1704 |
Auf Befehl von König Friedrich I. wird eine Verordnung über die
Reinhaltung des »Spree-Canales« (Schleusengraben, Mitte) erlassen: das
»Patent, den Schutt in den Spree-Canal nicht zu werffen«.
|
1705 |
Die Direktion des Maison d'Orange (Armenhaus für Glaubensflüchtlinge
aus dem Fürstentum Orange und ihre Nachkommen) hält ihre erste Sitzung
in dem neuerworbenen Haus in der Dorotheenstraße 29 (Mitte) ab.
|
1711 |
Der Apotheker Conrad Pauli setzt den König davon in Kenntnis, daß er
die Spandauer Garnison-Apotheke von deren Gründer Johann Kühne
abgekauft hat, und bittet um Übertragung des Privilegs auf sich und seine
Erben.
|
1731 |
Für die neue Kirche in Buch - ein Kuppelbau im Barockstil nach einem
Entwurf von Baudirektor Friedrich Wilhelm Dietrichs - wird feierlich der
Grundstein gelegt.
|
1735 |
Ein königliches Patent legt alle polizeiliche Gewalt in die Hand des
Magistrats.
|
1742 |
Friedrich II. besichtigt im Tiergarten die in der Garnison liegenden zwei
Eskadrons der Schwarzen Husaren.
|
1742 |
Ein Soldat des in Berlin stationierten Anhalt-Dessauischen Regiments, dessen
Frau vier Söhne entbunden hat, bittet den König Friedrich II. und die
Prinzen des Königlichen Hauses, die Patenschaft zu übernehmen, was
»ganz ungemein gnädig aufgenommen« wird.
|
1742 |
Friedrich II. gewährt im Königlichen Schloß dem Kaiserlich-
Russischen Gesandten, Graf von Czernichew, eine Privataudienz.
|
1748 |
Den Inspektoren der Kirche wird der Königliche Befehl über die
Einrichtung des Pupillenkollegiums (Vormundschaftssenat) des Kammergerichts und
über die Pflichten, die den Geistlichen daraus erwachsen, bekanntgegeben.
|
1798 |
Karl Gustav Julius von Griesheim wird in Berlin geboren. Der Militär,
Regierungsbeamte, Lehrer an der Kriegsschule und Abgeordnete war auch Verfasser
zahlreicher militärwissenschaftlicher Werke.
|
1811 |
Der Dichter Clemens Brentano und der Architekt Karl Friedrich Schinkel statten
der Zelterschen Liedertafel - dem von Carl Friedrich Zelter
1809 gegründeten ersten Berliner Männergesangsverein - einen
Besuch ab.
|
1813 |
Der Berlinische Schullehrerverein (älterer Berliner Lehrerverein) legt in
18 Sätzen die Statuten des Vereins fest, die als Hauptinhalt die
Einstellung auf eine ernste erziehungswissenschaftliche Arbeit hatten.
|
1838 |
Emil David wird in Berlin geboren. David besuchte von 1856 bis
1858 die Königliche Gärtnerlehranstalt in Schöneberg und
Potsdam und war später Landschaftsgärtner in Oporto bei Lissabon
(Portugal).
|
1855 |
Der Astronom Johann Franz Encke schlägt den Mathematiker Ernst Eduard
Kummer für die Aufnahme in die Berliner Akademie der Wissenschaften vor.
|
1869 |
Conrad Benjamin wird in Stettin geboren. Nach dem Studium der Geschichte und
Philologie promovierte er 1892 in Berlin und bestand hier 1894 das
höhere Lehrerexamen. Ab 1897 war er am Luisenstädtischen
Gymnasium tätig. 1911 wurde er Professor.
|
1874 |
Die Niederschlagshöhe bei einstündigem Regen in Berlin beträgt
19,6 mm.
|
1880 |
Das Kriegerdenkmal in Moabit, geschaffen von dem Bildhauer Richard Gustav
Neumann, wird zu Ehren der 1870/71 gefallenen Kämpfer des Berliner
Nordwestbezirkes enthüllt.
|
1883 |
Rudolf Meerwarth wird in Karlsruhe geboren. Meerwarth begann seine berufliche
Laufbahn 1906 als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter im Kaiserlichen
Statistischen Amt in Berlin. Von 1923 bis 1946 hielt er Vorlesungen an
der Handels-Hochschule Berlin.
|
1883 |
Der Philologe Prof. Dr. Ludwig Klemens, der am 1. Oktober 1882 als
Nachfolger von Prof. Theodor Kock Direktor des Luisenstädtischen Gymnasiums
geworden war, stirbt plötzlich und unerwartet in Berlin.
