Berlin am 16. Februar
1287 Markgraf Otto V. übereignet dem Kloster Spandau zwei Hufen Landes in Mahlow, die ihm zuvor von Jacob von Fahrland überlassen worden waren.
1354 Markgraf Ludwig der Römer verleiht dem Johann von Schmergow, Bürger in Spandau, die Besitzungen in Uetz, Paaren und Roschow, nebst dem Dorf Wulst, welche bis dahin Henning Roschow, Bürger in Brandenburg, zum Lehn gehabt hatte.
 
1576 Die Ratsleute zu Berlin und Cölln vergleichen sich über den freien Schulzenhof zu Lichtenberg und wegen der Erhebung des Fischzolls in beiden Städten.
1620 Prinz Friedrich Wilhelm von Brandenburg wird im Berliner Schloß geboren. Friedrich Wilhelm, nach dem Sieg über die Schweden 1675 der Große Kurfürst, schuf die Grundlagen für den Ausbau der Provinz Brandenburg zu einem einheitlichen Staatswesen.
1641 In Berlin kommt es zu einem Tumult der gemeinen Soldaten, da die Offiziere in die eigene Tasche gewirtschaftet hatten und die Löhnung ausgeblieben war.
1662 Der Archivdiener beim Geheimen Staatsarchiv zu Berlin und Gehilfe des Archivars Schönbeck, Friedrich Wilhelm Schönfeld, heiratet Melusine Reichenow, die Tochter des Berliner Bürgers Hans Reichenow.
1712 Friedrich I. erläßt ein verschärftes »Patent, sich an den in Residentzien auf den Strassen gesetzten Laternen nicht zu vergreifen«. Das Beschädigen und Entwenden von Laternen wurde mit 50 Talern Buße bzw. mit »Staupenschlägen« und Landesverweis bestraft.
1741 Am Nachmittag trifft die Garde du Corps mit ihren neuen silbernen Pauken und einer prächtigen Standarte in Berlin ein.
1742 Am Abend nimmt Henriette Marie, Herzogin von Württemberg, im illuminierten Palais des Markgrafen Karl von Brandenburg-Schwedt an einem Ball teil.
1761 Der Rechtsgelehrte Johann Friedrich Bergmann stirbt in Berlin. Der 1705 in Berlin geborene Bergmann war ab September 1742 als Archivar beim Geheimen Staatsarchiv zu Berlin tätig.
1763 Königin Elisabeth Christine kehrt nach Beendigung des Siebenjährigen Krieges (Friedensschluß zu Hubertusburg am 15. Februar) aus Magdeburg nach Berlin zurück.
1772 Friedrich Gilly wird in Altdamm bei Stettin geboren. Gilly kam 1787 zu einer weiteren Ausbildung nach Berlin. Mit Gründung der Bauakademie in Berlin wurde der Baumeister dort Lehrer in Optik und Perspektive sowie im Zeichnen.
1791 Nachdem sich bereits im November 1763 eine türkische Gesandtschaft in Berlin aufgehalten hatte, trifft ein weiterer türkischer Gesandter - Asmi Achmed Effendi - mit einem 15köpfigen Gefolge in Berlin ein und bezieht am Gendarmenmarkt Quartier.
1801 Julius Theodor Christian Ratzeburg wird in Berlin geboren. Als Professor für gesammelte Naturwissenschaften war er langjährig an der Forstakademie tätig. Ratzeburg gilt als Begründer der wissenschaftlichen Forstentomologie (Insekten im Walde).
1817 In der Berliner Apothekerkonferenz wird beschlossen, eine »complette Taxe (Preisliste) für den Handverkauf« zu schaffen.
1820 Das Berliner Amtsblatt veröffentlicht den ersten Teil eines Verzeichnisses der in Berlin ansässigen Fabriken und Manufakturen. Es stützte sich dabei auf Webers Schrift »Wegweiser durch die wichtigsten technischen Werkstätten der Residenz Berlin«.
