Berlin am 13. Januar
 
1371 Markgraf Otto der Faule verpfändet Köpenick, Altlandsberg und Oderberg an die Familie von Bismarck.
1393 Markgraf Jobst befiehlt dem Rat zu Berlin, wegen des Schlosses Köpenick mit dem Propst von Berlin, Ortwin, in Verhandlungen zu treten.
1426 Kurfürst Friedrich I. hält sich zum letztenmal in der Mark Brandenburg auf und übergibt die Regentschaft seinem ältesten Sohn Johann, dem Alchimisten. Johann war bereits seit 1417 mit Amtsgeschäften in der Mark betraut.
1447 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn belehnt Bartholomäus Bergholz, Bürger zu Cölln, mit den Dörfern Ruhlsdorf und Schmöckwitz.
1503 Der Kanonikus des Domstifts zu Cölln vermacht den beiden für die Privatmessen in der Petrikirche zu Cölln angestellten Priestern eine jährliche Rente.
1635 Philipp Jacob Spener wird in Rappoltsweiler (Ribeauville, Elsaß) als Sohn eines Juristen geboren. Der evangelische Geistliche, »Vater des lutherischen Pietismus in Deutschland«, war ab 1691 Propst an der Berliner Nikolaikirche.
1661 Der Turm der Berliner Marienkirche gerät durch Blitzschlag in Brand. Generalfeldmarschall Otto Freiherr von Sparr ließ ihn niederschießen und verhinderte damit ein Übergreifen der Flammen auf die übrige Kirche.
1742 Die Prinzen August Wilhelm und Heinrich begleiten den Herzog von Braunschweig und seine Gemahlin auf ihrer Heimreise bis nach Spandau. Von dort begaben sie sich nach Potsdam, wo sich König Friedrich II. aufhielt.
1786 Eine Kabinettsorder wird erlassen, auf deren Grundlage Entwürfe für drei neue Torbauten entstehen. Die nördlich der Spree gelegenen Stadtteile Spandauer Vorstadt, Königs- und Stralauer Vorstadt sollten statt Palisaden eine steinerne Stadtmauer erhalten.
1797 Königin Elisabeth Christine, Gemahlin König Friedrichs II., stirbt im Schloß Niederschönhausen.
1803 Friedrich Beckmann wird in Breslau geboren. Der volkstümliche Schauspieler wirkte von 1824 bis 1845 in Berlin, besonders am Königstädtischen Theater. Als Komiker wurde er u.a. bekannt durch die Darstellung des Eckenstehers Nante.
1808 Louis Kunheim wird in Zerbst geboren. Louis Kunheim war Teilhaber der von Samuel Heinrich Kunheim und dem Bankier Samuel Bacher Behrend 1826 in Berlin gegründeten chemischen Fabrik.
1845 In der Blumenstraße 9 (Mitte) feiert der »Gesellen-Verein zur Belehrung und geselligen Unterhaltung« sein erstes Stiftungsfest.
1862 Die Britzer Straße (Kreuzberg) erhält ihren Namen. Am 31. August 1949 wurde sie in Kohlfurter Straße umbenannt.
1877 Der Verlagsbuchhändler Gustav Hempel stirbt in Berlin. Er gab in seinem Verlag vor allem populärwissenschaftliche und preiswerte Literatur heraus.
1879 August Wilhelm Hofmann spricht während der Sitzung der Deutschen Chemischen Gesellschaft zu Berlin Gedächtnisworte für den Physiker Heinrich Buff (Gießen).
1887 Ernst Terres wird in Metz geboren. Terres war 1930 als Ordinarius und Leiter des Instituts für Technische Chemie an die Technische Hochschule zu Berlin berufen worden.
1891 Adolf Kobligk, Inhaber der Apotheke zum Schwan, wird zum Ehrenmitglied des Berliner Apotheker-Vereins ernannt.
1893 Jakob Johann Julius Schoubye, der sich an der Ausgestaltung der »Weißen-Saal-Treppe« im Berliner Schloß beteiligt hatte und als »Stuben- und Dekorationsmaler« wirkte, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Petri-Kirchhof in der Friedrichstraße.
1896 Auf der Sitzung des Vereins für innere Medizin stellt Moritz Jastrowitz eine in Berlin angefertigte Röntgenaufnahme vor. Als Urheber wurde der Physiker Paul Spies von der Urania genannt.
