Berlin am 7. April
 
1343 Der Rat zu Berlin verbietet den Juden, die für eine gewisse jährliche Abgabe Vieh schlachten und Fleisch verkaufen dürfen, den Viehhändlern vor den Toren entgegenzugehen, und bestimmt, daß sie Schlachtvieh nur auf dem Markt kaufen und verkaufen dürfen.
1460 Bischof Dietrich von Brandenburg erteilt zum Wiederaufbau der Berliner Nikolaikirche einen Ablaß.
1492 Kurfürst Johann Cicero verleiht seinem Rat Johann Stauffmel, der sich in der Mark ansässig machen will, ein Haus zu Cölln, das des Kurfürsten Hofmarschall Christoph von Aufseß bisher innehatte.
1513 Bischof Georg von Bamberg gewährt allen Ablaß, welche an den hohen Fest- und heiligen Tagen die Kapelle des Schlosses in Cölln besuchen oder sie beschenken.
1671 Kurfürst Friedrich Wilhelm gewährt der Stadt Friedrichswerder das Privileg, jährlich zwei vierzehntägige Messen (Jahrmärkte) abzuhalten. Die eine Messe sollte am 8. Mai und die andere am Bartholomäus- Tag (24. August) beginnen.
1691 Kurfürst Friedrich III. erläßt eine Verordnung über die Abschaffung der Stroh- und Schindeldächer sowie über den achtsamen Umgang mit Licht in den Ställen der Residenzstädte Berlin und Cölln.
1728 Jacques Lenfant, 40 Jahre lang Prediger an der französischen Kirche in der Friedrichstadt, stirbt in Berlin. Er war königlicher Konsistorialrat, Hofprediger, Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Beichtvater der Königin.
1740 In einem Reskript verbietet König Friedrich Wilhelm I. »die Vor- und Aufkaufferey auf denen Märckten zu Berlin« und droht bei Zuwiderhandlungen harte Strafen an. Damit sollte dem Wucher begegnet werden.
1741 Ins Magdeburger Feldlager setzt sich ein Artilleriezug von 33 sechspfündigen Kanonen, zwei Haubitzen und den dazugehörigen Munitionswagen »mit Bedeckung eines Corps von 118 Kanonieren und 12 Bombardiers« unter Kommando Hauptmanns von Dieskow in Marsch.
1751 Allen Buchhändlern der Residenzstädte wird mit königlichem Mandat mitgeteilt, »daß ihnen der Debit (Verkauf) aller Pasquille (Schmähschriften) wider die (Evangelisch Reformierte) Rohnsdorffer Gemeinde bey Straffe der Confiscation verbothen sein solle«.
1784 Anläßlich der Erlangung des Bakkalaureats der Medizin liest Johann Georg Naumann ein Colleg »Über den Nutzen des veterinärmedizinischen Studiums für Menschenärzte«.
1816 Der Lehrer Christian Konrad Sprengel stirbt in Berlin. Sprengel wirkte ab 1774 als Lehrer an der Schule des Friedrichs-Hospitals in Berlin und an der königlichen Ecole militaire und war Rektor an der lutherischen Stadtschule in Spandau (bis 1794).
1829 Alexander von Humboldt wird von König Friedrich Wilhelm III. beauftragt, durch den Baumeister Karl Friedrich Schinkel ein neues Sternwartengebäude projektieren zu lassen und die Pläne mit dem gewünschten Standort einzureichen.
1833 Anton Heinrich Fürst von Radziwill, der Teile von Goethes »Faust« vertonte, stirbt in Berlin.
1839 Der Rixdorfer Damm (Kreuzberg) wird in Kottbusser Straße umbenannt. Ein weiterer Abschnitt des Straßenzuges erhielt den Namen Kottbusser Damm.
1839 Die Schlesische Straße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
1848 Die Prinzenstraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
1849 Die Eisenbahnstraße (Kreuzberg), die bei der Separation des Köpenicker Feldes neu angelegt wurde, erhält ihren Namen. Am 22. Mai 1952 wurde sie in Manteuffelstraße umbenannt.
1849 Die Lübbener Straße (Kreuzberg) erhält ihren Namen. Am 22. Mai 1852 wurde sie in Eisenbahnstraße umbenannt.
1849 Das Elisabethufer (Kreuzberg) erhält seinen Namen. Am 31. Juli 1947 wurde die Straße in zwei Abschnitte unterteilt und in Leuschnerdamm bzw. Erkelenzdamm umbenannt.
