Berlin am 5. Dezember
1289 Der Rat zu Spandau erklärt mit Zeugnis sämtlicher Ratsherren und Bürger, daß der Pfarrer der Heiliggeistkirche zu Spandau der Stadt Teltow eine jährliche Getreidepacht überlassen habe.
 
1480 Markgraf Johann entscheidet einen Streit zwischen den Fischern zu Berlin und Cölln und den Kiezern (Fischer) von Spandau. Die Fischer der beiden erstgenannten Städte sollten sich bei Strafe der Pfändung nur der üblichen Fischfanggeräte bedienen.
1481 Markgraf Johann gewährt der Stadt Spandau das Recht, gleich der Stadt Brandenburg von dem Vermögen ausziehender Bürger einen Abschoß (Steuer) zu erheben.
 
1643 Auf seine Bitte hin erhält der Spandauer Apotheker Christoph Piper von Kurfürst Friedrich Wilhelm eine erneute landesherrliche Bestätigung seines Apothekenprivilegs.
1706 Die Schloßkapelle von Charlottenburg wird anläßlich der Vermählung von Kronprinz Friedrich Wilhelm, dem späteren König Friedrich Wilhelm I., mit Sophie Dorothea von Hannover eingeweiht.
1764 Philipp Karl Buttmann wird in Frankfurt am Main geboren. Der Philologe kam 1789 als Bibliothekar an die Kgl. Bibliothek nach Berlin und lehrte danach am Joachimsthalschen Gymnasium. Er war 1809 Gründer (erster »Zwingherr«) der »Gesetzlosen Gesellschaft«.
1786 Das Königliche Nationaltheater wird in Anwesenheit König Friedrich Wilhelms II. im ehemaligen Französischen Komödienhaus am Gendarmenmarkt eröffnet. Das Ensemble unter Leitung Theophil Doebbelins zeigte das Ballett »Das Fest der Schauspielkunst«.
1802 Die »Staatliche Impfanstalt« nimmt unter ihrem ersten Leiter Wilhelm August Bremer im Friedrichs-Waisenhaus (Stralauer Straße, Mitte) von nun an immer sonntags Impfungen vor.
1809 Adolf Friedrich Riedel wird als Sohn eines mecklenburgischen Landpredigers in Biendorf bei Doberan geboren. Der märkische Geschichtsforscher wurde 1868 durch Kaiser Wilhelm I. zum »Historiographen der Brandenburgischen Geschichte« ernannt.
1822 Felix Mendelssohn Bartholdy tritt im Konzert der bekannten Sängerin der Königlichen Oper, Anna Milder-Hauptmann, als Pianist auf.
1826 Der Chemiker Friedrich Wöhler, Lehrer an der Berliner Gewerbeschule, wird vom Bürgermeister dringend ersucht, ein Compendium der Chemie als Nachschlagewerk für die Schüler herauszubringen.
1828 Der Kupferstecher Eberhard Siegfried Henne, ein Schüler von Christian Bernhard Rode und Daniel Nikolaus Chodowiecki, stirbt in Berlin. Henne schuf unter anderem zahlreiche Illustrationen für Almanache.
1831 Hans Heinrich Landolt wird in Zürich geboren. Der Physiko-Chemiker lebte und wirkte von 1880 bis zu seinem Tode in Berlin.
1832 Peter Joseph Lenné reicht einen Entwurf zur Umgestaltung des Tiergartens mit einem umfangreichen Erläuterungsbericht dem Finanzminister zur Vorlage beim König ein.
1834 Die »Gesetzlose Gesellschaft zu Berlin« feiert ihr 25jähriges Bestehen am 70. Geburtstag des Philologen Philipp Karl Buttmann, des damals bereits verstorbenen Stifters und ersten »Zwingherrn« der Gesellschaft.
1841 Eine von dem Historiker Friedrich von Raumer einberufene »glänzende Corona« von Vertretern der Berliner Gesellschaft tritt zusammen und stiftet den »Verein für wissenschaftliche Vorträge«.
1843 Durch den Magistrat wird das gedruckte Statut der »Gutenberg-Stiftung« bestätigt, die aus einem aus Ausstellungseinnahmen und durch die Innungsmeister gefüllten Fonds bedürftige Buchdrucker und Schriftgießer unterstützen soll.
