1800 |
In der Kochstraße (Kreuzberg) und Sophienkirch-Gasse (Mitte) werden,
angeregt und finanziert durch den Stadtrat Dracke und den Pionier-Kapitän
Buddée, je eine Suppenküche eröffnet, wo täglich
160 Arme während der Wintermonate unentgeltlich essen können.
|
1809 |
Christoph Wilhelm Hufeland, der als Leibarzt die königliche Familie nach
Ostpreußen begleitet hatte, kommt gemeinsam mit dem Hof nach Berlin
zurück.
|
1809 |
König Friedrich Wilhelm III., Königin Luise und der königliche
Hof werden bei ihrer Rückkehr aus Königsberg, wohin sie 1806 vor
Ausbruch des Vierten Koalitionskrieges geflohen waren, in Berlin feierlich
empfangen.
|
1810 |
Die sterblichen Überreste der Königin Luise, die am 27. Juli von
Hohenzieritz nach Berlin gebracht worden waren, werden vom Dom in Berlin in das
für sie errichtete Mausoleum im Schloßpark Charlottenburg umgebettet.
|
1810 |
Karl Richard Lepsius wird in Naumburg an der Saale geboren. Der Professor
für Archäologie war ab 1865 Direktor des Ägyptischen Museums
und ab 1851 Mitglied der 1809 gegründeten »Gesetzlosen
Gesellschaft zu Berlin«.
|
1832 |
Hermann Ringleb wird in Berlin geboren. Ringleb besuchte von 1852 bis
1856 die Königliche Gärtnerlehranstalt und war danach als
Landschaftsgärtner tätig.
|
1840 |
Emil Lampe wird in Gollwitz bei Brandenburg/Havel geboren. Lampe war
zunächst Lehrer am Luisenstädtischen Gymnasium und an der dortigen
Gewerbeschule. 1889 wurde er als Professor der Mathematik an die Technische
Hochschule in Charlottenburg berufen.
|
1841 |
Die »Evangelische Pastoral-Hülfsgesellschaft« Berlins
erläßt ihre Statuten zur Einzelfallhilfe für in Not geratene
Amtsbrüder mittels Beiträgen und Geschenken.
|
1849 |
Der Minister für geistliche Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten
verfügt, daß für die Charité (Mitte) »von nun an eine
Direktion aus einem Arzt und einem Verwaltungsbeamten gebildet werden
soll«. Die selbständige Verwaltung begann am 30. März 1850.
|
1877 |
Das Ostend-Theater in der Großen Frankfurter Straße
132 (Frankfurter Allee), geleitet von den Direktoren Hermann Grünfeld
und Arnold Lüders, wird mit musikalischen und szenischen Darbietungen -
zunächst für geladene Gäste - eröffnet.
|
1886 |
Viele Berliner bringen, einem alten Brauch folgend, geschmückte
Christbäume auf die Gräber der Kinder.
|
1888 |
Das Berliner Dampfstraßenbahn Consortium eröffnet die Strecke
Nollendorfplatz - Schöneberg - Friedenau - Steglitz.
|
1899 |
Oberbürgermeister Martin Kirschner, der bereits im Juni des Vorjahres in
das höchste Stadtamt gewählt worden war, erhält von Kaiser
Wilhelm II. die mündliche Bestätigung für diese Funktion.
|
1899 |
Das Denkmal des Kurfürsten Georg Wilhelm mit den Darstellungen von Konrad
von Burgsdorff und Graf Adam von Schwarzenberg, geschaffen von Kuno von
Uechtritz, wird in der Siegesallee (Tiergarten) enthüllt.
|
1900 |
Der Stadtschulrat Heinrich Walter Bertram wird zum Ehrenbürger der Stadt
ernannt.
|
1908 |
Im Berliner Reichstag werden die drei Bilder des Münchener Malers Angelo
Jank wegen »ästhetischer und künstlerischer Bedenken« wieder
entfernt. In Frankreich hatte ein Bild Anstoß erregt, das Kaiser Wilhelm
I. auf dem Schlachtfeld von Sedan zeigte.
|
1911 |
Zwischen der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und dem Verein Chemische Reichsanstalt
wird ein Vertrag über die Errichtung eines Kaiser-Wilhelm-Institutes
für Chemie zunächst auf die Dauer von 50 Jahren geschlossen.
|
1911 |
Ermanno Wolf-Ferraris Oper »Der Schmuck der Madonna« wird in Berlin
uraufgeführt.
|
1912 |
Die berühmte russische Tänzerin Anna Pawlowa gibt zu Beginn ihres
Gastspiels im Neuen Königlichen Opernhaus (Krolloper) am Königsplatz
(Platz der Republik, Tiergarten) eine Vorstellung vor geladenen Gästen.
