Berlin am 17. Juli
 
1365 Die Gebrüder Gerhardt und Matthias Valk erkennen die Zollfreiheit der durch Saarmund gehenden Kaufmannswaren der Städte Berlin und Cölln an.
1479 Kurfürst Albrecht Achilles belehnt den Bürgermeister Cölestin Kyn zu Berlin mit Renten zu Parne.
1479 Kurfürst Albrecht Achilles belehnt den Bürger Joachim Reiche mit Gütern zu Löwenbruch.
1501 Kurfürst Joachim I. Nestor und Markgraf Albrecht schenken der St.-Annen- Brüderschaft in Spandau, deren Mitglieder sie sind, eine Rente aus dem dortigen Amte und gestatten auch dem Stadtrat, den Priester der Brüderschaft als Gerichtsschreiber einzusetzen.
1661 Johann Andreas von Kraut wird in Magdeburg geboren. 1713 übergab er dem König den Entwurf zur Gestaltung des Kommerz- und Fabrikdepartements (Handels- und Gewerbeministerium), dessen Leiter er wurde.
1700 Prediger François Fétison weiht die Behelfskapelle in der Scheunenstraße (Luisenstadt), der späteren Kommandantenstraße, ein. Sie existierte unabhängig vom französischen Konsistorium und war dem Maison de Refuge (Altersheim) unterstellt.
1742 Das aus Böhmen zurückgekehrte Regiment »Gens d'Armes« marschiert ein.
1742 Am Vormittag reist Friedrich II. von Charlottenburg nach Potsdam ab.
1804 Das Reiten, Fahren, Pferdehalten und Karrenschieben auf den Bürgersteigen in der Leipziger und der Brüderstraße sowie Unter den Linden wird bei Androhung von Geld- oder Haftstrafe verboten.
1836 Das Stück »Die Jäger« von August Wilhelm Iffland erlebt im Königstädtischen Theater (Alexanderstraße, Mitte) seine Erstaufführung.
1836 Zur ersten Jahresfeier der Einweihung der St.-Pauls-Kirche (Wedding) wird eine Beschreibung der Geschichte dieses Gebiets und der Entstehung des Wedding herausgegeben.
1838 Der Gastwirt Louis Gräbert sen. übergibt sein »Altes Ballhaus« an seinen Sohn Ludwig (Louis) Wilhelm, der daraus ein Theater entwickelt.
1841 Johann David Erdmann Preuß, für seine Ruhmeshymnen auf Friedrich II. von Friedrich Wilhelm III. bereits 1834 zum Professor ernannt, erhält den ehrenden Titel eines Historiographen der Brandenburgischen Geschichte.
1860 Otto Lummer wird in Gera geboren. Der Physiker arbeitete in Berlin auf den Gebieten Optik und Strahlungsforschung.
1871 Die am 15. September 1851 in Betrieb genommene ebenerdige Verbindungsbahn zwischen den Berliner Fernbahnhöfen wird stillgelegt. Nur das Teilstück vom Frankfurter Bahnhof (Friedrichshain) zu den Gasanstalten an der Gitschiner Straße blieb erhalten.
1871 Ernst Tiessen wird in Braunsberg (Ostpreußen) geboren. Seit 1890 studierte er in Berlin und promovierte 1895. Tiessen war Privatgelehrter und Dozent im Fach Geologie an der Handels-Hochschule Berlin.
1871 Der östliche Teil der Ringbahn von Moabit über Gesundbrunnen, Stralau (Ostkreuz) und Rixdorf (Neukölln) nach Schöneberg mit Verbindung zur Potsdam-Magdeburger Bahn und einer Länge von 25 km wird für den Güterverkehr in Betrieb genommen.
1886 Aus Anlaß des 400jährigen Jubiläums der Weber- und Wirkerinnung wird ein großer Festzug veranstaltet.
1886 An der Weidendammer Brücke (Mitte) beginnen die Arbeiten zur Verlegung eines etwa 15 Zoll starken überirdischen Kabels über die Spree hinweg.
1886 Der akademisch-astronomische Verein, »der einzige seiner Art auf Erden«, begeht im Dorotheenstädtischen Casino sein fünftes Stiftungsfest.
1890 In seinem Testament vererbt der Hypotheken- und Grundstücksmakler Heinrich Fridberg der Stadtgemeinde zu Berlin 5 000 Mark, aus deren Zinsen die Armendirektion Bedürftige jährlich unterstützen soll.
1892 Der Chemiker Prof. Emil Fischer gibt seine Zusage, zum Wintersemester 1892/93 an der Berliner Universität mit den Vorlesungen zu beginnen.
1898 In Berlin wird der »Verband für Hochschulpädagogik« gegründet.
1901 Paul Hilbig wird in Königszelt, Kreis Schweidnitz, geboren. Der Ingenieur für Markscheidewesen wurde 1952 auf den Lehrstuhl für Markscheidewesen, Bergschadenkunde und Angewandte Geophysik an der Technischen Universität in Berlin berufen.