1848 Der Berliner »Verein für wissenschaftliche Vorträge« beschließt in Abwesenheit von Friedrich von Raumer, aber dessen Zustimmung vorausgesetzt, dem Zoologischen Garten eine Zuwendung von 2 000 Talern zu bewilligen, wogegen von Raumer Protest einlegte.
1848 König Friedrich Wilhelm IV. oktroyiert eine Verfassung für Preußen, die zwar die königliche Gewalt stärkt, sich aber in vielen Passagen an die Vorlage hielt, die von der kurz zuvor aufgelösten Verfassunggebenden Versammlung erarbeitet worden war.
1854 Ernst Litfaß stellt an den Polizeipräsidenten von Berlin den Antrag, Anschlagsäulen aufstellen zu dürfen.
1860 Das Charlottenburger Rathaus in der Berliner Straße 73 wird eingeweiht.
1864 Willy Markwald wird auf dem Rittergut Jacobskirch bei Glogau geboren. Der Chemiker promovierte 1886 an der Berliner Universität, habilitierte sich 1889 und wurde 1899 Professor. Sein Hauptarbeitsgebiet war die präparative organische Chemie.
1866 In einer Entschließung des Abgeordnetenhauses wird die preußische Staatsregierung aufgefordert, der landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin eine dem Lehrzwecke entsprechende Organisation zu geben und die nötigen Mittel auf den Etat 1868 zu bringen.
1875 Der Mediziner Eduard Arnold Martin stirbt in Berlin. 1858 nach Berlin berufen, war er Dekan der medizinischen Fakultät und Direktor der von ihm gegründeten gynäkologischen Abteilung der Charité (Mitte).
1878 Wilhelm Liepmann wird in Danzig geboren. Der Mediziner gilt als Begründer der sozialen Gynäkologie. Er war erster Lehrstuhlinhaber dieses Fachs an der Berliner Universität und gründete das »Institut für Frauenkunde« in Berlin.
1881 Max Langer wird in Berlin geboren. Der Techniker wurde durch die Konstruktion von Fernsprechautomaten mit Gebührenerfassung (Einteilung nach Zeit und Zonen) bekannt.
1884 Erich Maurer wird in Gohlis bei Dresden geboren. Maurer besuchte von 1909 bis 1911 die Höhere Gärtnerlehranstalt in Dahlem und war nach Studien in Dresden und Berlin ab 1919 Direktor der L. Späthschen Baumschulenbetriebe Ketzin, Neu-Falkenrehde.
1886 Hinter einem Zaun am Görlitzer Ufer (Kreuzberg) wird ein etwa 30jähriger Mann erfroren aufgefunden.
1894 In der Berliner Medizinischen Gesellschaft wird die Behringsche Serumtherapie der Diphtherie diskutiert, wobei der Vorsitzende Prof. Rudolf Virchow aufgrund der bisherigen Erfolgsquote vom Gegner zum Befürworter der Behandlung wird.
1894 Im neuerrichteten Reichstagsgebäude findet die erste Sitzung des Deutschen Reichstags statt.
1894 Kaiser Wilhelm II. fügt den Schlußstein des Reichstagsgebäudes am Königsplatz (Platz der Republik, Tiergarten) ein und übergibt das Gebäude seiner Bestimmung. Im Kaiserreich und in der Weimarer Republik war der Reichstag Sitz des Parlaments.
1895 Die Baupolizeiordnung für die Vororte Berlins wird veröffentlicht.
1898 Beim »Lette-Verein« zur Förderung höherer Bildung und Erwerbsfähigkeit des weiblichen Geschlechts werden Lehrkurse in einer neuen, für die Hausindustrie geeigneten Webetechnik eingeführt.
1898 In der städtischen Turnhalle Gipsstraße (Mitte) beginnt der Berliner jüdische Turnverein »Bar Kochba« mit dem Training.
1899 In der Technischen Hochschule in Charlottenburg findet die erste ordentliche Hauptversammlung der Schiffbautechnischen Gesellschaft statt. Prof. Adolf Slaby sprach über »Drahtlose Telegraphie«.
1901 Werner Karl Heisenberg wird in Würzburg geboren. Der Physiker lieferte wesentliche Beiträge zur Atom- und Kernphysik. Von 1941 bis 1945 war er Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik in Berlin. 1932 erhielt er den Nobelpreis für Physik.
1904 Der Versuchsbetrieb mit Oberleitungs-Omnibussen auf der Strecke Niederschöneweide - Johannisthal beginnt. Er wurde im Februar 1905 eingestellt.
