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1904 | 
Der Berliner Zweigverein der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft feiert sein 
zwanzigjähriges Bestehen mit einem Festmahl, das »unter reger 
Teilnahme der Mitglieder und deren Damen ... stattfand«.
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1905 | 
Der Mediziner Hermann Karl Albert Gutzmann sen. habilitiert sich für das 
Fach der Sprach- und Stimmheilkunde an der Berliner Universität mit seiner 
Antrittsvorlesung »Die Sprachstörungen als Gegenstand des klinischen 
Unterrichts«.
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1914 | 
In Berlin wird Fuhrunternehmern die Erlaubnis zum Betreiben von jeweils einer 
elektrischen Kraftdroschke gegen die Entstempelung (Außerbetriebsetzung) 
von zwei Pferdedroschken erteilt.
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1920 | 
Das Seminar für Gewerbelehrerinnen aller Fachrichtungen und für 
Handarbeits- und Hauswirtschaftslehrerinnen im Lette-Verein wird 
wiedereröffnet, nachdem es laut ministeriellem Erlaß im Februar 
1917 geschlossen worden war.
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1923 | 
Die 4,0 km lange Nord-Süd-U-Bahnlinie »Stettiner Bahnhof 
(Zinnowitzer Straße, Mitte) - Hallesches Tor (Kreuzberg)« erhält 
fünf neue Stationen, darunter »Stadtbahn« 
(Friedrichstraße). Damit verfügte die U-Bahn über 
52 Bahnhöfe.
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1924 | 
Die Stadtgemeinde erhält erstmals eine einheitliche Satzung für das 
Gesundheitswesen.
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1924 | 
Die Straßenbahnlinie 199 »Niederschönhausen-Nordend - 
Marienfelde« wird mit einer Streckenlänge von 21,8 km in Betrieb 
genommen.
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1929 | 
In der Filiale der Berliner Disconto-Gesellschaft am Wittenbergplatz 
(Schöneberg) werden erst am Mittwoch im Tresorraum 179 ausgeraubte 
Safes entdeckt. Den verdächtigten Meistereinbrechern Franz und Erich 
Saß konnte nichts nachgewiesen werden.
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1929 | 
Das Warenhaus Tietz in der Chausseestraße (Wedding) wird durch ein 
Großfeuer zerstört.
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1933 | 
Der Führer des SA-Sturms 33, Hans Maikowski, wird bei einer 
Straßenschlacht in der Wallstraße (Zillestraße, 
Charlottenburg) zusammen mit dem Polizisten Josef Zauritz ermordet. Am 5. 
Februar erhielten beide ein Staatsbegräbnis.
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1933 | 
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Berlin tritt Hans Bredow, 
Pionier des Deutschen Rundfunks, Vorsitzender der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft 
und Reichs-Rundfunk-Kommissar, von seinen Ämtern zurück.
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1933 | 
Am Tag der Ernennung von Adolf Hitler zum Reichskanzler ruft die Bezirksleitung 
Berlin-Brandenburg der KPD zum Generalstreik und zur Bildung einer 
antifaschistischen Einheitsfront auf. Der Aufruf wurde durch die Führung 
des ADGB zurückgewiesen.
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1933 | 
Wilhelm Frick wird Reichsinnenminister mit Amtssitz am Königsplatz (Platz 
der Republik, Tiergarten).
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1933 | 
Reichsinnenminister Wilhelm Frick kündigt auf einer Pressekonferenz die 
»Unterbindung der roten Hetze« an. Die Ausgabe der Zeitung »Die 
Rote Fahne« und andere Zeitungen wurden beschlagnahmt.
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1933 | 
Aus Anlaß der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler veranstaltet die 
NSDAP einen Fackelzug uniformierter Anhänger, der vom Tiergarten durch das 
Brandenburger Tor führte, in die Wilhelmstraße schwenkte und an der 
Reichskanzlei vorbeiführte.
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1933 | 
Reichspräsident Paul von Hindenburg ernennt Adolf Hitler zum Reichskanzler 
und beruft eine auf dessen Vorschlag neugebildete Reichsregierung. Ihr 
gehörte Reichstagspräsident Hermann Göring als Reichsminister 
ohne Geschäftsbereich an.
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1934 | 
Berlin befindet sich im Rausch des 1. Jahrestags der 
»nationalsozialistischen Revolution«. Adolf Hitler gab im Reichstag 
eine Regierungserklärung ab, Dr. Joseph Goebbels sprach im Sportpalast. Die 
Hitler-Jugend marschierte an der Reichskanzlei vorbei.
