Berlin am 3. Februar
  
1472 Kurfürst Albrecht Achilles belehnt die Gebrüder Hans, Valentin und Martin Wins, Bürger zu Berlin, mit dem Dorfe Blankenburg und mit Renten und Zinsen im Dorfe Wartenberg, welche deren Vater Thomas Wins bisher besessen hatte.
1475 Markgraf Johann bestätigt der Stadt Teltow gleiche Zollfreiheit wie den Städten Brandenburg, Berlin und Cölln.
  
1700 Durch kurfürstliches Patent wird vorgeschrieben, »zu welchen Stunden die Accise alhier ausgegeben werden soll«. So waren die Einwohner der Residenzstädte gehalten, diese »in den Frühstunden« zu erlegen.
1714 König Friedrich Wilhelm I. bestätigt der Stadt Berlin das Privileg seines Vaters vom 18. November 1691 über eine Stadtapotheke in Berlin. Er bekräftigte, daß es nun bei den jeweils drei Apotheken in Berlin und Cölln bleiben sollte.
1726 Joachim Bernhard von Prittwitz und Gaffron wird auf dem Gute Laserwitz (Schlesien) geboren. Im Siebenjährigen Krieg bewahrte er am 12. August 1759 König Friedrich II. vor der Gefangennahme durch die Kosaken.
1727 Unter dem Titel »Wochentliche Berlinische Frag- und Anzeigungs- Nachrichten« erscheint die erste Ausgabe des sogenannten Berliner Intelligenz-Blattes, dessen Herausgabe König Friedrich Wilhelm I. am 6. Januar 1727 befohlen hatte. Es erschien jeden Montag.
1730 Der in preußischen Militärdiensten stehende Kurt Hildebrand Freiherr von Löben stirbt in Berlin.
1791 Die Domgemeinde veröffentlicht das Statut des »Dom- Leibrentenhauses«. Die Dom-Almosenkasse hatte den sogenannten Roten Hof, Letzte Straße 20 (Dorotheenstraße), gekauft, um darin preiswerte Wohnungen an bedürftige weibliche Gemeindeglieder zu vermieten.
1797 Gotthilf Heinrich Ludwig Hagen wird in Königsberg geboren. Der Bauingenieur wirkte von 1835 bis 1850 als Lehrer an der Bauakademie in Berlin.
1799 Der Archivar Johann Christoph Kypke stirbt in Berlin. Der 1765 in Pommern geborene Kypke war vor 1783 zunächst als Geheimer Kanzlist und ab August 1783 als Geheimer Archivar beim Geheimen Staatsarchiv zu Berlin angestellt.
1802 Der Geselligkeitsverein »Ressource« ändert seinen Namen in »Ressource zur Unterhaltung«.
1812 Mit Kabinettsorder bestätigt König Friedrich Wilhelm III. der Französisch-Reformierten Gemeinde zu Berlin das Recht der alleinigen Verfügung über ihre Armenanstalten und andere mildtätige Stiftungen.
1824 Im väterlichen Hause Felix Mendelssohn Bartholdys wird seine vierte Oper mit Orchester aufgeführt.
1859 Hugo Junkers wird in Rheydt geboren. Junkers studierte von 1878 bis 1883 in Berlin, Karlsruhe und Aachen. Der Ingenieur gründete die Junkers-Flugzeugwerk AG in Dessau und war Aufsichtsratmitglied der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt in Berlin.
1864 Die Straße Schulzes Hof (Kreuzberg) wird in Buckower Straße umbenannt. Am 31. August 1949 wurde sie in Waldemarstraße umbenannt.
1872 General Theophil von Podbielski, während des Frankreichfeldzuges verdienstvoll an der Seite Moltkes im Generalstab, übernimmt vorläufig die neue Aufgabe des Generalinspekteurs der Artillerie mit Sitz in Berlin.
1875 Vahan Totomianz wird in Astrachan geboren. Totomianz hielt ab 1925 Vorlesungen über das Genossenschaftswesen an der Handels- Hochschule Berlin. Während seiner Berliner Zeit war er Mitarbeiter an wirtschaftlichen und genossenschaftlichen Zeitschriften.
1876 Der Baumeister Georg Gustav Erbkam, der die Bauten zur Nationalgalerie leitete, stirbt in Berlin.
1876 Hermann Schröder wird in Verden an der Aller geboren. Als Leiter der prothetischen Abteilung des zahnärztlichen Instituts der Berliner Universität war er führend in der Forschung auf den Gebieten der Zahnerhaltung, Prothetik und Chirurgie.
