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1804 | 
Friedrich Schillers »Wilhelm Tell« erlebt am Königlichen 
Schauspielhaus am Gendarmenmarkt seine Berliner Premiere - vier Monate nach der 
Uraufführung in Weimar. Die Titelrolle spielte August Wilhelm Iffland.
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1822 | 
Eine Allerhöchste Kabinetts-Order genehmigt den »Verein zur 
Beförderung des Gartenbaus in den Königlich Preußischen 
Staaten« (seit 1910 »Deutsche Gartenbau-Gesellschaft«) mit 
Sitz in Berlin.
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1840 | 
Der Augenarzt und Chirurg Carl Ferdinand von Graefe, ab 1810 Ordinarius 
für Chirurgie in Berlin, stirbt in Hannover. Beigesetzt wurde er in Berlin 
auf dem Kirchhof der Jerusalems-Gemeinde und der Neuen Kirchen-Gemeinde, 
Baruther Straße/Zossener Straße.
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1853 | 
Hans Max Jahn wird in Küstrin geboren. Jahn studierte in Berlin und 
arbeitete als Phyisiko-Chemiker auf wissenschaftlichem Gebiet.
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1853 | 
Ernst Otto Beckmann wird in Solingen geboren. Der Chemiker übernahm 
1912 die Leitung des Kaiser-Wilheln-Institutes für Chemie in Berlin-
Dahlem, das er zu einer Musteranstalt chemischer Forschung ausbaute.
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1863 | 
Adolf Spilker wird in Vilsen (Hannover) geboren. Spilker studierte an der 
Berliner Universität Chemie. 1889 trat er in das wissenschaftliche 
Laboratorium der Teerproduktenfabrik in Erkner ein.
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1865 | 
Die Nostitzstraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
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1867 | 
Der Astronom Arthur Auwers hält in einer öffentlichen Sitzung der 
Berliner Akademie seine Antrittsrede.
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1871 | 
Auf einem 50 Meter breiten Grasstreifen führt Alexander Müller 
einen Berieselungsversuch auf dem Gelände der für Berlin geplanten 
Rieselfelder erfolgreich durch.
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1878 | 
Bei der Feier des Leibnizschen Jahrestages trägt Emil Du Bois-Reymond die 
Festrede vor, die vom ständigen Sekretär der physikalisch-
mathematischen Klasse der Berliner Akademie, Arthur Auwers, erarbeitet worden 
war.
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1880 | 
Das Reichspostamt gibt Fernsprechstationen für den Privatverkehr frei.
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1882 | 
Die erste größere Edison-Anlage (25 kW) wird im »Union-
Klub« und in der »Ressource von 1794« in der Schadow- und 
Dorotheenstraße mit Glüh- und Bogenlampen in Betrieb gesetzt. Die 
Anlage wurde 1884 durch Anschluß des Berliner Aquariums erweitert.
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1889 | 
Der Physiker August Kundt hält seine Antrittsrede in der Preußischen 
Akademie der Wissenschaften.
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1890 | 
Der Mineraloge Christian Ernst Weiß, seit 1868 Mitarbeiter der 
Geologischen Landesanstalt in Berlin und seit 1872 Professor für 
Mineralogie an der Bergakademie, stirbt in Schkeuditz bei Leipzig.
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1895 | 
Emil du Bois-Reymond hält in der Preußischen Akademie der 
Wissenschaften die Gedächtnisrede für Hermann von Helmholtz.
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1897 | 
Heinrich Schallbroch wird in Huckingen/Niederrhein geboren. Der 
Maschinenbauingenieur wurde 1953 an die Technische Universität in 
Berlin berufen.
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1898 | 
Die »Südliche Berliner Vorortbahn Aktiengesellschaft« wird 
gegründet.
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1902 | 
Die Diplomprüfungsordnung an der Technischen Hochschule zu Berlin 
eröffnet zum erstenmal in Deutschland die Möglichkeit eines 
Abschlusses als Verwaltungsingenieur mit besonderen Qualifikationen auf 
wirtschaftlichem und rechtlichem Gebiet.
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1904 | 
Im Grunewald wird die Leiche des 15jährigen Schlosserlehrlings Paul Nehring 
aufgefunden. Wegen Mißhandlungen durch den Lehrmeister - sein Körper 
war mit blutigen Striemen und Beulen überzogen - hatte er sich 
erhängt.
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1910 | 
Am Kaiserdammm (Charlottenburg) wird eine neue große Polizeiinspektion 
ihrer Bestimmung übergeben.
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1912 | 
Der Meteorologe Gustav Hellmann hält seine Antrittsrede als ordentliches 
Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften.
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1913 | 
Der Chemiker Prof. Ernst Otto Beckmann, Direktor des Kaiser-Wilhelm-Institutes 
für Chemie, begeht seinen sechzigsten Geburtstag in einem festlichen 
Rahmen. Ehemalige Assistenten und Schüler nahmen an der Feier teil.
