Berlin am 18. Dezember
   
1521 Kurfürst Joachim I. Nestor bestätigt die Bürgermeister, Kämmerer und Ratsherren von Berlin und Cölln.
1629 Ezechiel Spanheim wird in Genf geboren. Der Theologe, Gelehrte und Diplomat trat mit 50 Jahren in brandenburgische Dienste und war in verschiedenen Ländern als Gesandter tätig.
1639 Gottfried Kirch wird in Guben (Lausitz) geboren. Er wurde im Juli 1700 als erster Astronom an die Sternwarte der Berliner Societät der Wissenschaften berufen.
1703 Der um 1678 in Minden geborene Rechtsgelehrte Wilhelm Heinrich Culemann wird zum Protonotar beim Oberappellationsgericht in Berlin ernannt.
1705 König Friedrich I. erläßt ein »Edict, wegen des starcken Fahrens auf denen Strassen in den Residentzien, Schlittenfahrt, und abends nicht ohne Laternen zu fahren, auch wie die Reit-Pferde auf den Strassen zu führen«.
1839 In der Sebastianstraße 16 (Mitte) werden der Betsaal des Missionshauses der »Gesellschaft zur Beförderung der Missionen unter den Heiden« feierlich seiner Bestimmung übergeben und die von Missionsfreunden gestiftete Orgel eingeweiht.
1844 Die Stadt Berlin erhält die Genehmigung von König Friedrich Wilhelm IV., 5 000 Taler aus der Hinterlassenschaft des verstorbenen Stadtältesten Johann Friedrich Beck zu wohltätigen Zwecken im Neuen Hospital zu verwenden.
1866 In einer öffentlichen Versammlung des Komitees zur Gründung eines Kunst- und Gewerbemuseums in Berlin wird über Zweck und Ziel der zukünftigen Institution beraten.
1886 Der Neubau des Museums für Völkerkunde, Prinz-Albrecht-Straße (Niederkirchnerstraße)/Ecke Königgrätzer Straße (Stresemannstraße) wird vom Kultusminister Gustav von Gossler im Beisein des Kronprinzenpaares eröffnet.
1886 Kaiser Wilhelm I., als Theaternarr bekannt, wohnt an diesem Tag der Vorstellung im Opernhaus Unter den Linden und danach noch der im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt (Mitte) bei.
1892 Albin Köbis wird in Pankow geboren. Der gelernte Kupferschmied war maßgeblich an der Vorbereitung des Matrosenaufstandes der kaiserlichen Flotte beteiligt. Er wurde am 5. September 1917 hingerichtet.
1898 Die Berliner Burschenschaft »Arminia« konstituiert sich unter dem Namen »Palatio-Teutonia« mit den Farben Rot-Weiß-Schwarz neu. Die Mützen blieben rot mit »schwarzem Vorstoß«.
1899 Der fahrplanmäßige Betrieb auf der Straßenbahnlinie Schlesischer Bahnhof - Stralau - Treptow durch den eingleisigen Spreetunnel wird aufgenommen. Die 454 m lange Verbindung zwischen der Halbinsel Stralau und Treptow bestand bis zum 15. Februar 1932.
1899 Die Operette »Im Reiche des Indra« von Paul Lincke wird im Apollo- Theater in der Friedrichstraße 218 (Kreuzberg) uraufgeführt.
1901 Das Pergamonmuseum wird durch Kaiser Wilhelm II. und Kaiserin Auguste Viktoria eröffnet.
1901 Das Denkmal des Kurfürsten Johann Georg, geschaffen von Martin Wolff, wird in der Siegesallee (Tiergarten) enthüllt. Damit war die Siegesallee mit ihren 32 marmornen Fürstengruppen fertiggestellt.
1907 Die ersten 16 Stadtverordneten der Gemeinde Lichtenberg, der am 15. Oktober 1907 das Stadtrecht verliehen wurde, werden gewählt.
1911 Werner Korff wird geboren. Der Eishockeyspieler gewann bei den Olympischen Winterspielen in Lake Placid 1932 als Berliner Teilnehmer in der deutschen Mannschaft die Bronzemedaille.
1913 Herbert Ernst Karl Frahm (Willy Brandt) wird in Lübeck geboren. Willy Brandt war SPD-Vorsitzender und Friedensnobelpreisträger, Regierender Bürgermeister und Ehrenbürger der Stadt sowie Bundeskanzler.