1908 Die Mannschaft mit den Berliner Radsportlern Bruno Goetze und Hermann Martens gewinnt bei den Olympischen Spielen in London 1908 im 4000-m- Mannschaftsverfolgungsrennen die Silbermedaille.
1910 Auf der Galopprennbahn in Grunewald gewinnt der Favorit Fervor aus dem Stall Weinberg den Großen Preis von Berlin.
1911 Der Wilmersdorfer See wird durch die »Königliche Versuchs- und Prüfungsanstalt für Wasserversorgung und Abwässerbeseitigung« untersucht, da von ihm besonders an heißen Sommertagen üble Gerüche ausgehen. 1918 wurde der See zugeschüttet.
1922 Der Physiker Prof. Heinrich Rubens, Direktor des Physikalischen Instituts an der Berliner Universität, stirbt in Berlin. Rubens arbeitete insbesondere auf dem Gebiet der Ultrarotforschung.
1923 Das Institut für Krebsforschung an der Berliner Charité erhält eine neue Abteilung für experimentelle Zellforschung, die Methoden der Krebsbehandlung erforschen soll.
1927 Das 1,5 km lange Teilstück Schönleinstraße - Boddinstraße der U-Bahnlinie Gesundbrunnen - Neukölln mit den Stationen Schönleinstraße und Boddinstraße wird in Betrieb genommen. Die Zahl der U-Bahnhöfe stieg auf 67.
1929 Die Omnibuslinie A 22 Bahnhof Rahnsdorf - Hessenwinkel, Lindenstraße wird mit einer Streckenlänge von 4,8 km in Betrieb genommen.
1929 Die Straßenbahnlinie 184 »Alt Glienicke, Straße am Falkenberg - Bahnhof Friedrichshagen« wird mit einer Streckenlänge von 12,4 km in Betrieb genommen.
1930 Als erstes Bürohochhaus in Berlin - nach einigen bereits früher entstandenen Fabrikhochhäusern - wird das Kathreiner-Hochhaus am Heinrich- von-Kleist-Park (Schöneberg) fertiggestellt. Die Entwürfe stammten von Bruno Paul.
1931 Anläßlich des 60. Geburtstages des Physiko-Chemikers Max Bodenstein erscheint in der Zeitschrift »Naturwissenschaften« eine Würdigung von James Franck.
1933 Die Gestapo führt eine Hausdurchsuchung im Büro der Oppositionellen im kirchlichen Erwerbslosenheim in der Mirbachstraße (ab 31. Mai 1951 Bänschstraße, Friedrichshain) durch und beschlagnahmt das gesamte Wahlmaterial.
1934 Dem Bildhauer Adolf Brütt bewilligt Kultusminister Bernhard Rust auf Vorschlag der Preußischen Akademie der Künste einen Ehrensold von 2 000 Mark auf die Dauer von fünf Jahren.
1935 In Berlin wird eine besondere Überwachungsstelle für Edelmetalle eingerichtet. Sie war für Feingold, Platin, Platinmetalle sowie für Abfälle und Legierungen dieser Metalle zuständig.
1938 Die Physikerin Lise Meitner reist mit Hilfe von Freunden illegal aus Deutschland nach Holland aus. Die Physikerin lebte und arbeitete seit 1907 in Berlin. Ab 1918 war sie Leiterin der Physikabteilung des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Chemie.
1941 Reichskanzler Adolf Hitler ernennt in Berlin Alfred Rosenberg zum Reichsminister für die besetzten Ostgebiete.
1944 Der Volksgerichtshof verurteilt drei männliche Rundfunkangestellte zum Tode, weil sie ein »Hetzmachwerk« im Rundfunkgebäude in der Masurenallee (Charlottenburg) gelesen, weitergegeben, abgeschrieben oder vervielfältigt hatten.
1945 Im Saalbau des »Praters« in der Kastanienallee (Prenzlauer Berg) findet die erste große Funktionärskonferenz des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) statt.
1945 Die unter der Bezeichnung »Berliner Konferenz« vorbereitete »Potsdamer Konferenz« beginnt im Schloß Cecilienhof. Die erste Nachkriegskonferenz der drei alliierten Mächte Sowjetunion, USA und Großbritannien ging bis zum 2. August.
1945 Der Polizeipräsident Paul Markgraf dringt in einer Bekanntmachung auf »Unterlassung des Erwerbs von Fleisch am Schwarzen Markt«. Es wurde vor den Gefahren des Verzehrs von Fleisch, das nicht der »Tierbeschau« unterzogen wurde, gewarnt.
1945 Oberbürgermeister Dr. Arthur Werner appelliert an die »Berliner Unternehmer, Fabrikanten, Handwerker und sonstigen Erzeuger, ... schnellstens und mit aller Tatkraft und Improvisation« die Erzeugung notwendiger Geräte aufzunehmen.
1947 Auf Anordnung der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) wird mit der Errichtung eines Flugplatzes bei Schönefeld, südöstlich von Berlin, begonnen. Der benachbarte Flughafen Johannisthal war der Fliegerstaffel der Roten Armee zu klein geworden.
