Berlin am 25. August
  
1452 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn bestätigt eine Brüderschaft an der Nikolaikirche zu Berlin nebst Kapelle.
1524 Kurfürst Joachim I. Nestor verbietet auf Geheiß des Kaisers allen Untertanen der Mark Brandenburg das Lesen und Verbreiten der lutherischen Schriften.
1551 Kurfürst Joachim II. Hektor erteilt Franz Sturtzel das Privileg, in Berlin Pergament herzustellen.
 
1750 König Friedrich II. arrangiert zu Ehren seiner Schwester, der Prinzessin Wilhelmine, ein prächtiges »Carousselreiten« im Lustgarten zu Berlin.
1758 Im Siebenjährigen Krieg schlagen die Soldaten Friedrichs II. die Russen in der verlustreichen Schlacht bei Zorndorf. Damit entging Berlin einer Besetzung durch feindliche Truppen.
1814 Zwischen Preußen und Dänemark wird in Berlin ein Friedensvertrag geschlossen.
1825 Der Chemiker Friedrich Wöhler, welcher an der Berliner Gewerbeschule Chemie und Mineralogie unterrichtete, wendet sich schriftlich an den Bürgermeister von Baerensprung mit verschiedenen Forderungen bezüglich Unterrichtsumfang, Gehalt und Dienstwohnung.
1832 Die Stiftung von 6 000 Talern durch Stadtrat August Carl F. Hollmann zum Ausbau des St.-Georgs-Hospitals wird urkundlich belegt.
1836 Der Mediziner Christian Wilhelm Hufeland, Professor an der Berliner Charité und Königlicher Leibarzt, stirbt in Berlin. Sein Ehrengrab erhielt er auf dem Kirchhof der Drotheenstädtischen/Friedrichswerderschen Gemeinde, Chausseestraße 126 (Mitte).
1848 Karl Marx weilt auf einer Durchreise nach Wien an diesem und am folgenden Tag in Berlin und trifft mit dem Mitglied der Preußischen Konstituierenden Versammlung Karl d'Ester und mit anderen Demokraten zusammen.
1869 Der Bahnhof Kaulsdorf wird eröffnet.
1880 Der Nationalökonom Adolf Held, der 1879 an die Landwirtschaftliche Hochschule Berlin berufen worden war, ertrinkt während einer Schweiz-Reise im Thuner See.
1882 Otto Kluge wird in Berlin geboren. Kluge studierte von 1901 bis 1906 Mathematik und Naturwissenschaften in Berlin und bestand im November 1909 das höhere Lehrerexamen. Ab 1912 unterrichtete er als Oberlehrer am Luisenstädtischen Gymnasium.
1886 Johannes Stroux wird in Hagenau (Elsaß) geboren. Der Altphilologe war seit 1935 Professor für klassische Philologie an der Berliner Universität; ab 1946 war er Präsident der Deutschen Akademie der Wissenschaften.
1886 In einem Gasthof in der Großen Hamburger Straße (Mitte) wird der 28jährige Ernest Schweidtler verhaftet. Er wurde seit Jahresfrist vom Landgericht Breslau steckbrieflich als »Kaufmann E. S.« gesucht.
1888 Das Installationsmonopol der »Berliner Elektricitäts-Werke« (BEW) wird aufgehoben.
1888 Zwischen dem Magistrat und dem »Berliner Elektricitäts-Werk« (BEW) wird ein neuer Vertrag über die Erweiterung des Versorgungsgebietes abgeschlossen. Der Vertrag sah u.a. den Bau von zwei weiteren Kraftwerken vor.
1890 Im Großen Saal der Brauerei Friedrichshain spricht August Bebel zu rund 4 000 Menschen über die Politik der Sozialdemokratie nach dem Fall des Sozialistengesetzes. Der von Max Schilling projektierte Saalbau war im Oktober 1888 eröffnet worden.
1891 Die Berliner AEG und die schweizerische Firma Oerlikon nehmen mit 1 000 Glühlampen die elektrische Beleuchtung der Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung zu Frankfurt am Main durch Fernstromversorgung über 175 km in Betrieb.
1891 Kaiser Wilhelm II. unterzieht »während der Tafel das neuerdings aus Weizenmehl gebackene Kommißbrot einer eingehenden Prüfung«.
