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1900 | 
In einer Sitzung des Ältesten-Kollegiums der Berliner Kaufmannschaft 
vertritt der Präsident, Geheimrat Wilhelm Herz, die Ansicht, daß eine 
Handelshochschule in Berlin nicht auf einen zahlreichen Besuch werde rechnen 
können.
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1904 | 
Rektor und Senat der Berliner Universität weisen in einer Eingabe an das 
Kultusministerium darauf hin, daß durch die Ausdehnung von Forschung und 
Lehre räumliche Erweiterungsbedürfnisse an der Universität 
entstanden sind.
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1907 | 
Von der Technischen Hochschule in Charlottenburg aus wird erstmals die Stimme 
des Tenors Enrico Caruso zum Kreuzberg übertragen. Dieses Ereignis war 
durch die Erfindung der drahtlosen Telephonie möglich geworden.
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1908 | 
Die evangelische Segenskirche in der Schönhauser Allee, projektiert von den 
Architekten August Dinklage, Ernst Paulus und Olaf Lilloe, wird nach 
zweieinhalbjähriger Bauzeit von Generalsuperindendent Wilhelm Faber 
eingeweiht.
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1910 | 
Das Bahnumformwerk Südufer (Friedrich-Krause-Ufer, Tiergarten) wird auf dem 
Gelände des Kraftwerks Moabit in Betrieb genommen.
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1918 | 
Der Vorsitzende des Rates der Volksbeauftragten Friedrich Ebert hält eine 
Ansprache an die aktiven Unteroffiziere vor dem Reichskanzlerpalais.
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1918 | 
Angehörige einiger Berliner Regimenter verhaften den Vollzugsrat der 
Berliner Arbeiter- und Soldatenräte und zerstören die 
Redaktionsräume der Zeitung »Die Rote Fahne«.
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1918 | 
Ein Demonstrationszug, der sich auf dem Weg ins Innere der Stadt befindet, wird 
in der Chausseestraße abgeriegelt. Gardefüsiliere, 
»Maikäfer« genannt, feuerten mit Maschinengewehren in die Menge. 
Der Überfall forderte 14 Tote und mehrere Schwerverletzte.
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1918 | 
H. Boruttau spricht in der Sitzung der »Berliner Gesellschaft für 
Geschichte der Naturwissenschaften und Medizin« über »Emil du 
Bois-Reymond als Physiologe und Historiker der Naturwissenschaften«.
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1921 | 
Die neue Satzung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, die im Einvernehmen mit dem 
preußischen Kultusministerium ausgearbeitet worden war, wird auf der 8. 
Hauptversammlung der Gesellschaft in der Berliner Staatsbibliothek einstimmig 
angenommen.
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1922 | 
Auf Beschluß des Magistrats beginnt eine Lebensmittelverteilung an 
Minderbemittelte.
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1924 | 
Im Berliner Sportpalast wird die Radrenn-Wintersaison eröffnet. Es nahmen 
auch Amateure teil. Während des Stunden-Mannschaftsfahrens stürzte 
Paul Meyer durch Reifenschaden. Er erlitt eine schwere Gehirnerschütterung 
und verstarb am 9.12. im Krankenhaus.
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1925 | 
Das Abspannwerk Humboldt wird in Betrieb genommen.
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1927 | 
Im Berliner Sportpalast spielen im Eishockey der Berliner Schlittschuh-Club e.V. 
und die deutsche Nationalmannschaft 4:4 (0:2, 3:0, 1:2). Dieser Vergleich 
diente zur Vorbereitung der Nationalmannschaft auf die Olympischen Winterspiele 
in St. Moritz 1928.
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1929 | 
Ida Hahn spricht in der Sitzung der »Berliner Gesellschaft für 
Geschichte der Naturwissenschaften, Medizin und Technik« über 
»Die Entstehung der Kulturpflanzen«.
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1933 | 
Das Institut für Konjunkturforschung teilt mit, daß die Berliner 
Industrieproduktion gestiegen ist. Die Indexziffer der industriellen Produktion 
stellte sich für Oktober auf 71,2 % gegenüber 70,8 % im 
Vormonat und 61 % im Oktober 1932 dar.
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1933 | 
Aus Anlaß des Todes des »Dichters und Sehers« Stefan George 
stiftet Reichsminister Dr. Joseph Goebbels einen mit 12 000 Mark 
dotierten »Stefan-George-Preis«. Er sollte alljährlich am 1. Mai 
für das beste Buch des vorangegangenen Jahres vergeben werden.
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1933 | 
Das Wasserbauamt Berlin teilt mit, daß auf dem Voßkanal, der oberen 
Havelwasserstraße sowie den Lychener und Templiner Gewässern ein 
Eisstand bis zu acht Zentimetern eingetreten ist. Die Schiffahrt ruhte 
vollkommen.
