1806 |
Die vom Brandenburger Tor herabgenommene und zerlegte Quadriga von Schadow wird,
in zwölf Kisten verpackt, auf dem Wasserweg nach Paris transportiert,
ebenso wie 96 Kisten mit Gemälden, antiken Bildwerken und Büsten
aus den preußischen Schlössern.
|
1813 |
Der Apotheker Hausmann gibt bekannt, daß er die in der großen
Friedrichstraße 173 (Mitte) gelegene Schweizer Apotheke an den
Administrator der Roseschen Apotheke, Johann Daniel Riedel, verkauft hat und
derselbe diese zum 1. Januar 1814 übernimmt.
|
1818 |
Der Erwerbungsfonds für die Königliche Bibliothek in Berlin wird von
3 500 auf 4 000 Taler erhöht.
|
1821 |
Eine Allerhöchste Kabinettsorder löst den Regierungsbezirk Berlin auf
und schlägt ihn zum 1. Januar 1822 dem Regierungsbezirk Potsdam zu.
Die Stadt Berlin wurde unmittelbar dem Innenministerium unterstellt.
|
1822 |
Emil Bouché wird in Berlin geboren. Bouché besuchte von 1839 bis
1843 die Königliche Gärtnerlehranstalt und war danach
Handelsgärtner in Charlottenburg.
|
1829 |
In Berlin wird eine Schneehöhe von 80 cm gemessen. Das
langjährige Mittel der maximalen Schneehöhe in der Stadt lag nur bei
40 cm.
|
1851 |
Der Komponist Karl Friedrich Rungenhagen, von 1833 bis 1851 Direktor
der Singakademie, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Kirchhof der
Dorotheenstädtischen und der Friedrichswerderschen Gemeinde,
Chausseestraße 126 (Mitte).
|
1859 |
Das Viktoria-Theater in der Münzstraße (Mitte) wird eröffnet.
|
1859 |
Oskar Beyer wird in Berlin geboren. Hier studierte er von 1879 bis
1883 Mathematik und Naturwissenschaften und bestand im Februar
1886 das Examen für das höhere Lehramt. Im Juni 1891 wurde
er als Oberlehrer am Luisenstädtischen Gymnasium angestellt.
|
1868 |
Die Tempelherrenstraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
|
1876 |
Die neue »Artillerie- und Ingenieurschule« wird gegenüber der
königlichen Baumschule »100 Schritt südöstlich von
Charlottenburg« (Fasanenstraße) eröffnet.
|
1877 |
In der Generalversammlung der Deutschen Chemischen Gesellschaft zu Berlin
spricht August Wilhelm Hofmann Gedächtnisworte für den Chemiker
Alphons Oppenheim.
|
1883 |
Der Berliner Anatom Prof. Karl Bogislaus Reichert stirbt in Berlin. Reichert war
seit 1858 Professor der Anatomie an der Berliner Universität und
Leiter des anatomisch-zoologischen Museums.
|
1886 |
Auf fast allen Berliner Bahnhöfen kommt es zu Zugverspätungen. Teils
war der starke Schneefall Ursache der Verspätungen, noch mehr aber
verzögerte der große Postverkehr vor den Feiertagen den Verkehr.
|
1886 |
Der Berliner Hartwig Bernhöft erhält ein Patent für einen
»Beinkleidauszieher für beleibte Herren«.
|
1889 |
Der Techniker Carl Lorenz stirbt in Berlin. Lorenz war der Gründer der
Firma »Telegraphenbauanstalt, Fabrik für elektrisches Licht,
elektrische Eisenbahnen, Kunst und Industrie«, später C. Lorenz AG.
|
1895 |
Mit 72 Einwohnern je Grundstück ist Berlin das dichtbesiedeltste
Wohnzentrum der Welt. Nach einer amtlichen Volkszählung lebten
1 666 304 Einwohner in den Verwaltungsgrenzen der Stadt.
|
1901 |
Das Institut für Meereskunde erhält die Anweisung zur Schaffung einer
Reichsmarinesammlung. Teile der Marinesammlungen aus Hamburg und Kiel wurden
nach Berlin gebracht.
|
1904 |
Die Gesellschaft Urania erwirbt das Grundstück Taubenstraße
48/49 (Mitte).