1849 Der Heinrichplatz (Kreuzberg) erhält seinen Namen.
1849 Die Zeughofstraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
1849 Der Lausitzer Platz (Kreuzberg) erhält seinen Namen.
1849 Die Waldemarstraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
1849 Die Straße »Lausitzer Kommunikation« (Kreuzberg) erhält ihren Namen. Am 24. Oktober 1868 wurde die »Lausitzer Kommunikation« zusammen mit der »Kottbusser Kommunikation« in Skalitzer Straße umbenannt.
1849 Das Luisenufer (Kreuzberg) erhält seinen Namen. Durch spätere Umbenennung kam es zur Aufteilung des Straßenzuges in Legiendamm, Segitzdamm und Oranienplatz.
1849 Der Moritzplatz (Kreuzberg) erhält seinen Namen.
1849 Der Physiker und Meteorologe Heinrich Wilhelm Dove bekommt die Stelle eines »Wissenschaftlichen Beirathes bei dem mit dem statistischen Bureau verbundenen meteorologischen Institute« in Berlin im Nebenamt.
1849 Die Straße »Kottbusser Kommunikation« (Kreuzberg) erhält ihren Namen. Am 24. Oktober 1868 wurde sie in Skalitzer Straße umbenannt.
1849 Die Wrangelstraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
1856 Paul Johannes Merkel, Rechtslehrer und Literat, hält den Vortrag »Gregorius Heimburger und Lazarus Spengler« im Evangelischen Verein zu Berlin.
1865 Der Rechtsgelehrte, Diplomat und preußische Politiker Friedrich Ludwig von Rönne stirbt in Berlin. Er trat u.a. ein für die völkerrechtliche Anerkennung des Grundsatzes der Unverletzbarkeit der Person und des Privateigentums zur See im Kriege.
1868 Die beiden ersten Säle des »Deutschen Gewerbemuseums zu Berlin« werden dem Publikum erschlossen.
1876 Heinrich Tessenow wird in Rostock geboren. Der Architekt baute u.a. den Innenraum von Schinkels Neuer Wache in Berlin zu einem Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges um. Er war Lehrer an der Technischen Hochschule zu Berlin.
1879 Der Geologe Felix Wahnschaffe wird zum etatmäßigen Assistenten bei der Geologischen Landesaufnahme in Berlin ernannt.
1884 Der »Platz am Halleschen Tor« wird in Blücherplatz (Kreuzberg) umbenannt.
1891 Der Dresdener Naturprediger und Kleidungsreformator Johannes Guttzeit weilt zu einem Vortrag in der Stadt. Guttzeit hatte im Restaurant Dräsel, Friedrichstraße 35 (Kreuzberg), eine große Zuhörerschaft.
1896 Fritz Hofmann, Turner und Leichtathlet der Turngemeinde Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in Athen 1896 die Bronzemedaille über 400 m.
1902 Gustav Büchsenschütz wird in Berlin-Zehlendorf geboren. Der bis zu seinem Tode in Steglitz lebende ehemalige Amtmann wurde vor allem als Dichter und Vertoner des Liedes »Märkische Heide« bekannt, das er 1923 für eine Jugendgruppe verfaßte.
1904 In Berlin beginnt die dreitägige zehnte »Allgemeine Versammlung der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft«, die 1883 in Hamburg gegründet worden war.
1905 Bei einem Schneefall in Berlin bei 0°C werden außerordentlich große Schneeflocken, einige bis zu 5 x 6 x 1 cm Größe, beobachtet.
1906 Die Brüder Alfred und Kurt Wegener, die mit einem Ballon zwei Tage zuvor in Berlin gestartet waren, landen in Aschaffenburg.
1911 Paul Diergart spricht in der Sitzung der »Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften und Medizin« über die Bunsen- Literatur zur Erinnerung an den 100. Geburtstag von Robert Bunsen.
1913 Durch einen Erlaß des Ministers für Handel und Gewerbe wird die Fachschule für Schneiderei des 1866 in Berlin gegründeten Lette- Vereins als Lehrwerkstätte anerkannt.
