| 
1815 | 
Die »Gesellschaft für deutsche Sprache« wird in Berlin 
gegründet.
 | 
| 
1823 | 
Der Astronom Johann Franz Encke wird zum korrespondierenden Mitglied der 
Preußischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Encke war zu diesem 
Zeitpunkt Adjunkt in der Sternwarte Gotha-Seeberg. 1825 übernahm er 
die Leitung der Sternwarte in Berlin.
 | 
| 
1823 | 
Eine königliche Kabinettsorder verfügt, daß die 
Ständeversammlung der Mark Brandenburg und der Markgrafschaft Nieder-
Lausitz alle zwei Jahre im Landschaftshause, Spandauer Straße Nr. 59, 
tagen soll.
 | 
| 
1824 | 
Der Architekten-Verein von Berlin wird gegründet.
 | 
| 
1825 | 
Louis Schwartzkopff wird in Magdeburg geboren. Schwartzkopff gründete 1852, 
nach dem Studium des Maschinenbaus im Gewerbe-Institut, mit seinem Teilhaber, 
dem Gießermeister Nitsche, eine Maschinenfabrik und Gießerei in der 
Chausseestraße 20 (Mitte).
 | 
| 
1834 | 
Alexander von Humboldt trägt vor der Akademie der Wissenschaften unter 
Einbeziehung der Nachrichten, die ihm durch seine weltweiten Verbindungen 
zukamen, eine Zusammenstellung der neuesten geographischen Entdeckungen am 
Nordpol vor.
 | 
| 
1836 | 
In Berlin stirbt der Tierarzt Johann Georg Naumann. Naumann war von 
1804 bis 1832 Leiter der Tierarzneischule in Berlin.
 | 
| 
1845 | 
Sechs junge Berliner Physiker reichen beim Preußischen Innenminister Graf 
von Arnim ein Gesuch »betreffend die Bitte um Genehmigung der Gründung 
einer Physikalischen Gesellschaft in Berlin« ein.
 | 
| 
1847 | 
Die am 1. Juni entworfenen Statuten des Gesangvereins, gegründet an der 
Berliner Bauschule, werden von 14 Bauschülern, den Stiftern des 
Vereins, unterzeichnet. Der Bauschüler H. F. Natus wurde als 
»Liedervater« bestimmt.
 | 
| 
1848 | 
Adolf Friedrich Wichard Sprung wird in Kleinow bei Perleberg geboren. Der 
Meteorologe war ab 1886 wissenschaftlicher Oberbeamter am Königlich 
Preußischen Meteorologischen Institut in Berlin.
 | 
| 
1850 | 
Ein neues »Regulativ für die Organisation des Königlichen 
Gewerbe-Instituts« tritt in Kraft. Es ordnete Eingangsvoraussetzungen, 
Studiendauer und Studienbereiche neu, wodurch in Berlin erstmalig ein halbwegs 
systematisches Chemiestudium angeboten wurde.
 | 
| 
1850 | 
Das gesamte Berliner Bezirkskomitee der »Arbeiterverbrüderung« 
(eine Anfang September 1848 von Arbeitervereinen gegründete erste 
stärkere Massenorganisation des Proletariats) wird polizeilich geschlossen 
und aufgelöst.
 | 
| 
1850 | 
Die Polizei verbietet zwölf Berliner Arbeiter- und Demokratenvereine, die 
mit dem Bezirkskomitee der Arbeiterverbrüderung in Verbindung stehen sowie 
die Berliner Hauptvereinigung des Gutenbergbundes und den Berliner 
Handwerkerverein.
 | 
| 
1870 | 
Friedrich Wilhelm Gubitz, der künstlerische Wiedererwecker des 
Holzschnittes in Deutschland, für dessen weite Verbreitung er selbst durch 
seinen »Deutschen Volkskalender« wirkte, stirbt in Berlin.
 | 
| 
1879 | 
Der Hochschullehrer August Karl Krönig stirbt in Berlin. Krönig 
unterrichtete u.a. Technik, Chemie und kinetische Gastheorie.
 | 
| 
1882 | 
In Berlin findet die erste Gewerbezählung statt.
 | 
| 
1885 | 
In der Bergschloßbrauerei in Schöneberg bricht ein Feuer aus.
 | 
| 
1886 | 
Ein verheerendes Feuer wütet auf dem Kohlenplatz der Firma Leopold Falk in 
der Görlitzer Straße 18 (Kreuzberg). Von den zehn Millionen dort 
gelagerten Briketts verbrannte eine Million.
 | 
| 
1888 | 
In Marzahn brennt eine mit Getreide und landwirtschaftlichen Gerätschaften 
gefüllte Scheune nieder. Auch einige Kühe wurden ein Raub der Flammen. 
