Berlin am 25. Februar
 
1364 Die Markgrafen Ludwig der Römer und Otto der Faule verpflichten sich, dem Erzbischof Dietrich von Magdeburg eine Verschreibung der Stadt Cölln über 50 Mark jährlicher Urbede (Steuer) zu beschaffen.
1391 Markgraf Jobst übereignet der Stadt Berlin das Dorf Lichtenberg.
1391 Markgraf Jobst bestätigt, daß Tyle Brügge dem Rat zu Berlin und Cölln das Schulzenamt mit allem Zubehör verkauft hat.
1391 Markgraf Jobst von Mähren bestätigt dem Berliner Rat den Besitz der höheren und niederen Gerichtsbarkeit für Berlin und Cölln. Dieser hatte sie am 31. Januar gegen Zahlung von 350 Schock böhmischer Groschen von Thilo von Brügge jr. erworben.
 
1526 Die Räte von Berlin und Cölln erlassen auf Ersuchen der Meister des Barbier- und Wundarzthandwerks ein Innungsstatut, in dem man u.a. festlegte, daß für die Niederlassung als Barbier oder Wundarzt ein Fähigkeitsnachweis von vier Meistern notwendig war.
1537 Der Prediger Johann Bader verpflichtet sich, nachdem ihm der Rat zu Cölln ein Benefizium (Kirchenamt) in der Petrikirche verliehen hatte, dasselbe so lange auszuüben und dem Predigeramte vorzustehen, wie er im Dienste des Kurfürsten verbleiben werde.
1560 Herzog Julius von Braunschweig-Lüneburg, der zu seiner Vermählung mit Markgräfin Hedwig, der Tochter des Kurfürsten Joachim II., nach Berlin gekommen war, wird im Tiergarten feierlich eingeholt.
1574 Kurfürst Johann Georg verfügt, daß ein Teil der Räume des Franziskanerklosters für schulische Zwecke genutzt werden.
1618 Der kurfürstliche Post- und Botenmeister Christoph Frischmann stirbt in Berlin.
1670 Maria Margaretha Winkelmann (Maria Kirch) wird als Tochter des Pastors Matthias Winkelmann in Panitzsch bei Leipzig geboren. Sie führte zwischen 1701 und 1720 in Berlin Wetterbeobachtungen durch und zeichnete sie auf.
1692 Karl Ludwig Freiherr von Pöllnitz wird in Issum im Niederrheinischen geboren. Der Schriftsteller und Höfling charakterisierte sich selbst als »Cavalier von Geist und feiner Lebensart, aber Abenteurer ersten Ranges«.
1713 Nach dem Tod König Friedrichs I. besteigt Friedrich Wilhelm I. im Alter von 24 Jahren den Thron.
1713 Friedrich I., seit 1701 König in Preußen und vorher Kurfürst Friedrich III., stirbt 55jährig an Lungenversagen in Berlin.
1721 Erstmals erscheint die von Johann Andreas Rüdiger geleitete »Berlinische Privilegierte Zeitung«, die spätere »Vossische Zeitung«. Die erste Ausgabe trug jedoch die Nummer 24, da die Ausgaben eines früheren Blattes von Johann Lorentz mitgezählt wurden.
1739 Das Statut der Berliner Börse erhält seine königliche Bestätigung.
1739 In der Berliner Börse am Lustgarten (Mitte) werden die ersten Kursnotierungen vorgenommen. König Friedrich Wilhelm I. hatte der Kaufmannschaft das dortige, von Johann Gregor Memhardt gebaute Neue Lusthaus zur Einrichtung der Börse geschenkt.
1801 Johann Wolfgang von Goethes Schauspiel »Egmont« hat im Königlichen Nationaltheater am Gendarmenmarkt (Mitte) Premiere.
1829 Rektor und Senat der Berliner Universität stellen gemeinsam mit dem Oberbibliothekar der Königlichen Bibliothek an das Preußische Kultusministerium einen Antrag zur Errichtung einer eigenen Universitätsbibliothek.
1834 König Friedrich Wilhelm III. genehmigt mit einer Kabinettsorder die Einrichtung des »Königlichen Leih-Amts zu Berlin« sowie dessen Reglement. Das Leihamt stand unter der alleinigen Aufsicht der Seehandlungsgesellschaft.
1839 Franz Ludwig Späth wird in Berlin geboren. Er entwickelte seine Kunst- und Handelsgärtnerei zur größten Baumschule Deutschlands.
1864 Adolf Karl Heinrich Slaby wird in Berlin geboren. Der Physiker und Geheimrat Slaby wurde durch seine erfolgreichen Telegraphieentwicklungen bekannt.