1915 Der Arzt und unbesoldete Stadtrat Paul Ferdinand Straßmann wird zum Berliner Ehrenbürger ernannt.
1917 Die Universum-Film-AG wird in das Handelsregister Berlins eingetragen. Sie wurde von einem Konsortium unter Führung der Deutschen Bank gegründet. Ab 1937 Staatsunternehmen, wurden 1942 alle deutschen Filmgesellschaften in der Ufa zusammengeschlossen.
1917 Die 18. Hauptversammlung der Pharmazeutischen Gesellschaft beschließt, eine Arzneibuchkommission zur Beteiligung an den Vorarbeiten für das DAB 6 (Deutsches Arzneimittelbuch) zu ernennen.
1918 Der Mitbegründer der Deutschen Lehrerbücherei (1874) und ab 1894 Ehrenvorsitzende des Berliner Lehrervereins, Hermann Gallee, wird in Berlin von einem Fuhrwerk umgerissen und überfahren. Er verstarb am nächsten Tag an den Folgen seiner Verletzungen.
1922 Der Berliner Generalstaatsanwalt teilt dem preußischen Kultusminister die Beschlagnahme der Bildsammlung »Ecce homo« von George Grosz mit. Mehrere Abbildungen wurden als »grob unzüchtig« oder »unzüchtig« bezeichnet.
1925 Der Deutsche Städtetag verlegt seine inzwischen auf über 40 Mitarbeiter angewachsene Geschäftsstelle in ein eigenes »Städtehaus« in der Alsenstraße 7 (am Spreebogen, unweit des Reichstages, Tiergarten).
1925 Der nach der gleichnamigen Operette von Oscar Straus gedrehte Film »Ein Walzertraum« von Ludwig Bergner wird im Berliner Ufa-Palast am Zoo (Charlottenburg) uraufgeführt.
1929 Auf der Bahnstrecke Jungfernheide - Wernerwerk - Siemensstadt - Gartenfeld wird der Betrieb eröffnet.
1932 Der sozialdemokratische Theoretiker Eduard Bernstein stirbt in Berlin. Bestattet wurde er auf dem Friedhof Schöneberg I.
1933 Infolge einer plötzlichen Erwärmung treten in Berlin zahlreiche Wasserrohrbrüche auf. In 46 Fällen mußte die Feuerwehr überschwemmte Keller leerpumpen.
1933 Dem Attaché der portugiesischen Gesandtschaft in Paris, der sich vorübergehend in Berlin aufhält, geht im Zentrum der Stadt eine gelblich-braune Aktentasche verloren. Sie enthielt zahlreiche Papiere und 26 800 Reichsmark Bargeld.
1934 Der Berliner Rennfahrer Hans Stuck verunglückt mit seinem Pkw auf der Rückfahrt von Brünn nach Berlin. Bei einem Ausweichmanöver kam sein Wagen von der Straße ab, überfuhr einen Kilometerstein und rutschte eine Böschung hinunter. Stuck überlebte.
1934 Bei dichtem Nebel fährt in der Berliner Straße in Pankow ein Straßenbahntriebwagen in voller Fahrt auf einen anderen Zug auf. Zehn Fahrgäste mußten verletzt ins Krankenhaus gebracht werden.
1935 In Berlin beginnt eine Sammelaktion aller HJ-Mitglieder der Hauptstadt für das sogenannte Winterhilfswerk. An der fünftägigen Aktion waren 25 000 Hitlerjungen und 18 000 Bund Deutscher Mädel organisierte Mädchen beteiligt.
1935 Im Franz Eher Verlag Nachf. der NSDAP bringt das »Institut zum Studium der Judenfrage« das Buch »Die Juden in Deutschland« heraus. Es wurde als »eine Kultur- und Entwicklungsgeschichte der Judenschaft auf deutschem Boden« gepriesen.
1935 Der Staatskommissar von Berlin Dr. Julius Lippert beruft den bisherigen Bezirksbeigeordneten Fritz Behaghel zum Bezirksbürgermeister von Lichtenberg. Behaghel war Auslandsdeutscher und in China aufgewachsen.
1937 Der Spielfilm »La Habanera« mit Zarah Leander in der Hauptrolle hat Premiere.
1940 Reichskanzler Adolf Hitler erläßt in Berlin die Weisung Nr. 21: »Fall Barbarossa«. Sie sah einen militärischen Überfall auf die UdSSR vor.
1943 Nach einer Angriffspause beginnen erneut schwere Luftangriffe auf Berlin.
1947 Der Verband der Berliner Konsumgenossenschaften zählt nach zweijährigem Bestehen über 150 000 Mitglieder und über 230 000 eingetragene Kunden. Von den zehn Berliner Genossenschaften befanden sich acht im Sowjetischen und zwei im Französischen Sektor.