Vermutlich lag Brandstiftung vor.
 | 
| 
1888 | 
Auf dem Fahrdamm Belle-Alliance-Straße (Kreuzberg) erregt der Kadaver 
eines fetten Schweins eine größere neugierige Menschenansammlung.
 | 
| 
1890 | 
Vom Gelände hinter der Charlottenburger Gasanstalt wird ein Fesselballon 
aufgelassen. Selbstregistrierende Instrumente ermöglichten genaue 
meteorologische Beobachtungen in den oberen Luftschichten.
 | 
| 
1891 | 
Betrüger verändern mit Blut die roten Ziffern auf Wettkarten der 
Trabrennbahn Hoppegarten. Mit den gefälschten Billetts ergaunerten sie sich 
eine Gewinnsumme von 1 200 Mark.
 | 
| 
1892 | 
Die Spandauer Straßenbahn hat Betriebseröffnung. Die erste Strecke 
führte von der Neuen Brücke zum Fehrbelliner Tor.
 | 
| 
1907 | 
Rudolf Ernst Peierls wird in Berlin geboren. Der Physiker war in England 
(Birmingham und Oxford) vor allem auf den Gebieten der mathematischen Physik und 
Kernphysik tätig.
 | 
| 
1909 | 
Die Teltower Kreisbahnen eröffnen den Betrieb der Straßenbahnlinie 
Adlershof - Alt-Glienicke (Treptow).
 | 
| 
1913 | 
Die Stadtverordnetenversammlung billigt die Kündigung des Vertrages 
zwischen dem Magistrat Berlin und den »Berliner Elektricitäts-
Werken« (BEW) zum 1. Oktober 1915. Über die Verlängerung des 
Vertrages wurde seit November 1911 verhandelt.
 | 
| 
1919 | 
Der Mitbegründer der KPD Eugen Leviné, der an den Januarkämpfen 
1919 in Berlin teilgenommen hatte, wird nach dem Sturz der 
Räterepublik in München vor Gericht gestellt, zum Tode verurteilt und 
an diesem Tage erschossen.
 | 
| 
1924 | 
Unter der Bezeichnung »Rotes Kreuz von Berlin« entsteht in Groß-
Berlin erstmals eine feste Arbeitsgemeinschaft zwischen Männern und Frauen 
des Roten Kreuzes, nachdem die Frauendomäne Wohlfahrtspflege Vorrang in der 
Organisation bekommen hatte.
 | 
| 
1926 | 
Im Telegraphiebetrieb der Deutschen Reichspost zwischen Berlin und Chemnitz 
werden die ersten, aus den USA (Firma Morkrum Co.) erworbenen Springschreiber 
angewendet.
 | 
| 
1927 | 
Im Schillerpark (Wedding) findet das dritte Reichstreffen des Roten 
Frontkämpferbundes (RFB) statt. Der RFB zählte zu dieser Zeit 
110 000 Mitglieder. Dessen Bundesleitung, unter Führung von Ernst 
Thälmann, hatte ihren Sitz in der Pankstraße 60 (Wedding).
 | 
| 
1929 | 
Der Chemiker Richard Wolffenstein stirbt in Berlin. Wolffenstein arbeitete im 
organischen Laboratorium der Technischen Hochschule. Seine Untersuchungen galten 
u.a. den Reaktionen von Wasserstoffperoxid mit organischen Verbindungen.
 | 
| 
1931 | 
Paul Diergart, Hauptbegründer der »Berliner Gesellschaft für 
Geschichte der Naturwissenschaften und Medizin«, wird zum Ehrenmitglied der 
Gesellschaft ernannt.
 | 
| 
1931 | 
J. Ruska spricht in der Sitzung der »Berliner Gesellschaft für 
Geschichte der Naturwissenschaften, Medizin und Technik« zum Thema 
»Weltbild und Naturforschung im Wandel der Zeiten«.