1867 Der 1. Reichstag des Norddeutschen Bundes tritt zu seiner ersten Arbeitssitzung im Gebäude des Herrenhauses des Preußischen Landtages, Leipziger Straße 3, zusammen.
1868 Johann David Erdmann Preuß, der von Friedrich Wilhelm III. den Titel Historiograph der brandenburgisch-preußischen Geschichte erhalten hatte und bis 1860 Lehrer am Friedrich-Wilhelms-Institut für Militärärzte war, stirbt im 83. Lebensjahr.
1869 Ludwig Tübben wird in Duisburg-Ruhrort geboren. Der Geowissenschaftler wurde 1910 Professor an der Bergakademie und der Technischen Hochschule zu Berlin.
1869 Der Komiker Albert Leopold Gern, genannt der »junge Gern«, stirbt in Berlin.
1873 Der Kattundrucker und Industrielle Johann Friedrich Dannenberger, Angehöriger der ersten und zweiten Kammer des Preußischen Landtages sowie Geheimer Kommerzienrat, stirbt in Berlin.
1887 Dem Berliner Bürger Max Blau wird seine Erfindung eines »Stock- und Schirmknopfes mit Blasevorrichtung« patentiert.
1891 Wegen erheblicher »Lohndifferenzen« legen die Steinbildhauer am Reichstag die Arbeit nieder.
1891 Die Glogauer Straße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
1891 Gegen die Nr. 4 der in New York erscheinenden Zeitschrift »Mr. Phonograph« wird wegen »Majestätsbeleidigung« vor der 3. Strafkammer des Landesgerichts I verhandelt. Der Gerichtshof erkannte auf »Unbrauchbarmachung« der Zeitschriftennummer.
1891 In der Sitzung der Medizinischen Gesellschaft hält Professor Oskar Liebreich einen Vortrag über ein neues Mittel gegen Tuberkulose. Cantharidin, hergestellt aus den sogenannten spanischen Fliegen, sollte unter die Haut gespritzt werden.
1902 Für die Ausbildung von Haushaltungslehrerinnen im 1866 in Berlin gegründeten Lette-Verein wird eine staatliche Prüfung eingeführt.
1903 Max Reinhardt übernimmt die Direktion des Neuen Theaters am Schiffbauerdamm.
1903 In der 521. Sitzung der Berliner Mittwochs-Gesellschaft für wissenschaftliche Unterhaltung spricht Wilhelm Julius Foerster über drahtlose Telegraphie. Ein Demonstrationsapparat wurde von der Gesellschaft für drahtlose Telegraphie zu Verfügung gestellt.
1903 Ein Erlaß des Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten ermöglicht Teilnehmern der Kurse der Lehr- und Versuchsanstalt für Brauerei in Berlin, sich unter bestimmten Voraussetzungen als Studierende der Landwirtschaftlichen Hochschule einzutragen.
1905 Das Stück »Alt-Heidelberg« von Wilhelm Meyer-Förster erlebt im »Berliner Theater« in der Charlottenstraße seine 500. Aufführung.
1911 Der Schriftsteller und Publizist Friedrich Spielhagen stirbt in Berlin. Sein Ehrengrab erhielt er auf dem Kirchhof der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis- Kirchengemeinde, Fürstenbrunner Weg 69-79 (Charlottenburg).
1911 Der Astronom Wilhelm Julius Foerster teilt dem preußischen Kultusminister mit, daß er noch astrophysikalische Untersuchungen in Verbindung mit der biologisch-gärtnerischen Tätigkeit seines Sohnes durchführen wird.
1914 Das Umformwerk für die elektrische Straßenbahn in der Siegfriedstraße (Lichtenberg) wird in Betrieb genommen.
1914 In dem 1866 in Berlin gegründeten Lette-Verein wird eine Prüfung für photographisch-technische Assistentinnen an wissenschaftlichen Instituten eingeführt.
1914 Hans Kuschke wird geboren. Der Ruderer der R.G. Wiking Berlin gewann bei den XI. Olympischen Spielen in Berlin 1936 mit dem deutschen Achter die Bronzemedaille. Deutscher Meister war er im Achter 1939 und 1943, im Vierer ohne Steuermann 1942.
1915 Der Ober-Regierungsrat Justus Hermes, Chefredakteur der »Neuen Preußischen (Kreuz-)Zeitung« und von 1912 bis 1915 zwölfter »Zwingherr« der 1809 gegründeten »Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin«, deren Mitglied er seit 1898 war, stirbt in Berlin.
1920 Auf der 121. Sitzung der Verfassunggebenden Preußischen Landesversammlung wird der Antrag des Ausschusses für Bevölkerungspolitik über die Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten und die Regelung des Dirnenwesens einstimmig angenommen.