1948 Die Oper »Circe« des Komponisten Werner Egk wird in der im Theater des Westens residierenden Städtischen Oper (Kantstraße) uraufgeführt. Egk war 1936-1940 Kapellmeister an der Staatsoper Berlin und 1950-1953 Direktor an der Musikhochschule Berlin (West).
1948 Die sowjetische Militärverwaltung teilt dem französischen Militärkommandanten mit, daß sie das Abkommen vom 11. Oktober 1945 über die Abtretung des Dorfes Stolpe an die französischen Behörden als aufgelöst betrachte, und fordert die Räumung des Gebiets.
1949 Friedrich Wolfs Schauspiel »Tai Yang erwacht« hat im Deutschen Theater in der Inszenierung von Wolfgang Langhoff Premiere. Es spielten Sabine Krug, Ernst Wilhelm Borchert, Erich Gühne, Ingo Osterloh und Willy A. Kleinau.
1949 Die Stralauer Dorfkirche, die durch einen Bombenangriff 1945 stark zerstört worden war, das Gewölbe und die Nordwand waren eingestürzt, wird nach dem Wiederaufbau am vierten Advent wiedereingeweiht.
1950 Der Magistrat beschließt die Aufstellung des Denkmals des Großen Kurfürsten im Ehrenhof des Charlottenburger Schlosses. Der Beschluß wurde erst im Juli 1952 realisiert.
1952 Die BVG (West) stellt die Obuslinie 31 (Spandau - Staaken) ein. Der Betriebshof Brunsbütteler Damm wurde geschlossen.
1956 Auf dem Berliner Maifeld (Charlottenburg) wird die 2,60 Meter hohe und zwölf Tonnen schwere Olympia-Glocke geborgen.
1957 Anläßlich des 75. Geburtstages des Tiermediziners Kurt Neumann- Kleinpaul veranstaltet die Veterinärmedizinsche Fakultät der Freien Universität Berlin eine akademische Feier.
1957 Die im Krieg zerstörte Waterloo-Brücke in Kreuzberg wird nach ihrem Wiederaufbau dem Verkehr übergeben.
1958 Der Sportplatz an der Sömmeringstraße (Charlottenburg) wird in Betrieb genommen.
1959 Der Magistrat übernimmt das DDR-Gesetz über die sozialistische Entwicklung des Schulwesens« für Ost-Berlin. Es sah den Aufbau der zehnklassigen allgemeinbildenden polytechnischen Oberschule für alle Kinder bis zum Herbst 1964 vor.
1959 Der Leiter der Außenkommission der Freien Universität Berlin, Dr. Horst W. Hartwich, wird von König Paul von Griechenland mit dem »Goldenen Kreuz Georg I.« ausgezeichnet.
1960 Drei nach Kriegszerstörungen wiederhergestellte evangelische Gotteshäuser werden erneut geweiht: die Luther-Kirche am Dennewitzplatz, die Apostel-Paulus-Kirche (Schöneberg) und die Kirche auf dem Tempelhofer Feld.
1962 In Berlin beginnt eine 80tägige ununterbrochene Folge von Frosttagen, die längste, die in Berlin jemals aufgetreten war.
1963 Während einer Gedenkfeier zum Tode von Theodor Heuss, dem ersten Bundespräsidenten und Ehrenbürger der Stadt, wird der Reichskanzlerplatz (während der NS-Zeit Adolf-Hitler-Platz) in Charlottenburg in Theodor-Heuss-Platz umbenannt.
1964 Der Vorstand des Berliner Arbeitskreises für Dokumentation (BAK) legt dem Senat eine Denkschrift »Über den notwendigen Ausbau der Dokumentation in Berlin im Interesse der Wissenschaft und Wirtschaft« vor.
1975 Die Schauspielerin Romy Schneider heiratet in West-Berlin ihren ehemaligen Privatsekretär Daniel Biasini.
1984 Der Volksschauspieler Rudolf Platte stirbt in Berlin.
1985 Der stellvertretende Landesvorsitzende der SPD Niedersachsens Gerhard Schröder besichtigt auf einer Stadtrundfahrt durch Ost-Berlin alte und neue Sehenswürdigkeiten und wird auch von Oberbürgermeister Erhard Krack empfangen.
1988 Die Evangelische Gemeinde Tempelhof gibt dem Gemeindehaus der Martin-Luther- Gedächtniskirche den Namen »Johanna und Jochen Klepper«. Der Schriftsteller Jochen Klepper und dessen Ehefrau waren hier vor 50 Jahren getraut worden.