1907 Die Spandauer Kriegsbahn (Militärbahn, Inbetriebnahme 1892) wird stillgelegt.
1908 In den Räumen des Botanischen Instituts in der Dorotheenstraße (Mitte) findet die erste von der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen veranstaltete Konferenz statt.
1911 Der im Februar 1911 gegründete »Grundbesitzer-Verein Berlin- Frohnau e. V.« beschließt, eine unparteiische Auskunftsstelle für Grundstücks- und Bauangelegenheiten einzurichten.
1912 Der »Verein zur Förderung der Leibesübungen« wird gegründet.
1913 Im Sitzungssaal der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege (Schöneberg) beginnt die zweitägige VI. Jahreskonferenz für Naturdenkmalpflege.
1914 Der Metallurge Julius Weeren, 1879 bis 1905 Dozent und Professor für Metallhüttenkunde an der Gewerbeakademie und der Technischen Hochschule in Charlottenburg, stirbt in Niedersedlitz bei Dresden.
1919 In Berlin beginnt die zweitägige IX. Jahreskonferenz für Naturdenkmalpflege. Die Eröffnungsrede hielt der Botaniker Prof. Hugo Wilhelm Conwentz.
1920 Der Deutsche Reichsverband für Amateur-Boxen wird in Berlin gegründet.
1921 Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Metallforschung wird im Berliner Vorort Neu-Babelsberg eröffnet.
1922 Auf der 9. Hauptversammlung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft wird der Neubau des Instituts für Faserstoffchemie in Anwesenheit von Reichspräsident Friedrich Ebert eingeweiht.
1926 Im ausverkauften Berliner Sportpalast (Schöneberg) gewinnt der Berliner Schlittschuh-Club e.V. das Eishockeyspiel gegen Sparta Prag 3:0 (0:0).
1930 Die Berliner Premiere des Anti-Kriegsfilms nach dem Roman von Remarque »Im Westen nichts Neues« wird von SA-Leuten gestört - die Vorführung wird abgebrochen. Bis zum 9. Dezember randalierte die SA vor den Kinos. Am 11. Dezember wurde der Film verboten.
1931 In Berlin-Frohnau wird von diesem Tag an der Fernsprechverkehr »selbstanschlußmäßig« betrieben.
1933 Der Preußische Minister für Wirtschaft und Arbeit, Dr. Kurt Schmitt, ordnet an, daß in Berlin und ganz Preußen »bewährte Kämpfer der nationalsozialistischen Bewegung«, insbesondere SS- und SA-Männer, bevorzugt einzustellen sind.
1933 Das Statistische Amt von Berlin gibt bekannt, daß vom 20. bis 26. November 1933 in Berliner Pensionen 17 600 Fremde polizeilich gemeldet waren. In der entsprechenden Woche des Vorjahres waren es 17 700. 15 800 waren In- und 1 800 Ausländer.
1934 Kurz vor dem 3. Konzert der Berliner Philharmoniker sagt der Dirigent Erich Kleiber die Leitung ab. Generalmusikdirektor Artur Rother vom Deutschen Opernhaus übernahm nach völliger Umstellung des Programms die Leitung des Abends.
1935 Der Vertrauensrat des Hotels »Adlon« am Pariser Platz (Mitte) beschließt, daß sämtliche Mitarbeiter, außer Jugendliche, ab 1. Januar 1936 Mitglieder der Deutschen Arbeitsfront zu sein haben.
1937 Die Friseur-Innung Berlin und die Deutsche Arbeitsfront veranstalten im Berliner Sportpalast (Schöneberg) das 4. Große Lehrlings-Schaufrisieren, an dem sich 1 000 Lehrlinge beteiligen.
1938 Laut Anweisung des Polizeipräsidiums dürfen Juden nicht mehr in der Nähe von Regierungsgebäuden wohnen.
1940 Die 50-Jahr-Feier der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft findet in kleinem Rahmen im Hörsaal des Pharmazeutischen Institutes Berlin statt.
1942 Die 75-Jahr-Feier der Deutschen Chemischen Gesellschaft findet im Hofmann-Haus in der Sigismundstraße 4 (Tiergarten) statt. Staatsrat W. Schieber hielt den einführenden Vortrag über Wesen und Wirken der Deutschen Chemischen Gesellschaft.
