Berlin am 13. Juli
 
1356 Der Rat zu Berlin bezeugt die Abtretung eines Hauses, das dem Heiliggeisthospital gehört hatte, an Andreas von Rosenfelde.
1366 Kaiser Karl IV. bestätigt die Privilegien und Rechte der Städte Berlin und Cölln.
1400 Markgraf Jobst befiehlt allen Zöllnern zu Oderberg, Neustadt, Trebbin, Saarmund, Potsdam und Köpenick, von den Städten Frankfurt, Berlin, Brandenburg und allen übrigen Städten keine unüblichen Zollabgaben zu erheben.
1442 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn verleiht seinem Hoftrompeter Hans Schwanenschnabel sowie dessen Gattin eine Hofstätte bei dem Alten Hofe zu Berlin (dem »Hohen Haus«) auf Lebenszeit.
1508 Die Stadt Spandau bevollmächtigt gewisse Deputierte, der Kurfürstin Elisabeth Huldigung zu leisten.
1565 Der lutherische Theologe Abdias Praetorius heiratet während eines seiner Berliner Aufenthalte die Tochter Sabina seines verstorbenen Freundes Sabinus. 1568 erhielt er von Kurfürst Joachim II. ein Haus in der Klosterstraße, in dem er bis 1571 lebte.
1574 Die bei der Nikolai- und der Marienkirche bestehenden Lateinschulen werden in dem mit erheblichen finanziellen Mitteln umgebauten verfallenen alten Franziskanerkloster in der Klosterstraße zu einem Gymnasium (Zum Grauen Kloster«) vereint.
1580 Die Räte von Berlin und Cölln erlassen eine Verordnung gegen übermäßigen Luxus, insbesondere gegen den überzogenen Aufwand bei Verlöbnissen, Hochzeiten, Taufen und den Kleiderprunk.
1668 Kurfürst Friedrich Wilhelm erläßt ein Patent wegen der dem Mühlendamm zu Berlin zustehenden besonderen Freiheit.
1742 Der Kaiserliche Generalfeldmarschall Friedrich Heinrich Graf von Seckendorf trifft, aus Frankfurt am Main kommend, in Berlin ein.
1742 Friedrich II. besichtigt in Charlottenburg das Württembergische Dragoner- Regiment, das in seinen Diensten stand. Er äußerte über die gute Mannschaft sein Wohlgefallen und befahl, dem Regiment ein Königliches Geschenk auszuzahlen.
1747 In Anwesenheit von Generalleutnant Hans Christoph F. Graf von Hacke erfolgt die Grundsteinlegung der St.-Hedwigs-Kirche, des ersten katholischen Kirchenbaus nach der Reformation in Berlin. Baumeister war der Königliche Oberbaudirektor Johann Boumann.
1748 Johann Christoph Börner stirbt in Berlin. Börner, 1662 oder 1663 in Berlin geboren, war ab September 1699 als Kopist und ab 1709 als Registrator beim Geheimen Staatsarchiv zu Berlin tätig.
1787 Für die »Armen-Anstalten in Berlin« wird ein Reglement erlassen.
1807 Der Mathematiker und Astronom Johann Bernoulli stirbt in Köpenick bei Berlin.
1815 In einem Schreiben an den Magistrat gibt die Stadtverordnetenversammlung erste Anregungen zur Errichtung einer Amtsbibliothek für die Verwaltungszwecke des Magistrats. Das Schreiben wurde als »Gründungsurkunde der Magistratsbibliothek« bezeichnet.
1817 Franz Leopold Sonnenschein wird in Köln geboren. Sonnenschein studierte in Berlin, promovierte 1851 und habilitierte sich 1852 für das Fach Chemie. Er unterhielt ein Laboratorium und unterrichtete dort Pharmazeuten.
1831 Der Mathematiker Gustav Peter Lejeune-Dirichlet wird zum Extraordinarius ernannt und an der Philosophischen Fakultät der Berliner Universität festangestellt.
1852 Franz Otto Oppenheim wird in Berlin geboren. Der Chemiker arbeitete seit 1880 in der »Aktiengesellschaft für Anilinproduktion« in Rummelsburg.
1878 Der Berliner Kongreß findet mit einer Ansprache des Kronprinzen Friedrich Wilhelm, des späteren Kaisers Friedrich III., seinen Abschluß. Hauptthema der Verhandlungen war die Beilegung der Orientkrise.
1879 Der Botaniker Simon Schwendener, seit 1878 Professor für physiologische Botanik an der Berliner Universität, wird als ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften bestätigt.
1885 Hermann Rietschel wird zum neuen etatmäßigen Professor für Ventilations- und Heizungswesen an die Technische Hochschule zu Berlin berufen.
