Berlin am 16. April
 
1323 Der Stadtrat von Spandau bestätigt dem dortigen Kloster den Erwerb bestimmter Besitzungen in Seeburg.
1443 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn bestätigt die vom Rat gewählten Berliner Bürgermeister Thomas Wins und Peter von der Gröben sowie die zehn Ratsmänner.
1444 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn erklärt, er wolle die Stadt Cölln für den Ausfall der Rente von der Badstube, die sie ihm zum Schloßbau abgetreten habe, in der Weise entschädigen, daß Cölln bis auf weiteres den Word- und Hufenzins einbehalten dürfe.
1487 Kurfürst Johann Cicero bestätigt den Kauf des Dorfes Woltersdorf durch Berlin.
 
1647 In einem Schreiben teilt Kurfürst Friedrich Wilhelm mit, daß er den ehemaligen Reit- und Jagdweg »von der Hundebrücke biß an den Thiergarten« bepflanzen lassen wolle, und bewilligt Gelder für den Kauf von Bäumen. Es entstand die Straße Unter den Linden.
1659 Der Registrator Nikolaus Wernicke, der ab 1643 im Geheimen Staatsarchiv zu Berlin tätig gewesen war, stirbt in Cölln an der Spree.
1683 Hof- und Legationsrat Friedrich Rudolph Ludwig von Canitz wird zum Amtshauptmann bestallt und erhält den Auftrag, die Berliner Mühlen zu modernisieren.
1694 Kurfürst Friedrich III. erläßt eine Taxe (Preisliste) für Sänftenträger in den Residenzstädten.
1716 Der Sekretär bei der Geheimen Kanzlei und dem Geheimen Staatsarchiv zu Berlin, der Jurist Christian Friedrich Hartmann, stirbt in Berlin.
1719 Otto Christoph von Podewils wird geboren. Der Neffe des Kabinettsministers Graf Heinrich von Podewils war preußischer Diplomat und wurde 1741 zusammen mit seinem Onkel in den Grafenstand erhoben. 1746 wurde er zum preußischen Staatsminister ernannt.
1741 Aus Anlaß des Sieges der preußischen Truppen bei Mollwitz in Schlesien werden von den Wällen nacheinander alle Kanonen abgefeuert. Im Lustgarten brannte das Regiment des Grafen Christoph von Dohna ein dreimaliges Lauffeuer ab.
1741 Anläßlich des Sieges der preußischen Truppen bei Mollwitz in Schlesien findet in Gegenwart der Königin und der Königinmutter in der Domkirche ein Dankgottesdienst statt. Die Kanzelrede hielt Konsistorial- und Kirchenrat Hofprediger D. E. Jablonski.
1748 Der Kandidat der Theologie Johann Georg Schultheß gründet in Berlin den »Montags-Klub zur geselligen Unterhaltung von Männern«. Der Klub unterstützte Opfer von Unglücken wie Brand und Wasser und förderte nach Kräften die Berliner Aufklärung.
1754 Mühlenmeister Joachim Friedrich Bading kauft für 200 Taler von der Königlich Preußischen Kurmärkischen Kriegs- und Domänenkammer die sogenannte deutsche Mühle in Rixdorf, die er bisher in Pacht hatte, und das Müllerhäuschen.
1780 Johann Jacob Otto August Rühle von Lilienstern wird in Berlin geboren. Neben seinen militärischen Leistungen machte sich der preußische Generalleutnant auch als Dichter und Maler einen Namen.
1811 Wilhelmine Reichard startet in Berlin als erste Frau zu einem Ballonflug.
1819 Im Amtsblatt des Regierungsbezirks Berlin wird bekanntgegeben, daß der Berliner Wollmarkt in diesem Jahr erst am 16. Juni - und nicht am 8. Juni wie bisher - stattfinden und 14 Tage dauern wird.
1823 Ferdinand Gotthold Max Eisenstein wird in Berlin geboren. Eisenstein war Mathematiker, zeitweise Privatdozent an der Berliner Universität, und arbeitete an der Beweisführung der kubischen und biquadratischen Reziprozitätsgesetze.
1827 Die Albrecht-, Karl- (Reinhardtstraße), Luisen-, Marien- und Schumannstraße erhalten ihre Namen.
1837 Adolf Scholkmann wird in Osterburg (Altmark) geboren. Nach dem Theologiestudium und einer Hauslehrertätigkeit legte er 1864 das höhere Lehrerexamen ab. Von 1865 bis 1902 wirkte er am Luisenstädtischen Gymnasium in Berlin. 1882 wurde er Professor.
1842 Der »Localverein Berlin-Spandau zur Besserung von Strafgefangenen« wird, nachdem er sich selbständig konstituiert hatte, per Kabinettsorder der Aufsicht des Direktoriums des gleichnamigen Hauptvereins unterstellt.
1844 Während der Konstituierung des Handwerkervereins tritt der unter dem Gesangslehrer und Komponisten Hermann Hauer ebenfalls neu gegründete Sängerchor des Vereins zum erstenmal auf.
1844 Ein Handwerkerverein, der vorwiegend aus Gesellen besteht, konstituiert sich unter Leitung des Stadtsyndikus Heinrich Hedemann in der Oranienburger Straße 18.