|
1918 |
Karl Liebknecht spricht auf der Trauerkundgebung in der Siegesallee (Tiergarten)
für die Opfer des konterrevolutionären Putsches. Am 6. Dezember
1918 hatten Gardefüsiliere mit Maschinengewehren auf einen
Demonstrationszug geschossen.
|
1920 |
An der Berliner Universität werden die Wahlen zum Studentenparlament
abgeschlossen. Als stärkste Partei wurde mit 28 von 100 Sitzen
die Deutsche Finkenschaft gewählt. Sie trat zusammen mit dem Waffenring,
der deutschen Gruppe und den Katholiken auf.
|
1923 |
Zwischen der Stadt Berlin und der »Berliner Städtische
Elektrizitätswerke Aktien-Gesellschaft« (Bewag) wird ein Pachtvertrag
abgeschlossen, der ab 1. Januar 1924 für 50 Jahre gilt.
|
1928 |
Ein Feuer, das in der vorangegangenen Nacht ausgebrochen war, vernichtet auf dem
Gelände des Seebades Friedrichshagen einen beträchtlichen Teil der
hölzernen Badekabinen des Männerbades.
|
1930 |
Die U-Bahn-Strecken »Friedrichsfelde - Alexanderplatz (Mitte)« und
»Bergstraße (Karl-Marx-Straße, Neukölln) -
Grenzallee« werden fertiggestellt. Das waren die letzten Strecken der
Berliner U-Bahn, die vor dem Zweiten Weltkrieg fertiggestellt wurden.
|
1930 |
Vor dem Schöffengericht Berlin-Mitte haben sich Goebbels und Hugenberg
wegen Beleidigung zu verantworten. Unter Bezugnahme auf ihre Immunität als
Reichstagsabgeordnete erschienen beide nicht, so daß der Prozeß
vertagt werden mußte.
|
1931 |
Der Generalarzt Fritz Timann, Sanitätsinspekteur und von 1915 bis
1931 dreizehnter »Zwingherr« der »Gesetzlosen Gesellschaft
zu Berlin«, der er seit 1909 angehörte, stirbt in Berlin.
|
1933 |
Die Winter-Sonnenwendfeier der Berliner Studenten, die an diesem Tage auf dem
Wittenbergplatz stattfinden sollte, wird abgesagt. Sie wurde kurzfristig ohne
genaue Ortsangabe nach außerhalb von Berlin verlegt.
|
1933 |
In einer Denkschrift äußert der Physiker Johannes Stark, neu
ernannter Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt, seine
Vorstellungen zum Neubau der Anstalt.
|
1933 |
Die oberste SA-Führung erläßt für die Silvesternacht ein
allgemeines Uniformverbot für ihre Mitglieder. Ausgenommen waren Wachen und
zum Dienst eingeteilte Personen.
|
1934 |
4 000 Erwerbslose und Minderbemittelte nehmen an einem Weihnachtsessen
der Reichsbehörde für Erwerbslose im Konzerthaus Clou in der
Mauerstraße 25 (Mitte) teil. Der Reichs-Seefisch-Ausschuß hatte
240 Zentner Seefische für das Essen gesponsert.
|
1934 |
Der Ratskeller im Roten Rathaus (Mitte) wird nach sechsmonatigen Umbau- und
Renovierungsarbeiten wiedereröffnet. 200 Handwerker hatten das
Gewölbe mit einer Wein- und Bierabteilung, einem Schnellimbiß und
einer Ratskonditorei ausgestattet.
|
1934 |
Die Berliner Feuerwehr beginnt, zunächst 20 neuartige Feuermelder im
Stadtgebiet anzulegen. Damit die Sicht des roten Blinklichtes nicht durch
Fahrzeuge versperrt wird, wurden sie fast 1 m höher angebaut als die
alten Feuermelder.
|
1935 |
Der Schriftsteller und Publizist Kurt Tucholsky stirbt (Freitod) in Hindas bei
Göteborg (Schweden). Tucholsky war ab 1913 Mitarbeiter an Jacobsohns
»Schaubühne« (ab 1918 »Weltbühne«), deren
Korrespondent in Paris und deren Herausgeber (1926/27).