1884 Der Wasserbauingenieur Gotthilf Heinrich Ludwig Hagen stirbt in Berlin. Sein »Handbuch der Wasserbaukunst« war auch für die nachfolgenden Generationen von großer Bedeutung.
1886 Ein neues städtisches Schulgebäude wird in der Bergmannstraße am Marheinekeplatz (Kreuzberg) feierlich eingeweiht.
1888 Der Tiermediziner und seit Februar 1859 Direktor des Zoologischen Gartens in Frankfurt am Main, Maximilian Schmidt, stirbt in Berlin.
1893 Der Beamtenverein der »Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft« (AEG) und der »Berliner Elektricitäts-Werke« (BEW) wird mit Unterstützung der Direktion gegründet.
1899 Adolf Leschnitzer wird in Posen (Poznan, Polen) geboren. Als Honorarprofessor für die Geschichte des deutschen Judentums forschte und lehrte er ab 1957 an der Freien Universität Berlin.
1909 W. May hält in der »Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften und Medizin« den Festvortrag zur Feier des 100. Geburtstages von Charles Darwin.
1912 Die Operette »Der liebe Augustin« von Leo Fall erlebt im Neuen Theater am Schiffbauerdamm 5 ihre Uraufführung.
1912 Ab 24.00 Uhr beginnt im Berliner Sportpalast (Schöneberg) das 4. Berliner Sechstagerennen. Am Start waren 15 Paare. Die Zuschauerresonanz ging gegenüber der Premiere vor einem Jahr merklich zurück.
1913 Der Gärtner und Baumschulenbesitzer Franz Späth, von 1863 bis 1912 Inhaber des Späth'schen Gartenbaubetriebes und Gründer des Arboretums, stirbt in Berlin. Er wurde auf dem Alten-Luisenstadt-Kirchhof, Südstern 8-12, beigesetzt.
1916 In der Sitzung der Preußischen Akademie der Wissenschaften überreicht Albert Einstein die Abhandlung »Eine neue formale Deutung der Maxwellschen Feldgleichungen in der Elektrodynamik«.
1919 Der Berliner akademische Verein »Hütte« eröffnet das erste Nachkriegssemester mit einer »Antrittskneipe«, zu der auch wieder eine zünftige »Biermimik« aufgeführt wurde.
1922 In der Sitzung der physikalisch-mathematischen Klasse der Preußischen Akademie der Wissenschaften spricht Max Planck über die »Entropie fester Körper bei tiefen Temperaturen«.
1927 Friedrich Karl Flick wird in Berlin geboren. Er war der Sohn des Großindustriellen Friedrich Flick, der 1972 starb. Friedrich Karl Flick verkaufte das Eisen- und Stahlunternehmen (Jahresumsatz 1984: 24,8 Milliarden Mark) 1985 an die Deutsche Bank.
1933 Bernhard Rust wird zum kommissarischen preußischen Kultusminister ernannt. In der bildenden Kunst müsse »gegen die Liebermänner«, in der Architektur »gegen die Laubhütten-Baumeister«, im Theater »gegen das Ausländertum« Front gemacht werden, hieß es.
1933 In den Sälen im Friedrichshain, in der Hasenheide, im Moabiter Gesellschaftshaus und im Charlottenburger Eden-Palast finden Massenkundgebungen der KPD statt. Zu Beginn des Jahres 1933 hatte die KPD in Berlin 30 700 Mitglieder.
1933 Die »Deutschen Christen«, eine 1932 gegründete, dem Nationalsozialismus nahestehende Glaubensbewegung, und Nationalsozialisten feiern in der Marienkirche (Mitte) anläßlich der Machtergreifung Adolf Hitlers am 30. Januar einen Dankgottesdienst.
1934 Mit einer dreimotorigen Ju 52, einer Heinkel- und einer Dornier-Maschine nimmt die Deutsche Lufthansa den Flugpostdienst von Berlin nach Südamerika auf (über Stuttgart - Bathurst - Natal).
1935 In den Morgenstunden geht über Berlin ein schweres Wintergewitter nieder. Bei Windstärke 12 sowie Regen- und Hagelschauern gingen Dachziegel und Fensterscheiben zu Bruch, stürzten Schornsteine und Bäume um. Menschen wurden nicht verletzt.
