Berlin am 7. Februar
  
1481 Die Gebrüder von Hoppenrade zu Stolpe genehmigen den Verkauf einer Rente des Untersassen Stoltzenhagen an die Vorsteher eines Altars in der Nikolaikirche.
1506 Der Bürger Michael Fritze verschreibt dem Rat zu Cölln das Patronat über geistliche Lehen.
1689 Kurfürst Friedrich III. verordnet, daß sich die Innungen in den Residenzstädten in jeweils einem Gewerk zusammenschließen sollen.
1691 Kurfürst Friedrich III. erteilt dem Züricher Händler und Seidenfabrikanten Joseph Orelly den Bescheid, daß es in den kurfürstlichen Landen erlaubt ist, französische Arbeiter und Bortenwirker zu beschäftigen.
1701 Durch königliche Order erhält die Sozietät der Wissenschaften den Mittel- und den Eckpavillon des neuen kurfürstlichen Marstalls als Schenkung.
1764 Der türkische Gesandte Achmet Effendi besucht den botanischen Garten der Realschule an der Bellevuestraße (Geländedreieck Bellevuestraße/Lennéstraße/Ebertstraße, Tiergarten).
1770 Es wird eine königliche Verordnung bekanntgegeben, »wie es in Zukunft mit dem zu Berlin und Potsdam zum Verkauf einzubringenden Bauer-Fuder-Holtze gehalten werden soll«.
1801 Der Maler, Radierer und Kupferstecher Daniel Nikolaus Chodowiecki stirbt in Berlin. Er war Mitglied und Direktor der Berliner Akademie der Künste. Auf dem Kirchhof I der Französischen Gemeinde, Chausseestraße 127 (Mitte) erhielt er ein Ehrengrab.
1819 Im Amtsblatt des Regierungsbezirks Berlin wird an die Einhaltung der forstpolizeilichen Vorschriften erinnert, denen zufolge die Beschädigung der Anpflanzungen, das Rauchen und das freie Herumlaufen von Hunden im Tiergarten strengstens verboten sind.
1822 Der Chemiker Eilhard Mitscherlich wird ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften sowie außerordentlicher Professor für Chemie an der Berliner Universität.
1825 Karl August Möbius wird in Eilenburg geboren. Möbius wurde 1887 Direktor des Naturkundemuseums in Berlin.
1841 Der Oberpräsident der Oberrechnungskammer Friedrich von Ribbentrop stirbt in Potsdam. Von Ribbentrop war über 20 Jahre Leiter der ökonomischen Angelegenheiten im Kriegsministerium in Berlin.
1842 Prediger Johannes Evangelista Goßner stiftet den »Evangelischen Missionsverein zur Ausbreitung des Christenthums unter den Eingeborenen der Heidenländer«, zur Ausbildung und Missionsgründungen in Übersee.
1844 Der Askanische Platz (Kreuzberg) erhält seinen Namen.
1850 Die Militärstraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen. Am 31. Oktober 1864 wurde sie in Möckernstraße umbenannt.
1882 In den Anschlußkurven des Nordrings und des Südrings an die bis dorthin verlängerte Stadtbahngleisanlage wird der neue Umsteigebahnhof Stralau-Rummelsburg (Ostkreuz) in Betrieb genommen. Der westlich davon gelegene Bahnhof Stralau wurde geschlossen.
1882 Georg Richard Gehlhoff wird in Adlig Rauden (Westpreußen) geboren. Gehlhoff studierte an der Berliner Universität Physik und promovierte 1906. 1913 übersiedelte er nach Berlin und war u.a. bei den Optischen Werken C. P. Goerz tätig.
1882 Mit dem Lokalverkehr der Stadtbahn gehen die Bahnhöfe Schlesischer Bahnhof (Ostbahnhof), Jannowitzbrücke, Alexanderplatz, Börse (Hackescher Markt), Friedrichstraße, Lehrter Stadtbahnhof, Bellevue, Zoologischer Garten und Charlottenburg in Betrieb.
1882 Auf dem nördlichen Gleispaar der Stadtbahn wird der Lokalverkehr eröffnet. Die 12 km lange, nach Plänen des Architekten Orth erbaute Strecke verband Charlottenburg mit dem Schlesischen Bahnhof. Zusammen mit der Ringbahn erschloß sie die Innenstadt.
1903 Im Preußischen Abgeordnetenhaus in Berlin kritisiert der Abgeordnete Theodor Barth von der Freisinnigen Vereinigung die Praxis der Theaterzensur.
1904 Der Justizrat Eduard Droop, Wirklicher Geheimer Rat und von 1900 bis 1904 zehnter »Zwingherr« der »Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin«, deren Mitglied er seit 1876 war, stirbt in Berlin.