|
1912 |
In der Regie von Max Reinhardt hat im Deutschen Theater, Schumannstraße
(Mitte), Maurice Maeterlincks Stück »Der blaue Vogel« Premiere.
|
1913 |
In der Berliner Zeitschrift »Illustrierter Sport« erscheint ein
Leitartikel, der am 30. Dezember fortgesetzt wird, in dem die Bedingungen
für Breiten- und Spitzensport in den USA und im Deutschen Reich verglichen
werden.
|
1917 |
Das von Max Reinhardt inszenierte Stück »Der Bettler« von
Reinhard Sorge wird im Deutschen Theater in der Schumannstraße (Mitte)
aufgeführt.
|
1918 |
Zwischen Matrosen der Volksmarinedivision und Soldaten der Reichswehr kommt es
in Berlin-Mitte zu bewaffneten Auseinandersetzungen.
|
1919 |
In der Zeitung »Cöpenicker Dampfboot« erscheinen Artikel, die
sich entschieden gegen die Eingemeindung Köpenicks in die vorgesehene neue
große Stadtgemeinde Berlin aussprechen.
|
1921 |
Das ungenügende Angebot an Weihnachtsbäumen nutzen Spekulanten zu
Preissteigerungen auf das Fünf- bis Achtfache aus.
|
1924 |
Der Film »Der letzte Mann« wird im Ufa-Palast am Zoo
uraufgeführt.
|
1926 |
Heinz Graffunder wird in Berlin geboren. Er erlernte den Maurerberuf, besuchte
von 1949 bis 1952 die Vereinigte Ingenieurschule in Berlin-
Neukölln, war von 1952 bis 1967 Architekt von Wohnungsbauten und
1973 Chefarchitekt des Palastes der Republik.
|
1927 |
Der Magistrat veranlaßt, für bedürftige alte Bürger eine
Weihnachtsfeier mit Essen im Festsaal des Roten Rathauses (Mitte)
durchzuführen.
|
1927 |
Zusätzlich zur Stammbelegschaft der Stadtreinigung werden
4 000 weitere Personen zur Beseitigung von Schnee, Eis, Matsch und
Schmutz herangezogen.
|
1930 |
Der angesetzte Prozeß, den Brecht gegen die Nero-Filmgesellschaft in der
Berufungsinstanz angestrengt hatte, fällt aus. Es war zu einer Einigung
gekommen (Honorar und Filmfreigabe). Brecht wollte die Verfilmung der
Dreigroschenoper verbieten lassen.
|
1931 |
Die »Truppe 1931«, eine Theatergruppe unter Leitung von Gustav von
Wangenheim, bringt mit dem Stück »Die Mausefalle« ihre erste
Inszenierung im Kleinen Theater Unter den Linden (Mitte) heraus.
|
1933 |
Die Stadt Berlin erhält als weihnachtliche Sonderspende für
Kleinrentner 2 800 000 Reichsmark. Die Bezirksämter wurden
angewiesen, den 18 000 Kleinrentnern jeweils zehn, den Ehefrauen
fünf und den Kindern unter 16 Jahren drei Mark auszuzahlen.
|
1933 |
Die Operette »Clivia« von Nico Dostal wird im Theater am
Nollendorfplatz (Schöneberg) uraufgeführt.
|
1934 |
Das Defizit der Stadt Berlin ist von 90 Millionen Reichsmark auf
50 Millionen Mark gesunken, teilt Staatskommissar Dr. Julius Lippert vor
der Presse mit. In zwei Jahren sollte die Schuldenlast der Stadt völlig
getilgt sein.
|
1935 |
Die Berliner Bühnen warten einen Tag vor Heiligabend mit sieben Premieren
auf. In der Komischen Oper (Mitte) ging Christian Eckelmanns
zeitgemäßes Stück »Die Weltmeisterin« zum erstenmal
über die Bühne.
|
1935 |
Der neue zur Hälfte fertiggestellte Hochbahnhof Möckernbrücke
wird in Betrieb genommen. Nach Fertigstellung im Juni 1936 hatte er eine
Länge von 110 m.
|
1935 |
Im Gloria-Palast (Charlottenburg) hat der Ufa-Spielfilm »Schwarze
Rosen« mit Lilian Harvey, Willy Fritsch und Willy Birgel Uraufführung.
|
1935 |
Der beim Brand auf der Berliner Funkausstellung zerstörte Fernsehsender
»Paul Nipkow« wird wieder in Betrieb genommen. Im Fernsehlaboratorium
des Reichspostzentralamtes in der Rognitzstraße wurde die erste Sendung
öffentlich vorgeführt.
|
1940 |
Der Architekt Otto Rudolf Salvisberg stirbt. Er hatte sich in Berlin durch den
Bau des ersten Sichtbeton-Geschäftshauses (Lindenhaus«, Kreuzberg)
einen Namen gemacht. Viel Beachtung fand sein Entwurf für den Cecilienplatz
in der Gartenstadt Frohnau.
|
1945 |
In Berlin trifft der erste Kriegsgefangenentransport aus der Sowjetunion ein.
|
1947 |
Im ehemaligen Lichtspielhaus Lichtburg am Bahnhof Gesundbrunnen (Wedding) wird
das Corso-Theater mit der Operette »Chanel Nr. 5« eröffnet.