1900 Die Deutsche Kolonialgesellschaft veranstaltet in den Krollsälen ein großes Ball- und Kostümfest.
1900 Die »Berliner Juristische Gesellschaft« veranstaltet zur Einführung des neuen Bürgerlichen Gesetzbuches ein Festmahl im Hotel de Rome, dessen Saal mit den Büsten von Pape, Plank und Küntzel, den Schöpfern des Gesetzeswerkes, geschmückt worden war.
1913 Der Zehlendorfer Landschaftsgärtner und Gärtnereibesitzer Fedor Fasquel, der von 1876 bis 1878 die Gärtnerlehranstalt besucht hatte und danach bis 1884 in Muskau, Erfurt und London als Gärtner tätig war, stirbt in Berlin.
1920 Die für den 15. Januar 1920 angekündigten öffentlichen Versammlungen und Gedächtnisfeiern der Unabhängigen Sozialdemokraten und der Kommunisten zur Erinnerung an die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht werden verboten.
1920 Der Polizeipräsident für Berlin, Eugen Ernst, wird vom Reichswehrminister Gustav Noske zum Zivilkommissar bestellt.
1920 Bei einer Demonstration vor dem Reichstagsgebäude (Tiergarten) gegen Änderungen des Betriebsrätegesetzes, über das in zweiter Lesung entschieden werden soll, schießt die Reichstagswache in die Menge. Es wurden 42 Personen getötet und 105 verletzt.
1920 Der Reichswehrminister Gustav Noske verbietet für den Landespolizeibezirk Berlin, den Stadtkreis Spandau und die Landkreise Teltow und Niederbarnim alle Versammlungen in nichtgeschlossenen Räumen, ferner Umzüge und Ansammlungen von Menschenmengen.
1920 Auf der Tagesordnung der Sitzung der Deutschen Nationalversammlung im Berliner Reichstagsgebäude steht die 2. Beratung des Betriebsrätegesetzes. Aus allen Stadtteilen kamen Züge von Arbeitern in den Tiergarten, die die Änderung des Gesetzes forderten.
1920 Der Verbandsausschuß des Wohnungsverbandes Groß-Berlin beschließt eine Verbandsverordnung über Mietzinssteigerungen. Als Höchstgrenze für Mietzinssteigerungen wurde allgemein ein Zuschlag von 20 % zur Miete des Jahres 1914 erlaubt.
1920 Der Reichspräsident Friedrich Ebert erläßt mit Ausnahme von Bayern, Sachsen, Württemberg und Baden und die von ihnen umschlossenen Gebiete den Ausnahmezustand.
1920 Der Reichswehrminister Gustav Noske übernimmt aufgrund der Verfügung des Reichspräsidenten Friedrich Ebert persönlich die Ausübung der vollziehenden Gewalt für Berlin und die Mark Brandenburg ohne Übertragung an einen besonderen Militärbefehlshaber.
1923 Ein Magistratsbeschluß verleiht der Städtischen Maschinenbauschule, seit 1921 der Beuth-Schule angegliedert, den Namen »Max-Eyth- Schule«.
1923 Im Berliner Sportpalast findet das 2. Fest der Sportpresse statt. Höhepunkte in einem bunten Sportreigen waren der »vollendet gefahrene farbenprächtige Glühreigen« des R.V. Germania sowie »Wettläufe der Jockeilehrlinge auf der Flachen und über Hürden«.
1927 Durch einen Vertrag zwischen der Stadt und der Hochbahn-Gesellschaft wird ein Einheitstarif im Berliner Verkehrswesen möglich.
1928 Auf Initiative der KPD wird in Berlin der Volksfilmverband (VFV) gegründet.
1930 Der Schlichtungsausschuß im Lohnkonflikt des Berliner Kraftdroschkengewerbes fällt einen Schiedsspruch gegen die Arbeitnehmervertreter. Anstelle eines Festgehalts von 2,50 Mark und 25 % der Bruttoeinnahmen sollte eine Einnahmebeteiligung von 33 % treten.
1930 Im Alter von 77 Jahren stirbt der langjährige Obermeister der Berliner Bildhauerinnung, Adolf Westphal, Vorstandsmitglied der Handwerkskammer und Ehrenmeister des märkischen Handwerks.