1936 Manfred Klieme wird in Berlin geboren. Der Radsportler des SC Dynamo Berlin gewann bei den XVII. Olympischen Spielen in Rom 1960 die Silbermedaille im 4000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen.
1936 Die Berliner Stadtverwaltung lädt in den Börsensaal des Städtischen Schlachthofs (Prenzlauer Berg) zu einem Gefrierfleischessen ein. Mit dieser Aktion sollten Vorurteile gegenüber gefrostetem Fleisch abgebaut werden.
1937 Der Ingenieur Wilhelm Ohnesorge wird Reichspostminister.
1937 Die »Deutsch-Evangelische Korrespondenz«, Berlin, schreibt unter dem Titel »Dank dem Führer« u.a.: »Was am 30. Januar das deutsche Volk bewegt hat, war das mit freudiger Begeisterung verbundene Gefühl des Dankes.
1945 Die Emmauskirche am Lausitzer Platz (Kreuzberg) brennt nach einem Luftangriff aus. Der 74 Meter hohe Turm mit dem Mosaik Jesu blieb jedoch erhalten.
1945 Bei dem bisher schwersten Luftangriff der US Air Force auf Berliner Wohnviertel werden allein in Prenzlauer Berg 40 Gebäude völlig, 21 mittel und 15 leicht beschädigt. 25 Menschen fanden den Tod, 57 wurden vermißt und 35 leicht verletzt.
1945 Der Pädagoge Friedrich Feld, Professor an der Wirtschaftsschule Berlin, kommt bei einem Fliegerangriff auf die Hochschule ums Leben.
1945 939 US-Air-Force-Bomber töten bei dem verheerendsten Luftangriff mehr als 2 500 Menschen und zerstören viele historische Gebäude in dichtbesiedelten Bezirken, besonders im historischen Stadtkern (Mitte) sowie in Kreuzberg, Friedrichshain und Wedding.
1947 In Berlin beginnt ein erster internationaler agrarwissenschaftlicher Kongreß, veranstaltet von der Deutschen Verwaltung für Landwirtschaft und Forsten der Sowjetischen Besatzungszone.
1951 In den Messehallen am Funkturm (Charlottenburg) wird die erste Grüne Woche Berlin 1951 eröffnet. Bis zum 11. Februar besuchten rund 310 000 Menschen die Ausstellung, davon rund die Hälfte aus Ost- Berlin und der DDR.
1952 Mit der Grundsteinlegung am Block E-Süd erfolgt der Auftakt für die gesamte Bebauung der Stalinallee (ab 13. November 1961 Karl-Marx-Allee, Friedrichshain) zwischen Strausberger Platz und Frankfurter Tor.
1958 Der Allgemeine Studentenausschuß der Freien Universität Berlin (AStA) veranstaltet ein »politisches Forum« zum Thema »Probleme der Europäischen Sicherheit«, auf dem auch über eine atomwaffenfreie Zone in Mitteleuropa diskutiert wurde.
1962 René Schöfisch wird in Berlin geboren. Der Eisschnelläufer des TSC Berlin gewann bei den Olympischen Winterspielen in Sarajewo 1984 die Bronzemedaillen über 5 000 m und über 10 000 m.
1963 3,12 Millionen Mark hat der strenge Winter bisher die Westberliner Stadtreinigung gekostet. Normalerweise beträgt der Etat 350 000 Mark.
1967 Der Neubau des Instituts für Kristallographie und Mineralogie wird vom Senat an die Freie Universität Berlin übergeben.
1972 An der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin werden neue Forschungseinrichtungen zur Intensivierung der Grundlagenforschung gegründet (Zentralinstitute für Molekularbiologie, Krebsforschung, Herz- und Kreislaufregulierungsforschung).
1974 Am Berliner Funkturm (Charlottenburg) schließt die 25. Grüne Woche nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Pforten. In den 23 Hallen wurden insgesamt 497 700 Besucher gezählt.
1976 Die SED-Führung faßt einen Beschluß über die Entwicklung der Hauptstadt der DDR bis 1990. Darin wurde u.a. festgelegt, daß in diesem Zeitraum in Ost-Berlin 200 000 bis 230 000 Wohnungen neu zu bauen und rund 100 000 zu modernisieren sind.
1984 Im Chorumgang der Spandauer Nikolaikirche wird eine Gedenktafel für den am 29. September 1944 in Plötzensee hingericheten Friedrich Wilhelm Graf zu Lynar enthüllt. Graf zu Lynar war Adjutant bei Feldmarschall Erwin von Witzleben.