 | 
| 
1935 | 
Das Schöneberger Ufer im Bezirk Kreuzberg wird in Großadmiral-von-
Koester-Ufer umbenannt. 1947 erfolgte die Rückbenennung in 
Schöneberger Ufer.
 | 
| 
1935 | 
Die Tageszeitung »Der Angriff« bezeichnet den Protest des 
erzbischöflichen Ordinariats gegen den Devisenprozeß gegen 
katholische Geistliche und Mönche als »Angriff auf deutsche 
Richter« und »Irreführung der Öffentlichkeit«.
 | 
| 
1936 | 
Paul Diepgen spricht in der Sitzung der »Berliner Gesellschaft für 
Geschichte der Naturwissenschaften, Medizin und Technik« über 
»Die Bedeutung der Geschichte der Naturwissenschaften in der 
Gegenwart«.
 | 
| 
1939 | 
In Berlin beginnt eine dreitägige Tagung der Kommission für maritime 
Meteorologie der Internationalen Meteorologischen Organisation.
 | 
| 
1943 | 
Auf einer »Kundgebung deutschen Rüstungsschaffens« im Berliner 
Sportpalast (Schöneberg) rufen Propagandaminister Dr. Joseph Goebbels und 
Kriegsminister Albert Speer die Berliner zu noch intensiverer Arbeit in den 
Rüstungsbetrieben auf.
 | 
| 
1945 | 
Die Oberbefehlshaber der alliierten Besatzungsstreitkräfte unterzeichnen im 
sowjetischen Hauptquartier u.a. eine Vereinbarung über die Viermächte-
Verwaltung der Stadt und die Einrichtung der Interalliierten 
Militärkommandantur für Berlin.
 | 
| 
1945 | 
Die Bezirksbürgermeister von Berlin werden angewiesen, dafür zu 
sorgen, daß den Rinder- und Kaninchenzüchtern Küchenabfälle 
unverzüglich zugeführt werden.
 | 
| 
1945 | 
Personen, die am härtesten unter der Verfolgung des NS-Systems gelitten 
hatten, erhalten als erste Hilfsmaßnahme des Magistrats eine einmalige 
Zuwendung von 450 Reichsmark.
 | 
| 
1945 | 
Die Oberbefehlshaber der alliierten Besatzungsmächte unterzeichnen im 
Hauptquartier von Marshall Georgi K. Shukow in Wendenschloß 
(Köpenick) eine Deklaration über die Übernahme sämtlicher 
Hoheitsrechte des Deutschen Reiches.
 | 
| 
1945 | 
Das Gaswerk Tegel nimmt seinen Betrieb wieder auf.
 | 
| 
1946 | 
Der erste ordentliche Senat der Technischen Universität Berlin tritt 
zusammen.
 | 
| 
1957 | 
Das neue Domizil des »Amerika-Hauses Berlin« in der 
Hardenbergstraße 21-24 (Charlottenburg) wird nach einjähriger 
Bauzeit eingeweiht. Die Gesamtkosten - einschließlich Ausstattung - 
betrugen über eine Million Mark.
 | 
| 
1957 | 
Die »Jubiläumswochen« des Strandbads Wannsee aus Anlaß 
seines 50jährigen Bestehens beginnen mit einem Konzert des Musikkorps der 
Schutzpolizei.
 | 
| 
1960 | 
Der Akademische Turnverein zu Berlin (ATV), eine der ältesten nicht 
farbentragende und nicht schlagende studentische Verbindung, begeht mit einem 
Festakt im Auditorium maximum der Freien Universität Berlin sein 100. 
Stiftungsfest.
 | 
| 
1963 | 
Das neue Ostberliner Fernsprechbuch erscheint. Es enthielt 
85 000 Anschlüsse. Das waren 15 000 mehr als 1961.
 | 
| 
1963 | 
Das IOC-Exekutivkomitee beschließt in Lausanne die Ablehnung einer 
Bewerbung West-Berlins um Ausrichtung der Olympischen Spiele 1968, da sie, wie 
IOC-Präsident Avery Brundage mitteilte, nicht von einer gleichen Einladung 
Ost-Berlins begleitet war.
 | 
| 
1967 | 
Vor einem Westberliner Schwurgericht beginnt die Hauptverhandlung gegen den 
früheren Kammergerichtsrat Hans-Joachim Rehse, der seit 1941 als 
Mitglied des Volksgerichtshofs an mindestens 231 Todesurteilen mitgewirkt 
haben soll.
