Berlin am 13. Februar
   
1539 Die Bürger von Berlin und Cölln beauftragen die Räte ihrer Städte, den Kurfürsten Joachim II. Hektor um Erlaubnis zu bitten, das Abendmahl zu Ostern nach protestantischem Ritus, also in beiderlei Gestalt, empfangen zu dürfen.
 
1741 König Friedrich II. begibt sich am Vormittag nach Potsdam.
1805 Gustav Peter Lejeune-Dirichlet wird in Düren (Westfalen) geboren. Der Mathematiker, der von 1831 bis 1855 an der Berliner Universität wirkte, lieferte durch seine Forschungen wichtige Beiträge zur Zahlentheorie, Analysis und Physik.
1835 Robert Lüssow wird in Berlin geboren. Lüssow absolvierte von 1853 bis 1855 die Königliche Gärtnerlehranstalt. Später wechselte er zum Baufach über und wurde in Berlin Stadtbautechniker.
1844 Karl Wilhelm Mayer, der als »der Armenarzt von Berlin« bezeichnet wird, gründet die geburtshülfliche Gesellschaft in Berlin.
1845 Max Lohde wird in Berlin geboren. Der Historienmaler gewann durch seine Leistungen die Anerkennung der Regierung und erhielt den Auftrag, in Italien die Sgraffitomalerei zu untersuchen, die man dort noch beherrschte.
1851 Gustav Heinzelmann wird in Binz geboren. Heinzelmann war seit 1879 Mitarbeiter des Instituts für Gärungsgewerbe und Stärkefabrikation an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin.
1851 Adolf Schmidtmann wird in Wasmuthshausen (Kurhessen) geboren. Der Mediziner war der Gründer der Königlichen Versuchs- und Prüfungsanstalt für Wasserversorgung und Abwässerbeseitigung in Berlin und deren Leiter von 1901 bis 1910.
1871 Der Physiker Hermann Helmholtz wird zum Professor für experimentelle Physik an die Berliner Universität berufen und wird Direktor des Physikalischen Instituts.
1874 Oberbürgermeister Arthur Hobrecht ernennt den Stadtschulrat Ernst August Friedel zum Vorsitzenden der Kommission für die Einrichtung und Verwaltung der Berliner Volksbibliotheken.
1886 Trotz Frost von -4°C werden auf dem Wochenmarkt am Gendarmenmarkt blühende Weidenkätzchen, sogenannte Palmen, verkauft.
1886 Der Reichstag in Berlin lehnt einen Antrag der Nationalliberalen und der Sozialdemokraten ab. Beide Parteien wollten mit ihrem Antrag die Verwendung von anderen Stoffen als Hopfen und Malz beim Bierbrauen unter Strafe stellen.
1897 Zu Ehren von Franz Grashof, dem Direktor und Mitbegründer des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), wird eine von Karl Friedrich Moest geschaffene Büste am Haus Charlottenstraße 43 enthüllt.
1898 Der Ingenieur Rudolf Diesel trifft im Berliner Hotel »Bristol« ein, um sich mit dem Neffen Alfred Nobels, dem russischen Petroleum-Industriellen Emanuel Nobel, zu Geschäftsverhandlungen zu treffen.
1899 Im Restaurant Waldschlößchen in Schmargendorf findet die Mitgliederversammlung des Mietervereins Schmargendorf statt. Der Verein war am 7. Januar 1899 gegründet worden.
1900 Die Firma Emil Thien G.m.b.H. nimmt die erste elektrische Kraftdroschke Berlins in Betrieb.
1901 Martin Donath wird in Zittau geboren. Der Geologe übernahm 1954 den Lehrstuhl für Lagerstättenforschung und Rohstoffkunde an der Technischen Universität Berlin.
1905 Für den am 9. Februar verstorbenen Maler und Graphiker Adolph von Menzel wird ein staatliches Begräbnis ausgerichtet, ein Ritus, der bis dahin nur dem Hochadel vorbehalten war. Die Trauerfeier fand in der Rotunde des Alten Museums statt.
1907 Die Hauptversammlung des 1880 gegründeten Berliner Lehrervereins beschließt nach längeren Verhandlungen, für ein zu errichtendes Vereinshaus ein Grundstück am Alexanderplatz (Mitte) zu kaufen.
1909 Adolf Stoecker, 1874 bis 1890 Hofprediger, erster Direktor der Stadtmission und als Antisemit hervorgetreten, gestorben am 7. Februar in Bozen, wird auf dem Kirchhof I der Dreifaltigkeitsgemeinde, Baruther Straße, beigesetzt. Tausende folgten dem Sarg.
1909 Herbert Meschkowski wird in Berlin geboren. Meschkowski war ab 1960 Professor der Mathematik an der Freien Universität Berlin, an der er von 1927 bis 1931 studiert und 1950 promoviert hatte.