1850 Der preußische Beamte Johann David Heegewaldt, Ehrenbürger der Stadt, stirbt in Berlin. Heegewaldt hatte sich um den Aufbau der kommunalen Armenverwaltung und -fürsorge verdient gemacht.
1851 Friedrich Wilhelm Langerhans, Berlins erster Stadtbaurat, stirbt.
1870 Wilhelm Foerster unterbreitet den kommunalen Behörden in Berlin den Vorschlag, in Berlin ein Netz von elektrisch regulierten Uhren aufzustellen. Die Aufstellung einer solchen Uhr vor dem Kammergericht hatte sich bewährt.
1871 Die neue Reichsverfassung, durch die Berlin zum Sitz der obersten Verfassungsorgane und damit zur Hauptstadt des Deutschen Reiches erklärt wurde, wird im Reichstag verabschiedet. Sie trat am 4. Mai in Kraft.
1877 Hermann Martens wird geboren. Der Radsportler gewann bei den Olympischen Spielen in London 1908 als Berliner Verteter in der deutschen Olympiamannschaft die Silbermedaille im 4000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen.
1877 Hermann Henze wird in Finsterbergen (Thüringen) geboren. Der Geograph und Meteorologe war von 1902 bis 1942 am Preußischen Meteorologischen Institut in Berlin tätig.
1885 Dem Architekten Hugo Koch wird der Lehrstuhl für Baukonstruktionslehre an der Technischen Hochschule in Charlottenburg übertragen.
1894 In Barmen wird eine elektrische Zahnradbahn in Betrieb genommen, die von der Berliner Firma Siemens & Halske gebaut und eingerichtet worden war.
1917 Rund 300 000 Berliner Arbeiter beteiligen sich angesichts des Sieges der Februarrevolution in Rußland und unter dem Eindruck der Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen an Streikaktionen.
1920 Vor der Strafkammer des Landgerichtsts 1 wird gegen Prinz Joachim Albrecht von Preußen wegen versuchter Nötigung verhandelt. Anlaß waren Ausschreitungen am 6. März 1920 im Hotel Adlon gegen drei Mitglieder der französischen Militärmission.
1920 Im Schwurgerichtssaal des alten Kriminalgebäudes findet die Verhandlung gegen Prinz Joachim Albrecht von Preußen, Rittmeister von Platen und Prinz Gottfried von Hohenlohe-Langenburg unter besonderen Sicherheitsmaßnahmen statt.
1920 Der Chef der Heeresleitung wird über die (Geheim-)Sitzung vom 15.4. unterrichtet. Hauptmann v. Viebahn sagte aus, daß die Sitzung unter Billigung seiner vorgesetzten Dienststelle erfolgte. Weitere Untersuchungen erfolgten durch gerichtliche Ermittlungen.
1921 Die Teltower Kreisbahnen werden auf dem Gebiet von Groß-Berlin durch die Berliner Straßenbahnen übernommen.
1928 Der russische Sozialdemokrat Pawel Borrissowitsch Axelrod, einer der führenden Ideologen der Menschewiki und Gegner Lenins, stirbt in Berlin, wohin er nach der Oktoberrevolution emigriert war.
1930 Eine Anordnung des Oberreichsanwalts wird durch Beamte der Abt. I des Polizeipräsidiums die Durchsuchung des Bezirkssekretariats der KPD in der Seydelstraße 18 (Mitte) durchgeführt. Gefahndet wurde nach dem Herstellungsort der sogenannten »Zellenzeitung.
1930 Die Reichsbahndirektion kündigt für Ostern die Ausgabe von Rückfahrkarten von Berlin aus zu einer Reihe von Zielorten in der Provinz Brandenburg an, darunter Dannenwalde, Landsberg (Warte) und Orte im Spreewald. Die Ausgabe begann am 17. April.
1933 In der Nacht zum 17. April wird der Graphiker, Fotomonteur und Maler John Heartfield in seiner Wohnung in der Potsdamer Straße von SA-Männern überfallen. Heartfield floh zunächst nach Prag und 1938 weiter nach England.
1937 In Berlin-Gatow wird die Deutsche Akademie für Luftfahrtforschung eröffnet.
1939 Das »Forum des Zweiten Reiches« am Großen Stern (Tiergarten) wird eingeweiht. Im Rahmen einer »Neugestaltung der Reichshauptstadt« waren die Siegessäule und die Denkmäler des Königsplatzes zum Großen Stern versetzt worden.
1945 Am frühen Morgen eröffnen die 1. Belorussische Front unter dem Oberbefehl von Marschall Georgi K. Shukow und die 1. Ukrainische Front unter Marschall I. S. Konew die seit Wochen erwartete Offensive gegen Berlin.
1949 Anläßlich des Osterfestes werden im Rahmen der Luftbrücke innerhalb von 24 Stunden 12 940 Tonnen Kohle, Lebensmittel und andere Verbrauchsgüter nach West-Berlin eingeflogen.