1923 Der Deutsche Motorsport-Verband wird in Berlin gegründet.
1925 Über die Havel am Juliusturm (Spandau) muß eine Notbrücke errichtet werden, weil die Betonpfeiler der erst 1893 erbauten Brücke solche Schäden aufweisen, daß eine sofortige Sperrung unumgänglich wird.
1925 Das Schiedsgericht, das offen gebliebene Fragen nach der Bildung der neuen Stadtgemeinde Berlin von 1920 zu klären hat, beauflagt die Stadt Berlin, zwei Millionen Mark Entschädigung an den Kreis Teltow zu zahlen.
1933 Ein Kostümfest der Staatlichen Kunstgewerbeschule in der Prinz-Albrecht- Straße wird von der Polizei aufgelöst und dessen Wiederholung am nächsten Tag verboten. Die Veranstaltung habe »gegen Anstand und Sitte« verstoßen, hieß es.
1933 Das Karl-Liebknecht-Haus am Bülowplatz (Rosa-Luxemburg-Platz, Mitte), Sitz der KPD, wird von der Polizei, SA und SS durchsucht. Angeblich wurden Umsturzpläne gefunden.
1934 Reichspräsident Paul von Hindenburg nimmt als Oberbefehlshaber der Reichswehr am Ehrenmal Unter den Linden eine Parade ab. Es war seine letzte öffentliche Amtshandlung.
1934 Der Physiker Manfred von Ardenne meldet das Patent »Anordnung zur Umformung von Bildern aus einem Spektralgebiet in ein anderes« (Elektronenoptischer Bildwandler) an, das die Nummer DRP 902890 erhielt.
1935 Ein Deutsch-Polnisches Institut wird an der Lessing-Hochschule in Berlin eröffnet. An einem Empfang der Polnischen Gesandtschaft nahm auch Ministerpräsident Hermann Göring teil.
1936 In Berlin tagt der Reichsverband der Automobil-Industrie. In seiner Begrüßungsrede forderte Reichsverkehrsminister Freiherr von Eltz- Rübenach angesichts der zunehmenden Verkehrsdichte und der Zahl getöteter Radfahrer den Bau von Radfahrwegen.
1937 In Berlin wird der Revuefilm »Premiere« von Geza von Bolvary uraufgeführt. In den Hauptrollen waren Zarah Leander, Attila Hörbiger und Theo Lingen zu sehen.
1937 Der Berliner Verleger Bruno Cassirer wird aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen.
1946 Die Gas-Hauptversorgungsleitung für den Bezirk Tiergarten wird nach dem Kriege wieder in Betrieb genommen. Dadurch konnte dieser Bezirk zu 60 % mit Gas versorgt werden.
1947 Der Alliierte Kontrollrat beschließt auf seiner 55. Sitzung das Gesetz Nr. 46 zur Auflösung des Staates Preußen. Die Provinzen »sollten die Rechtsstellung von Ländern erhalten oder Ländern einverleibt werden«. Berlin erhielt den Rang eines Landes.
1947 Der Physiker Friedrich Paschen, der in Tübingen und Berlin als Professor auf dem Gebiet der Spektroskopie wirkte und langjährig Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin war, stirbt in Potsdam.
1947 Mit dem Gesetz Nr. 46 des Alliierten Kontrollrates zur Auflösung des Freistaates Preußen erlischt die Funktion Berlins als preußische Landeshauptstadt.
1948 Die Übernahme der Forschungsanstalt für Schiffahrt, Gewässer und Bodenkunde in die Technische Universität Berlin wird von der Abteilung für Volksbildung des Magistrats genehmigt.
1949 Der Allgemeine Studenten-Ausschuß (AStA) der Freien Universität Berlin bittet die Alliierte Kommandantur, das am 20. Februar 1947 beschlossene »Gesetz zur politischen Entlastung der Jugend« endlich zu bestätigen.
1956 In allen Teilen Berlins finden Großeinsätze statt, um die in den Vortagen bei Temperaturen bis -24°C gefallenen ungewöhnlichen Schneemassen zu beseitigen.
1962 Der Conférencier Fredy Sieg (eigentlich Alfred Gyss), u.a. Schöpfer des Couplets Das Lied von der Krummen Lanke, stirbt im Städtischen Krankenhaus Friedrichshain.
1971 Eine partielle Sonnenfinsternis, bei der in Berlin um 10.54 Uhr ein verfinsterter Flächenanteil von 45 % erreicht wurde, kann wegen dichter Bewölkung nur schlecht beobachtet werden.