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1916 | 
Der Berliner Bankier Leopold Koppel, Mäzen der Wissenschaften, schreibt in 
einem Brief an den Kriegsminister, daß man bei der Gründung einer 
Einrichtung für kriegstechnische Wissenschaften die Eigenheiten der 
Gelehrtenarbeit berücksichtigen möge.
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1923 | 
Die Berliner Stadtverordnetenversamlung erhöht angesichts der Inflation die 
Hundesteuer. Für den ersten Hund eines Haushalts mußten nunmehr 
48 000 Mark, für den zweiten 72 000 Mark und für 
den dritten 96 000 Mark pro Jahr entrichtet werden.
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1926 | 
Führende deutsche Architekten wie Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe 
und Hans Scharoun gründen die Architektenvereinigung »Der Ring«.
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1927 | 
Die nationalsozialistische Zeitschrift »Der Angriff« erscheint 
monatlich, dann wöchentlich und ab 1. November 1930 als Tageszeitung. 
Gauleiter Dr. Joseph Goebbels war Herausgeber und Leitartikler. Es begann eine 
Kampagne gegen Dr. Bernhard Weiß.
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1929 | 
Der österreichische Physiker Erwin Schrödinger hält seine 
Antrittsrede in der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
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1930 | 
Der Angestelltenrat des Amtsgerichts Berlin-Mitte nimmt nach Dienstschluß 
eine Kontrolle vor. Es sollte festgestellt werden, wie viele Beamte nach 
Dienstschluß arbeiten mußten. Die Kontrolle ergab, daß noch 
34 Angestellte in den Büros waren.
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1930 | 
Der Präsident des Amtsgerichts Berlin-Mitte, Dr. Dransfeld, verbietet dem 
Angestelltenrat des Amtsgerichts das Haus, als er erfährt, daß eine 
Kontrolle der Anwesenheit nach Dienstschluß durchgeführt wurde. Der 
Angestelltenrat klagte beim Amtsgericht.
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1930 | 
In der Zeitschrift »Naturwissenschaften« erscheint ein Nachruf 
für den am 10. Juni verstorbenen Präsidenten der Kaiser-Wilhelm-
Gesellschaft, Karl Gustav Adolf von Harnack.
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1933 | 
Während einer nächtlichen Razzia auf dem Rummelplatz Köpenicker 
Straße (Kreuzberg) werden 800 der dort versammelten 
1 200 Personen festgenommen. Der Platz wurde als Treffpunkt der 
Unterwelt und »unangemeldeter Ausländer« angesehen.
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1935 | 
Der 9. Strafsenat des Berliner Kammergerichts verurteilt zehn Kommunisten wegen 
»Vorbereitung zum Hochverrat« zu Freiheitsstrafen zwischen 2 und 
6 Jahren. Sie hätten sich der Werbung für die illegale KPD und 
der Kassierung von Beiträgen schuldig gemacht.
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1939 | 
Aufgrund der 10. Verordnung zum Reichsbürgergesetz wird die 
Reichsvereinigung der Juden in Deutschland mit Sitz in Berlin gegründet. 
Unter Aufsicht der Gestapo organisierte sie die Auswanderung von Juden unter 
Zurücklassung fast ihres gesamten Besitzes.
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1940 | 
In Berlin dürfen Juden nur noch zwischen 17.00 und 18.00 Uhr 
Lebensmittel kaufen.
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1945 | 
Die erste freiheitlich-demokratische Großkundgebung seit 1933 findet 
in der Turmstraße vor dem Rathaus Tiergarten statt. Etwa 
20 000 Demonstranten bekundeten bei dieser Veranstaltung von KPD, SPD, 
LDP und CDU ihren Willen zum friedlichen Neuanfang.
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1945 | 
Den Großen Sendesaal im Haus des Rundfunks in der Masurenallee 
(Charlottenburg) nutzt der »Kulturbund zur demokratischen Erneuerung 
Deutschlands« für seine erste öffentliche Kundgebung. Der 
Schauspieler Kai Moeller verlas das Manifest des Kulturbundes.
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1945 | 
Die amerikanischen und britischen Besatzungstruppen übernehmen die ihnen 
zugewiesenen Sektoren von Berlin. Bis dahin war die Sowjetunion einzige 
Besatzungsmacht in Berlin. Im August 1945 rückten auch die 
französischen Truppen in ihren Sektor ein.
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1951 | 
Die neuerbaute 164 Meter lange Frey-Brücke über die Havel in 
Spandau wird durch den Regierenden Bürgermeister Ernst Reuter für den 
Verkehr freigegeben.
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1952 | 
Die Ersten Deutschen Festspiele der Volkskunst werden in Ost-Berlin 
eröffnet.
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1953 | 
Der Regierende Bürgermeister Ernst Reuter eröffnet die neu gebaute 
Gaskokerei des Gaswerkes Mariendorf.
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1955 | 
Auf dem Grundstück Carmerstraße 12 (Charlottenburg) erfolgt die 
Grundsteinlegung für ein Vereinshaus des akademischen Vereins 
»Hütte«, an der auch der Rektor der Technischen Universität 
Berlin, Prof. Otto Dahl, teilnimmt.