1904 Der Schriftsteller und sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Emil Rosenow stirbt in Berlin. Die Aufstellung eines Kandidaten für die Nachwahl führte zu Konflikten innerhalb der SPD.
1905 Im Reichstag in Berlin kommt es zu einer Debatte über die Einführung des zehnstündigen Maximalarbeitstages. Bisher war der zwölf- bis vierzehnstündige Arbeitstag die Regel.
1909 Der deutsche Mittelstreckenläufer Hanns Braun schlägt den favorisierten dreifachen Olympiasieger von St. Louis (1904), den US-Amerikaner James Lightbody, bei einem Hallensportfest in Berlin über 1 000 Meter.
1912 Kaiser Wilhelm II. eröffnet im Weißen Saal des Berliner Schlosses die neue Legislaturperiode des Deutschen Reichstages.
1916 Die neue Stadtrohrpostzentrale im Haupttelegrafenamt in der Oranienburger Straße (Mitte) wird in Betrieb genommen.
1920 In der »Neuen Welt« in der Hasenheide findet eine Versammlung von Metallarbeitern, die der SPD angehören, statt. Es nahmen über 3 000 Personen an der Versammlung teil.
1920 Es wird bekanntgegeben, daß die Zeitungen »Freiheit« und »Die Rote Fahne« ab Montag abend, dem 9. Februar 1920, wieder erscheinen können. Sie waren unter der Ausnahmeverordnung vom 13. Januar verboten worden.
1925 Im Sportpalast (Schöneberg) findet das 1. Berliner Akademisches Hallen- Turn- und Sportfest statt. Glanzpunkte waren die Vorführungen der Deutschen Hochschule für Leibesübungen, insbesondere der Körperschule für Frauen.
1928 Die »Berliner Kommission für Naturdenkmalpflege« wird aus Vertretern der städtischen Körperschaften und aus am Naturschutz interessierten Organisationen gebildet.
1930 Im Sportpalast (Schöneberg) führt die NSDAP eine Massenkundgebung zum Thema »So kann es nicht weitergehen!« durch, an der 15 000 Menschen teilnehmen. Redner waren u.a. General Karl Litzmann, Gauleiter Dr. Joseph Goebbels und Hauptmann Hermann Göring.
1933 Nach einem Beschluß vom 4. Februar werden sämtliche gewählten preußischen Kommunalvertretungen, damit auch die Berliner Stadtverordnetenversammlung und die Bezirksverordnetenversammlungen, aufgelöst.
1933 Auf einer Kundgebung der Eisernen Front, die sich am 16. Dezember 1931 aus ADGB, Afa-Bund, Sportorganisationen und der SPD gebildet hatte, ruft der SPD- Vorsitzende Otto Wels im Lustgarten vor 200 000 Teilnehmern zur antifaschistischen Einheit auf.
1933 Auf einer illegalen Tagung des ZK der KPD im Sporthaus Ziegenhals, zu der sich die Teilnehmer zunächst in Berlin in der Sternwarte getroffen hatten, ruft Ernst Thälmann zur Mobilisierung der Kräfte gegen Naziherrschaft und faschistischen Terror auf.
1934 Durch einen Kurzschluß in einer Lichtleitung kommt es in den frühen Morgenstunden in der auf dem zweiten Hof der Kantstraße 125 (Charlottenburg) befindlichen Synagoge zu einem Brand, der jedoch nur geringen Sachschaden anrichtet.
1935 Im Filmtheater Capitol am Zoo hat Erich Waschnecks Film »Mein Leben für Maria Isabell« Uraufführung. Die Hauptrollen verkörperten Victor de Kowa und Maria Andergast.
1936 Der Spielfilm »Fährmann Maria« von Frank Wysbar hat im Ufa- Theater am Kurfürstendamm (Charlottenburg) Berliner Premiere. Die Hauptrollen spielten u.a. Sybille Schmitz und Peter Voß.
1937 In Berlin findet ein Internationales Reitturnier statt. Die deutsche Mannschaft gewann vor der französischen und ungarischen den »Preis des Führers«.
1938 Vor dem Sondergericht II in Berlin-Moabit beginnt der bis zum 2. März dauernde Prozeß gegen den Pfarrer Martin Niemöller. Niemöller wurde zu sieben Monaten Festungshaft sowie 2 000 Reichsmark Geldstrafe verurteilt und kam in das KZ Sachsenhausen.
1946 Ein von der Amerikanischen Militärregierung in Berlin eingerichteter »Drahtfunk im Amerikanischen Sektor« (DIAS) nimmt seine Sendungen über das Telefonnetz auf.