1977 Ein spätwinterlicher Kälteeinbruch beendet die vorfrühlingshafte Witterung der letzten Tage in Berlin.
1987 In der Kongreßhalle am Alexanderplatz (Mitte) beginnt die dreitägige Jahreshaupttagung der Physikalischen Gesellschaft der DDR. Sie befaßte sich mit der Berliner Industrie und der Forschung und Entwicklung zur Einführung der »Schlüsseltechnologien«.
1991 Das Land Berlin erhält die im Bundesland Brandenburg gelegenen Berliner Stadtgüter rückübereignet.
1994 Bei der namentlichen Abstimmung im Deutschen Bundestag in Bonn sprechen sich 292 Abgeordnete für und 223 gegen eine Verhüllung des Berliner Reichstagsgebäudes im Jahre 1995 durch das Künstlerehepaar Christo und Jeanne-Claude Jawatscheff aus.
1994 Die Berliner Eisschnelläuferin Claudia Pechstein gewinnt bei den Olympischen Winterspielen in Lillehammer 1994 die Goldmedaille über 5 000 m.
1996 Etwa 270 Berlinerinnen und Berliner mit dem Familiennamen Brandenburg treffen sich bei einem »Info-Brunch zur Länderfusion« im Roten Rathaus. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) diskutierte mit ihnen das Für und Wider der »Länderehe«.
1996 Im Foyer der Komischen Oper (Mitte) wird Genußfreudigen nach einem Original-Speisezettel der Mittagstafel von Friedrich II. und Voltaire ein kulinarisches Bankett geboten. Es wurden Werke von Bach, Quantz und Friedrich II. zu Gehör gebracht.
1996 Im Heimatmuseum Marzahn, Alt-Marzahn 23, wird die Ausstellung »Juden in Lichtenberg - mit den früheren Ortsteilen in Friedrichshain, Hellersdorf und Marzahn« eröffnet.
1996 Sechs Marktschreier stehen auch am Sonntag in Pankow miteinander in Konkurrenz. Auf dem Marktplatz an der Breiten Straße konnte man das lautstarke Buhlen um Kundschaft verfolgen.
1996 Innensenator Jörg Schönbohm (CDU) spricht sich dafür aus, Teile der PDS auch weiterhin durch den Verfassungsschutz überwachen zu lassen. Er habe keinerlei Erkenntnisse, daß die Voraussetzungen dafür entfallen seien, erklärte Schönbohm.
1997 Die Kulturverwaltung des Senats teilt mit, daß 20 Arbeitsstipendien für 1997 im Bereich der Bildenden Kunst vergeben werden. Statt der bisherigen 15 000 Mark waren die Stipendien jetzt mit 22 500 Mark dotiert.
1997 Innensenator Jörg Schönbohm (CDU) teilt mit, daß in diesem Jahr weitere 620 junge Menschen in den Polizeidienst eingestellt werden. 116 Stellen im mittleren Dienst wurden gestrichen, 100 Positionen im gehobenen Dienst neu geschaffen.
1998 Die Berliner CDU veranstaltet einen Politischen Aschermittwoch. Innensenator Jörg Schönbohm und Berlins CDU-Generalsekretär Volker Liepelt setzten sich für einen Aufbruch der »98er-Bewegung« in der eigenen Partei ein.
1998 Das Modehaus Galeries Lafayette an der Friedrichstraße (Mitte) stellt bis zum 14. März »Mode & Trends 1998« vor. Zur aktuellen Mode war auch moderne Kunst zu sehen.
1999 Der sechsmillionste Besucher wird in der Info-Box am Leipziger Platz begrüßt. Info-Box-Leiterin und Jubilar seilten sich aus Anlaß des Jubiläums von dem 23 Meter hohen Turm ab.
1999 1 100 Bundeswehrsoldaten sind in den Plenarsaal des künftigen Deutschen Bundestages befohlen worden, um das Lautsprechersystem des Reichstagsgebäudes überprüfen zu können. Damit sollten mögliche Havarien bei der Eröffnung im April ausgeschlossen werden.
2000 Bauleute betonieren den letzten Teil der 1,5 m dicken Straßentunneldecke der 540 m langen Betonröhren für die B 96, die Eisenbahn und die U-Bahn-Linie U5 zwischen Reichstag und Spree. Damit waren die Tunnel unter dem Regierungsviertel im Rohbau fertig.
2001 Nach 43 Jahren startet wieder der erste Karnevalsumzug mit 43 Wagen und mit Prinz und Prinzessin, Elferrat und Funkenmariechen. 200 000 Zuschauer säumten den Weg des Zuges von der Wilhelmstraße, Straße Unter den Linden bis zum Roten Rathaus (Mitte).

© Edition Luisenstadt, 1998 - 2002         Stand:        www.berlin-chronik.de