1801 |
Der Maler, Radierer und Kupferstecher Daniel Nikolaus Chodowiecki stirbt in
Berlin. Er war Mitglied und Direktor der Berliner Akademie der Künste. Auf
dem Kirchhof I der Französischen Gemeinde, Chausseestraße
127 (Mitte) erhielt er ein Ehrengrab.
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1819 |
Im Amtsblatt des Regierungsbezirks Berlin wird an die Einhaltung der
forstpolizeilichen Vorschriften erinnert, denen zufolge die Beschädigung
der Anpflanzungen, das Rauchen und das freie Herumlaufen von Hunden im
Tiergarten strengstens verboten sind.
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1822 |
Der Chemiker Eilhard Mitscherlich wird ordentliches Mitglied der Akademie der
Wissenschaften sowie außerordentlicher Professor für Chemie an der
Berliner Universität.
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1825 |
Karl August Möbius wird in Eilenburg geboren. Möbius wurde
1887 Direktor des Naturkundemuseums in Berlin.
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1841 |
Der Oberpräsident der Oberrechnungskammer Friedrich von Ribbentrop stirbt
in Potsdam. Von Ribbentrop war über 20 Jahre Leiter der
ökonomischen Angelegenheiten im Kriegsministerium in Berlin.
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1842 |
Prediger Johannes Evangelista Goßner stiftet den »Evangelischen
Missionsverein zur Ausbreitung des Christenthums unter den Eingeborenen der
Heidenländer«, zur Ausbildung und Missionsgründungen in
Übersee.
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1844 |
Der Askanische Platz (Kreuzberg) erhält seinen Namen.
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1850 |
Die Militärstraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen. Am 31. Oktober
1864 wurde sie in Möckernstraße umbenannt.
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1882 |
In den Anschlußkurven des Nordrings und des Südrings an die bis
dorthin verlängerte Stadtbahngleisanlage wird der neue Umsteigebahnhof
Stralau-Rummelsburg (Ostkreuz) in Betrieb genommen. Der westlich davon gelegene
Bahnhof Stralau wurde geschlossen.
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1882 |
Georg Richard Gehlhoff wird in Adlig Rauden (Westpreußen) geboren.
Gehlhoff studierte an der Berliner Universität Physik und promovierte 1906.
1913 übersiedelte er nach Berlin und war u.a. bei den Optischen Werken
C. P. Goerz tätig.
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1882 |
Mit dem Lokalverkehr der Stadtbahn gehen die Bahnhöfe Schlesischer Bahnhof
(Ostbahnhof), Jannowitzbrücke, Alexanderplatz, Börse (Hackescher
Markt), Friedrichstraße, Lehrter Stadtbahnhof, Bellevue, Zoologischer
Garten und Charlottenburg in Betrieb.
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1882 |
Auf dem nördlichen Gleispaar der Stadtbahn wird der Lokalverkehr
eröffnet. Die 12 km lange, nach Plänen des Architekten Orth
erbaute Strecke verband Charlottenburg mit dem Schlesischen Bahnhof. Zusammen
mit der Ringbahn erschloß sie die Innenstadt.
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1903 |
Im Preußischen Abgeordnetenhaus in Berlin kritisiert der Abgeordnete
Theodor Barth von der Freisinnigen Vereinigung die Praxis der Theaterzensur.
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1904 |
Der Justizrat Eduard Droop, Wirklicher Geheimer Rat und von 1900 bis
1904 zehnter »Zwingherr« der »Gesetzlosen Gesellschaft zu
Berlin«, deren Mitglied er seit 1876 war, stirbt in Berlin.
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1904 |
Der Schriftsteller und sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Emil Rosenow
stirbt in Berlin. Die Aufstellung eines Kandidaten für die Nachwahl
führte zu Konflikten innerhalb der SPD.
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1905 |
Im Reichstag in Berlin kommt es zu einer Debatte über die Einführung
des zehnstündigen Maximalarbeitstages. Bisher war der zwölf- bis
vierzehnstündige Arbeitstag die Regel.
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1909 |
Der deutsche Mittelstreckenläufer Hanns Braun schlägt den
favorisierten dreifachen Olympiasieger von St. Louis (1904), den US-Amerikaner
James Lightbody, bei einem Hallensportfest in Berlin über
1 000 Meter.