1946 Auf seiner 36. Sitzung billigt das Koordinierungskomitee des Alliierten Kontrollrates die Richtlinien für die Instandhaltung deutscher Straßen.
1948 Die Amerikanische Militärregierung verbietet in ihrem Sektor Wahlversammlungen für einen zweiten Volkskongreß für Einheit und gerechten Frieden.
1948 Auf der ersten Jahreskonferenz der sozialistischen Jugendbewegung »Die Falken« wird Heinz Westphal erneut zum Vorsitzenden gewählt. Den Falken gehörten in Berlin zu diesem Zeitpunkt insgesamt 5 221 Mitglieder an.
1949 Heinrich Gröber stirbt in Berlin. Gröber war von 1926 bis 1949 Inhaber des Lehrstuhls für Heizungs- und Lüftungstechnik an der Technischen Hochschule zu Berlin.
1952 Das optische Laboratorium wird in das Institut für Optik und Feinmechanik der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin umgewandelt.
1952 Das Abgeordnetenhaus von Berlin wählt den CDU-Abgeordneten Franz Amrehn als Nachfolger von Dr. Agnes Maxsein zu seinem Vizepräsidenten.
1953 Die Pressestelle des Ostberliner Oberbürgermeisters veröffentlicht eine Anordnung, wonach Speisen und Getränke sowie sonstige Waren in Hotels, Gaststätten und an Kiosken nur noch nach Vorlage des »Deutschen Personalausweises« verkauft werden dürfen.
1959 Nach Kurzbesuchen in London und Paris erörtert der amerikanische Außenminister John Foster Dulles in Bonn mit Bundeskanzler Konrad Adenauer und Außenminister Heinrich von Brentano aktuelle Fragen der Berlin- und der Deutschland-Politik.
1960 Der Metallograph Heinrich Hanemann stirbt in Berlin. Hanemann war von 1932 bis 1945 Professor für Metallkunde an der Technischen Hochschule zu Berlin.
1960 Michael Marx wird in Hamburg geboren. Der Radsportler des BRC Schüler Derby Berlin gewann bei den XXIII. Olympischen Spielen in Los Angeles 1984 die Bronzemedaille im 4000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen. In dieser Disziplin war er 1982 Weltmeister.
1961 Die Westberliner »Gesellschaft für die Wiedererrichtung eines Verkehrsmuseums in Berlin e.V.« wird gegründet. Ihr gehörten Vertreter des Senats, der Bundesbahn, der Technischen Universität Berlin und der Wirtschaft an.
1962 Das DDR-Verteidigungsministerium veröffentlicht die bereits am 1. Februar erlassene Bekanntmachung über die »Erfassung für den aktiven Wehrdienst«, die auch für die männlichen Bürger Ost-Berlins gilt.
1969 Im Zusammenhang mit der für den 5. März 1969 geplanten Bundesversammlung in West-Berlin richtet der Minister des Inneren der DDR an den Regierenden Bürgermeister Klaus Schütz ein Protestschreiben.
1973 Die drei westlichen Stadtkommandanten übergeben der Botschaft der UdSSR in der DDR eine schriftliche Erklärung gegen den Schußwaffengebrauch an der Mauer.
1974 Die Schneeglöckchen blühen bereits in Berlin. Das war das früheste Eintrittsdatum dieses Ereignisses im Beobachtungszeitraum 1971 bis 1985. Mittleres Datum war sonst der 3. März.
1976 Romy Kermer und Rolf Oesterreich, Eiskunstläufer des SC Dynamo Berlin, gewinnen bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck 1976 die Silbermedaille im Paarlauf. Sie waren u.a. bei den Weltmeisterschaften 1974 Dritte und 1975 Zweite.
1976 Manuela Groß und Uwe Kagelmann, Eiskunstläufer des SC Dynamo Berlin, gewinnen bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck 1976 die Bronzemedaille im Paarlauf. Sie waren 1973 und 1975 Weltmeisterschaftsdritte im Paarlauf.
1978 General Bernard D'Astorg, französicher Stadtkommandat, besonders interessiert am Kartenwesen, besucht mit dem französischen Gesandten in Berlin, Minister Pierre Landy, die Technische Fachhochschule Berlin.
1985 Das AEG-Werk für Leitungselektronik in Marienfelde (Culemeyerstraße/Ecke Richard-Tauber-Damm, Tempelhof) und die Produktionsstätte für Bahntechnik in Spandau (Nonnendammallee) mit insgesamt 2 250 Arbeitsplätzen werden offiziell eingeweiht.