1913 Das preußische Wassergesetz wird erlassen.
1916 An ihrem 80. Geburtstag legt Frau Prof. Elisabeth Kaselowsky ihr Amt als Vorsitzende des 1866 in Berlin gegründeten Lette-Vereins nieder. Sie wurde zur Ehrenvorsitzenden ernannt und blieb dies bis zu ihrem Tod.
1921 In Berlin wird die Deutsche Fernkabel-Gesellschaft (DFKG) als Tochterunternehmen der Deutschen Reichspost, der AEG, den Firmen Siemens & Halske und Felten & Guillaume Carlswerk gegründet.
1927 Die Stadtverordnetenversammlung genehmigt Vereinbarungen der Stadt Berlin mit mehreren Kreditinstituten für den Bau von 27 000 Wohnungen.
1930 Im Krematorium Wilmersdorf wird im Beisein des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg der General der Infanterie, Freiherr von der Goltz, beigesetzt.
1930 Bei der Olex-Tankstelle Friedrichsfelde an der Straße Frankfurt (Oder) - Berlin wird eine Auto-Lotsenstation eröffnet. Ein Tag- und Nachtdienst ermöglichte, daß »Chauffeur-Lotsen« zum Fortbewegen von Fahrzeugen ständig angefordert werden konnten.
1930 Eine bis zum 26. April dauernde Ausstellung von Möbel- und Dekorationsstoffen findet in Berlin C, Breite Straße (Mitte), im großen Ausstellungssaal des Hauses Rudolph Herthzog statt.
1932 Im Sportclub Charlottenburg (Eichkamp) wird eine Schule mit 26 Schülern aller Religionen eröffnet. Die Schule zog nach der Machtergreifung in die Bismarckallee 37 um. Die dann jüdische Schule erhielt den Namen »Private Jüdische Waldschule Kaliski«.
1933 Die Berliner Anwaltskammer teilt mit, daß von den bislang 3 500 in Berlin zugelassenen Rechtsanwälten mehr als zwei Drittel wegen ihrer jüdischen Abstammung die Gerichte nicht mehr betreten dürfen. Es gab nur wenige Ausnahmen.
1933 Der Schutzverband deutscher Schriftsteller schließt zwölf weitere Schriftsteller aus. Unter ihnen befanden sich Anna Seghers, Ernst Toller, Ludwig Renn und Arnold Zweig.
1933 Mit dem Gesetz zur »Wiederherstellung des Berufsbeamtentums« beginnt die gezielte Entlassung von jüdischen Wissenschaftlern und Lehrkräften.
1940 Im Olympiastadion in Charlottenburg eröffnet die deutsche Fußball- Nationalmannschaft ihr Länderspielprogramm des Jahres mit einem 2:2 gegen Ungarn.
1946 Nach der Urabstimmung vom 31. März wählen die Gegner einer Vereinigung mit der KPD in der SPD auf dem 2. Parteitag in der Zinnowaldschule (Zehlendorf) einen neuen Bezirksvorstand. Die Berliner SPD war damit gespalten.
1952 Die Rektoren der Freien Universität Berlin und der Hochschule für Politik, Prof. Freiherr von Kreß und Dr. Otto Suhr, unterzeichnen einen Vertrag über Zusammenarbeit beider Institutionen.
1954 Die Polizei nimmt im Bezirk Reinickendorf 40 Demonstranten fest, die versuchten, eine FDP-Veranstaltung mit dem Bundestagsabgeordneten und ehemaligen Kommandeur der Division »Großdeutschland«, Hasso von Manteuffel, zu stören.
1960 Josef Orlopp, nach 1945 Stadtverordneter und Stadtrat, bis 1946 Mitglied der SPD, später Regierungsbeauftragter der DDR für den innerdeutschen Handel, stirbt. Beigesetzt wurde er am 20. April an der Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde.
1963 Etwa 1 000 Aktive mit fast 500 Booten aus 22 Sportgemeinschaften kommen zum traditionellen Anrudern auf der olympischen Regattastrecke nach Grünau.
1963 Der mexikanische Staatspräsident Adolfo Lopez Mateos weilt für sechs Stunden in Berlin. Er besichtigte u.a. den Mexikoplatz in Zehlendorf und war Gast bei Peter von Siemens, dem Präsidenten der Deutsch-Mexikanischen Gesellschaft.