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1934 | 
Der Ufa-Film »Zwischen zwei Herzen« nach dem Roman »Ulla, die 
Tochter« von Werner Scheft hat im Gloria-Palast (Charlottenburg) 
Uraufführung. Regie führte Herbert Selpin. In Hauptrollen waren Luise 
Ullrich, Harry Liedtke und Olga Tschechowa zu sehen.
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1934 | 
In der Krolloper nehmen die Reichstagsabgeordneten das Gesetz über den 
Neuaufbau des Reiches in drei Lesungen und in der sich anschließenden 
Schlußabstimmung einstimmig an. Durch das Gesetz gingen die Hoheitsrechte 
der Länder auf das Reich über.
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1935 | 
Die Reichsregierung erläßt das »Reichsstatthaltergesetz vom 30. 
Januar 1935«. Nach diesem Gesetz war der Reichsstatthalter in seinem 
Amtsbezirk der ständige Vertreter der Reichsregierung. Er traf bei 
»Gefahr im Verzuge« einstweilige Anordnungen.
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1935 | 
Der Berliner Staatskommissar Dr. Julius Lippert spricht sich für die 
Einhaltung der festgelegten Bauordnung in Berlin aus, die von der Baupolizei 
kontrolliert werden müsse. Arbeitsbeschaffung hielt er für wichtig, 
aber nicht um jeden Preis.
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1935 | 
Am »Tag der Revolution« begrüßt Reichskanzler Adolf Hilter 
200 Deutschamerikaner sowie Führer der ehemaligen Kolonie Deutsch-
Ostafrika in der Reichskanzlei.
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1937 | 
Albert Speer wird zum »Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt 
Berlin« ernannt und erhält den Auftrag zur »planvollen Gestaltung 
des Stadtbildes der Reichshauptstadt«. Berlin sollte in 20 Jahren zur 
»Welthauptstadt Germania« ausgebaut werden.
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1937 | 
In Berlin wird der »Nationalpreis für Kunst und Wissenschaft« 
gestiftet. Er war mit 100 000 Reichsmark dotiert. Gleichzeitig war 
allen Deutschen die Annahme des Nobelpreises verboten.
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1938 | 
Der Theaterdichter Heinz (Heinrich) Bolten-Baeckers stirbt in Dresden. Bolten-
Baeckers war lange Jahre Theaterdichter in Berlin und wurde vor allem bekannt 
als Textdichter für viele Operetten Paul Linckes.
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1942 | 
Im Jüdischen Nachrichtenblatt erscheint ein Aufruf zum Erlernen des 
Schwesternberufs am Jüdischen Krankenhaus.
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1944 | 
Das Haus des Verlages Chemie in der Woyrschstraße 37 (Tiergarten) 
wird zerstört.
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1944 | 
Staaken (Spandau) ist von schweren Luftangriffen betroffen, von denen auch die 
Flughafenanlagen nicht verschont bleiben.
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1945 | 
Der Durchhaltefilm »Kolberg« wird im Tauentzien-Palast 
uraufgeführt. Das war die letzte Uraufführung vor Kriegsende.
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1946 | 
Während einer Kundgebung im Haus des Rundfunks in der Masurenallee sprechen 
sich Wilhelm Pieck (KPD), Otto Grotewohl (SPD), Wilhelm Külz (LDP) und 
Jakob Kaiser (CDU) für die Erhaltung der Einheit Deutschlands aus.
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1946 | 
Der erste Hilfszug des Internationalen Roten Kreuzes mit Lebensmitteln, 
Medikamenten und Kinderbekleidung trifft aus der Schweiz in Berlin ein.
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1948 | 
Unter dem Vorsitz des Baustadtrats Ernst Reuter findet die erste Sitzung des 
Preisgerichts zum Wettbewerb für die Gestaltung der »Gedenkstätte 
der großen Sozialisten auf dem Friedhof Friedrichsfelde« statt.
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1953 | 
Die Grüne Woche 1953 wird in den Messehallen am Funkturm vom 
Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Prof. Wilhelm 
Niklas und vom Regierenden Bürgermeister Prof. Ernst Reuter eröffnet.
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1960 | 
Professor Helmut Gollwitzer spricht innerhalb einer Vortragsreihe der 
»Deutsch-Israelischen Studiengruppe an der Freien Universität« 
zur »Judenfrage«, die in Wirklichkeit eine »Deutschenfrage« 
sei.
