhr übergibt an der Ecke
Alexandrinenstraße/Kommandantenstraße (Kreuzberg) die
hunderttausendste nach dem Zweiten Weltkrieg mit öffentlichen Mitteln
gebaute Wohnung.
|
1957 |
Die VIII. Internationalen Filmfestspiele werden eröffnet.
|
1960 |
Die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft mit Sitz in Berlin wird aufgelöst.
|
1963 |
Der DDR-Ministerrat erläßt mit sofortiger Wirkung die
»Verordnung zum Schutz der Staatsgrenze zwischen der DDR und West-
Berlin«, die die Einrichtung einer Sperrzone vorsieht (500 Meter breit
im Bezirk Potsdam, 100 Meter breit in Ost-Berlin).
|
1966 |
Beate Schramm wird in Leisnig geboren. Die Berliner Ruderin gewann bei den
Olympischen Spielen in Seoul 1988 Gold im DDR-Doppelvierer. Sie war
Weltmeisterin 1986, 1990, 1991, DDR-Meisterin 1985, 1986, 1990 und Deutsche
Meisterin 1991 und 1992.
|
1969 |
Die BVG (Ost) stellt den ersten fahrfähigen Nachbau des Triebwagens
10 der Köpenicker Straßenbahn als Museumswagen vor.
|
1969 |
Eröffnung des »Berlin Museum«. Das Museum war 1962 infolge der Teilung der Stadt aus einer Bürgerinitiative mit dem Ziel entstanden, neben dem traditionellen Märkischen Museum im Ostteil der Stadt eine eigene berlingeschichtliche Sammlung aufzubauen.
|
1975 |
Beim ersten schweren Sommergewitter des Jahres in Berlin, bei dem der Tag fast
zur Nacht wurde, werden in 40 Minuten 300 Nahblitze beobachtet. In
einigen Bezirken kam es zu wolkenbruchartigen Niederschlägen.
|
1977 |
In Berlin beginnt die 33. Diskussionstagung der Deutschen Bunsen-Gesellschaft
zum Thema »Matrix Isolation Spectroscopy«.
|
1983 |
ADN meldet, daß in den vergangenen Monaten bei Ausgrabungen in Wartenberg
und Blankenfelde zwei altslawische Siedlungsstellen (6. bis 10. Jahrhundert) und
in Berlin-Buch Reste zweier germanischer Siedlungen (2. und 3. Jahrhundert)
entdeckt wurden.
|
1993 |
Der Berliner Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen kündigt
einschneidende finanzielle Einsparungen in den Bereichen Kultur und Wissenschaft
an.
|
1996 |
Das Berliner Landgericht hebt das gegen den früheren Berliner Dompropst
Bernhard Lichtenberg ausgesprochene NS-Urteil vom 22. Mai 1942, er war zu zwei
Jahren Haft verurteilt worden, auf. Lichtenberg starb beim Transport ins KZ
Dachau am 5. November 1943.
|
1996 |
Für das »Technologie- und Gründerzentrum Spreeknie« an der
Ostendstraße (Niederschöneweide) wird der Grundstein gelegt. Ab Juli
1997 sollten sich dort Firmen, die nicht älter als drei Jahre waren,
und Existenzgründer ansiedeln.
|
1996 |
Zur Eröffnung der 10. Spandauer Sommerfestspiele wird Schillers
»Wilhelm Tell« im Altstadt-Theater Spandau aufgeführt. Die
Freilichtbühne hinter der Zitadelle wurde vor 75 Jahren entdeckt,
verfiel aber Ende der sechziger Jahre dem Dornröschenschlaf.
|
1996 |
Dem Berliner Maler Prof. Herbert Tucholski (1984 verstorben) wird an seinem
100. Geburtstag eine Ausstellung in der Galerie am Strausberger Platz
4 (Friedrichshain) gewidmet.
|
1997 |
Zum kalendarischen Sommeranfang zeigt Petrus den Berlinern die kalte Schulter.
Die Temperaturen lagen zwei bis drei Grad unter den für Juni normalen
Höchstwerten von 22°C. Es war wolkig und regnete häufig.
|
1997 |
Auf dem Hauptbahnhof (Ostbahnhof, Friedrichshain) werden 20 Jugendliche aus
der rechten Szene, die an Sonnenwendfeiern im Land Brandenburg teilnehmen
wollten, von Vermummten aus der linken Szene mit Knüppeln und
Schlagstöcken angegriffen.
|
1998 |
Der erste kalendarische Sommertag macht seinem Namen in Berlin alle Ehre:
29°C, Sonnenschein, blauer Himmel. Die Parks und Freibäder hatten
Hochbetrieb. Am Nachmittag zog es wegen des Fußball-WM-Spiels Deutschland-
Jugoslawien viele vor den Fernseher.
|
1998 |
Bereits einen Tag nach dem NPD-Aufmarsch in Hohenschönhausen wird heftige
Kritik an Innensenator Jörg Schönbohm laut. Dieser hatte laut
»Bündnis gegen Rechts« den Aufmarsch weder verhindert noch die
Strecke und den Zeitpunkt vorher bekanntgegeben.
|
1999 |
Der Direktor des Jüdischen Museums, Prof. Michael Blumenthal, wird mit dem
Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Der Regierende
Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) überreichte die Auszeichnung im
Wappensaal des Roten Rathauses (Mitte).
|
1999 |
Der historische Bärensaal im Alten Stadthaus am Molkenmarkt (Mitte) wird
nach seiner Rekonstruktion feierlich eröffnet.
|