1893 Die von August Orth entworfene Emmauskirche am Lausitzer Platz (Kreuzberg) wird eingeweiht. Sie war nach dem Dom die zweitgrößte Kirche Berlins.
1899 Adolf Rieger wird geboren. Der Berliner Ringer gewann bei den Olympischen Spielen in Amsterdam 1928 die Silbermedaille im klassischen Stil, Mittelgewicht B (bis 82,5 kg). Rieger war Deutscher Meister 1924 im Schwergewicht und 1927 im Halbschwergewicht.
1899 Aus Charlottenburg wird berichtet, daß der Magistrat nach vielfachen Anregungen jetzt ernstlich gewillt ist, in einigen Straßen Radfahrwege anzulegen. Das Tiefbauamt hatte bereits den Auftrag, ein Projekt für die Schloßstraße u.a. auszuarbeiten.
1901 In einem erstrangigen Restaurant in Berlin kostet das »Cuvert« 80 Pfennig. Es bestand aus einer Hühner- oder Mockturtlesuppe, Aal grün mit Beilagen, Rehkeule oder jungem Huhn und zum Abschluß kam Gurkensalat, Apfelmus, Zuckergurken, Vanilleeis oder Käse.
1902 Der Rolandbrunnen mit der 3,75 m hohen Rolandfigur, geschaffen von Professor Otto Lessing, wird auf dem Kemperplatz enthüllt.
1902 Innerhalb der Berliner Kriminalpolizei wird ein »Mordbereitschaftsdienst« eingerichtet, um zu jeder Tages- und Nachtzeit Beamte an den Tatort schicken zu können.
1914 In Berlin stirbt der ehemalige Generaldirektor der Preußischen Archive, Dr. Reinhold Koser.
1917 Die Operette »Schwarzwaldmädel« von Leon Jessel wird an der Komischen Oper an der Weidendammer Brücke (Mitte) uraufgeführt.
1921 Im Verwaltungsgebäude der »Städtischen Elektrizitätswerke Berlin« am Schiffbauerdamm (Mitte) entsteht ein Dachstuhlbrand. Bei der Instandsetzung wurde das Gebäude um zwei Stockwerke erhöht.
1923 Durch Berlin fahren zum letztenmal im Nachtverkehr Pferdeomnibusse. Ihr Verkehr tagsüber war schon vorher eingestellt worden.
1923 Im Berliner Sportpalast findet bis zum 31.8. die »Allgemeine deutsche Hygienemeßausstellung« statt. »Die Ausstellung umfaßte die gesamte hygienische und medizinische Industrie und zeigte so ziemlich alle Apparate und Hilfsmittel ...« für die Gesundheit.
1939 Reichskanzler Adolf Hitler empfängt in Berlin den britischen Botschafter Arthur Henderson.
1939 Reichskanzler Adolf Hitler gibt in der Berliner Reichskanzlei den Angriffsbefehl für den Überfall auf Polen, den er jedoch nach wenigen Stunden widerruft.
1940 Britische Flugzeuge werfen in der Nacht zum 26. August erstmals Bomben auf Berlin (Reinickendorf, Pankow, Malchow und Wartenberg). Zuvor hatte es Bombenabwürfe der Deutschen über der Londoner Innenstadt gegeben.
1945 In einer Bekanntmachung des Polizeipräsidenten Paul Markgraf heißt es, daß die rote Zulassungsgenehmigung (Propusk) für Kraftfahrzeuge mit BG-Nummer nur zu Fahrten innerhalb der Berliner Stadtgrenzen berechtigt.
1945 Die Alliierte Kommandantur beauftragt den Oberbürgermeister, dem Allied Legal Committee Vorschläge zur Wiedererrichtung der Berliner Stadtgerichte zu unterbreiten.
1946 Der erste Interzonenautobus Berlin - Hannover nimmt den fahrplanmäßigen Verkehr auf.
1946 Im Stadion Rehberge finden die ersten Nachkriegsmeisterschaften der Berliner Leichtathleten statt, während im Spandauer Südparkbad die Berliner Schwimmer ihre ersten Meister nach dem Krieg ermitteln.
1947 Auf einer Funktionärskonferenz der SED im Friedrichstadtpalast (Mitte) lehnt der Erste Vorsitzende der Partei, Wilhelm Pieck, Wahlen in Groß- Berlin ab, solange die SED in den Westsektoren in ihrer politischen Betätigung behindert werde.
