Berlin am 8. Februar
1298 Markgraf Hermannn schenkt dem Kloster Spandau Zollhebungen aus Berlin gegen die Verpflichtung, das Gedächtnis seines Vaters und des Ritters Balduin Sturm jährlich zu feiern, auch alle Landpfarren auf der Heide mit Wein und Oblaten zu versorgen.
1344 Markgraf Ludwig der Ältere übereignet einem Altar in der Pfarrkirche St. Nikolai in Berlin zum Seelenheil des Ritters Woldemar von Mansburg Hebungen (Einnahmen) aus dem Hufenzins von Altlandsberg.
  
1670 Kurfürst Friedrich Wilhelm schenkt seiner Gemahlin Dorothea den kurfürstlichen Garten vor dem Spandauer Tor (Monbijoupark, Mitte).
1722 König Friedrich Wilhelm I. befiehlt mit Kabinettsorder, dem Buchhändler Johann Andreas Rüdiger und seinen Erben das Privileg zur Herausgabe der Zeitung »Berliner Avisen«, das bisher Johann Lorentz besessen hatte, zu erteilen.
1770 Es wird die »Landesherrliche Erlaubnis für die Assecuranz-Compagnie zu Berlin, auch für Manufacturen, Fabriquen, Waaren und Waaren-Lager und Magazine, Versicherungen für Feuers-Gefahr zu geben« bekanntgegeben.
1804 Rudolph von Carnall wird in Glatz (Schlesien) geboren. Der Bergbauingenieur war von 1849 bis 1855 Dozent für Bergbaukunde an der Berliner Bergakademie.
1836 Stadtrat August Carl Friedrich Hollmann läßt seine Schenkung zum Ausbau der »Wilhelminen-Amalien-Stiftung« zur Unterstützung von Beamtenwitwen und -töchtern aus dem Erbe seines Bruders beurkunden.
1844 Eine Gründungsversammlung zur Schaffung eines Berliner Gesellenvereins findet in der Münzstraße 16 statt.
1858 Das im Schloß Windsor getraute Paar Prinz Friedrich Wilhelm (1888 Kaiser Friedrich III.) und Prinzessin Victoria, Tochter der englischen Königin Victoria, zieht feierlich in Berlin ein.
1862 Das Statistische Büro nimmt seine Tätigkeit auf. 1881 wurde es in »Statistisches Amt der Stadt Berlin« umbenannt.
1867 Max Dessoir wird als Sohn des Hofschauspielers Ludwig Dessoir in Berlin geboren. Dessoir studierte in Berlin Medizin und Philosophie und lehrte später an der Berliner Universität sowie an der Handels-Hochschule Berlin.
1868 In Berlin stirbt Ernst Ludwig Schubarth. Schubarth war von 1821 bis 1849 Lehrer für Physik und Chemie an der Gewerbeakademie in der Klosterstraße (Mitte).
1872 Die Stadtverordnetenversammlung bewilligt 450 000 Mark zum weiteren Ausbau von Isolierbaracken für Pockenkranke in Moabit.
1873 Paul Matthiae wird in Berlin geboren. Er studierte Philologie und Theologie und legte 1897 das Lehrerexamen ab. Nach Tätigkeiten am Königstädtischen Gymnasium und am Progymnasium Zehlendorf wurde er 1902 am Luisenstädtischen Gymnasium fest angestellt.
1886 Um 7.00 Uhr morgens wird auf dem Hof des Zellengefängnisses Moabit der Mörder Schunicht durch den Scharfrichter Krauts hingerichtet.
1898 Die Freie photographische Vereinigung zu Berlin lädt die »hohen Behörden«, die Professoren der Akademie und die ersten Vertreter von Kunst und Wissenschaft zur Vorbesichtigung einer Ausstellung für künstlerische Photographie ein.
1899 Die erste elektrische Straßenbahn auf dem Territorium des späteren Stadtbezirks Prenzlauer Berg verkehrt vom Ringbahnhof Schönhauser Allee nach Rixdorf (Neukölln).
1909 Der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten ernennt durch einen Erlaß den Ökonomierat Gartenbaudirektor Theodor Echtermeyer zum Direktor der Königlichen Gärtner-Lehranstalt in Dahlem.