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1933 | 
Durch einen Erlaß des preußischen Innenministers ist die Reklame in 
den Fahrgasträumen der in Berlin zugelassenen Taxis nunmehr erlaubt. 
Außen durfte dagegen keinerlei Reklame erscheinen.
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1937 | 
Der Gauverband Berlin des Reichskolonialbundes veranstaltet im Sportpalast 
(Schöneberg) eine Kundgebung zum Thema »Unsere Kolonial-
Forderung«. Redner auf der Veranstaltung waren Franz Ritter von Epp und der 
stellvertretende Gauleiter Arthur Götlitzer.
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1938 | 
Ministerpräsident Hermann Göring spricht im Sitzungssaal des 
Reichsluftfahrtministeriums vor Gauleitern, Oberpräsidenten und 
Reichsstatthaltern zur »Lösung der Judenfrage«.
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1945 | 
Der bevollmächtigte Vertreter der Akademie der Wissenschaften der 
Sowjetunion, Prof. Kulebakin, stattet der Preußischen Akademie der 
Wissenschaften zu Berlin einen offiziellen Besuch ab und nimmt an der Sitzung 
des Plenums teil.
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1946 | 
Der am Vortag neugewählte Magistrat führt unter Vorsitz von 
Oberbürgermeister Dr. Otto Ostrowski seine erste Sitzung durch.
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1947 | 
Der von der SED initiierte 1. Deutsche Volkskongreß für Einheit und 
gerechten Frieden tritt im Haus der Deutschen Staatsoper an der 
Friedrichstraße (Metropol-Theater, Mitte) zu einer dreitägigen 
Beratung zusammen.
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1949 | 
Vor dem Schöneberger Rathaus nimmt Oberbürgermeister Ernst Reuter 
35 000 junge Eichen, Buchen, Erlen und Linden in Empfang, die von der 
Stadt Bremen zur Wiederaufforstung des Tiergartens gespendet worden waren.
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1951 | 
Das Sechstagerennen endet in West-Berlin mit dem Sieg der französischen 
Radrennfahrer Carrara/Lapebie.
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1953 | 
Die »Deutsche Bauausstellung« wird in der Sporthalle an der 
Stalinallee (Karl-Marx-Allee) in Friedrichshain eröffnet. Neben Bildern und 
Landkarten zur baugeschichtlichen Entwicklung Berlins wurden Pläne und 
Modelle für den Ausbau der Stalinallee gezeigt.
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1956 | 
Der Berliner Hockeyspieler Heinz Radzikowski gewinnt bei den Olympischen Spielen 
in Melbourne 1976 mit der deutschen Mannschaft die Bronzemedaille.
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1959 | 
Die Emmaus-Kirche auf dem Lausitzer Platz (Kreuzberg) wird nach ihrem 
Wiederaufbau ihrer Bestimmung übergeben. Die 1893 geweihte und mit 
2 500 Sitzplätzen größte Berliner Kirche war 
1944 durch Bomben zerstört worden.
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1965 | 
Der Neubau für die Abteilung Elektronik mit angeschlossener 
Zentralwerkstatt des Hahn-Meitner-Instituts für Kernforschung in Wannsee 
(Zehlendorf) wird seiner Bestimmung übergeben. Der Neubau kostete 
3,2 Millionen Mark, die Bauzeit betrug zwei Jahre.
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1969 | 
Kerstin Kielgaß wird in Berlin geboren. Die Schwimmerin des SC Dynamo 
Berlin und der SV Preußen gewann bei den Olympischen Spielen in Barcelona 
1992 die Bronzemedaille über 200 m Freistil, in Atlanta 
1996 Silber über 4 x 200 m Freistil.
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1982 | 
In der Kongreßhalle am Alexanderplatz (Mitte) wird der VII. 
Historikerkongreß der DDR eröffnet. Zum Präsidenten der 
Historiker-Gesellschaft der DDR wurde Professor Heinrich Scheel, 
Vizepräsident der Akademie der Wissenschaften, wiedergewählt.
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1983 | 
Als Protest gegen das Waldsterben in Ost und West werfen etwa 20 Mitglieder 
der Umweltschutzorganisation »Robin Wood« von einem Lkw aus ca. 
50 abgestorbene Kiefernkronen über die Mauer in den Grenzstreifen am 
Potsdamer Platz (Mitte).
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1985 | 
Das Evangeliar Heinrich des Löwen, die bedeutsamste Handschrift aus dem 12. 
Jahrhundert, wird nach einer ersten Ausstellung in Braunschweig im 
Kunstgewerbemuseum in West-Berlin dem Publikum gezeigt.
