Berlin am 17. Februar
 
1354 Markgraf Ludwig der Römer übergibt dem Berliner Bürger Merckel Pletener Besitzungen und Hebungen (Einnahmen in Geld oder Naturalleistungen) in den Dörfern Markgrafendorf und Willmersdorf (Wilmersdorf).
1496 Der Magistrat zu Cölln schlägt dem Bischof von Brandenburg den Presbyter Thomas Kalf als Rektor des Matthäusaltars der Petrikirche zur Bestätigung vor.
 
1699 Hans Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff wird auf Schloß Kuckädel (Kukadlo) bei Crossen (Oder) geboren. Der Baumeister leitete u.a. den Umbau der Schlösser Rheinsberg und Charlottenburg und baute das Königliche Opernhaus sowie das Schloß Sanssouci.
1735 Für die Gold- und Silbermanufaktur wird die Errichtung eines neuen Fabrikgebäudes angeordnet. Der Bauplatz lag auf der Westseite des Friedrichstädtischen Marktes, des späteren Wilhelmplatzes. 1737 konnte die Produktion aufgenommen werden.
1759 Der Jurist Johann Christoph Wilhelm Steck, u.a. Inhaber des Lehrstuhls für Beredsamkeit in Frankfurt (Oder), hält eine feierliche Rede auf Kurfürst Friedrich Wilhelm. In Berlin war Steck ab 1763 Kammergerichtsrat und ab 1787 Geheimer Legationsrat.
1810 König Friedrich Wilhelm III. gründet die »Allgemeine Kriegsschule« in Berlin.
1819 Philipp Jaffé wird in Schwersenz bei Posen geboren. Der Geschichtsforscher war der erste Jude in Preußen, der zum Universitätsprofessor ernannt wurde. Er erhielt 1862 eine außerordentlicher Professur für Geschichte an der Berliner Universität.
1830 Woldemar Ribbeck wird in Erfurt geboren. Ribbeck studierte u.a. Geschichte, promovierte 1852 in Berlin und legte 1853 das höhere Lehrerexamen ab. Ab 1864 war er als Lehrer am Luisenstädtischen Gymnasium in Berlin tätig. 1866 wurde er Professor.
1838 Die Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin feiert die Rückkehr von Carl Ritter, dem 1. Vorsitzenden der Gesellschaft, aus Konstantinopel.
1865 Der Physiker Gustav Magnus schlägt den Chemiker August Wilhelm Hofmann für die Aufnahme als ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften vor.
1871 Karl Wilhelm Moritz Snethlage, evangelischer Prediger, stirbt in Berlin. Snethlage war von 1844 Hof- und Domprediger, von 1863 Oberhofprediger und u.a. Mitglied im Kuratorium des Diakonissen-Krankenhauses Bethanien in Berlin.
1880 Der Chemiker Paul Mendelssohn Bartholdy stirbt in Berlin. Er gründete gemeinsam mit Carl Alexander von Martius die Gesellschaft für Anilinfabrikation in Rummelsburg, aus der 1872 die Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation (Agfa) hervorging.
1886 Ernst Harrich wird in Berlin geboren. Harrich besuchte von 1907 bis 1909 die Höhere Gärtnerlehranstalt in Dahlem. 1915 legte er die Gartenmeisterprüfung ab und war seit 1922 Gartendirektor beim Bezirksamt Berlin-Treptow.
1888 Die Königliche Staatsregierung und die Stadtgemeinde Berlin unterzeichnen einen Vertrag zur Kanalisierung der Unterspree und zum Umbau des Mühlendamms.
1891 Der Verband Berliner Milchpächter hält in den »Armin-Hallen« seine außerordentliche Generalversammlung ab. Als erster Vorsitzender wurde Carl Bolle gewählt. Die Mitgliederzahl betrug zu diesem Zeitpunkt 319, das Vermögen 4 297 Mark.
1891 Die neue chinesische Gesandtschaft von insgesamt 44 Personen trifft in Berlin ein. Der scheidende Gesandtschaftschef Hung-Seun empfing seinen Nachfolger Hsü-Ching-Chéng zeremoniell auf dem Bahnhof Friedrichstraße.
1891 Eine öffentliche Versammlung der Schuhmacher beschäftigt sich mit der Frage: »Wie feiern wir den 1. Mai?
1891 Aus dem Postmuseum werden in den Mittagsstunden zum Teil unersetzliche Briefmarken aus Indien, Schottland, Venezuela, Chile, Peru und Neuseeland im Wert von 2 000 Mark gestohlen. Händler und Liebhaber wurden vor dem Ankauf der Briefmarken gewarnt.
1901 Helmuth Kahl wird geboren. Der Moderne Fünfkämpfer, der sich als Mitglied eines Berliner Sportvereins qualifiziert hatte, gewann bei den Olympischen Spielen in Amsterdam 1928 die Bronzemedaille.
1907 Der Physiker und Meteorologe Wilhelm von Bezold stirbt in Berlin. Er war von 1885 bis 1907 Direktor des Preußischen Meteorologischen Instituts.
1912 Professor Heinrich Strack, Professor für Architektur an der Technischen Hochschule in Charlottenburg, stirbt in Berlin.