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1970 | 
Nach 14 Jahren wird wieder ein Leichtathletik-Weltrekord im Olympiastadion 
(Charlottenburg) aufgestellt. Der Australier Kerry O'Brien lief die 
3 000 m Hindernis in 8:22,0 min.
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1980 | 
In einem Interview mit dem englischen Verleger Maxwell kündigt Erich 
Honecker an, daß das von C. D. Rauch geschaffene Reiterstandbild 
Friedrichs II. aus dem Park Sanssouci an seinen ursprünglichen 
Aufstellungsort Unter den Linden zurückgebracht wird.
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1984 | 
Die Berliner IG Metall und der Arbeitgeberverband der Berliner Metallindustrie 
übernehmen die sogenannte Leber-Formel. Dazu zählten die Kürzung 
der Wochenarbeitszeit auf 38,5 Stunden ab 1. April 1985 sowie eine 
Vorruhestandsregelung.
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1986 | 
Auf der Festveranstaltung im Schauspielhaus anläßlich des 40. 
Jahrestages der Wiedereröffnung der Akademie der Wissenschaften hält 
der Akademiepräsident Werner Scheler die Festansprache.
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1995 | 
In der »Bar jeder Vernunft«, Schaperstr. 4 (Wilmersdorf), tritt 
die amerikanische A-capella-Gruppe »Hudson Shad« auf.
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1995 | 
Im Rahmen der Bach-Tage findet im Kammermusiksaal der Philharmonie (Tiergarten) 
ein Konzert des Freiburger Barockorchesters statt. Es wurden Werke von 
Händel, Purcell, Telemann und Bach aufgeführt.
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1995 | 
Der Sänger Bob Dylan und seine Band gastieren im Tempodrom (In den Zelten, 
Tiergarten).
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1995 | 
In der Waldbühne (Charlottenburg) findet ein Konzert mit der Sängerin 
Sheryl Crow und dem Sänger Rod Stewart statt.
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1996 | 
Der passionierte Briefmarkensammler Wolfgang Holtz startet in der 
Poststraße im Nikolaiviertel (Mitte) zu einer ungewöhnlichen 
Wanderung. Gemeinsam mit einem Lehrerkollegen wollte er die Postkutschen-Route 
zwischen Berlin und Halle ablaufen.
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1996 | 
Türken besetzen das Büro eines türkischen Fernsehkanals in 
Wilmersdorf. Die 23 Männer forderten »Solidarität mit dem 
politischen Widerstand in der Türkei«.
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1996 | 
Im Rohbau des Ludwig-Erhard-Hauses der IHK an der Fasanenstraße 
(Charlottenburg) beginnt die Berliner Börse mit ihrer Arbeit. Das vom 
britischen Architekten Nicholas Grimshaw entworfene Gebäude, einem 
»Gürteltier« ähnlich, sollte Ende 1997 fertig sein.
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1997 | 
Das Berliner Landesamt für Verfassungsschutz richtet ein 
»vertrauliches Telefon« für Scientology-Betroffene ein. Opfer, 
Angehörige und Aussteiger konnten sich beraten lassen. Der Anschluß 
war unter der Telefonnummer 030/8309440 geschaltet.
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1997 | 
Der Platz am Teterower Ring (Hellersdorf) wird in »Clara-Zetkin-Platz« 
umbenannt. Die Frauenrechtlerin Clara Zetkin wäre am 5. Juli 140 Jahre 
alt geworden.
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1997 | 
Zur Erinnerung an den am 9. August 1943 wegen Kriegsdienstverweigerung 
hingerichteten katholischen österreichischen Widerstandskämpfer Franz 
Jägerstätter wird am ehemaligen Reichskriegsgericht in der 
Witzlebenstraße (Ch'burg) eine Gedenktafel enthüllt.
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1997 | 
Auf einem Forum der Alfred-Herrhausen-Gesellschaft unter dem Motto 
»Rußland - Was tun?« sprechen sich Bundeskanzler Helmut Kohl und 
der russische Premierminister Viktor Tschernomyrdin in Berlin für den 
Ausbau der Wirtschaftskooperation aus.
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1998 | 
Der Obmann der SPD in der Bundestagsbaukommission, Peter Conradi, teilt mit, 
daß der Umzug von Bundestag und Bundesregierung von Bonn nach Berlin um 
1,5 Milliarden Mark billiger wird. Er sollte statt ursprünglich 
20 nur 18,5 Milliarden Mark kosten.
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1998 | 
Mit einem Sommerfest feiert die Freie Universität Berlin ihren 50. 
Geburtstag. Open-Air-Musik, Kinderspiele, Bratwurst und Bier waren reichlich 
vorhanden, nur die Sonne fehlte.
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1999 | 
Über 200 000 Besucher vergnügen sich am Wochenende auf der 
Jubiläumsmeile Automobilclub von Deutschland (AvD) in Berlin. Die 
Leistungsschau war anläßlich des 100jährigen AvD-Bestehens 
gezeigt worden.
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