|
1945 |
Die »Preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin« wird in
»Akademie der Wissenschaften zu Berlin« umbenannt.
|
1946 |
Die Berliner Philharmoniker spielen unter dem rumänischen Dirigenten Sergiu
Celibidache die Siebente Symphonie von Dmitri D. Schostakowitsch erstmals vor
deutschem Publikum.
|
1948 |
Sowjetische Truppen besetzen das mit Beschluß vom 11. Oktober
1945 vorrübergehend zum Französischen Sektor gehörende Dorf
Stolpe. Als Termin für die Rückgabe an die sowjetische Besatzungsmacht
war erst der 3. Januar 1949 vorgesehen.
|
1948 |
Die Alliierte Kommandantur für Berlin, deren Tätigkeit durch das
Ausscheiden der sowjetischen Vertreter eingestellt worden war, nimmt ihre
Tätigkeit wieder auf. Vertreten waren jedoch nur die drei westlichen
Besatzungsmächte.
|
1949 |
Die Frankfurter Allee erhält den Namen Stalinallee.
|
1949 |
Oberbürgermeister Ernst Reuter beschwört anläßlich der
Sonnenwendfeier der Falken in der Freilichtbühne Rehberge (Wedding) in
seiner »Großen Feuerrede«, angesichts der Spaltung Berlins und
der überstandenen Blockade, den Wert der Freiheit.
|
1950 |
Der katholische Berliner Bischof Konrad Graf von Preysing-Lichtenegg-Moos stirbt
an einem Herzinfarkt. Beigesetzt wurde er zunächst auf dem Friedhof St.
Hedwig. 1968 wurden seine sterblichen Überreste in die Krypta der St.-
Hedwigs-Kathedrale übergeführt.
|
1952 |
Der Ostberliner Oberbürgermeister Friedrich Ebert übergibt
1 148 Anrechtsscheine für Neubauwohnungen in der Stalinallee
(Karl-Marx-Allee).
|
1952 |
Das DDR-Fernsehen nimmt seine öffentliche Programmtätigkeit in
Adlershof auf. Es begannen tägliche Versuchssendungen.
|
1953 |
Das Fernsehzentrum in Berlin-Adlershof beginnt mit der Ausstrahlung eines
Versuchsprogramms. Zu Beginn der Versuchssendungen gab es in der DDR
75 Fernsehgeräte. Als erster Fernsehsprecher fungierte der
Schauspieler Herbert Köfer.
|
1954 |
Die im Krieg zerstörte Jannowitzbrücke (Mitte) wird nach ihrem
Wiederaufbau dem Verkehr übergeben. Sie ist 75 m lang und 35 m
breit.
|
1958 |
Der Schriftsteller Lion Feuchtwanger stirbt in Pacific Palisades (Kalifornien,
USA). Der Verfasser zahlreicher historischer Romane war 1925 nach Berlin
übergesiedelt. Feuchtwanger erhielt 1953 den Nationalpreis I. Klasse
für Kunst und Literatur der DDR.
|
1961 |
Der Chemiker Hans Heinrich Franck stirbt in Berlin. Er war als Hochschullehrer
an der Technischen und der Humboldt-Universität tätig.
1950 gründete er das Institut für angewandte Silikatforschung im
Gebäude der ehemaligen Bergakademie (Invalidenstraße).
|
1966 |
In der Pädagogischen Hochschule in Lankwitz protestieren fast tausend
Studenten der Freien Universität Berlin, der Technischen Universität
und der Pädagogischen Hochschule gegen die geplante Erhöhung der
Studiengebühren an den Westberliner Hochschulen.
|
1967 |
In West-Berlin wird mit der letzten Straßenbahn eine Abschiedsfahrt auf
öffentlichen Straßen durchgeführt. Später, ab 16. August
1978, fuhr anstelle der stillgelegten Hochbahn zwischen Nollendorfplatz und
Bülowstraße eine Museums-Straßenbahn.
|
1969 |
Die Schauspielerin Ilse Steppat, Gattin des Filmregisseurs Max Nosseck, stirbt
in Berlin. Sie stand seit 1932 in vielen klassischen Rollen auf der
Bühne und begann nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Film »Ehe im
Schatten« ihre Filmkarriere.
|
1972 |
Bundesminister Egon Bahr und DDR-Staatssekretär Michael Kohl unterzeichnen
in Ost-Berlin den »Vertrag über die Grundlagen der Beziehungen
zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR« (Grundlagenvertrag).
|
1984 |
Das Musical »Peter Pan oder Das Märchen von dem Jungen, der nicht
erwachsen werden wollte« nach dem gleichnamigen Schauspiel von James M.