|
1885 |
Ein Erlaß des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und
Medizinalangelegenheiten genehmigt zunächst für den Zeitraum von zwei
Jahren Bestimmungen über die Benutzung der Bibliothek der Technischen
Hochschule zu Berlin.
|
1890 |
Die Deutsch-Österreichische Mannesmannröhren-Werke AG mit Sitz in
Berlin wird gegründet. Das Stammkapital betrug 36 Millionen Mark.
|
1904 |
In Berlin werden an diesem Tag 251 174 Kubikmeter Wasser verbraucht.
|
1923 |
Das Bezirksamt Spandau beschließt die Erweiterung des alten
Gemeindefriedhofs in Staaken. Die Arbeiten wurden von 20 verpflichteten
Erwerbslosen ausgeführt.
|
1923 |
In der alten Dorfkapelle in Dahlem findet die Trauerfeier für den
verstorbenen Chemiker Prof. Ernst Otto Beckmann statt. Die Trauerrede hielt
Reinhold Seeberg, der ein Bild des vielseitigen Forschers und erfolgreichen
Lehrers zeichnete.
|
1923 |
Der einfache Fahrschein bei der Berliner Straßenbahn kostet
inflationsbedingt 3 000 Mark, Ende August waren es bereits
100 000 Mark.
|
1926 |
Erwin Schrödinger hält vor der Deutschen Physikalischen Gesellschaft
einen Vortrag über die »Grundlagen einer auf Wellenlehre
begründeten Atomphysik«.
|
1926 |
Durch einen Vertrag zwischen dem Preußischen Staat und der Industrie- und
Handelskammer zu Berlin wird der Handels-Hochschule Berlin das Promotionsrecht
verliehen.
|
1930 |
Der Jurist Justus Budde stirbt in Sondershausen. Budde war von 1918 bis
1923 im Berliner Bankwesen tätig. Er war Präsident des
Ältesten-Kollegiums der Berliner Kaufmannschaft und widmete sich in dieser
Funktion besonders der Handels-Hochschule Berlin.
|
1934 |
Eine statistische Zählung beginnt, wonach bis zum Jahresende
112 480 Menschen nach Berlin zuziehen. Berlin war bereits seit den
20er Jahren eine Vier-Millionen-Stadt (1925:
4 024 165 Einwohner).
|
1935 |
Die 9. Verordnung zur Neuordnung der Krankenversicherung wird im »Deutschen
Reichsanzeiger« veröffentlicht. Damit wurde die Krankenpflege auch
für Sozial- und Kleinrentner, Arbeits- und Erwerbslose sowie
Fürsorgeempfänger übernommen.
|
1935 |
In Berlin werden die 99 080 von der Wohlfahrt unterstützten
Arbeitslosen zu gemeinnützigen Arbeiten herangezogen. Damit sollte die
große Zahl der Unterstützungsempfänger verringert werden.
|
1936 |
Die Zeitung »Der Angriff« berichtet, daß sich
24 Länder an der Olympia-Kunstausstellung in der Halle VI des
Messegeländes (Charlottenburg) beteiligen. Insgesamt waren 900 Werke
dem Olympia-Gedanken gewidmet.
|
1936 |
Etwa 600 Sinti und Roma werden von ihren bisherigen Standplätzen
vertrieben und zur Errichtung des »Zigeunerlagers« Marzahn gezwungen.
|
1936 |
In Berlin beginnen die Internationalen Festspiele des Tanzes. Bis zum 30. Juli
gab es Gastspiele aus aller Welt.
|
1938 |
Ludwig Beck, der Generalstabschef des Heeres, unterschreibt in Berlin seine
dritte Denkschrift, in der er vor einer Katastrophe warnt. Er wollte
Reichskanzler Adolf Hitler wegen ungenügender deutscher Rüstung von
militärischen Aktionen abbringen.
|
1945 |
Der Magistrat der Stadt Berlin tritt mit einem politischen Programm für die
Studentenschaft an die Öffentlichkeit.
|
1945 |
Der Präsident der USA, Harry S. Truman, und der Premierminister
Großbritanniens, Winston S. Churchill, besichtigen vor ihrer Fahrt zur
Potsdamer Konferenz die kriegszerstörte Stadt Berlin.
|
1947 |
Das traditionelle Feuerwerk »Treptow in Flammen« findet wieder statt.
|
1947 |
Die Satzung der Stiftung Pestalozzi-Fröbel-Haus wird durch die Alliierte
Kommandantur bestätigt.