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1989 | 
Egon Krenz tritt von seinen Ämtern als Vorsitzender des Staatsrates und des 
Nationalen Verteidigungsrates der DDR zurück.
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1993 | 
Der Berliner CDU-Generalsekretär Dieter Ernst spricht sich für 
18 Berliner Stadtbezirke aus. In einem Papier wurden Veränderungen 
jedoch erst für die übernächste Legislaturperiode als umsetzbar 
genannt.
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1995 | 
In 23 Berliner und 13 brandenburgischen Krankenhäusern ermittelt 
die Wuppertaler Staatsanwaltschaft wegen des sogenannten Herzklappenskandals. 
Staatsekretär Detlef Orwat sagte, er wisse nicht, welche der 
101 Krankenhäuser in Berlin betroffen seien.
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1996 | 
Die »Berliner Zeitung« meldet, daß die Architekten des ICC, Ralf 
Schüler und Ursulina Schüler-Witte, an Plänen zum Wiederaufbau 
des Berliner Stadtschlosses arbeiten. Der Bau sollte privat finanziert werden 
und würde knapp eine Milliarde Mark kosten.
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1996 | 
Auf einem Festakt zum 25jährigen Bestehen des Sozialwerks Berlin appelliert 
Bundespräsident Roman Herzog an die Gesellschaft, die Lebenserfahrungen der 
älteren Menschen mehr zu nutzen.
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1996 | 
In der Amerika-Gedenkbibliothek (AGB) wird der Jugendmedientreff 
»Hallischer Komet« eröffnet. Mit Sponsorenhilfe wurden rund 
2 800 Bücher, Videos und Zeitschriften sowie vier PC mit 
Internet-Anschluß und drei Multimedia-Computer bereitgestellt.
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1996 | 
Ein Vierzigjähriger verursacht, in der Absicht Selbstmord zu begehen, am 
Abend in einem Hochhaus am Rathenauplatz (Wilmersdorf) eine Gasexplosion und 
einen Brand, wobei er den Tod findet. Zehn Personen, darunter zwei 
Feuerwehrmänner, wurden verletzt.
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1997 | 
Berliner Studenten setzen ihre Protestaktionen gegen die Bildungsmisere mit 
einem »Deppen-Corso« fort. In phantasievollen Kostümen 
verkleideten sie sich als »Deppen«, um zu verdeutlichen, wohin die 
derzeitige Hochschulpolitik führt.
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1997 | 
Zum 100. Geburtstag von Bertolt Brecht beginnt der Dreiländerkanal 
3 Sat die umfangreichste TV-Retrospektive der deutschen Fernsehgeschichte 
mit mehr als 60 Einzelsendungen. Essays, Dokumentationen, Lesungen u.a. 
erinnerten an den Theatermann.
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1997 | 
Auf dem Flughafen Tempelhof wird bei strömendem Regen der Europäische 
Filmpreis verliehen. Preisträger waren u.a. die Schauspielerin Juliette 
Binoche für ihre Darstellung in »Der englische Patient« und der 
Brite Bob Hoskins (TwentyFourSeven«).
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1997 | 
Die Berliner Börse in Charlottenburg öffnet ihre ansonsten am 
Wochenende geschlossenen Tore zu einem »Aktionstag Börse«. Das 
Geschehen an der Wertpapierbörse fand großes Interesse bei den 
Berlinern.
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1998 | 
Der Kulturbeauftragte der Bundesregierung Michael Naumann kündigt in 
»radio kultur« eine Kulturstiftung für Berlin an, die 
eigenständig über die Bundeszuschüsse für Kultur entscheiden 
soll, damit die Zuschüsse nicht »im Straßenbau versickern«.
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1998 | 
Im Tierheim Lankwitz endet am Nikolaustag eine Aktion, bei der Hunde, die 
länger als sechs Monate dort waren, für 100 Mark abgegeben 
werden. Seit Juli 1998 konnten in dem Heim wegen Überfüllung kaum 
noch Hunde aufgenommen werden.
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1998 | 
Der Berliner Landesverband des Vereins »Mehr Demokratie« teilt mit, 
daß bereits 15 000 Berliner den Antrag für ein 
Volksbegehren »Mehr Demokratie in Berlin« unterschrieben haben. Bis 
zum 31. Januar 1999 waren mindestens 25 000 Unterschriften 
nötig.
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1999 | 
Auf der 3. Internationalen Weltraumkonferenz im Russischen Haus der Wissenschaft 
und Kultur (Friedrichstraße, Mitte) wird Eberhard Diepgen »für 
seinen Beitrag zur Förderung der Raumfahrt« mit der Juri-Gagarin-
Medaille ausgezeichnet.
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