1984 Erstmals kann die Öffentlichkeit wieder zwei rekonstruierte Räume im Obergeschoß des Neuen Flügels im Schloß Charlottenburg besichtigen: die »Gris de lin-Kammer« sowie die Schreibkammer der sogenannten Zweiten Wohnung Friedrichs des Großen.
1985 Der neue Exarch des Moskauer Patriarchats für Berlin und Mitteleuropa, der 58jährige Erzbischof Feodosij, tritt mit einem Gottesdienst in der russisch-orthodoxen Auferstehungskirche am Hohenzollerndamm sein Amt an.
1986 Im Hinspiel der dritten Runde des Eishockey-Europapokals schlägt SB Rosenheim in der mit 3 000 Zuschauern ausverkauften Halle des Ostberliner Sportforums Weißensee den DDR-Meister SC Dynamo Berlin mit 3:1.
1991 Monique Garbrecht und Uwe-Jens Mey (beide Berlin) gewinnen in der Eisschnellaufhalle im Sportforum Hohenschönhausen die Deutschen Sprintmeisterschaften im Eisschnellauf.
1992 Auf dem Flughafen Schönefeld wird die erneuerte Hauptstart- und Hauptlandebahn in Betrieb genommen.
1996 Eine 60 m lange Behelfsbrücke, die die Tunnel-Baustelle am Potsdamer Platz überbrückt und so wieder eine direkte Verbindung zwischen Potsdamer Straße (Tiergarten) und Leipziger Straße (Mitte) herstellt, wird nach rund sechs Wochen Bauzeit eröffnet.
1996 Beim traditionellen Kiez-Spaziergang, zu dem der Bezirksbürgermeister von Pankow, Jörg Richter (SPD), eingeladen hatte, wird diesmal das rund 2 000 mư große Werkstättengelände der Volksbühne (Mitte) in Augenschein genommen.
1996 Über 1 000 Menschen protestieren gegen die neuen Gebühren der Telekom. Mit Transparenten zogen die Demonstranten vom Brandenburger Tor zum Großen Stern (Tiergarten).
1996 222 Schüler nehmen am Berliner Landeswettbewerb zur 35. Mathematikolympiade teil. Die zwölf besten Nachwuchsmathematiker qualifizierten sich für den Endausscheid.
1997 Der Senator für Stadtentwicklung, Peter Strieder (SPD), spricht sich dafür aus, Firmen innerhalb der Stadt mehr Gewerbeflächen zur Verfügung zu stellen. Nach Angaben der Industrie- und Handelskammer wollten etwa 60 % der Betriebe ihren Standort wechseln.
1998 Der Präsident der Freien Universität Berlin, Prof. Johann W. Gerlach, wird bei einem Verkehrsunfall lebensgefährlich verletzt. Gerlach war in den Morgenstunden bei Glatteis mit seinem Pkw in Wilmersdorf gegen einen Laternenpfahl geprallt.
1998 Der Jugendhilfeausschuß von Prenzlauer Berg weist Vorwürfe des Bundes der Antifaschisten zurück, vom Jugendclub »Baracke« an der Fröbelstraße gingen Neonazi-Aktivitäten aus.
1999 Der Regisseur Tom Tykwer erhält aus den Händen des Lubitsch- Preisträgers von 1993, Harald Juhnke, den Ernst-Lubitsch-Preis für die komödiantische Könnerschaft in seinem Film »Lola rennt«. Der Film war mit zwei Millionen Besuchern Erfolgsfilm von 1998.
1999 Bundespräsident Roman Herzog wird zum Ehrenbürger der Stadt Berlin ernannt. Bei einem Festakt im Roten Rathaus (Mitte) wurde auf Herzogs besondere Verdienste als Förderer der Stadt und als Vorhut für den Hauptstadtumzug verwiesen.
2000 Der Leiter der Geschäftssparte BMW Motorrad, Marco von Maltzan, kündigt an, daß in den kommenden zwei Jahren 100 Millionen Mark in den Ausbau des Berliner Motorradwerkes in Spandau investiert werden.
2001 Im tschechischen Tabor gewinnt die 26jährige Hanka Kupfernagel aus Berlin auf dem 2,85 Kilometer Rundkurs, nach 28:29 Minuten, in einem Start-Ziel-Sieg den Weltmeistertitel 2001 im Rad-Cross.

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