1911 Die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft wird in das Vereinsregister des Königlichen Amtsgerichts Berlin-Mitte eingetragen.
1919 Ein Zusammenstoß zwischen Regierungstruppen und Arbeitslosen in der Weinmeisterstraße (Mitte) fordert zwölf Tote. In Berlin waren zu diesem Zeitpunkt 213 906 Erwerbslose registriert.
1920 Die SPD veranstaltet im Roten Rathaus eine Konferenz von Vertretern ihrer Partei aus jenen Städten und Gemeinden, die demnächst zur vergrößerten Stadtgemeinde Berlin gehören sollen.
1920 Es wird bekanntgegeben, daß ab 9. Februar 1920 nur noch 1 900 Gramm Gebäck von den Brotkarten entnommen werden dürfen. Der Preis für ein Großbrot von 1 900 Gramm betrug 2,24 Mark. Eine Schrippe kostete sieben Pfennig.
1920 Der Brandenburgische Parteitag der Deutschen Demokratischen Partei beschließt eine Entrüstungskundgebung gegen die von den Alliierten geforderte Auslieferung von über 800 deutschen Kriegsverbrechern.
1923 Mit Beginn der vorangegangenen Woche werden in Berlin 71 235 Arbeitssuchende registriert. Von ihnen erhielten nur 13 025 Personen Erwerbslosenunterstützung von täglich 720 Mark.
1925 Die Omnibuslinie C »Kladow - Spandau, Hauptpost« wird mit einer Streckenlänge von 12 km in Betrieb genommen.
1926 Sonja Ziemann wird als Tochter eines Berliner Steuerberaters in Eichwalde geboren. Die Schauspielerin tanzte und sang mit 15 Jahren im Berliner- Platz-Theater. In den 50er Jahren ging sie zum Film, spielte in Heimat- und in einigen Hollywoodfilmen.
1927 Der sozialdemokratische Sozialpolitiker Heinrich Braun stirbt in Berlin.
1930 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) findet der »Kaschemmenball«, statt. Er sollte die Tradition der Zille-Bälle fortsetzen, hatte aber bei weitem nicht deren Erfolg. Der Kaschemmenball war Berlins größtes Kostümfest.
1933 Erwin Schrödinger hält einen Vortrag zum Thema »Warum sind die Atome so klein?« im Rahmen der akademischen Vorträge der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
1934 In der Saarbrücker Straße (Prenzlauer Berg) wird ein Ehepaar von ihrer Katze plötzlich angefallen und erheblich verletzt. Auch die herbeigerufene Feuerwehr konnte das Tier nicht bändigen, bis ein Polizist die Katze erschoß.
1935 In der Bellevuestraße/Lennéstraße (Tiergarten) wird eine Ausstellung über die Geschichte der Olympischen Spiele vom Altertum bis in die Neuzeit eröffnet. Zur Vorbereitung auf die Spiele 1936 in Berlin wurde die Ausstellung in mehreren Städten gezeigt.
1935 Der Maler und Graphiker Max Liebermann, Ehrenbürger der Stadt, während des Nationalsozialismus als »entartet« verfemt, stirbt in seinem Haus am Pariser Platz. Beigesetzt wurde er am 12. Februar auf dem Jüdischen Friedhof in der Schönhauser Allee 23-25.
1936 In Berlin wird der Reichsausschuß zum Schutz des deutschen Blutes gegründet.
1937 Manfred Krug wird in Duisburg geboren. Nach dem Studium an der Schauspielschule Berlin war er Eleve am Berliner Ensemble. Krug spielte in vielen DEFA-Filmen mit, u.a. in »Spur der Steine«. Nach seinem Auszug aus der DDR 1977 begann er eine neue Karriere.
1937 In Berlin wird der biographische Film »Fridericus« aus dem Leben Friedrich des Großen uraufgeführt. Regie führte Johannes Meyer. Darsteller waren u.a. Otto Gebühr, Agnes Straub und Bernhard Minetti.
1946 Nach Beseitigung von Kriegsschäden verkehren bei der Berliner S-Bahn erstmals wieder Vollringzüge.
1947 Das Studentenparlament der Technischen Universität Berlin tritt zu seiner ersten Sitzung zusammen.
1947 In dem aus Holz errichteten Vergnügungslokal »Karlslust« in Hakenfelde (Spandau) bricht ein Brand aus, der 80 Tote und mehr als 150 Verletzte fordert. Unter den Toten waren auch Angehörige der britischen Besatzungsmacht.