 | 
| 
1982 | 
Giacomo Puccinis Oper »La Bohème« hat in der Inszenierung von 
Harry Kupfer in der Komischen Oper, Behrenstraße (Mitte), Premiere.
 | 
| 
1994 | 
Das Gebäude des Preußischen Landtages (Mitte) ist Zentrum eines 
Abschiedsfestes für die vier Alliierten des Zweiten Weltkrieges, die in 
Berlin Besatzungssektoren hatten.
 | 
| 
1996 | 
Der Berliner Senat legt sich auf den Ausbau des Flughafens Schönefeld zum 
Hauptstadtflughafen fest. In einer Marathonsitzung beauftragte er die Vertreter 
Berlins, bei der nächsten Sitzung der Gesellschafterversammlung einen 
Beschluß herbeizuführen.
 | 
| 
1996 | 
Der Kanzler der Freien Universität erklärt, daß auch 
1997 frei werdende Stellen nicht neu besetzt werden können. Der Etat 
war 1996 um 43 Mill. auf 917 Mill. Mark gekürzt worden und 
sollte 1997 weiter auf 713 Mill. Mark (ohne Medizin) reduziert werden.
 | 
| 
1996 | 
Zwei »Stars« der Berliner Graffiti-Szene werden auf frischer Tat 
ertappt. Gegen die 22- und 23jährigen Sprayer liefen bereits 
110 Verfahren. Zuletzt wollten sie eine U-Bahn als 
»Geburtstagszug« besprühen.
 | 
| 
1996 | 
Mit der Stimmenmehrheit der Konzernmutter Daimler-Benz AG beschließen die 
AEG-Aktionäre in Berlin die Auflösung des 113 Jahre alten 
traditionsreichen Elektrokonzerns AEG.
 | 
| 
1996 | 
Bei einer Kontrolle von 379 Arbeitern auf der Großbaustelle Karow-
Nord werden 23 ausländische illegale Arbeitnehmer registriert.
 | 
| 
1997 | 
Die Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG gibt bekannt, daß sie Berlin 
unter mehreren Großstädten als Sitz des Unternehmens ausgewählt 
hat. Die neue Zentrale, die mit 150 Arbeitsplätzen verbunden ist, 
sollte in Berlin-Mitte liegen.
 | 
| 
1997 | 
Der Präsident der Berliner Handwerkskammer, Hans-Dieter Blaese, gibt 
bekannt, daß sich der Abwärtstrend im Berliner Handwerk im ersten 
Quartal 1997 unvermindert fortgesetzt hat. Von Januar bis März waren 
weitere 7 500 Stellen verlorengegangen.
 | 
| 
1998 | 
Ein Kinderfest auf dem Alexanderplatz (Mitte) verwandelt acht Stunden lang den 
Platz in einen »Abenteuerspielplatz«. Marktstände, Spiel-, 
Wissens- und Bastelstände sowie Theater- und Konzertveranstaltungen waren 
im Programm für die jungen Besucher.
 | 
| 
1998 | 
Fast 500 Berliner und zum Teil weitgereiste Gäste nehmen auf dem 
Friedhof der Jüdischen Gemeinde an der Heerstraße Abschied von der 
Schauspielerin Lotti Huber. Die 85jährige war am 1. Juni in Berlin 
verstorben.
 | 
| 
1998 | 
Im Bundeshaus Unter den Linden 50 (Mitte) wird eine Ausstellung mit den 
Arbeiten zum Kunstwettbewerb »Kunst für die Bundestagsneubauten Paul-
Löbe- und Maria-Elisabeth-Lüders-Haus« eröffnet.
 | 
| 
1999 | 
Mit einem Festumzug sowie weiteren kulturellen Veranstaltungen begeht der 
Köpenicker Ortsteil Grünau sein 250jähriges Bestehen. Auf 
Betreiben von König Friedrich II. siedelten 1749 vier Pfälzer 
Familien auf dem Gebiet östlich der Dahme.
 | 
| 
1999 | 
Im Haus der Kulturen der Welt (John-Foster-Dulles-Allee 10, Tiergarten) 
eröffnet Bundespräsident Roman Herzog eine Berliner Ausstellung zum 
200. Jubiläum der Reise des Naturforschers Alexander von Humboldt nach 
Amerika.
 |