1977 Das »Blütenfest« in Berlin-Britz findet in diesem Jahr ohne Baumblüte statt. Dafür gab es Graupelschauer bei Temperaturen um nur 7°C.
1978 Die Stolpische Straße im Stadtbezirk Prenzlauer Berg wird in Paul-Robeson- Straße umbenannt.
1979 Der Schriftsteller Bruno Apitz stirbt in seiner Wohnung in Berlin, Prenzlauer Berg. Er wurde insbesondere durch seinen Roman »Nackt unter Wölfen«, in dem er seine Erlebnisse aus dem KZ Buchenwald (1937 - 1945) verarbeitete, bekannt.
1979 UNO-Generalsekretär Kurt Waldheim wird anläßlich seines DDR- Besuches von der Humboldt-Universität zu Berlin die Würde eines Dr. jur. h.c. verliehen.
1993 Senatssprecher Michael-Andreas Butz erklärt vor der Presse, daß nun mit der Asbestbeseitigung im Palast der Republik (Mitte) begonnen wird. Zunächst wurde das Inventar verkauft. Vorbereitende Arbeiten zur Sanierung begannen erst am 15. Oktober 1997.
1996 Der Fahrradclub ADFC und die Grüne Liga rufen zu einer Rad-Demonstration auf. Traditionell trafen sich die Radler am ersten Sonntag des Monats vor dem Roten Rathaus.
1996 Mit dem Ostersonntag beginnt bei der BVG wieder die Saison für ihre drei »Zille-Busse«. Werner Ludwig fuhr einen der Oldtimer-Busse auf der ersten nostalgischen Tour. Ein Stadtführer erklärte den Touristen Berlin in Deutsch und in Englisch.
1997 In der Berliner Außenstelle des Bundespostministeriums findet eine Feierstunde anläßlich des 100. Geburtstages von Generalpostmeister Heinrich von Stephan statt. Minister Wolfgang Bötzsch (CDU) stellte eine Sonderbriefmarke zu diesem Ereignis vor.
1997 Kultursenator Peter Radunski (CDU) teilt mit, daß die Senatsverwaltung für Kultur dem Kunst- und Kulturzentrum Tacheles rund 300 000 Mark an Fördergeldern für dieses Jahr streicht, nachdem mit dem Investor keine Einigung erzielt wurde.
1997 Nach dem Sieg von Hertha BSC gegen den FC Kaiserslautern im Berliner Olympiastadion (Charlottenburg) randalieren mehrere Dutzend Fans in der U-Bahn- Linie 2 (U2). Die Polizei riegelte die Station Theodor-Heuss-Platz ab und überprüfte rund 100 Fans.
1997 Die tschechische Fluggesellschaft CSA eröffnet eine zweite werktägliche Flugverbindung Berlin/Tempelhof - Prag und die Lufthansa eine neue Flugverbindung von Tempelhof nach Friedrichshafen.
1998 Der Senat beschließt, daß Umweltsünder künftig mit höheren Bußgeldern rechnen müssen. Bei sogenannten Kleinverschmutzungen sollte das Bußgeld verdoppelt bzw. verdreifacht werden. Das Wegwerfen von Zigarettenschachteln sollte 60 bis 100 DM kosten.
1998 Bundesaußenminister Klaus Kinkel legt am Werderschen Markt (Mitte) den Grundstein für den Erweiterungsbau des Auswärtigen Amtes. Um Offenheit und Transparenz zu demonstrieren, sollte das Bauwerk große Glasflächen erhalten.
1999 Der Musikkritiker Klaus Geitel wird durch Staatssekretär Lutz von Pufendorf mit dem vom Bundespräsidenten verliehenen Bundesverdienstkreuz in einer Feierstunde geehrt.
1999 Im Rahmen der Städtepartnerschaft Berlin-Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, UNICEF, wird im Roten Rathaus durch den Senatssprecher Michael-Andreas Butz die Fotoausstellung »terre des hommes - Augen-Blicke« eröffnet.
2000 Die Lichtenberger Polizei des Abschnitts 63 führt einen Einsatz zur »Unterbindung der illegalen Handelstätigkeit mit unversteuerten Zigaretten« in der Coppistraße, Alfred-Jung- Straße, rund um die Frankfurter Allee 147 und im Weißenseer Weg durch.

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