1948 Der Berliner Turner Gustav Schuft stirbt. Schmidt hatte bei den I. Olympischen Spielen der Neuzeit in Athen 1896 die Goldmedaillen am Barren und am Reck gewonnen.
1949 Die Berliner Universität Unter den Linden erhält den Namen »Humboldt-Universität zu Berlin«.
1949 Der 70jährige Ordinarius der Medizinischen Fakultät Prof. Dr. med. Walter Friedrich (parteilos) wird zum Rektor und Prof. Dr. med. Alfred Beyer (SED) zum Prorektor der Humboldt-Universität zu Berlin gewählt.
1951 Kohlhasenbrück erhält eine Omnibusverbindung zum Rathaus Zehlendorf (Linie 3).
1956 In Lichtenberg müssen etliche Reinwasserbehälter der Berliner Wasserwerke geleert werden, da das Teerwerk in Erkner seine Phenolabfälle heimlich unter der Eisdecke des Flakensees entsorgt hatte.
1957 Das Institut für physikalische Chemie der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin wird gegründet. Direktor des Instituts wurde Peter Adolf Thießen.
1957 Der Magistrat stiftet den »Ernst-Zinna-Preis der Stadt Berlin«.
1958 Jacob Kaiser, Mitbegründer der CDU und ehemaliger Minister für Gesamtdeutsche Fragen, werden anläßlich seines 70. Geburtstages vom Westberliner Senat und vom Abgeordnetenhaus die Ehrenbürgerrechte der Stadt verliehen.
1971 Die Botschafter der vier für Berlin verantwortlichen Mächte treffen im Gebäude des Alliierten Kontrollrates in Schöneberg unter dem Vorsitz des französischen Botschafters Jean Sauvagnargues zu ihrem 14. Berlin- Gespräch zusammen.
1972 Manuela Groß und Uwe Kagelmann, Eiskunstläufer des SC Dynamo Berlin, gewinnen bei den Olympischen Winterspielen in Sapporo 1972 die Bronzemedaille im Paarlauf. Sie waren Weltmeisterschaftsdritte im Paarlauf 1973 und 1975.
1977 In Berlin gibt es Wintergewitter mit kräftigen Regenschauern, die teilweise mit Graupeln vermischt sind.
1978 Als Protest gegen den Hunger in der Welt verbrennen sich zwei Mitglieder der indischen Amanda-Marga-Sekte, die 24jährige Erika Ruppert und der 29jährige Helmut Kleinknecht, vor der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche.
1979 Der Chemiker Prof. Dr.-Ing. Jürgen Starnick wird zum Präsidenten der Technischen Universität Berlin gewählt.
1981 Unbekannte Täter entwenden in der Spielbank im Europacenter am Breitscheidplatz 578 500 Mark aus der Rohrpost zwischen Spielsaal und Kassenraum.
1984 Trotz intensiver Behandlung und der Hinzuziehung eines britischen Spezialisten stirbt in der FU-Tierklinik Düppel die Pandabärin Tjen-Tjen an einer Magen-Darm-Infektion. Sie war seit November 1980 in Berlin und galt mit Bao-Bao als Attraktion des Zoos.
1991 Die Treuhandanstalt teilt das Scheitern der Bemühungen um eine Privatisierung der früheren DDR-Fluggesellschaft Interflug als selbständiges, international tätiges Luftverkehrsunternehmen mit. Die Übernahme von der Lufthansa war am Kartellamt gescheitert.
1994 Im Rathaus Schöneberg versammeln sich Mitarbeiter, Weggefährten sowie Prominente aus Kultur, Politik und Wirtschaft Berlins zu einer Feierstunde unter dem Motto »RIAS - Abschied in die Zukunft Deutschlandradio«.
1996 Ein Strafgefangener wird nach einem Klinikbesuch von einem Vollzugsbeamten erschossen. Der Häftling war trotz der Handschellen seinen Bewachern entkommen und zur U-Bahn-Station gerannt. Der Schuß verletzte auch eine Passantin.