1945 Das Bezirksamt Reinickendorf berichtet über die Vorbereitungen zur »Friedensweihnacht 1945« zugunsten der Kinder. Es fanden u.a. Sammelaktionen statt, die wertvolle Geschenke einbrachten. Besonders beteiligten sich Gruppen der KPD und der CDU.
1945 In den Räumen des Rathauses Weißensee, Berliner Allee 107-110, wird eine Industrie- und Gewerbe-Ausstellung des Bezirksamtes eröffnet. Sie war bis zum 12. Januar 1946 täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.
1946 Die am 20. Oktober gewählte Stadtverordnetenversammlung wählt Dr. Otto Ostrowski (SPD) zum Oberbürgermeister, Dr. Ferdinand Friedensburg (CDU) zum Ersten, Dr. Heinrich Acker (SED) zum Zweiten und Louise Schroeder (SPD) zum Dritten Bürgermeister.
1947 Der Geograph Norbert Krebs stirbt in Berlin. Krebs hatte die Direktion des Geographischen Instituts der Berliner Universität übernommen und war von 1934 bis 1936 Vorsitzender der Gesellschaft für Erdkunde.
1948 Erstmals finden Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung nur in den Westsektoren Berlins statt. Die SPD erreichte mit 64,5 % der abgegebenen Stimmen die absolute Mehrheit.
1952 Die Wiedergründung der Fakultät für Bergbau und Hüttenwesen an der Technischen Universität Berlin wird anläßlich der Rektoratsübergabe festlich begangen.
1954 Bei den zweiten Wahlen zum Abgeordnetenhaus und zu den Bezirksverordnetenversammlungen erreichen die SPD 64 Sitze, die CDU 44 Sitze und die FDP 19 Sitze im Abgeordnetenhaus.
1956 An der Grenzkontrolle Berlin/Babelsberg werden zum erstenmal seit der Blockade 1948/49 amerikanische Transporte von sowjetischen Soldaten an der Weiterfahrt über die Autobahn ins Bundesgebiet gehindert.
1959 Der Boxer Gustav (Bubi«) Scholz verteidigt in der Deutschlandhalle am Funkturm (Charlottenburg) gegen André Drille erfolgreich seinen Europameistertitel im Mittelgewicht.
1975 Es findet die konstituierende Sitzung der Fachkommission der Technischen Fachhochschule und der Technischen Universität Berlin mit Vertretern beider Einrichtungen statt.
1977 Am Meteorologischen Institut der Freien Universität Berlin wird ein neues Radargerät in Betrieb genommen.
1977 Auf der Grundlage des Beschlusses des SED-Politbüros vom 1. Februar 1977 zu Kirchenbauten in Neubaugebieten werden vom SED-Bezirkssekretariat vier Objekte in Marzahn genehmigt (2 Evangelische Kirchen, 1 Katholische Kirche, Rekonstruktion der Dorfkirche).
1981 Auf Initiative des Direktors des Zoologischen Gartens zu Berlin, Prof. Heinz- Georg Klös, findet bis zum 6. Dezember die erste Arbeitstagung der Zootierärzte im deutschsprachigen Raum im Berliner Zoo statt.
1984 Das Abgeordnetenhaus billigt mit den Stimmen von CDU und F.D.P. die Erhöhung der BVG-Tarife zum 1. Mai 1985 um durchschnittlich 6,8 %. Ein Einzelfahrschein kostete künftig 2,10 Mark.
1989 Kanzleramtsminister Rudolf Seiters und DDR-Regierungschef Hans Modrow verständigen sich bei einem Treffen in Ost-Berlin auf die Abschaffung von Zwangsumtausch und Visumspflicht zum 1. Januar 1990. Die Maßnahme wurde bereits am 24. Dezember wirksam.
1989 Zu einem ersten offiziellen Treffen in Ost-Berlin kommen der Regierende Bürgermeister Walter Momper und sein Ostberliner Amtskollege Eberhard Krack zusammen. Angestrebt wurde eine engere kommunale Zusammenarbeit.
1992 Verkehrssenator Herwig Haase (CDU) eröffnet die provisorische Umfahrung des Brandenburger Tores. Haase würdigte die neue Ost-West-Verbindung als Wiedergewinnung eines Stücks Normalität. Damit könne der tägliche Stau am Brandenburger Tor aufgelöst werden.
1995 Ein Forschungsteam des Wissenschaftszentrums Berlin stellt das im Auftrag der Berliner Grundkreditbank erarbeitete neue Leitbild für den Wirtschaftsstandort Berlin »Berlin 2010 - Die 'Venture Capital'« vor.