|
1948 |
In Übereinstimmung mit der Amerikanischen und der Französischen
Militärregierung erläßt die Britische Militärregierung in
ihrem Sektor eine Amnestie für Strafen wegen Mehrverbrauchs von Gas und
Strom.
|
1949 |
Professor Dr. Knudsen, Leiter des Lehrstuhls für Theaterwissenschaft an der
Freien Universität Berlin, eröffnet die 3 000 Bände
umfassende Bibliothek des Instituts im Hause des Renaissance-Theaters in der
Hardenbergstraße (Charlottenburg).
|
1949 |
In Berlin wird das erste Seifenkistenrennen gestartet. Es stand unter
amerikanischer Schirmherrschaft.
|
1954 |
Dr. Ludwig Eberlein, bisher Leiter des Ressorts Politik beim
»Tagesspiegel«, wird Chefredakteur beim Sender Freies Berlin.
|
1963 |
Mit 910 000 Adressen auf 1 614 Seiten liegt der
Straßen- und Häuserteil als dritter Band des Westberliner Stadt-
Adreßbuches vor.
|
1963 |
65 Schiffe der Ostberliner Weißen Flotte sind auf den Gewässern
in und um Berlin im Einsatz.
|
1983 |
Die Detonation einer 250-Kilo-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg reißt im
Ortsteil Buckow einen Krater von 4 m Tiefe und 8 m Breite und
beschädigt zahlreiche Häuser in der Umgebung zum Teil erheblich.
|
1996 |
Die Vize-Fraktionsvorsitzende Renate Künast teilt mit, daß
Bündnis 90/Die Grünen den Abbau der Abgeordnetendiäten bei der
Altersversorgung durchsetzen wollen; Abgeordnete erhalten nach
siebenjähriger Tätigkeit ab dem 63. Lebensjahr 45 % ihrer
Diäten.
|
1996 |
Bundesminister Klaus Töpfer (CDU) gibt die geplanten Ausgaben des Bundes
für den Umzug von Bonn nach Berlin bekannt. 1997 sollten
1,35 Milliarden Mark, 604 Millionen mehr als 1996, bereitgestellt
werden.
|
1996 |
Der brandenburgische Bauminister Hartmut Meyer (SPD) weist die Vorwürfe des
Senats zurück, daß Berliner Baufirmen bei der Vergabe
öffentlicher Aufträge in Brandenburg gezielt ausgeschlossen werden.
|
1996 |
Die Deutsche Bahn AG beginnt innerhalb Berlins mit der Elektrifizierung der
Fernbahnstrecken Berlin - Hamburg und Berlin - Hannover. Der Abschluß der
Elektrifizierung der Strecke Hamburg - Berlin/Zoologischer Garten war für
Mai 1997 geplant.
|
1996 |
Das Pharmaunternehmen Schering AG übernimmt die zum finnischen
Huthamäki-Konzern gehörende Pharma-Tochter Leiras (Turku) zum
Kaufpreis von 466 Millionen Mark. Damit erweiterte sich die Schering-
Produktpalette auf dem Gebiet der Empfängnisverhütung.
|
1996 |
Das Berliner Landgericht verkündet die Urteile gegen fünf Männer,
die im Juni vergangenen Jahres die Zehlendorfer Commerzbank überfallen und
18 Stunden lang 16 Menschen in ihrer Gewalt gehalten hatten. Die
Haftstrafen lagen zwischen zehn und 13 Jahren.
|
1997 |
Bei einer umfangreichen Fahrscheinkontrolle im U-Bahnhof Kottbusser Tor, bei der
mehr als 3 400 Fahrgäste kontrolliert wurden, haben
307 Reisende keinen gültigen Fahrausweis.
|
1998 |
Im künftigen Regierungsviertel ist die erste Phase der Spree-
Rückverlegung abgeschlossen. Der für den Bau des Nord-Süd-Tunnels
trockengelegte Abschnitt wurde wieder mit Wasser gefüllt. Die Spree war
für die Arbeiten zwei Jahre umgeleitet worden.
|
1998 |
Die Berlin Brandenburg Flughafen Holding teilt mit, daß die drei Berliner
Flughäfen im ersten Halbjahr mit 5,8 Millionen Fluggästen ein
Plus von 2,1 % erzielten.
|
1999 |
In der »Villa Wuttke« in Tiergarten treffen sich Vertreter der drei
Bezirksämter Wedding, Tiergarten und Mitte zu ihrer ersten gemeinsamen
Fusionssitzung. Eine neunköpfige »Zentrale Steuerungsgruppe«
sollte die Fusion vorbereiten und koordinieren.
|