1891 Der Goldschmied Otto J. Odok stellt für einen Tag in seinem Ladengeschäft in der Turmstraße (Moabit) eine fünfzehn Zentimeter hohe Goldgondel aus. Aus Begeisterung für alle Berliner Luftschiffer hatte er das Prachtstück aus Blattgold angefertigt.
1892 Ein Gewitterregen bringt in der Stunde von 16.00 bis 17.00 Uhr eine Niederschlagshöhe von ca. 32 mm (32 Liter pro Quadratmeter). Das war das größte Stundenmaximum, das für Berlin bis dahin festgestellt wurde.
1900 Auf der 12 km langen Teilstrecke der Wannseebahn zwischen Berlin Wannseebahnhof (am Potsdamer Platz) und Zehlendorf, die für den elektrischen Versuchsbetrieb vorbereitet wurde, kommt der erste elektrische Wagenzug zum Einsatz.
1904 Das Unternehmen »Straßenbahn der Gemeinde Französisch- Buchholz« (Pferdebahn) hat Betriebseröffnung. Die erste Strecke führte vom Bahnhof Pankow-Heinersdorf nach Französisch Buchholz (Kirche).
1912 Der Techniker Robert Stock stirbt in Sophienwalde (Pommern). Stock erstellte 1896 für die Berliner Gewerbeausstellung das erste Messefernsprechamt und gründete 1899 die Deutschen Telephonwerke R. Stock & Co. (DeTeWe).
1912 Der Berliner Schwimmer Paul Kellner gewinnt bei den Olympischen Spielen in Stockholm 1912 die Bronzemedaille über 100 m Rücken.
1916 Klaus Vetter wird in Berlin geboren. Vetter war Gruppenleiter am Fritz-Haber- Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin. Der Professor für physikalische Chemie lehrte ab 1951 an der Freien Universität Berlin.
1921 Beim Preußischen Landtag konstituiert sich ein Ausschuß zur Beratung der Probleme, die aus der Bildung der Stadtgemeinde (Groß-)Berlin resultieren.
1928 Eine aus 40 Personen bestehende japanische Reisegesellschaft erregt durch ihre japanische Kleidung großes Aufsehen in der Stadt. Im Roten Rathaus wurden die Gäste von Stadtrat Benecke begrüßt.
1931 Die Darmstädter und Nationalbank (Danat-Bank), eine der vier größten deutschen Banken, muß wegen akuter Zahlungsschwierigkeiten schließen. Die Schließung löste in Berlin einen panikartigen Sturm auf Banken und Sparkassen aus.
1935 Der Komponist Richard Strauss tritt als Präsident der Reichsmusikkammer und Vorsitzender des Berufsstandes der Deutschen Komponisten zurück. Sein Nachfolger als Präsident wurde Generalmusikdirektor Prof. Dr. Peter Raabe.
1935 Das Landesarbeitsamt Berlin-Brandenburg teilt mit, daß Ende Juni die Zahl der Arbeitslosen um 7 % gegenüber dem Vormonat gesunken ist. Die Zahl der Erwerbslosen betrug 219 329. In Brandenburg sank die Zahl der Arbeitslosen um 12,1 %.
1936 Auf dem Bahnhof Friedrichstraße (Mitte) treffen die etwa 300 indischen Teilnehmer an den XI. Olympischen Spielen ein. Indiens Hockeyspielermannschaft schlug die deutsche Vertretung im Finale 8:1 und wurde Olympiasieger.
1945 In der Aula der Schule in der Dunckerstraße 65/66 findet die erste gemeinsame Konferenz von 400 Funktionären der KPD und der SPD in einem Berliner Verwaltungsbezirk statt. Es sprach Waldemar Schmidt.
1946 Im Theater am Schiffbauerdamm (Mitte) beginnt die erste Delegiertenkonferenz der Frauenausschüsse der Sowjetischen Besatzungszone.
1947 Die jüdische Sportgemeinschaft Hakoah veranstaltet nach zehnjährigem Verbot durch das NS-Regime erstmals wieder ein Sportfest.
1948 Die Filmkomödie »Der Herr vom anderen Stern« in der Regie von Heinz Hilpert mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle wird in Berlin uraufgeführt.
1948 Im Haus der Gesundheit in der Landsberger Straße (Karl-Marx-Allee 3, Mitte) wird das erste Berliner Ambulatorium eröffnet.
1949 Beamte der Zollfahndungsstelle beschlagnahmen am Nachmittag in einer Garage in Moabit 250 000 amerikanische Zigaretten und 250 000 Zigaretten der sowjetischen Handelsorganisation Rasno-Export.