1923 Max Planck hält einen öffentlichen Vortrag in der Preußischen Akademie der Wissenschaften zum Thema »Kausalgesetze und Willensfreiheit«.
1925 Die Ortsgruppe Berlin der wieder zugelassenen NSDAP wird gegründet. Ihren Sitz hatte die Ortsgruppe in der Wiener Straße 45 im Bezirk Kreuzberg.
1925 In Berlin stirbt der bedeutende Ophthalmologe Julius Hirschberg, Lehrer zahlreicher Berliner Augenärzte und Erfinder einer Magnetmethode zur Entfernung von Fremdkörpern aus dem Auge.
1928 Im Sportpalast (Schöneberg) organisiert der Rote Frontkämpferbund (RFB) die Kundgebung »10 Jahre Rote Armee«. Im überfüllten Saal nahmen mehr als 20 000 Arbeiter teil.
1929 Im Wedding explodiert ein Gasometer mit mehr als 35 000 Kubikmeter Fassungsvermögen. Bei dieser bisher größten Explosion mit einer etwa 100 Meter hohen Feuersäule kam es nur durch glückliche Umstände zu keiner Katastrophe.
1930 Durch Erlaß des Preußischen Staatsministeriums wird dem Feuerwehrmann Otto Eichler, Feuerwache Friedenau, die Rettungsmedaille verliehen. Er hatte am 28. Dezember 1929 einen durch eine Rauchvergiftung bewußtlos gewordenen Kollegen gerettet.
1932 In der Regie von Karlheinz Martin hat das Stück »Fuhrmann Henschel« von Gerhart Hauptmann in der Volksbühne am Bülowplatz (Rosa-Luxemburg-Platz) Premiere. Es war Martins letzte Inszenierung an der Volksbühne.
1933 Der amtierende Berliner Polizeipräsident Dr. Kurt Melcher wird durch den Konteradmiral a. D. Magnus von Levetzow, ein NSDAP-Mitglied, abgelöst. Von Levetzow sprach sich für »Ruhe und Ordnung, Zucht und Sitte« aus.
1933 Max Planck hält zum Thema »Ursprung und Auswirkung wissenschaftlicher Ideen« im Verein Deutscher Ingenieure (VDI) in Berlin einen Vortrag.
1933 Die Zeitung »Tempo« aus dem Hause Ullstein wird »wegen unrichtiger Nachrichten« mit einem einwöchigen Erscheinungsverbot belegt.
1933 Käthe Kollwitz, Heinrich Mann und Stadtbaurat Martin Wagner erklären ihren Austritt aus der Preußischen Akademie der Künste. Mann und Kollwitz hatten einen Aufruf unterzeichnet, in dem zur Einheitsfront zwischen SPD und KPD aufgerufen worden war.
1933 Der preußische Ministerpräsident Hermann Göring fordert die Polizei auf, bei der Verfolgung politischer Gegner unnachsichtig von der Schußwaffe Gebrauch zu machen.
1934 Im Bezirk Berlin-Brandenburg bestehen 35 Lager des weiblichen Reichsarbeitsdienstes. Die Zahl der Dienstpflichtigen wurde auf 10 000 festgesetzt.
1935 Die Akademie für Deutsches Recht in Berlin beruft Hans Goebbels, Generaldirektor bei der Provinzialfeuerversicherungsanstalt in Düsseldorf, in den Ausschuß für Versicherungswesen der Akademie.
1935 Ein Orkan, der am Sonntag über Europa tobt, richtet auch in Berlin große Schäden an. Es waren ein Todesopfer und zahlreiche Verletzte zu beklagen. Bei der Hauptfeuerwache in der Lindenstraße (Kreuzberg) gingen innerhalb von 24 Stunden 400 Alarme ein.
1936 Der Ufa-Spielfilm »Der Kurier des Zaren« von Richard Eichberg wird im Ufa-Palast am Zoo (Charlottenburg) uraufgeführt. In der Hauptrolle war Adolf Wohlbrück zu sehen.
1936 Bei Bauarbeiten am Halleschen Tor wird ein gut erhaltener Unterkiefer von einem eiszeitlichen Nashorn freigelegt. Weiter fand man einen Ammoniten, der an die Zeit erinnert, in der Norddeutschland vom Meer bedeckt war.
1947 Da die Haustoiletten weitgehend eingefroren sind, öffnet die Berliner Stadtreinigung die Lüftungsschächte der Entwässerungsanlagen für eine »Notentwässerung«.
1949 An der Freien Universität Berlin finden - kurz vor Ende des ersten Semesters - Wahlen zum Allgemeinen Studentenausschuß (AStA), der in der Studentensatzung vorgesehenen Exekutive, statt.
1952 Karin Janz wird in Hartmannsdorf geboren. Die Turnerin des SC Dynamo Berlin gewann bei den XX. Olympischen Spielen in München 1972 die Goldmedaillen am Stufenbarren und im Pferdsprung. Seit 1990 war sie als Chefärztin im Krankenhaus Kaulsdorf tätig.