1956 Prof. Richard Kolkwitz, langjähriger Mitarbeiter (1901 - 1938) der »Königlichen Versuchs- und Prüfungsanstalt für Wasserversorgung und Abwässerbeseitigung« in Dahlem und deren Nachfolgeinstitutionen, stirbt in Berlin.
1963 An der Deutschen Staatsoper erfolgt durch Intendant Hans Pischner die Gründung der »Berliner Singakademie«, die an die Tradition der alten Singakademie anknüpfen soll. Zum künstlerischen Leiter wurde Helmut Koch, zum Dirigenten Heinrich Moser berufen.
1972 Auf der 26. Diskussionstagung der Deutschen Bunsen-Gesellschaft, die an diesem Tag in Berlin beginnt, werden »Ion-Molecule-Reactions« behandelt.
1985 Gerhart Hauptmanns Tragikomödie »Die Ratten« hat in der Volksbühne Premiere. Regie führten H. Straßburger und E. Hering. Die Hauptrollen waren mit Marianne Wünscher und Wolfgang Dehler besetzt.
1996 Der Schauspieler, Regisseur und Kosmopolit Sir Peter Ustinov feiert seinen 75. Geburtstag in einer Gala im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt (Mitte) mit rund 1 000 Gratulanten aus dem In- und Ausland.
1996 Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen beginnt vor dem Berliner Landgericht der Prozeß gegen sechs mutmaßliche Täter, die im Juni 1995 durch einen Tunnel eine Zehlendorfer Bank ausgeraubt hatten.
1996 Studenten der Humboldt-Universität beschließen auf einer Vollversammlung mehrheitlich, im Mai einen Streik gegen die Hochschul- Sparbeschlüsse des Senats durchzuführen. Anschließend demonstrierten 400 Studenten mit einer Sitzblockade am Opernpalais.
1996 Einen symbolischen Scheck über 171 000 Mark übergibt der ADAC Berlin-Brandenburg im Schloß Bellevue an die Vorsitzende der Mukoviszidose-Hilfe, Christiane Herzog. Das Geld war der Erlös aus dem Großen ADAC-Ball im Januar.
1996 Die Ausstellung »Beatles 4ever« öffnet im Fontanehaus im Märkischen Viertel (Reinickendorf) ihre Pforten. Zu den wertvollsten Exponaten gehörte das Original der letzten Goldenen Schallplatte von John Lennon.
1997 Der 27jährige Berliner Turner Andreas Wecker, mit 20 Medaillen bei internationalen Wettbewerben einer der erfolgreichsten deutschen Turner, verkündet überraschend sein Karriereende. Er begründete seinen Entschluß mit Angst vor Verletzungen.
1997 Bei stadtweiten Verkehrskontrollen gehen der Polizei zahlreiche Verkehrssünder ins Netz. Bei jedem Sechsten wurde ein Verwarnungsgeld erhoben. Außerdem wurden ein mit Haftbefehl Gesuchter, 2 illegale Einwanderer und 5 führerscheinlose Fahrer ermittelt.
1997 Mittes Baustadträtin Karin Baumert (für PDS) genehmigt entgegen bisherigen Vereinbarungen mit der Denkmalpflege den Abriß von Mauersegmeten an der Bernauer Straße. Die Sophien-Gemeinde hatte den Antrag dazu gestellt, weil sie Gräber darunter vermutete.
1997 Einer der legendären »Rosinenbomber« vom Typ C47 »Skytrain« ist ab sofort im Technikmuseum in der Trebbiner Straße (Kreuzberg) zu bewundern. Er durfte besichtigt, aber nicht betreten werden.
1997 Der Senat ernennt die Staatssekretäre für Inneres, Kuno Böse (CDU), für Finanzen, Peter Kurth (CDU), und für Bundesangelegenheiten, Gerd Wartenberg (SPD), zu Staatssekretären auf Lebenszeit. Sie waren die einzigen, die noch »auf Probe« angestellt waren.
1998 Zum 20. Todestag von Lucius D. Clay würdigt der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen die Verdienste des Berliner Ehrenbürgers. Der frühere amerikanische Militärgouverneur war Initiator der Luftbrücke nach West-Berlin gewesen.
1998 Die Freie Universität Berlin feiert den 30. Jahrestag ihrer Gründung mit einer Immatrikulationsfeier. Festredner war Ernst Benda, ehemaliger Präsident des Bundesverfassungsgerichts und Gründerstudent mit der Matrikelnummer 462.
1999 Im Krankenhaus im Friedrichshain wird die neue »Zentrale Rettungs- und Intensivtherapie-Abteilung« eröffnet. Die neue Station war durch Umbau der ehemaligen Urologie innerhalb von vier Wochen entstanden.
1999 Der »Bericht aus Berlin« der ARD wird erstmals gesendet und von Ulrich Deppendorf moderiert. Die Fernseh-Politsendung löste die traditionelle Sendung »Bericht aus Bonn« ab. Sendeort wurde das ARD-Hauptstadtstudio an der Wilhelmstraße (Mitte).
2000 Im Kino International (Mitte) hat der Film »Die Unberührbare« in der Regie von Oskar Roehler Premiere. Die weibliche Hauptrolle spielte Hannelore Elsner.

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