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1963 | 
Der 14. Konvent der Freien Universität Berlin wählt auf seiner 3. 
Sitzung den Jurastudenten Eberhard Diepgen, Mitglied der schlagenden 
Burschenschaft »Saravia«, zum 1. Vorsitzenden des Allgemeinen 
Studentenausschusses (AStA).
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1963 | 
Zum 200. Mal spielt das Berliner Ensemble am Schiffbauerdamm Bertolt Brechts 
politische Gangsterkomödie »Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo 
Ui« mit Ekkehard Schall in der Titelrolle.
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1965 | 
Mit einem großen Festakt im Rathaus Schöneberg feiert der Verein 
für die Geschichte Berlins 100jähriges Bestehen. Bei seiner 
Eröffnung verlas der Vorsitzende, Prof. Dr. Dr. Bruno Harms, ein 
Glückwunschschreiben des Bundespräsidenten Dr. Heinrich Lübke.
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1970 | 
Der Maler Otto Nagel wird in Ost-Berlin posthum zum Ehrenbürger ernannt.
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1975 | 
Der Komponist Boris Blacher (Abstrakte Oper Nr. 1«, »Operetten«, 
»Hamlet« usw.), geboren am 6. Januar 1903, stirbt in Berlin.
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1979 | 
Das Berliner Gesetz zur Erhaltung des Waldes (Landeswaldgesetz) wird erlassen.
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1979 | 
Das Westberliner Naturschutzgesetz tritt in Kraft.
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1981 | 
Der neuberufene Intendant der Komischen Oper (Behrenstraße, Mitte), Prof. 
Dr. sc. Werner Rackwitz, wird in sein Amt eingeführt. Neuer Chefregisseur 
wurde Prof. Harry Kupfer. Zum Oberspielleiter wurde Prof. Dr. Rolf Reuter 
berufen.
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1996 | 
Als Geschäftsführer der Marketing-Gesellschaft »Partner für 
Berlin« wird der frühere Umweltsenator Volker Hassemer (CDU) benannt.
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1996 | 
Zu Beginn des Prozesses vor dem Berliner Landgericht gegen den 
mutmaßlichen Serienmörder Thomas Rung legt dieser ein umfassendes 
Geständnis ab. Rung sollte sechs Menschen umgebracht haben. Ferner wurde 
ihm Vergewaltigung in sechs Fällen zur Last gelegt.
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1996 | 
Prof. Peter Neuhaus, Chef der Chirurgie im Virchow-Krankenhaus, gibt eine 
medizinische Sensation bekannt. Es war ihm gelungen, eine funktionsfähige 
künstliche Leber herzustellen.
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1996 | 
Die Koalitionspartner CDU und SPD legen in ihrem Koalitionspapier fest, 
daß es in drei Jahren nur noch 18 Berliner Bezirke geben soll. Damit 
fand ein jahrelanger Streit der beiden Parteien ein vorläufiges Ende.
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1997 | 
Das Orchester der Komischen Oper bringt unter der Leitung von Yakov Kreizberg 
die Sechste Sinfonie von Schostakowitsch, das Klarinettenkonzert von Berthold 
Goldschmidt und Mussorgskis »Bilder einer Ausstellung« an der 
Komischen Oper zur Aufführung.
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1998 | 
In der Akademie der Künste am Pariser Platz (Mitte) wird Esther Vilars 
Theaterstück »Speer« uraufgeführt. Regie und Hauptrolle 
hatte Klaus Maria Brandauer. Es gab Bravos und Ovationen für das Stück 
um den Nazi-Manager und -Minister Albert Speer.
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1998 | 
377 000 Berliner Schüler erhalten ihre Halbjahres-Zeugnisse. Die 
Gewerkschaft GEW forderte, die Halbjahreszeugnisse abzuschaffen. Die Linke 
Schüler Aktion (Lisa) rief zu einer »öffentlichen 
Zeugnisverbrennung« auf dem Breitscheidplatz auf.
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1999 | 
Die »Lange Nacht der Museen« erweist sich trotz eisiger Temperaturen 
als Publikumsmagnet. In den 44 hauptstädtischen Museen und 
Kultureinrichtungen wurden 160 000 Besucher gezählt, die doppelte 
Zahl im Vergleich zur Winterveranstaltung des Vorjahres.
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