1821 Johann Heinrich Barth wird in Hamburg geboren. Als Vorsitzender der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin ab 1859 wurde der Geograph und Forschungsreisende zum Inspirator und Förderer der Afrikaforschung seiner Zeit.
1825 Der Geognost Leopold von Buch erstattet für den Berliner Bürgermeister Friedrich von Baerensprung ein Gutachten über den Chemiker Friedrich Wöhler. Wöhler war für eine Stelle als Dozent für Chemie und Mineralogie an der Berliner Gewerbeschule vorgesehen.
1827 Carl Bernhard Wilhelm Scheibler wird in Gemeret bei Eupen geboren. Der Chemiker, der sich mit den chemischen Problemen der Zuckertechnologie beschäftigte, richtete 1866 in Berlin ein chemisches Laboratorium für Forschungen in der Zuckerindustrie ein.
1837 Die Schauspielerin Sophie Friederike Krickeberg begeht ihr 50. Bühnenjubiläum. Bei dieser Gelegenheit wurde ihr die preußische goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen.
1848 Der preußische General der Infanterie und Militärschriftsteller Johann Friedrich Constantin von Lossau stirbt in Berlin. Er schrieb u.a. »Ideale der Kriegführung in einer Analyse der größten Feldherrn«.
1856 Eduard Heinrich Flottwell wird am Tag seines 50. Jubiläums in Staatsdiensten zum Berliner Ehrenbürger ernannt. Seit 1850 war er Oberpräsident der Provinz Brandenburg und hatte schnell Vertrauen und Anerkennung der Berliner Bürgerschaft erworben.
1869 Der Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes, Otto von Bismarck, gibt bekannt, daß aufgrund der Bestimmungen in den Artikeln 18 und 23 der Maß- und Gewichtsordnung eine Normal-Eichungs-Kommission geschaffen wird, die ihren Sitz in Berlin hat.
1877 Ernst Ludwig von Gerlach, konservativer Publizist und preußischer Abgeordneter, stirbt in Berlin.
1886 Der Gauverein der Berliner Maler berät über die nächsten Schritte für die geplante Lohnbewegung im Sommer. Gefordert wurden die neunstündige tägliche Arbeitszeit, ein wöchentlicher Minimallohn von 24 Mark und der Fortfall der Sonntagsarbeit.
1891 Durch ministerielle Verfügung werden die Kur- und Verpflegungssätze in der Charité erhöht. Für körperlich kranke Erwachsene stieg der Satz von 1,75 für den Tag auf 2,00 Mark, für Kinder von 1,25 auf 1,50 Mark.
1894 Max Planck hält in der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin eine Rede zum Gedächtnis an Heinrich Rudolf Hertz.
1898 Der Ingenieur Rudolf Diesel und der russische Petroleum-König Emanuel Nobel unterzeichnen in Berlin einen Vertrag zur Herstellung und zum Vertrieb des Dieselmotors in Rußland.
1905 Die vierte Droschkenordnung wird in Berlin erlassen. Damit wurde die zwangsweise Anbringung von Fahrpreisanzeigern an Droschken I. Klasse eingeführt.
1917 Professor Karl Heinrich von Buchka, Dozent für Nahrungsmittelchemie und Geschichte der Chemie an der Technischen Hochschule zu Berlin (Charlottenburg), stirbt auf der Durchreise in Basel.
1919 Mit einem Radrenn-Abend beginnen im Berliner Sportpalast (Schöneberg) »40 Tage Sportpalast«. Neben Veranstaltungen im Radsport wurden auch Wettbewerbe im Boxen, in der Leicht- und Schwerathletik sowie Tanz- und Gesangsaufführungen durchgeführt.
1919 Die »Reichsanstalt für Maß und Gewicht«, die älteste Behörde des Reiches, feiert in Berlin ihr 50jähriges Bestehen.
1921 Der Magistrat beauftragt die Bezirksämter mit der Verwaltung der Gemeindesteuern nach der Vereinheitlichung des Steuerwesens der neuen Stadtgemeinde Berlin.