1949 Oberbürgermeister Friedrich Ebert gibt einen »Generalplan für den Neuaufbau Berlins« bekannt.
1955 Die Abteilung Elektrotechnik wird durch Senatsbeschluß ab 1. August aus der Fakultät für Maschinenwesen der Technischen Universität Berlin ausgegliedert und als neunte, selbständige Fakultät weitergeführt.
1957 Der Magistrat von Ost-Berlin erläßt eine Anordnung über die staatliche Anerkennung als Sportarzt.
1963 In der »Nacht der Prominenten« in der Manege des Zirkus Olympia in Ost-Berlin treten bekannte Künstler von Bühne, Film und Fernsehen auf, so u.a. Annekathrin Bürger und Herbert Köfer.
1964 Das mit der Wahrung der Tradition des Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster betraute Evangelische Gymnasium zum Grauen Kloster in Grunewald feiert in einem Festakt die 390. Wiederkehr des Schulgründungstages.
1965 Der Berliner Senat beschließt, der Freien Universität Berlin einen Landeszuschuß von 106 600 000 Mark zu gewähren. Im Entwurf des Haushaltsplans 1966 waren 110 868 350 Mark veranschlagt worden.
1967 Vom »Arbeitskreis zum Schutz der Freiheit von Forschung und Lehre an der Freien Universität Berlin« wird eine Analyse zum Thema »Universität und Revolution« veröffentlicht.
1984 Auf dem Reformationsplatz an der St.-Nikolai-Kirche wird erstmals wieder seit rund hundert Jahren eine Amtseinführung zweier Spandauer Nachtwächter vollzogen. Sie waren mit Pelerine, Hut, Hellebarde und Horn ausgestattet (repräsentative Funktion).
1994 Der Berliner Senat beschließt eine Verringerung der Berliner Stadtbezirke ab 1999 auf zwölf Bezirke.
1996 Die U-Bahn eröffnet die 168. Station, den U-Bahnhof Hermannstraße (Neukölln). Damit wurde die Linie U8 bis an den S-Bahn-Südring verlängert. Die Strecke war seit 1932 fertiggestellt, bisher fehlte jedoch der (Umsteige-)Bahnhof.
1996 Die »Berliner Morgenpost« stellt fest, daß die Präsentation des Berliner Landesparlaments im Internet nicht aktuell ist. Seit März konnte aus aller Welt auf die Berlin-Seiten im Internet zugegriffen werden.
1996 In Berlin findet die Love-Parade, eine überdimensionale Straßen-Disko mit Teilnehmern in extrem schriller Kleidung statt. Der Zug von etwa 700 000 tanzbegeisterten Teilnehmern bewegte sich zwischen Ernst- Reuter-Platz und Brandenburger Tor.
1996 Die BVG lädt ein - und bis Ende September an jedem weiteren Wochenende -, in Weißensee einen Ausbildungsbus selbst zu fahren. Der Andrang war groß - es kamen Ehepaare mit und ohne Führerschein, Jungen und Mädchen, darunter auch ein Vierjähriger.
1997 Der Russe Wladimir Kramnik, der für Empor Berlin in der Bundesliga spielt, gewinnt bei den 25. internationalen Schachtagen in der Dortmunder Oper zum drittenmal in Folge das Turnier. Der 22jährige Großmeister blieb seit 1992 in 45 Partien ungeschlagen.
1997 Kurz nach Mitternacht beginnen 131 Mitarbeiter und 69 Fahrzeuge der BSR mit der Beseitigung des Mülls, der bei der Love Parade angefallen war. Bei der Veranstaltung waren etwa 3 000 Sträucher zerstört und Hunderte Bäume beschädigt worden.
1998 Der Caritasverband des Erzbistums Berlin teilt mit, daß sein Haushalt 1998 um rund acht Millionen Mark niedriger als im Vorjahr liegt. Der Etat für die Verbände in Berlin, Brandenburg und Vorpommern belief sich auf insgesamt 152,7 Millionen Mark.
1998 In Berlin-Buch wird der Grundstein für den Neubau des Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie gelegt. Das Institut, das derzeit an drei Standorten in Berlin untergebracht ist, soll im Jahr 2000 in Buch vereint sein.
1999 Das neue Gebäude der Katholischen Fachhochschule für Sozialwesen in Karlshorst wird vom Berliner Erzbischof Kardinal Georg Sterzinsky eingeweiht. Die Schule fand ihren Platz im Westflügel des früheren Sankt-Antonius- Krankenhauses.
2000 Der 38millionste Besucher wird auf dem Fernsehturm am Alexanderplatz (Mitte) begrüßt. Der Fernsehturm war am 3. Oktober 1969 eröffnet worden.

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