Intendant des Theaters war Werner Fuetterer.
|
1947 |
Die neue Komische Oper wird im Gebäude des früheren Metropol-Theaters
(Behrenstraße, Mitte) mit der von Walter Felsenstein inszenierten Operette
»Die Fledermaus« von Johann Strauß eröffnet.
|
1952 |
Der Vertrag mit dem Intendanten der Berliner Städtischen Bühnen,
Boleslaw Barlog, wird von der Senatsverwaltung für Volksbildung
verlängert, nachdem dieser seine Absicht, die Leitung des Schiller-Theaters
(Charlottenburg) abzugeben, aufgegeben hatte.
|
1954 |
In der Nacht vom 22. zum 23. Dezember tobt ein schwerer Sturm, zeitweilig
Windstärke 10, über Berlin. Mehrere Ruinen stürzten ein und
Dächer wurden beschädigt.
|
1954 |
Im Zoologischen Garten zu Berlin wird das Elefantenhaus als erster Großbau
nach dem Zweiten Weltkrieg in Betrieb genommen. Die Kosten betrugen
840 000 DM.
|
1962 |
Der Regierende Bürgermeister Willy Brandt und der scheidende USA-
Stadtkommandant Albert Watson fliegen mit dem Hubschrauber zu einem
»Weihnachtsbesuch« in die zum Westberliner Bezirk Zehlendorf
gehörende Exklave Steinstücken.
|
1963 |
Das Prinzessinnenpalais Unter den Linden (Mitte) mit dem dort untergebrachten
Operncafé wird nach umfangreichen Wiederherstellungsarbeiten der
Öffentlichkeit übergeben.
|
1972 |
Erstmals seit 1965 können Westberliner das Weihnachtsfest wieder bei
Verwandten und Freunden in Ost-Berlin und der DDR feiern.
|
1983 |
Zwei DDR-Grenzsoldaten durchschwimmen bei Dreilinden den Teltowkanal und
erreichen unbemerkt West-Berlin.
|
1988 |
Die Industriebahn-Gesellschaft Berlin mbH (IGB) wird zur Koordinierung und zum
einheitlichen Betreiben aller Berliner Industriebahnen (bisher 16 Klein-
und Privatbahnen in West-Berlin) gegründet.
|
1995 |
Die Verwaltung des Botanischen Gartens in Dahlem gibt bekannt, daß ab 1.
Januar 1996 die Eintrittspreise erhöht werden. Der Preis für eine
Tageskarte stieg von 4,00 Mark auf 4,40 Mark, für eine
Jahreskarte von 50 Mark auf 60 Mark.
|
1996 |
Das Berliner Landgericht lockert für den ehemaligen DDR-Staats- und
Parteichef Egon Krenz die Auflagen während des Prozesses wegen der Toten an
der Mauer. Krenz durfte sich fortan außer in Berlin und Brandenburg auch
in Mecklenburg-Vorpommern aufhalten.
|
1996 |
Der amerikanische Konzern UCAR International unterschreibt einen Kauf-,
Übereignungs- und Mietvertrag, mit dem er den Produktionsbereich
»Großkohle« des ehemaligen VEB Elektrokohle Lichtenberg
übernimmt.
|
1997 |
Wegen mehrfacher Steuerhinterziehung in Millionenhöhe und
Urkundenfälschung muß sich ein 29jähriger Berliner vor Gericht
verantworten. Gemeinsam mit einem Komplizen hatte er zwischen 1994 und
1995 knapp drei Millionen Mark Steuern hinterzogen.
|
1998 |
Der Berliner Reiseveranstalter Fax & Fly gibt bekannt, daß
850 Berliner vom Konkurs der spanischen Fluggesellschaft »Canarias
Regional Airlines« betroffen sind. Statt Teneriffa wurde den Urlaubern ein
Weihnachtsurlaub in der Türkei angeboten.
|
1998 |
Der Berliner Einzelhandelsverband äußert sich zufrieden über das
diesjährige Weihnachtsgeschäft. Verkaufsschlager waren Mobiltelefon-
Handys. Auch Familien, bei denen ein Partner zu Hause war, wünschten das
zweite Handy.
|