1923 Am Staatlichen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt kommt die Neueinstudierung von Schillers »Wilhelm Tell« durch Leopold Jessner zur Aufführung.
1924 Der Maler George Grosz wird unter der Beschuldigung, sein satirisches Mappenwerk »Ecce homo« verletze die öffentliche Moral und ziehe die inneren Werte des deutschen Volkes in den Schmutz, zu 6 000 Mark Strafe verurteilt.
1925 Beim Reit- und Fahrturnier im Sportpalast (Schöneberg) wird erstmals die Deutsche Schulquadrille vorgeführt. In Anlehnung an ein Menzelsches Gemälde zeigte sie Friedrich II. mit acht seiner berühmtesten Generäle in Uniformen aus dem Siebenjährigen Krieg.
1933 Der Schweizer Wissenschaftler Prof. Leon W. Collet folgt einer Einladung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und hält einen Lichtbildervortrag über die »Geologie der Jungfrau«.
1934 Der Akademische Senat der Technischen Hochschule prüft, bei welchen Ehrendoktoren und Ehrensenatoren die Entziehung der verliehenen Würde »gerechtfertigt« erscheint. In den folgenden Jahren waren 16 Persönlichkeiten davon betroffen.
1935 Der Köpenicker Ruderclub erneuert den alten Brauch des Köpenicker Grenzenzuges.
1937 Der Physiker Manfred von Ardenne skizziert die ersten Grundgedanken für ein neuartiges Elektronenrastermikroskop.
1944 Die Berliner Pensionäre und Rentner werden zu »freiwilligem Ehrendienst in der deutschen Kriegswirtschaft« aufgerufen.
1945 Die »Gesetzlose Gesellschaft zu Berlin« kommt zu ihrem letzten Treffen vor Kriegsende im »Klub von Berlin« in der Jägerstraße 2- 3 (Mitte) zusammen.
1946 Der Belle-Alliance-Platz (Kreuzberg) wird in Franz-Mehring-Platz umbenannt. 1947 erhielt er den Namen Mehringplatz.
1948 Der Magistrat beschließt den Beitritt zum Stiftungsrat für die aus den Dahlemer Instituten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zu formierende »Forschungshochschule Berlin-Dahlem«, die 1953 in die Max-Planck- Gesellschaft überging.
1949 Das Studentenparlament der Technischen Universität beschließt, in den Streik zu treten, falls Rektor Prof. Kurt Abel und der Senat der Universität weiterhin die Studentenvertreter von der Mitarbeit an einem künftigen Universitätsstatut ausschließen.
1952 Der FDP-Bundesvorstand tagt erstmals in Berlin.
1955 Der neuerbaute Sendesaal des Staatlichen Rundfunkkomitees der DDR in der Nalepastraße (Köpenick) wird durch einen Großbrand vernichtet.
1961 Das Stück »Die bösen Köche« von Günter Grass wird im Schiller-Theater (Charlottenburg) uraufgeführt.
1964 Der Regierende Bürgermeister Willy Brandt wird als Nachfolger von Erich Ollenhauer zum SPD-Vorsitzenden und zum Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahlen 1965 gewählt.
1968 In West-Berlin werden 47 Personen beim Kleben von Plakaten für den Vietnam-Kongreß festgenommen. Unter ihnen befand sich auch der Student der Freien Universität Berlin Peter Brandt, der Sohn des Bundesaußenministers.
1974 Die Oper »Einstein« von Paul Dessau wird in der Staatsoper Unter den Linden (Mitte) uraufgeführt.
1977 Der Berliner Magistrat beschließt eine Reihe von Maßnahmen zum zukünftigen Stadtbezirk Marzahn. Die Ahrensfelder Berge sollten u.a. in das Naherholungsgebiet einbezogen und um 10 bis 15 m aufgeschüttet werden werden.