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1912 |
Kaiser Wilhelm II. eröffnet im Weißen Saal des Berliner Schlosses die
neue Legislaturperiode des Deutschen Reichstages.
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1916 |
Die neue Stadtrohrpostzentrale im Haupttelegrafenamt in der Oranienburger
Straße (Mitte) wird in Betrieb genommen.
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1920 |
In der »Neuen Welt« in der Hasenheide findet eine Versammlung von
Metallarbeitern, die der SPD angehören, statt. Es nahmen über
3 000 Personen an der Versammlung teil.
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1920 |
Es wird bekanntgegeben, daß die Zeitungen »Freiheit« und
»Die Rote Fahne« ab Montag abend, dem 9. Februar 1920, wieder
erscheinen können. Sie waren unter der Ausnahmeverordnung vom 13. Januar
verboten worden.
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1925 |
Im Sportpalast (Schöneberg) findet das 1. Berliner Akademisches Hallen-
Turn- und Sportfest statt. Glanzpunkte waren die Vorführungen der Deutschen
Hochschule für Leibesübungen, insbesondere der Körperschule
für Frauen.
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1928 |
Die »Berliner Kommission für Naturdenkmalpflege« wird aus
Vertretern der städtischen Körperschaften und aus am Naturschutz
interessierten Organisationen gebildet.
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1930 |
Im Sportpalast (Schöneberg) führt die NSDAP eine Massenkundgebung zum
Thema »So kann es nicht weitergehen!« durch, an der
15 000 Menschen teilnehmen. Redner waren u.a. General Karl Litzmann,
Gauleiter Dr. Joseph Goebbels und Hauptmann Hermann Göring.
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1933 |
Nach einem Beschluß vom 4. Februar werden sämtliche gewählten
preußischen Kommunalvertretungen, damit auch die Berliner
Stadtverordnetenversammlung und die Bezirksverordnetenversammlungen,
aufgelöst.
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1933 |
Auf einer Kundgebung der Eisernen Front, die sich am 16. Dezember 1931 aus
ADGB, Afa-Bund, Sportorganisationen und der SPD gebildet hatte, ruft der SPD-
Vorsitzende Otto Wels im Lustgarten vor 200 000 Teilnehmern zur
antifaschistischen Einheit auf.
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1933 |
Auf einer illegalen Tagung des ZK der KPD im Sporthaus Ziegenhals, zu der sich
die Teilnehmer zunächst in Berlin in der Sternwarte getroffen hatten, ruft
Ernst Thälmann zur Mobilisierung der Kräfte gegen Naziherrschaft und
faschistischen Terror auf.
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1934 |
Durch einen Kurzschluß in einer Lichtleitung kommt es in den frühen
Morgenstunden in der auf dem zweiten Hof der Kantstraße
125 (Charlottenburg) befindlichen Synagoge zu einem Brand, der jedoch nur
geringen Sachschaden anrichtet.
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1935 |
Im Filmtheater Capitol am Zoo hat Erich Waschnecks Film »Mein Leben
für Maria Isabell« Uraufführung. Die Hauptrollen
verkörperten Victor de Kowa und Maria Andergast.
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1936 |
Der Spielfilm »Fährmann Maria« von Frank Wysbar hat im Ufa-
Theater am Kurfürstendamm (Charlottenburg) Berliner Premiere. Die
Hauptrollen spielten u.a. Sybille Schmitz und Peter Voß.
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1937 |
In Berlin findet ein Internationales Reitturnier statt. Die deutsche Mannschaft
gewann vor der französischen und ungarischen den »Preis des
Führers«.
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1938 |
Vor dem Sondergericht II in Berlin-Moabit beginnt der bis zum 2. März
dauernde Prozeß gegen den Pfarrer Martin Niemöller. Niemöller
wurde zu sieben Monaten Festungshaft sowie 2 000 Reichsmark Geldstrafe
verurteilt und kam in das KZ Sachsenhausen.
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1946 |
Ein von der Amerikanischen Militärregierung in Berlin eingerichteter
»Drahtfunk im Amerikanischen Sektor« (DIAS) nimmt seine Sendungen
über das Telefonnetz auf.
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1946 |
Auf seiner 36. Sitzung billigt das Koordinierungskomitee des Alliierten
Kontrollrates die Richtlinien für die Instandhaltung deutscher
Straßen.
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1948 |
Die Amerikanische Militärregierung verbietet in ihrem Sektor
Wahlversammlungen für einen zweiten Volkskongreß für Einheit und
gerechten Frieden.