1911 Im Sportpalast (Schöneberg) findet ein Marathonlauf auf dem Eis statt.
1929 Der Chemiker Franz Otto Oppenheim stirbt in Berlin. Oppenheim war Generaldirektor der »Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation«, war der Deutschen Chemischen Gesellschaft eng verbunden und hatte Anteil an der Gründung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft.
1930 Der Komponist und Pianist Conrad Ansorge stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Landeseigenen Friedhof Heerstraße, Trakehner Allee und Heerstraße (Charlottenburg).
1932 Die Eishockeyspieler Alfred Heinrich sowie Gustav Jaenicke, Rudolf Ball, Erich Römer und Werner Korff vom Berliner Schlittschuh-Club e.V. gewinnen bei den Olympischen Winterspielen in Lake Placid 1932 mit der deutschen Mannschaft die Bronzemedaille.
1933 Kultusminister Bernhard Rust ernennt den Generalintendanten des Deutschen Nationaltheaters in Weimar, Franz Ulbrich, zum Staatstheater-Intendanten von Berlin. Der Schriftsteller Hanns Johst wurde Erster Dramaturg des Staatlichen Schauspielhauses.
1935 In der »Komödie« am Kurfürstendamm hat die Ernst-Legal- Inszenierung von Sidney Phillipps Komödie »Gentlemen« Premiere. Die Hauptrollen spielten Paul Wegener, Asta Nielsen und Käthe Haack.
1935 Die Preußische Bau- und Finanzdirektion Berlin erteilt den Auftrag zur Umgestaltung des Lustgartens. Dabei sollten auch das Reiterdenkmal König Friedrich Wilhelms III. und die Granitschale versetzt werden.
1935 Das Ehrengericht der Handwerkskammer verurteilt einen Friseur wegen Preisschleuderei zu 500 Reichsmark Strafe. Er hatte für das Haareschneiden 35 Pfennig genommen und somit einen gewaltigen Kundenzustrom erreicht.
1936 Der Eiskunstläufer Ernst Baier (BSchC) gewinnt mit seiner späteren Frau Maxi Herber bei den Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen 1936 die Goldmedaille im Paarlauf. Baier und seine Partnerin waren Weltmeister im Paarlauf von 1936 bis 1939.
1936 Der Handlungsgehilfe Karl Wilhelm Schmidt heiratet die Volljüdin Rebekka Schönhaus. Das Berliner Landgericht verurteilte ihn deswegen zu zwei Jahren Zuchthaus.
1936 Die Filmkomödie »Schüchterner Casanova« mit Paul Kemp in der Hauptrolle wird im Atrium (Charlottenburg) uraufgeführt. Weitere Darsteller waren Fita Benkhoff, Adele Sandrock und Wilhelm Bendow.
1939 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) veranstaltet der Landdienst der Hitlerjugend eine Reichskundgebung. Auf der Veranstaltung traten Reichsminister und Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß und Reichsführer-SS Heinrich Himmler auf.
1945 Seit diesem Tag entscheiden in Berlin Standgerichte über das Leben der Soldaten, die sich dem »totalen Krieg« verweigern.
1947 Angesichts einer über Wochen anhaltenden Kältewelle erarbeitet ein Notkomitee unter Leitung von Bürgermeisterin Louise Schroeder einen Hilfekatalog, der Wärmehallen, medizinische Versorgung und die Verteilung warmer Mahlzeiten an Bedürftige vorsieht.
1947 Oberbürgermeister Dr. Otto Ostrowski richtet wegen des anhaltenden starken Frostes ein dringliches Hilfeersuchen an die Besatzungsmächte. Bis zum 5. Februar waren schon 134 Menschen erfroren, 500 befanden sich mit Erfrierungen in Krankenhäusern.
1947 Die Stadtverordnetenversammlung nimmt mit den Stimmen der SPD, der SED und der CDU und gegen die Stimmen der LDP ein Gesetz zur Überführung von Konzernen in Gemeineigentum an.
1957 Der neuernannte Oberbefehlshaber der britischen Rheinarmee und der NATO- Streitkräfte in Nordeuropa, General Sir Dudley Ward, stattet dem Regierenden Bürgermeister Prof. Otto Suhr im Schöneberger Rathaus seinen Antrittsbesuch ab.
1959 Die »Historische Kommission zu Berlin«, bereits am 28. Juli 1958 neugegründet, beginnt mit einem Festakt im Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin ihre Arbeit.
1962 Der Senat ernennt auf seiner 175. Sitzung den Ministerialrat im Bundesschatzministerium, Rolf Thießen, zum Senatsdirektor in der Verwaltung für Wirtschaft und Kredit als Nachfolger für den am 20. Dezember 1961 verstorbenen Otto Busack.
1963 Propst Grüber hält die Festrede anläßlich der Umbenennung des Evangelischen Gymnasiums in der Salzbrunner Straße in Grunewald in »Evangelisches Gymnasium zum Grauen Kloster«. Die Namensgebung erfolgte in Erinnerung an das älteste Gymnasium Berlins.