1947 In Berlin beginnt erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg eine Arbeitsschutzwoche. 1946 ereigneten sich 108 000 Arbeitsunfälle, davon 528 mit tödlichem Ausgang.
1947 Für die Feiern zur Erinnerung an die Revolution von 1848 beschließt der Magistrat die Bildung eines repräsentativen Komitees aus namhaften Vertretern des öffentlichen, politischen und geistigen Lebens sowie eines Arbeitsausschusses.
1948 Der Magistrat ernennt die Kreiswahlleiter und ihre Stellvertreter für die Wahlen der Stadtverordneten und der Bezirksverordneten.
1949 Die Alliierte Kommandantur ermächtigt die Abteilung Post- und Fernmeldewesen des Westberliner Magistrats zur Wiederaufnahme bzw. Erweiterung von Postscheck- und Überweisungsdiensten zwischen den Westsektoren der Stadt und den westlichen Besatzungszonen.
1949 Der Nationalpreis für Kunst und Literatur wird erstmals verliehen. Er ging u.a. an den Berliner Bildhauer Gustav Seitz.
1951 Die Alliierte Kommandantur ersucht den Senat, für die Errichtung eines wirksamen Kontrollsystems für Reisedokumente auf den Berliner Flugplätzen durch das Polizeipräsidium zu sorgen, da diese Aufgabe künftig deutschen Behörden übertragen werden soll.
1954 Auf der Weltkirchenkonferenz in Evanston (USA) wird der Ratsvorsitzende der EKD und Bischof von Berlin-Brandenburg, D. Dr. Otto Dibelius, in das Präsidium des Weltkirchenrates gewählt.
1954 In Berlin stirbt der Altphilologe Prof. Johannes Stroux. Stroux wurde 1946 erster Präsident der wiedereröffneten Akademie der Wissenschaften zu Berlin.
1955 In den Morgenstunden gehen wolkenbruchartige Regenfälle über Berlin nieder. An einem halben Tag fiel so viel Regen wie durchschnittlich in einem halben Monat.
1958 Für das Wassersportheim des akademischen Vereins »Hütte« an der Scharfen Lanke (Spandau) wird Richtfest gefeiert.
1958 Der Dirigent und Komponist Leo Blech stirbt in Berlin im 87. Lebensjahr an Herzschwäche. Er war langjährig als Generalmusikdirektor der damals noch Königlichen und dann Preußischen Staatsoper Unter den Linden (Mitte) tätig.
1960 Überraschend besucht der Berliner Landesvorsitzende der SPD und Regierende Bürgermeister Willy Brandt das SPD-Kreisbüro im Bezirk Friedrichshain, um sich über die Propaganda-Kampagne der SED gegen den SPD- Kreisvorsitzenden Kurt Neubauer zu informieren.
1960 Eine erste Sprengung leitet den Abbruch des Anhalter Bahnhofes ein.
1961 Die Alliierte Kommandantur der Westmächte erläßt ein Verbot für Aktivitäten von DDR-Behörden innerhalb West-Berlins, auf dessen Grundlage am selben Tag die Passierscheinstellen auf den Bahnhöfen Zoologischer Garten und Charlottenburg geschlossen werden.
1961 Der Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, erklärt auf einer Wahlkundgebung in der Stalinallee (Karl-Marx-Allee), daß die Maßnahmen vom 13. August der Sache des Friedens großen Nutzen gebracht hätten.
1961 Erstmalig seit 1939 findet auf dem Messegelände am Funkturm (Charlottenburg) wieder die »Deutsche Rundfunk-, Fernseh- und Phonoausstellung« statt.
1966 Wolfgang Langhoff, Schauspieler, Regisseur und von 1946 bis 1963 Intendant des Deutschen Theaters in der Schumannstraße (Mitte), stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Kirchhof der Dorotheenstädtischen Gemeinde, Chausseestraße 126 (Mitte).
1969 Die 33. Kleine Strafkammer in Moabit verurteilt im Berufungsverfahren die französische Journalistin Beate Klarsfeld zu vier Monaten Gefängnis auf Bewährung wegen einer Ohrfeige, die sie Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger versetzt hatte.