1986 Der Streik der studentischen Beschäftigten an den Westberliner Hochschulen für einen Tarifvertrag wird ausgesetzt, nachdem bei den Tarifverhandlungen ein einigungsfähiges Ergebnis erzielt worden war.
1991 Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) schlägt in seiner Regierungserklärung einen umfassenden Planungsverbund mit dem Land Brandenburg vor, der langfristig zur Bildung eines gemeinsamen Bundeslandes Berlin-Brandenburg führen soll.
1993 Im Sportforum (Hohenschönhausen) siegt die Erfurterin Gunda Niemann bei der 51. Eisschnellauf-Weltmeisterschaft der Frauen im Vierkampf vor Emese Hunyady (Österreich) und Heike Warnicke (Erfurt). Für Niemann war es der dritte Weltmeistertitel in Folge.
1995 Anläßlich des 125. Geburtstages des Berliner Kaufhausmagnaten, des KaDeWe-Gründers Adolf Jandorf, findet an seinem Grab, auf dem Friedhof der Jüdischen Gemeinde in Weißensee, Herbert-Baum-Straße 45, eine Kranzniederlegung statt.
1996 Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky informiert den Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) über den geplanten Berlin-Besuch von Papst Johannes Paul II. am 23. Juni 1996.
1997 Mit einem überaus großen Besucherandrang wird am Abend im Alten Museum (Mitte) die Kunstausstellung »Das Labyrinth der Wirklichkeit« mit Bildern von Adolph Menzel eröffnet.
1997 Der Berliner Komponist und Konzertmeister Armin Zeidler stirbt 58jährig in Berlin.
1997 Die »Berliner Zeitung« berichtet über die Wilhelminenhofstraße (Köpenick), die vor 15 Monaten zum Sanierungsgebiet erklärt wurde. Seitdem ging der Verfall weiter, ungeklärte Eigentumsverhältnisse verhinderten den Abschluß langfristiger Mietverträge.
1997 Am Kollwitzplatz verunsichert die Postwurfsendung einer Initiative, die sich »Bürger für Prenzlauer Berg« nennt und ironisch darauf drängt, daß die Häuser für zahlungskräftige Bürger freigezogen werden, die anwohnenden Mieter.
1997 Die »Berliner Zeitung« veröffentlicht einen Bericht über den Stand der Arbeiten zur Verlängerung der A 100 und zur Planung für die A 113. Die Pläne für die A 113 wurden zur Abstimmung in die Bezirke Treptow und Neukölln gegeben.
1997 Im Martin-Gropius-Bau wird mit einem langen Museums-Abend eine Kienholz- Retrospektive eröffnet. Die Führungen durch »The Art Show - die Kunstausstellung« der Künstler Nancy und Edward Kienholz zählten 1 250 Besucher und gingen bis nach Mitternacht.
1998 Die 200 Mitglieder des Ernst-Senff-Chores singen um 4.44 Uhr vor dem Brandenburger Tor zur Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Nagano Schillers »Ode an die Freude« in Beethovens IX. Sinfonie synchron zu dem japanischen Orchester in Nagano.
1998 Wenige Stunden vor Beginn des groß angekündigten Weltmeisterschaftskampfes zwischen Graciano Rocchigiani und Michael Nunn (USA) in der Berliner Max-Schmeling-Halle sagt der Berliner Boxer Rocchigiani den Kampf wegen einer fiebrigen Erkältung ab.
1999 Nach Dieter Pienky, Sprecher des Deutschen Gewerkschaftsbundes, leisten 45 % der Berliner Arbeitnehmer regelmäßige Überstunden. Insgesamt kämen auf jeden Beschäftigten im Jahr 65 Überstunden, was etwa im Bundesdurchschnitt liege.
1999 Im Brecht-Haus (Mitte) werden die »Brecht-Tage '99« eröffnet. Nach den Würdigungen zu Brechts 100. Geburtstag am 10. Februar 1898 kamen 1999 u.a. Autoren zu Wort, die sich von Brecht abstießen oder sich programmatisch-konträr zu ihm formulierten.
2000 Im Regionalbahnhof Potsdamer Platz eröffnet die Deutsche Bahn den nördlichen Teil des Fußgängergeschosses, das die U- und S-Bahn mit zukünftigem Regionalbahnhof verbindet. Der südliche Teil der sogenannten Passerelle war schon seit 2. Oktober 1998 offen.
2001 Im Stella-Musical-Theater am Marlene-Dietrich-Platz (Tiergarten) wird durch Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin die 51. Berlinale eröffnet. Bis zum 18. Februar wurden ca. 400 000 Besuchern 600 Filme gezeigt.

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