1975 Im Hahn-Meitner-Institut für Kernforschung in Wannsee (Zehlendorf) wird Richtfest für eine größere Atomreaktor-Anlage gefeiert. Das Projekt mit einem Finanzvolumen von 30 Millionen Mark ging 1978 in Betrieb.
1976 Christine Errath, Eiskunstläuferin des SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck 1976 die Bronzemedaille. 1973 und 1974 war sie Weltmeisterin.
1980 Der Senator für Familie, Jugend und Sport gibt bekannt, daß in West- Berlin 6 000 Jugendliche heroinsüchtig sind.
1981 Im Tierpark Berlin wird der 50millionste Besucher seit seiner Eröffnung am 2. Juli 1955 begrüßt.
1981 Der ehemalige langjährige Bausenator Rolf Schwedler stirbt im Alter von 66 Jahren an den Folgen einer schweren Operation.
1982 Papst Johannes Paul II. ernennt den 49jährigen Domkapitular an der St.- Hedwigs-Kathedrale in Ost-Berlin, Wolfgang Weidner, zum Weihbischof des Bistums Berlin. Dieser trat die Nachfolge des einige Wochen zuvor verstorbenen Horst Kleineidam an.
1992 Dem von allen Fraktionen eingebrachten Antrag zum Schutz der Ozonschicht, wird im Abgeordnetenhaus einstimmig zugestimmt. Der Senat wurde aufgefordert, in Berlin sofort die FCKW-Verbotsverordnung durchzusetzen.
1994 Das neugegründete Jüdische Theater Berlin tritt mit seiner ersten Vorstellung »Kleiner Pogrom im Bahnhofsbuffet« in der Jüdischen Gemeinde in der Fasanenstraße auf.
1996 Der Berliner Verleger und Publizist Wolf Jobst Siedler (70) erhält die Ehrendoktorwürde des Fachbereichs Geschichte der Technischen Universität Berlin. Der engagierte Historiker gründete 1980 den »Siedler-Verlag«, der später zu Bertelsmann kam.
1996 Die SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus schlägt vor, daß der Polizeinachwuchs nur noch von der Fachhochschule kommen soll. Sie forderte, den mittleren Dienst abzuschaffen und ausschließlich Anwärter für die gehobene Laufbahn zuzulassen.
1996 Nach 51 Jahren sieht der frühere amerikanische Kunstoffizier Walter Farmer in der Berliner Gemäldegalerie der Stiftung Preußischer Kulturbesitz jene 200 Meisterwerke der Malerei, zu deren Rückführung er 1945 maßgeblich beigetragen hatte.
1996 Zum erstenmal in diesem Winter streuen die Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) nach dem »großen Notsalzprogramm«. Wegen erheblicher Schneefälle und Glätte genehmigte der Verkehrssenator, 3 100 km Hauptstraßen mit »Feuchtsalz« zu bestreuen.
1997 Gerhard Richters Gemälde »Zwei Kerzen« wird für sechs Wochen auf ungewöhnliche Weise in Berlin präsentiert. Das Ölbild war auf 440 Quadratmeter vergrößert am »Rosmarin-Karree« an der Ecke Behrenstraße/Friedrichstraße (Mitte) zu sehen.
1997 Das Abgeordnetenhaus beschließt die Rückbenennung des U-Bahnhofs Petersburger Straße in Frankfurter Tor. Das war die dritte Umbenennung nach der Vereinigung, denn der Bahnhof hatte zunächst, am 2. Oktober 1991, den Namen Rathaus Friedrichshain erhalten.
1998 Unter dem Motto »Fairplay statt Jugendgewalt« veranstaltet das Bezirksamt Friedrichshain erstmals in einigen Jugendklubs eine Streetball-Night. Von 21.00 Uhr bis 3.00 Uhr nachts konnten Jugendliche um die Wette dribbeln.
1998 Orchestervorstand und Intendanz der Berliner Philharmoniker bestätigen, daß Claudio Abbado seinen Vertrag als Chefdirigent des Orchesters nicht über das Jahr 2002 hinaus verlängern will.
1999 Am 150. Geburtstag des Schusters Wilhelm Voigt, der im Jahre 1906 in Hauptmannsuniform die Stadtkasse im Rathaus von Köpenick »beschlagnahmte«, legen Kommunalpolitiker am »Hauptmann-Denkmal in Köpenick Blumengebinde nieder.
2000 Kammersänger Rudolf Asmus stirbt im Alter von 78 Jahren in Berlin. Asmus gehörte seit 1956 zum Ensemble der Komischen Oper (Mitte), deren Ehrenmitglied er seit 1988 war. Eine seiner Rollen war der Milchmann Tewje im Musical »Der Fiedler auf dem Dach«.
2001 Die Schlagersängerin Manuela, mit bürgerlichem Namen Doris Wegener, erliegt in ihrer Heimatstadt Berlin im Alter von 57 Jahren einem Krebsleiden. Manuela ersang sich fünf Goldene Schallplatten und wurde 1971 Deutschlands beliebteste Schlagersängerin.

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