1930 Ein starker Nordweststurm fegt über Berlin. Gesimsteile, Dachziegel, Schilder u.a. wurden abgerissen. Das 75 m lange Dach eines Gebäudes der Berliner Elektrizitätswerke in Lichtenberg wurde abgedeckt, stürzte auf eine Trafostation und zerstörte diese.
1930 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) wird die Deutsche Meisterschaft im Eishockey beendet. EV Füssen gewann gegen den SC Riessersee mit 3:0 im Spiel um Platz 3. Der Berliner Schlittschuh-Club e.V. wurde mit einem 3:0 gegen Brandenburg Deutscher Meister.
1933 Es wird bekanntgegeben, daß wegen der Errichtung des Reichsbankgebäudes zahlreiche alte Häuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert zwischen Werderschem Markt und Alter Leipziger Straße (Mitte) niedergerissen werden müssen.
1934 Das städtische Rettungsamt teilt mit, daß die Berliner Rettungsstellen im Dezember 1933 insgesamt 11 208 Einsätze hatten (täglich durchschnittlich 361). 2 210 bezogen sich auf Unfälle, 93 auf Gasvergiftungen. Außerdem wurden 7 481 Transporte vorgenommen.
1934 Im 9. Stockwerk des Kraftwerks Klingenberg wird ein kleiner Vorführraum eröffnet.
1934 Die Bewag kündigt an, daß sie ab sofort die Strompreise für »vollelektrisch eingerichtete Haushaltungen« um 16 bis 38 % senkt. Damit sollte ein Anreiz zu erhöhter Stromanforderung gegeben werden, hieß es auf einer Pressekonferenz.
1936 Auf dem Gelände der ehemaligen Gasanstalt zwischen Gitschiner Straße und Landwehrkanal (Kreuzberg) beginnt die Bezirksverwaltung mit der Umgestaltung des Geländes in eine Grünfläche. Es wurde auch eine 200 m lange Bank aufgestellt.
1936 Auf einer Sitzung der Deutschen Chemischen Gesellschaft hält Otto Hahn einen Vortrag über »Künstliche radioaktive Atomarten aus Uran und Thor«, in dem er Arbeitsergebnisse von sich, von Lise Meitner und von seinem Assistenten Fritz Straßmann vorstellt.
1936 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) werden Boxkämpfe der Amateure im Rahmen von Olympia-Prüfungskämpfen ausgetragen.
1942 Ein weiterer Transport mit etwa 1 000 Juden - vorgesehen zur Deportation in ein Vernichtungslager - wird von der Rampe des Güterbahnhofs Grunewald aus abgefertigt.
1942 Egbert Hirschfelder wird in Berlin geboren. Der Ruderer gewann bei den Olympischen Spielen in Tokio 1964 die Goldmedaille im Vierer mit Steuermann, in Mexiko-Stadt 1968 die Goldmedaille im deutschen Achter.
1946 An der Stelle des 1926 errichteten und 1935 von den Nazis zerstörten Revolutionsdenkmals auf dem Friedhof Friedrichsfelde, bekunden die Teilnehmer der Massendemonstration ihren antifaschistischen Willen.
1949 Die amerikanische Luftwaffe bringt mit 755 Flügen im Rahmen der Luftbrückenversorgung an diesem Tag 6 678,9 t Güter in die Stadt.
1955 Im Neubau der Deutschen Staatsoper Unter den Linden (Mitte) findet mit dem Orchester und dem Chor die erste Akustikprobe statt.
1956 Prof. Max Volmer tritt sein Amt als Präsident der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin an.
1970 An der Baugrube Jerusalemer Straße (Mitte) wird durch Oberbürgermeister Herbert Fechner der Grundstein für die neue Leipziger Straße gelegt.
1981 Ein in der vorausgegangenen Nacht im Foyer der Kaiser-Wilhelm- Gedächtniskirche (Charlottenburg) ausgebrochenes Feuer richtet einen Sachschaden von ca. 200 000 Mark an.
1982 Auf dem Berliner Wannsee wird eine etwa 7 cm dicke Eisdecke gemessen.
1987 Die Lufttemperatur erreicht ein Maximum von lediglich -17°C, was bisher in den Messungen noch nicht vorgekommen war.
1993 Nach Aufhebung der beiden gegen ihn erlassenen Haftbefehle verläßt der ehemalige DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker die Untersuchungshaftanstalt Moabit als freier Mann und reist vom Flughafen Berlin- Tegel aus nach Chile aus.