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1948 |
Auf der ersten Jahreskonferenz der sozialistischen Jugendbewegung »Die
Falken« wird Heinz Westphal erneut zum Vorsitzenden gewählt. Den
Falken gehörten in Berlin zu diesem Zeitpunkt insgesamt
5 221 Mitglieder an.
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1949 |
Heinrich Gröber stirbt in Berlin. Gröber war von 1926 bis
1949 Inhaber des Lehrstuhls für Heizungs- und Lüftungstechnik an
der Technischen Hochschule zu Berlin.
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1952 |
Das optische Laboratorium wird in das Institut für Optik und Feinmechanik
der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin umgewandelt.
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1952 |
Das Abgeordnetenhaus von Berlin wählt den CDU-Abgeordneten Franz Amrehn als
Nachfolger von Dr. Agnes Maxsein zu seinem Vizepräsidenten.
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1953 |
Die Pressestelle des Ostberliner Oberbürgermeisters veröffentlicht
eine Anordnung, wonach Speisen und Getränke sowie sonstige Waren in Hotels,
Gaststätten und an Kiosken nur noch nach Vorlage des »Deutschen
Personalausweises« verkauft werden dürfen.
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1959 |
Nach Kurzbesuchen in London und Paris erörtert der amerikanische
Außenminister John Foster Dulles in Bonn mit Bundeskanzler Konrad Adenauer
und Außenminister Heinrich von Brentano aktuelle Fragen der Berlin- und
der Deutschland-Politik.
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1960 |
Der Metallograph Heinrich Hanemann stirbt in Berlin. Hanemann war von
1932 bis 1945 Professor für Metallkunde an der Technischen
Hochschule zu Berlin.
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1960 |
Michael Marx wird in Hamburg geboren. Der Radsportler des BRC Schüler Derby
Berlin gewann bei den XXIII. Olympischen Spielen in Los Angeles 1984 die
Bronzemedaille im 4000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen. In dieser Disziplin war
er 1982 Weltmeister.
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1961 |
Die Westberliner »Gesellschaft für die Wiedererrichtung eines
Verkehrsmuseums in Berlin e.V.« wird gegründet. Ihr gehörten
Vertreter des Senats, der Bundesbahn, der Technischen Universität Berlin
und der Wirtschaft an.
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1962 |
Das DDR-Verteidigungsministerium veröffentlicht die bereits am 1. Februar
erlassene Bekanntmachung über die »Erfassung für den aktiven
Wehrdienst«, die auch für die männlichen Bürger Ost-Berlins
gilt.
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1969 |
Im Zusammenhang mit der für den 5. März 1969 geplanten
Bundesversammlung in West-Berlin richtet der Minister des Inneren der DDR an den
Regierenden Bürgermeister Klaus Schütz ein Protestschreiben.
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1973 |
Die drei westlichen Stadtkommandanten übergeben der Botschaft der UdSSR in
der DDR eine schriftliche Erklärung gegen den Schußwaffengebrauch an
der Mauer.
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1974 |
Die Schneeglöckchen blühen bereits in Berlin. Das war das
früheste Eintrittsdatum dieses Ereignisses im Beobachtungszeitraum
1971 bis 1985. Mittleres Datum war sonst der 3. März.
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1976 |
Romy Kermer und Rolf Oesterreich, Eiskunstläufer des SC Dynamo Berlin,
gewinnen bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck 1976 die
Silbermedaille im Paarlauf. Sie waren u.a. bei den Weltmeisterschaften
1974 Dritte und 1975 Zweite.
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1976 |
Manuela Groß und Uwe Kagelmann, Eiskunstläufer des SC Dynamo Berlin,
gewinnen bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck 1976 die
Bronzemedaille im Paarlauf. Sie waren 1973 und
1975 Weltmeisterschaftsdritte im Paarlauf.
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1978 |
General Bernard D'Astorg, französicher Stadtkommandat, besonders
interessiert am Kartenwesen, besucht mit dem französischen Gesandten in
Berlin, Minister Pierre Landy, die Technische Fachhochschule Berlin.
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1985 |
Das AEG-Werk für Leitungselektronik in Marienfelde
(Culemeyerstraße/Ecke Richard-Tauber-Damm, Tempelhof) und die
Produktionsstätte für Bahntechnik in Spandau (Nonnendammallee) mit
insgesamt 2 250 Arbeitsplätzen werden offiziell eingeweiht.