Barrie erlebt im Theater des Westens (Charlottenburg) seine deutsche
Erstaufführung.
|
1984 |
Gerd Natschinskis Musical »Planet der Verliebten« hat im Metropol-
Theater in der Friedrichstraße (Mitte) Uraufführung.
|
1985 |
Die Oper »Die Sizilianische Vesper« von Giuseppe Verdi hat in der
Staatsoper Unter den Linden (Mitte) in der Regie von Erhard Fischer Premiere.
Hauptdarsteller waren Jürgen Freier und Penka Christowa.
|
1994 |
In der Neuen Nationalgalerie (Tiergarten) wird eine umfangreiche George-Grosz-
Retrospektive mit 553 Werken des 1893 in Berlin geborenen Malers und
Graphikers eröffnet. Die bis zum 17. April 1995 gezeigte Ausstellung
wurde von 210 000 Menschen besucht.
|
1995 |
Die Freie Universität Berlin verleiht erstmals den Margherita-von-Brentano-
Preis. Erste Preisträgerin war Jutta Buchin, Mitarbeiterin in der Freien
Universität Berlin, die den mit 20 000 Mark dotierten Preis
entgegennahm.
|
1995 |
Zum 200. Geburtstag des Historikers Leopold von Ranke legt
Wissenschaftsstaatssekretär Erich Thies auf dem Kirchhof der
Sophiengemeinde (Mitte) einen Kranz nieder.
|
1996 |
Im Foyer des Rathauses Schöneberg wird eine Ausstellung über die
1992 gestorbene Schauspielerin Marlene Dietrich eröffnet. Die in
Schöneberg geborene Diva wäre am 27. Dezember 95 Jahre alt
geworden.
|
1997 |
Die Komische Oper in der Behrenstraße (Mitte) begeht ihren 50. Geburtstag.
Die Laudatio auf das Haus und den Gründer Walter Felsenstein hielt Walter
Jens. Kultursenator Peter Radunski (CDU) sicherte den Erhalt von drei
Opernhäusern in der Hauptstadt zu.
|
1997 |
Mit einer Sternfahrt zum S-Bahnhof Ostkreuz verabschieden sich die S-Bahnen der
Baureihe 475 vom öffentlichen Nahverkehr. Hunderte von Liebhabern
gaben den teilweise 70jährigen Stadtbahnen in den Farben Mostrich und Rot
letztes Geleit.
|
1998 |
Der Vorsitzende der PDS-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung
Weißensee, Martin Dressel, tritt aus der Fraktion aus. Dressel, der den
Bau der Mauer verteidigt hatte, war in seiner eigenen Partei in die Kritik
geraten.
|
1998 |
Bundesbauminister Franz Müntefering kündigt in Berlin an, daß
der Bundeskanzler nicht mit 70, sondern mit 200 Beamten in das
provisorische Kanzleramt am Schloßplatz (Mitte) einziehen wird. Das neue
Kanzleramt sollte im Oktober 2000 bezugsfertig sein.
|
1998 |
Eine anonyme Bombendrohung legt für 30 Minuten den Bahnhof Lichtenberg
lahm. Nach der Evakuierung wurde auf dem gesamten Bahnhofsgelände
vergeblich nach den angekündigten Sprengsätzen gesucht. Die Polizei
sah keinen Zusammenhang mit den Bahnerpressungen.
|
1999 |
Am Kreuzbergdenkmal im Viktoriapark wird das Baugerüst entfernt, nachdem am
16. Dezember die zwölf restaurierten gußeisernen geflügelten
Genien (Schutzgeister) in das Denkmal eingebaut worden waren. Die Sanierung des
Denkmals sollte 2000 beendet sein.
|