1973 Hertha BSC gelingt in der Auseinandersetzung mit dem Deutschen Meister Bayern München im Olympiastadion (Charlottenburg) ein Unentschieden 2:2. Etwa 75 000 Zuschauer sahen ein hervorragendes Fußballspiel.
1982 Der SED-Generalsekretär Erich Honecker wird in Ost-Berlin zum Ehrenbürger ernannt (am 13. Dezember 1989 wurden ihm die Ehrenbürgerrechte aberkannt).
1982 Der Senat gewährt der in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Staatlichen Porzellanmanufaktur eine Liquiditätshilfe von 1,5 Millionen Mark.
1984 Im Ausstellungszentrum am Fernsehturm (Mitte) wird eine Vivaristik-Ausstellung eröffnet. Diese Leistungsschau der Berliner Vivaristen (Naturliebhaber, die Kleingetier im Vivarium halten) war die bisher größte in der DDR.
1988 Der Ruderer Joachim Pirsch stirbt. Der Athlet des Berliner RV Allemannia gewann bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 die Silbermedaille im Doppelzweier. In dieser Bootsklasse war Pirsch 1937 Europameister, 1936 und 1937 Deutscher Meister.
1990 Der Berliner Finanzsenator Norbert Meisner (SPD) schlägt die Reduzierung der Berliner Stadtbzirke auf 13 Bezirke vor.
1992 Michael-Andreas Butz (CDU), Ministerialdirigent im Bundesinnenministerium, wird vom Senat zum neuen Regierungssprecher im Rang eines Staatssekretärs ernannt. Der bisherige Senatssprecher, Dieter Flämig, wurde in den einstweiligen Ruhestand versetzt.
1992 Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen, Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe und Bundeskanzler Helmut Kohl unterzeichnen im Roten Rathaus (Mitte) die beiden Hauptstadtverträge.
1996 Der BFC Preussen veranstaltet von 10.00 bis 21.00 Uhr in der Steglitzer Carl-Diem-Sporthalle ein Handball-Marathon. Acht Mannschaften spielten in zwei Gruppen um den Sieger im Preussen Cup 1996.
1997 Der letzte SED- und Staatschef der DDR, Egon Krenz, wird vom Berliner Landgericht zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Seine Politbüro-Kollegen Günter Schabowski und Günther Kleiber erhielten je drei Jahre Haft.
1997 Im Roten Rathaus (Mitte) wird für fünf Tage der Nachlaß des Schauspielers Heinz Rühmann gezeigt. Die Witwe Hertha Rühmann hatte die Sammlung der Stiftung Deutsche Kinemathek in Berlin übergeben.
1997 In Marienfelde werden um 16.30 Uhr 190 Mikrogramm Ozongas pro Kubikmeter Luft gemessen. Damit wurde erstmals in diesem Jahr in einem Berliner Wohngebiet der Warnwert von 180 Mikrogramm überschritten. Autofahrer wurden gebeten, aufs Fahren zu verzichten.
1998 Der Millionärsgattin Ulla Klingbeil wird für ihre Initiativen zur Unterstützung sozial schwacher Mitbürger im Opernpalais Unter den Linden (Mitte) das Bundesverdienstkreuz durch Senatorin Ingrid Stahmer überreicht.
1998 Die Landesregierung verständigt sich auf einer Senatssitzung zur Finanz- und Investitionsplanung bis zum Jahr 2003. In den nächsten vier Jahren sollten die Ausgaben nochmals um 900 Millionen Mark auf 39,1 Milliarden Mark gesenkt werden.
1998 Im Sommerzelt der Ufa-Fabrik in der Viktoriastraße (Tempelhof) wird das »Erste Internationale Comedy-Fest« eröffnet. Die Veranstaltung, an der Interpreten aus Frankreich, England und der Bundesrepublik teilnahmen, ging bis zum 30. August.
1999 Der Reichstag öffnet zum zweitenmal seine Tore für Besucher. Innenräume sowie die Kuppel konnten besichtigt werden.
2000 Auf dem Schloßplatz in Mitte enthüllt die Künstlerin Yoko Ono, Witwe des Beatles-Stars John Lennon, ihre Installation »Freight Train«.

© Edition Luisenstadt, 1998 - 2002         Stand:        www.berlin-chronik.de