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1986 |
Der Streik der studentischen Beschäftigten an den Westberliner Hochschulen
für einen Tarifvertrag wird ausgesetzt, nachdem bei den Tarifverhandlungen
ein einigungsfähiges Ergebnis erzielt worden war.
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1991 |
Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) schlägt in seiner
Regierungserklärung einen umfassenden Planungsverbund mit dem Land
Brandenburg vor, der langfristig zur Bildung eines gemeinsamen Bundeslandes
Berlin-Brandenburg führen soll.
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1993 |
Im Sportforum (Hohenschönhausen) siegt die Erfurterin Gunda Niemann bei der
51. Eisschnellauf-Weltmeisterschaft der Frauen im Vierkampf vor Emese Hunyady
(Österreich) und Heike Warnicke (Erfurt). Für Niemann war es der
dritte Weltmeistertitel in Folge.
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1995 |
Anläßlich des 125. Geburtstages des Berliner Kaufhausmagnaten, des
KaDeWe-Gründers Adolf Jandorf, findet an seinem Grab, auf dem Friedhof der
Jüdischen Gemeinde in Weißensee, Herbert-Baum-Straße 45, eine
Kranzniederlegung statt.
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1996 |
Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky informiert den Regierenden
Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) über den geplanten Berlin-Besuch
von Papst Johannes Paul II. am 23. Juni 1996.
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1997 |
Mit einem überaus großen Besucherandrang wird am Abend im Alten
Museum (Mitte) die Kunstausstellung »Das Labyrinth der Wirklichkeit«
mit Bildern von Adolph Menzel eröffnet.
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1997 |
Der Berliner Komponist und Konzertmeister Armin Zeidler stirbt 58jährig in
Berlin.
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1997 |
Die »Berliner Zeitung« berichtet über die
Wilhelminenhofstraße (Köpenick), die vor 15 Monaten zum
Sanierungsgebiet erklärt wurde. Seitdem ging der Verfall weiter,
ungeklärte Eigentumsverhältnisse verhinderten den Abschluß
langfristiger Mietverträge.
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1997 |
Am Kollwitzplatz verunsichert die Postwurfsendung einer Initiative, die sich
»Bürger für Prenzlauer Berg« nennt und ironisch darauf
drängt, daß die Häuser für zahlungskräftige
Bürger freigezogen werden, die anwohnenden Mieter.
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1997 |
Die »Berliner Zeitung« veröffentlicht einen Bericht über den
Stand der Arbeiten zur Verlängerung der A 100 und zur Planung für
die A 113. Die Pläne für die A 113 wurden zur Abstimmung in die
Bezirke Treptow und Neukölln gegeben.
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1997 |
Im Martin-Gropius-Bau wird mit einem langen Museums-Abend eine Kienholz-
Retrospektive eröffnet. Die Führungen durch »The Art Show - die
Kunstausstellung« der Künstler Nancy und Edward Kienholz zählten
1 250 Besucher und gingen bis nach Mitternacht.
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1998 |
Die 200 Mitglieder des Ernst-Senff-Chores singen um 4.44 Uhr vor dem
Brandenburger Tor zur Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Nagano
Schillers »Ode an die Freude« in Beethovens IX. Sinfonie synchron zu
dem japanischen Orchester in Nagano.
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1998 |
Wenige Stunden vor Beginn des groß angekündigten
Weltmeisterschaftskampfes zwischen Graciano Rocchigiani und Michael Nunn (USA)
in der Berliner Max-Schmeling-Halle sagt der Berliner Boxer Rocchigiani den
Kampf wegen einer fiebrigen Erkältung ab.
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1999 |
Nach Dieter Pienky, Sprecher des Deutschen Gewerkschaftsbundes, leisten
45 % der Berliner Arbeitnehmer regelmäßige Überstunden.
Insgesamt kämen auf jeden Beschäftigten im Jahr
65 Überstunden, was etwa im Bundesdurchschnitt liege.
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1999 |
Im Brecht-Haus (Mitte) werden die »Brecht-Tage '99« eröffnet.
Nach den Würdigungen zu Brechts 100. Geburtstag am 10. Februar
1898 kamen 1999 u.a. Autoren zu Wort, die sich von Brecht
abstießen oder sich programmatisch-konträr zu ihm formulierten.
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