1995 Das Welterbe-Komitee der UNESCO eröffnet seine bis zum 9. Dezember andauernde Sitzung in Berlin. Das Gremium der UN-Spezialorganisation tagte erstmals in Deutschland.
1995 Der Komponist Reiner Bredemeyer stirbt 60jährig in Berlin. Bredemeyer schrieb über 100 Bühnenstücke, Hörspiele und Konzerte sowie zwei Opern.
1995 Die BVG schließt mit der schwedischen Firma »S & P« Verträge ab, denen zufolge als Pilotprojekt die U-Bahnhöfe Jannowitzbrücke, Lichtenberg und Rathaus Steglitz mit Ladenpassagen ausgestattet werden sollen.
1996 Die in Deutschland einzige Berliner Fachschule für Artistik in der Friedrichstraße (Mitte) begeht mit einer großen Galavorstellung ihr 40jähriges Bestehen.
1996 Das Landesarbeitsamt Berlin-Brandenburg teilt die Arbeitslosenstatistik für November mit. Danach waren in der Region 418 600 Menschen arbeitslos (14,3 %), 41 700 mehr als im November des Vorjahres. Allein in Berlin waren 234 500 Arbeitslose registriert.
1996 Die Freie Universität teilt mit, daß die Zahl ihrer Studenten zwischen 1991/92 und 1995/96 um 17 000 auf nunmehr 45 340 zurückgegangen ist. Zum größten Teil habe es sich um »Karteileichen« gehandelt, die sich der sozialen Vorteile wegen einschrieben.
1996 Vor 8 000 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle (Prenzlauer Berg) geben Sportler des Deutschen Sportbundes eine Gala der Turnkunst und Akrobatik. Es traten unter anderen die Sportgymnastin Magdalena Brzeska und Reck- Weltmeister Andreas Wecker auf.
1996 Eine ernüchternde Bilanz des Berliner Büroflächen-Marktes zieht Sascha Hettrich, Geschäftsführer der Beratungsfirma Johes Lange Wootton. Zunehmender Leerstand (7,6 %) und Mietenverfall auch in bester Lage (35 bis 50 Mark/mư) kennzeichneten das Bild.
1996 Berlins Justizsprecher Reiff teilt mit, daß mit der Verhaftung von »vier einflußreichen VEB-Kadern« ein Schlag gegen das frühere Imperium des DDR-Devisenhändlers Alexander Schalck-Golodkowski gelungen sei. Gegen drei weitere wurde Haftbefehl erlassen.
1997 Der Telefonhersteller Hagenuk meldet Vergleich an. Im Kieler Werk waren rund 1 000, im Werk Berlin etwa 300 Mitarbeiter von dem Konkurs betroffen.
1998 Rund 350 Rechtsextremisten fordern vor der Justizvollzugsanstalt (JVA) Tegel die Freilassung des NPD-Vorstandsmitglieds Frank Schwerdt. Sie waren unter Polizeischutz zur JVA geleitet worden. 1 000 Polizisten schützten sie dort vor Gegendemonstranten.
1998 Der zweite Adventssonnabend bringt den Berliner Einzelhändlern gute bis hervorragende Verkaufsergebnisse. Die bevorstehende Nikolaus-Bescherung sowie der starke Schneefall sorgten für einen Ansturm auf typische Geschenke sowie Winterkleidung und Schuhe.
1998 Der Bahnhof Zoologischer Garten, Berlins wichtigster Fernbahnhof, wird für einen Tag geschlossen, weil Signaltechnik und Weichen westlich vom Bahnhof den neuen Belastungen angepaßt werden müssen. Der Ersatzbetrieb funktionierte ohne Störungen.
1999 Im am Vortag eröffneten Tagungszentrum der Katholischen Akademie (Mitte) wird die Akademiekirche St. Thomas von Aquin eingeweiht. An diesem Ereignis nahmen Georg Kardinal Sterzinsky und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Lehmann, teil.
2000 Am Potsdamer Platz wird eine »intelligente« Bushaltestelle, gestaltet vom Tokioter Designer GK Sekkei und hergestellt vom Stadtmöbelproduzenten Wall, aufgestellt. Die Haltestelle hatte ein Solarzellenkraftwerk, das ihre Serviceeinrichtungen versorgte.

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