1958 Das Denkmal für Heinrich Heine von Waldemar Grzimek wird im Volkspark am Weinbergsweg (Mitte) aufgestellt. Das war ursprünglich zum 100. Todestag des Dichters am 17. Februar 1956 vor dem Maxim Gorki Theater, Am Festungsgraben, vorgesehen.
1962 Der Rektor der TU, Helmut Kölbel, übergibt die Institute für Hochspannungselektrik und elektrische Anlagen, für elektrische Maschinen sowie für Allgemeine Elektrotechnik und Lichttechnik auf dem Gelände nördlich der Straße des 17. Juni ihrer Bestimmung.
1963 Die SPD mit ihrem Spitzenkandidaten Willy Brandt erreicht bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus mit 61,9 % der Zweitstimmen und dem Gewinn aller 80 Direktmandate nahezu eine verfassungsändernde Mehrheit.
1963 Bei den Wahlen zum Westberliner Abgeordnetenhaus und zu den Bezirksverordnetenversammlungen ist erstmals die Briefwahl möglich.
1974 Nach dem Wiederaufstieg in die Eishockey-Bundesliga gewinnt der Berliner Schlittschuh-Club auf Anhieb die Meisterschaft. Damit hatte der Club seit 1944 erstmals wieder einen Meistertitel errungen.
1980 Sylvia Albrecht, Eisschnelläuferin des SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den Olympischen Winterspielen in Lake Placid 1980 die Bronzemedaille über 1 000 m.
1990 Auf einer als Gründungsparteitag bezeichneten Veranstaltung im Kreiskulturhaus Weißensee »Peter Edel« wird der Landesverband Berlin der DDR-CDU umgeformt. Zum Landesvorsitzenden wurde der Veterinärmediziner Eberhard Engler gewählt.
1992 Die Berliner Eisschnelläuferin Claudia Pechstein gewinnt bei den Olympischen Winterspielen in Albertville 1992 die Bronzemedaille über 5 000 m.
1992 Das Umwelttechnologieforum Utech Berlin wird im Internationalen Congress Centrum Berlin (ICC) eröffnet.
1994 Die Berliner Eisschnelläuferin Claudia Pechstein gewinnt bei den Olympischen Winterspielen in Lillehammer 1994 die Bronzemedaille über 3 000 m.
1994 Die erste Fachschule für Heilerziehungspflege öffnet im evangelischen Johannesstift (Spandau) ihre Pforten. 20 Teilnehmer begannen den ersten dreijährigen berufsbegleitenden Lehrgang.
1996 Marlis Dürkop, Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin, erklärt, sie wolle nicht für eine zweite Amtszeit kandidieren. Die Umsetzung der Sparvorgaben des Senats, nach denen Studiengänge gestrichen werden sollen, wollte sie nicht mitverantworten.
1996 Der Volksschauspieler Herbert Köfer feiert seinen 75. Geburtstag im Café Liebig in der Grünauer Regattastraße (Köpenick).
1997 Der Generalvikar des Erzbistums Berlin, Prälat Roland Steinke, kündigt an, daß allein im Erzbistum Berlin in den nächsten vier Jahren 20 Millionen Mark an Personalkosten eingespart werden müssen.
1997 In Berlin wird die größte deutsche Umweltmesse »Utech '97« im ICC (Charlottenburg) eröffnet. Während der fünftägigen Veranstaltung standen 52 Expertenworkshops, Seminare und Fachkongresse auf dem Programm.
1997 Dem Drogenbericht der Bundesregierung zufolge starben 1996 in Berlin insgesamt 175 Drogensüchtige, fast doppelt so viele wie im Vorjahr. Eine immer größere Rolle spielte dabei die synthetische Party-Droge Ecstasy.
1998 Im Heimatmuseum in der Zwinglistraße (Tiergarten) findet das erste Treffen von Zeitzeugen statt, die Informationen über den Kriegsgräberfriedhof in der Wilsnacker Straße geben können. Dort wurden im Mai 1945 über 300 Opfer der SS bestattet.
1998 Im Haus am Köllnischen Park (Mitte) wird die »Utech Berlin 98« eröffnet. 78 Aussteller aus dem gesamten Bundesgebiet zeigten Neuheiten im Bereich des Umweltschutzes. Veranstalter der Utech war das Fortbildungszentrum Gesundheits- und Umweltschutz Berlin.
1999 Am Ostbahnhof (Friedrichshain) beginnen Abrißarbeiten der Empfangshalle. Sie mußte dem geplanten Neubau weichen, dessen Fassade aus einer 3 200 Quadratmeter großen Glaskonstruktion bestehen und mit einem Oberlicht versehen sein soll.
2000 Auf der Jahrespressekonferenz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz wird mitgeteilt, daß auf der Museumsinsel (Mitte) eine neue Gemäldegalerie gebaut werden soll. Die Neue Gemäldegalerie am Kulturforum sollte dann der Moderne gewidmet werden.
2001 Der Schauspieler Herbert Köfer feiert mit einer Gala im Hansa-Theater (Moabit) seinen 80. Geburtstag. Köfer war seit 60 Jahren Schauspieler und arbeitete 50 Jahre in der Fernsehunterhaltung.

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