1979 Die ersten Brecht-Tage der DDR, die in Gemeinschaft von Brecht-Zentrum und Berliner Ensemble bis zum 18. Februar veranstaltet wurden, werden eröffnet.
1979 Die VII. Musikbiennale - sie dauert bis zum 25. Februar - wird in Berlin eröffnet. 21 Werke kamen zur Uraufführung, davon 20 von DDR- Komponisten. Im Rahmen der Biennale fanden auch die ersten Werkstattage des DDR- Musiktheaters statt.
1982 Am Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin wird eine neue Satelliten-Empfangsanlage in Betrieb genommen. Der Parabolspiegel mit einem Durchmesser von 3,3 m befand sich auf dem ehemaligen Wasserturm auf dem Steglitzer Fichtenberg.
1984 Prinz Philip, Gatte von Königin Elisabeth II., erhält im Verlagshaus Axel Springer die ihm von der Programm-Zeitschrift »Hör zu« verliehene »Goldene Kamera '84« für seine Verdienste als Präsident der Tierschutzorganisation »World Wildlife Fund«.
1989 Anläßlich des 80. Geburtstages des Wissenschaftshistorikers Prof. Friedrich Herneck findet an der Humboldt-Universität zu Berlin ein Festkolloquium statt.
1996 Nach einem unter diesem Datum veröffentlichten Beschluß des Berliner Verwaltungsgerichts darf der mit Naziideologie belastete Name der Reichssportfeldstraße zunächst nicht in Flatowallee umbenannt werden. Die neuen Schilder waren bereits vorhanden.
1996 In einer Studie des Dortmunder Instituts für Schulentwicklungsforschung wird festgestellt, daß fast jeder achte Berliner die Schule ohne Abschluß verläßt. Damit lag Berlin im bundesweiten Vergleich auf dem letzten Platz.
1997 Die Feuerwache Urban an der Wilmsstraße 19 in Kreuzberg begeht ihr 100jähriges Bestehen. Sie galt einst als »Musterstall« der Berliner Feuerwehr.
1998 Der Fernsehdirektor des Senders Freies Berlin, Horst Schättle, wird zum neuen Intendanten des SFB gewählt. Er erhielt im zweiten Wahlgang 20 von 28 Stimmen der anwesenden Mitglieder des Rundfunkrates.
1998 Die Notfallseelsorge teilt mit, daß sie 1997 119mal alarmiert worden ist, die doppelte Zahl im Vergleich zum Vorjahr. Meist sei ihre Aufgabe die Betreuung Hinterbliebener gewesen. In Berlin gab es 40 örtliche Notfallseelsorger.
1999 Das nach der Festsetzung des Kurden-Separatistenführers Abdullah Öcalan besetzte griechische Konsulat am Wittenbergplatz (Schöneberg) wird nach 15 Stunden friedlich geräumt. Die Räume waren verwüstet worden. Die Polizei hatte auf Deeskalierung gesetzt.
1999 Am Gebäude der Landesvertretung Sachsens in der Brüderstraße 11/12 in Mitte wird Richtfest gefeiert. Das 1905 erbaute Haus, das für fünf Millionen Mark neugestaltet wurde, erhielt u.a. einen überdachten Innenhof und einen Sachsenkeller.
2000 In der Lepsiusstraße 57 in Steglitz erfolgt der erste Spatenstich zum Bau eines neuen Mehrfamilienhauses. An dieser Stelle war am 4. August 1998 ein Wohngebäude durch eine Gasexplosion eingestürzt.
2001 Der Ehrengast der Berliner Filmfestspiele, Altstar Kirk Douglas, trägt sich im Roten Rathaus (Mitte) in das Goldene Gästebuch von Berlin ein. Abends erhielt der Schauspieler im Berlinale-Palast den Goldenen Bären für sein Lebenswerk.

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