1996 Der stellvertretende chinesische Ministerpräsident Zhu Rongji bestätigt dem Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen, daß auch beim Bau der U-Bahn-Linie 2 in Schanghai Berliner Firmen aus dem Bereich Verkehrstechnologie beteiligt sein werden.
1996 Der Geschäftsführer der Berlin Tourismus Marketing GmbH, Hans Peter Neger, und der Potsdamer Touristik-Amtsleiter, Henning Krentz, stellen die »Berlin Potsdam Welcome Card 1996« vor, ein Scheck/Bonus-Heft für 62 Touristen-Ziele der Region.
1996 Vor dem Berliner Landgericht wird ein 31jähriger Mann wegen Verstoßes gegen das Vereinsgesetz zu 1 500 Mark Strafe verurteilt. Er hatte im Mai 1995 bei einer Demonstration ein postkartengroßes Fähnchen einer verbotenen kurdischen Organisation getragen.
1996 Georg Preuße (Mary), Glamourgirl-Travestit des deutschen Tingeltangels, hat um 20.00 Uhr im Schiller-Theater Berlin-Premiere.
1997 Sozialsenatorin Beate Hübner (CDU) macht auf die gestiegene Zahl der Sozialhilfeempfänger infolge der wachsenden Arbeitslosigkeit aufmerksam. Im ersten Quartal 1996 registrierten die Behörden 194 207 Fälle, 3 389 Fälle mehr als Ende 1995.
1997 Im Wohn- und Atelierhaus des Bildhauers Schadow, Schadowstraße 10- 11 (Mitte), wird eine Ausstellung eröffnet. Ausgestellt wurde u.a. das Testament Schadows, das Studenten der Museumskunde der Fachschule für Technik und Wirtschaft bei Recherchen fanden.
1997 Die Finanzminister und Notenbankchefs der sieben führenden Industrieländer (G-7-Länder) treten unter starken Sicherheitsvorkehrungen zu ihrer Jahrestagung im Kronprinzenpalais Unter den Linden (Mitte) zusammen.
1997 Etwa 2 500 Menschen demonstrieren anläßlich des in Berlin stattfindenden G-7-Gipfels gegen dieses Treffen und gegen den Siemenskonzern wegen seiner Beteiligung am Bau von Atomkraftanlagen.
1998 Die Berliner Seniorenmesse »Aktiv im Alter '98« geht nach drei Tagen zu Ende. Über 80 Aussteller waren vertreten.
1998 In dem sechsgeschossigen Asylbewerberheim in Tegel bricht ein Brand aus, der die gesamte zweite Etage zerstört. Nach Auskunft der Polizei wohnten hier 400 bosnische Kriegsflüchtlinge. Ursache des Brandes sollte ein defekter Herd gewesen sein.
1999 Das am 15. Januar im Tierpark Friedrichsfelde geborene Elefantenbaby heißt Matibi, teilt Tierparkdirektor Dr. Bernhard Blaszkiewitz mit. Damit wurde unter den vielen Einsendungen von Tierfreunden der Vorschlag der Elefantenpfleger aufgegriffen.
1999 Die Gesellschaft Historisches Berlin summiert die Bausünden, die seit 1990 zwischen Forum Fridericianum und Schloßplatz in Mitte begangen wurden. Sie konstatierte einen Mangel an Traditionsbewußtsein und forderte ein Statut zum Schutz der Bausubstanz.
2000 Der Berliner Pharmakonzern Schering AG teilt mit, daß er 1999 wieder ein Rekordgewinn erzielt hat. Das Gruppenergebnis hatte sich gegenüber dem Vorjahr um elf Prozent erhöht. Der Gruppenumsatz erhöhte sich um zwölf Prozent auf 7,2 Milliarden Mark.
2001 In den Messehallen unter dem Funkturm beginnen die bis zum 11. Februar dauernden Berliner Briefmarkentage International. Anziehungspunkte waren u.a. die Sonderschauen »150 Jahre Berliner Feuerwehr« oder der Jugendwettbewerb »Meine Briefmarken«.
2001 In den Messehallen 20 und 21a am Funkturm (Charlottenburg) beginnen die bis zum 11. Februar dauernden »2. Berliner Briefmarkentage International«. 68 Fachhändler, Verlage und Zubehörfirmen, sowie verschiedene ausländische Postverwaltungen waren präsent.

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