1994 Das Bundeskabinett billigt in Bonn den von Bundesfinanzminister Theodor Waigel vorgelegten Kostenrahmen für den Umzug von Bundestag und Bundesregierung nach Berlin in Höhe von 20 Milliarden Mark.
1994 Der Neujahrsempfang für die Diplomaten findet erstmalig nach der Wiedervereinigung in Berlin statt.
1996 125 Eis-Schwimmer aus 14 Städten wagen sich beim 12. Winterschwimmen der »Berliner Seehunde« in die ein Grad »warmen« Fluten des Orankesees in Hohenschönhausen.
1996 Tausende Freunde eines edlen Tropfens kommen am Wochenende zur Berliner Weinmesse ins Wilmersdorfer Logenhaus. Mehr als 1 000 verschiedene Weine, Sekte, Sherrys und Grappas aus der ganzen Welt konnten gegen 20 Mark Eintrittsgeld gratis gekostet werden.
1997 In der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen an der Auguststraße (Mitte) wird ein Einbruch festgestellt. Die Türen waren aufgebrochen und die Festplatten der vier PC, die wichtige Daten der Sektenexperten enthielten, entfernt worden.
1997 Mit ganztägigem Tauwetter geht die längste Frostperiode, die Berlin in diesem Jahrhundert erlebt hat, zu Ende. Berlin hatte 23 frostige Tage zu verzeichnen, an denen die Temperaturen teilweise bis auf -20°C sanken.
1997 In der Haupthalle des Flughafens Tempelhof wird eine Ausstellung mit den 200 weltbesten Pressefotos 1996 eröffnet. Für den Wettbewerb hatten sich mehr als 3 000 Fotografen aus der ganzen Welt mit 29 000 Fotos gemeldet.
1997 Nahe der Charité wird eine amerikanische Zehn-Zentner-Fliegerbombe gefunden. Vor der Entschärfung mußte das Ende einer Herzoperation abgewartet werden.
1997 Anläßlich des 200. Todestages der Königin Elisabeth Christine von Preußen findet in der Pankower Kirche »Zu den Vier Evangelisten« eine Festveranstaltung statt. Die »ungeliebte« Gemahlin Friedrichs II. hatte im Schloß Niederschönhausen ihren Wohnsitz.
1997 Innensenator Jörg Schönbohm (CDU) stellt ein neues Strukturreform- Konzept für die Berliner Schutzpolizei vor. Danach sollte diese künftig Aufgaben der Kriminalpolizei übernehmen, um der Kripo mehr Zeit für die Bekämpfung schwerer Verbrechen zu geben.
1997 Die Akademie der Künste mit ihrer Stiftung Archiv erhält den Nachlaß des Architekten Bruno Taut (1880-1938), einem bedeutenden Vertreter der Bauhaus-Architektur. Die Wohnstadt »Carl-Legien« (Erich- Weinert-Straße, Prenzlauer Berg) entstand 1929-1930.
1998 Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen spricht sich im Senat gegen eine Schließung des Olympiastadions (Charlottenburg) während der notwendigen Sanierungsphase aus. Der Spielbetrieb von Hertha BSC sollte weiter aufrechterhalten werden.
1998 Ein Raubüberfall auf einen Lebensmittelmarkt an der Sonnenallee in Neukölln scheitert mangels Geld. Die Tageseinnahmen waren bereits weggebracht worden, so daß die Täter vor leeren Kassen standen und ohne Beute flohen.
1999 In der Chausseestraße 23 in Mitte wird die neue Hauptverwaltung des größten ostdeutschen Energieunternehmens Veag eingeweiht. Die »Medien-Fassade« des von Michael Kley erbauten Gebäudes war eine Weltneuheit: Auf 18 Fenstern wurden 18 Filme projiziert.
2000 Im Babelsberger Park ist die Bismarckbrücke, auch als »Astbrücke« bezeichnet, nach Sanierungsarbeiten wieder begehbar. Die Brücke verband ein Trockental am Babelsberg.
2001 Zum Jahresbeginn feiern die 40 »Berliner Seehunde« der SG Bergmann-Borsig zum 17. Mal ihren traditionellen Winterbadefasching am und im Orankesee in Hohenschönhausen. 100 Sportfreunde von 15 Vereinen aus Deutschland, Dänemark und Finnland nahmen teil.

© Edition Luisenstadt, 1998 - 2002         Stand:        www.berlin-chronik.de