1950 Der Magistrat beschließt, eine weitere 30-Dpf-Sonderbriefmarke mit einem Aufschlag von 5 Dpf (Dpf = Pfennig zu DM) zugunsten des Wiederaufbaus der Berliner Philharmonie herauszugeben.
1951 Die Freie Universität Berlin erhält aus Mitteln der US-amerikanischen Henry-Ford-Stiftung eine Spende von umgerechnet rund 5,5 Mill. Mark zur Errichtung der zentralen Universitätsbibliothek und eines Komplexes mit Hörsälen und Seminaren (Henry-Ford-Bau).
1952 Das Abgeordnetenhaus verabschiedet einstimmig das »Landesbeamtengesetz«, das mit Wirkung vom 1. Dezember Beamte auf Lebenszeit, auf Zeit und auf Kündigung einführte.
1953 Die neuerbaute Hansabrücke über die Spree (Tiergarten) wird dem Verkehr übergeben.
1954 Erstmals tagt die Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten in West- Berlin. Auf dieser 2. Bundesversammlung in der Ostpreußenhalle am Funkturm (Charlottenburg) wurde Prof. Theodor Heuss für weitere fünf Jahre zum Bundespräsidenten gewählt.
1956 In der Sporthalle an der Stalinallee (Karl-Marx-Allee, Friedrichshain) findet eine Großkundgebung zum 20. Jahrestag des Beginns des spanischen Bürgerkrieges unter dem Motto »Für Spaniens Freiheit - 1936- 1939« statt.
1958 In Kaulsdorf (Hellersdorf) wird eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) gegründet.
1964 Der Landesverband Berlin des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) protestiert in einem Schreiben an den Rektor der Freien Universität, Prof. Ernst Heinitz, gegen den Empfang des südvietnamesischen Erziehungsministers Prof. Bui Tuong Huan.
1969 Dem Kurator der Freien Universität Berlin (FU), Dr. Fritz von Bergmann, wird »in Würdigung seiner großen Verdienste um Gründung und Aufbau der Veterinärmedizinischen Fakultät an der FU« die Ehrendoktorwürde dieser Fakultät verliehen.
1976 Eine seit Ende Juni andauernde Hitzeperiode beschert Berlin eine Tageshöchsttemperatur von fast 35°C.
1977 Bei stürmischem Wetter kentern an diesem Wochenende auf Westberliner Gewässern 60 Boote.
1992 Kerstin Kielgaß, Schwimmerin des SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in Barcelona 1992 die Bronzemedaille über 200 m Freistil.
1996 Mitarbeiter des Otis-Werkes in Pankow legen für fünf Minuten den Verkehr auf der Mühlenstraße lahm. Sie protestierten damit gegen die geplante Schließung des Pankower Otis-Werkes zum 31. Dezember 1996.
1996 Die Bezirksverordneten von Lichtenberg stimmen in einer Sondersitzung dem Plan zum Bau von Wohnhöfen an der Hauptstraße 3-6 (Lichtenberg) im Entwicklungsgebiet Rummelsburger Bucht zu. Das Projekt sah Gesamtkosten von 325 Millionen Mark vor.
1997 Nach 16monatiger Bauzeit, vier Wochen früher als geplant, wird Richtfest für den Neubau des Bundespräsidialamtes im Tiergarten gefeiert. Das 91-Millionen-Mark-Projekt sollte am 22. Juli 1998 fertig sein.
1997 Bundesliga-Aufsteiger Hertha BSC Berlin zieht durch einen 2:1-Sieg über Fortuna Köln ins Finale des Schwarzwald-Cups ein. Endspielgegner war der 1. FC Kaiserslautern.
1997 Für ein neues Veranstaltungshaus der Konrad-Adenauer-Stiftung wird an der Ecke Tiergarten-/Klingelhöfer Straße (Tiergarten) der Richtkranz aufgezogen. Mittelpunkt des dreistöckigen Gebäudes ist ein Vortragssaal mit 200 Plätzen.
1998 Das »Netzwerk Artikel 3«, das für gleiche Rechte von Menschen mit Behinderungen eintritt, verleiht dem Spandauer Bezirksbürgermeister Konrad Birkholz (CDU) die »Krücke des Monats«. Er erhielt die »Auszeichnung« wegen Schikanen des Amtes gegen Behinderte.
1998 In Berlin wird ein Volksbegehren für mehr Bürgerrechte gestartet. Unter dem Motto »Erwecken Sie die Berliner Demokratie« sollten zunächst 25 000 Unterschriften gesammelt werden, teilte die Intitative »Mehr Demokratie« mit.
1999 Auf dem Müggelsee in Köpenick finden die Berliner Meisterschaften im Katamaran-Segeln statt. Es starteten 36 Boote, darunter einige Gäste des gastgebenenden Catamaran und Surf Clubs Müggelsee.
2000 Dieter Kosslick wird vom Kuratorium der Berliner Festspiele GmbH zum Leiter der Internationalen Filmfestspiele Berlin berufen. Kosslick sollte nach der »Berlinale 2001« die Nachfolge von Moritz de Hadeln antreten.

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