1992 Auf dem Pariser Platz (Mitte) werden von Senator Hassemer zwei Springbrunnen enthüllt, die von Grünanlagen umrahmt sind. Der Platz wurde damit wieder so gestaltet, wie er ursprünglich 1880 von Stadtgartendirektor Hermann Mächtig angelegt worden war.
1995 Das Russische Staatsballett gastiert im Rahmen seiner Europa-Tournee im Friedrichstadtpalast, Friedrichstraße (Mitte), und präsentiert erstmals in Deutschland seine »Coppélia-Inszenierung, ein Ballett von Léo Delibes in zwei Akten und drei Bildern.
1995 Der Geschäftsführer der Berliner Marketinggesellschaft »Partner für Berlin GmbH«, Wilhelm von Boddin, stellt ein neues Konzept vor. Berlin sollte 1996 als »Stadt der Impulse« im Bewußtsein nationaler und internationaler Investoren verankert werden.
1995 Der Berliner Fußballverband (BFV) bewirbt sich offiziell um die Ausrichtung eines Qualifikationsspiels für die Weltmeisterschaft 1998. Dazu war erforderlich, daß der Berliner Senat eine Sicherheitserklärung für das Olympiastadion (Charlottenburg) abgab.
1995 Für die Ausstellung »Gewalt gegen Mädchen und junge Frauen und Wege des Ausbruchs« verleiht Senatorin Christine Bergmann (SPD) den Frauenpreis 1995. Den Preis teilten sich Constance Schall, das autonome Mädchenhaus und der Verein »Bauen für Frauen«.
1995 Der neugestaltete Abschnitt der Stadtautobahn A 111 im Bereich der ehemaligen Grenzkontrollstelle Heiligensee (Reinickendorf) wird übergeben. Damit wurde nach Mitteilung von Bernd Misch von der Senatsverkehrsverwaltung ein Unfallschwerpunkt beseitigt.
1996 Der Mittenwalder Gerätebaubetrieb übergibt der BVG den letzten von 406 erneuerten Tatra-Wagen des Typs T6A2, die nun sonnengelb leuchten. Weitere 41 Straßenbahnwagen sollten noch bis Mitte 1997 modernisiert werden.
1996 Zwei junge Graffiti-Sprayer werden in der Nacht zum Mittwoch auf dem Gelände des S-Bahnhofes Baumschulenweg (Treptow) von einem Regionalzug erfaßt und überfahren.
1996 Im Friedrichshainer Kino »Kosmos UFA-Palast« wird das erste Multiplex- Kino Berlins für 3 400 Gäste eröffnet. Weil das alte Kino »Kosmos« unter Denkmalschutz stand, mußten die neun neuen Kino-Säle unterirdisch um das bisherige Gebäude herumgebaut werden.
1997 Nach 36 Jahren der Trennung wird die S-Bahn-Strecke zwischen Treptower Park und Neukölln wiedereröffnet. Damit schloß die S-Bahn die letzte Lücke am Südring.
1997 Die Freien Demokraten beziehen in der Reinhardtstraße (Mitte) ihre neue Parteizentrale.
1998 Rund 1 000 Berliner Ärzte schließen ihre Praxen und beteiligen sich an einer Protestaktion der Kassenärztlichen Vereinigung von Berlin im Audimax der Technischen Universität Berlin. Sie protestierten gegen Honorar- und Medikamentenbudgetierungen.
1998 Der Stadtbezirk Mitte veröffentlicht eine eigene Prognose über die Bevölkerungsentwicklung im Bezirk bis ins Jahr 2010. Danach hielt der Trend an, daß Familien mit Kindern die City verlassen und Singlehaushalte nachziehen.
1998 Die 2,9 km lange Straßenbahnstrecke zwischen Mollstraße/Ecke Otto-Braun-Straße und dem Hackeschen Markt, die nach fast 32 Jahren wieder über den Alexanderplatz führt, wird eingeweiht. Zunächst fuhren dort die Linien 5, 6, 15 und N 92.
1999 Im Auguste-Viktoria-Krankenhaus (Rubensstraße, Schöneberg) öffnet die erste Fünf-Tage-Station Berlins. Die Station war mit 20 Betten ausgestattet und verfügte über eine stationäre Abteilung sowie über eine Erste Hilfe und ein Sprechstundenzentrum.
2000 Die Internationale Raumstation ISS, die in einer Entfernung von 380 Kilometern Berlin überfliegt, ist erstmals bei gutem Wetter mit bloßem Auge zu sehen. Die Station kreiste mit einer Geschwindigkeit von 28 000 km/h um die Erde.

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