Berlin im Jahr 2000
01. 01. Kurz nach Mitternacht stürzt der Hauptcomputer der Berliner Feuerwehr in der Leitstelle in Charlottenburg ab, was zu chaotischen Zuständen in den Einsatzzentralen führt. Aus Brandenburg wurden zusätzliche Kräfte angefordert.
02. 01. In Berlin stirbt im Alter von 78 Jahren Karl H. Bröhan. Bröhan war einer der bedeutendsten Kunstsammler der Stadt und Direktor des gleichnamigen Landesmuseums für Jugendstil, Art Déco und Funktionalismus in der Charlottenburger Schloßstraße.
03. 01. In der Rathausstraße (Mitte) beginnt nach 10 Jahren Leerstand der Abriß der Diskothek »Alex-Treff«. An dieser Stelle sollte ein Großkino mit 2 600 Plätzen entstehen. Mieter und Betreiber sollte die Ufa-Theater GmbH & Co. KG sein.
04. 01. In der Philharmonie (Tiergarten) singt eine japanische Reisegruppe aus Osaka, alles Chorsänger, gemeinsam mit den Mitgliedern des Berliner Oratorienchors und der Singakademie Potsdam den Schlusschor aus Beethovens Neunter Symphonie.
05. 01. An einer Tankstelle in Wilmersdorf gibt es eine Stunde lang Benzin steuerfrei. Normalbenzin kostete 50 Pfennig, Super plus 58 Pfennig. Gesponsert wurde die PR-Aktion von der FDP, die damit gegen die Ökosteuer protestierte.
06. 01. Die Max-Taut-Schule (Fischerstraße 36, Lichtenberg), seit 1992 Oberstufenzentrum, erhält ein TÜV-Zertifikat. Sie war die erste staatliche Schule in Deutschland, die nach den Maßstäben eines Qualitätsmanagement-Systems nach DIN EN ISO 9001 arbeitete.
07. 01. Zwischen dem Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) und den Bundesvorständen der gesetzlichen Krankenkassen findet ein Gespräch über Einsparungen im Berliner Krankenhauswesen statt. Anlaß des Gespräches war die Sanierung der AOK.
08. 01. Das Berliner Ensemble am Schiffbauerdamm (Mitte) wird mit der Uraufführung des Stückes »Die Brechtakte« von George Tabori wiedereröffnet. Tabori führte selbst die Regie.
09. 01. Im Leo-Baeck-Haus in der Tucholskystraße (Mitte) wird Paul Spiegel zum Vorsitzenden des Zentralrats der Juden gewählt. Spiegel trat die Nachfolge des am 13. August 1999 verstorbenen Ignatz Bubis an.
10. 01. In der »Ständigen Vertretung« am Schiffbauerdamm (Mitte) feiert Rut Brandt, Witwe von Alt-Bundeskanzler Willy Brandt, ihren 80. Geburtstag. Unter den Gästen waren viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens so auch Bundespräsident Johannes Rau.
11. 01. Am Deutschen Herzzentrum Berlin (Wedding)wird der siamesische Zwilling Ding-Ding erfolgreich am Herzen operiert. Ding-Ding wurde am 21. Dezember 1998 als siamesischer Zwilling geboren und war am 5. Februar 1999 von seinem Bruder getrennt worden.
12. 01. Die Berliner Morgenpost berichtet, daß im Entwicklungsgebiet Biesdorf-Süd (Marzahn) Archäologen einen sensationellen Fund gemacht haben. Sie entdeckten einen 2 000 Jahre alten noch sehr gut erhaltenen Kachelofen.
13. 01. Im Babelsberger Park ist die Bismarckbrücke, auch als »Astbrücke« bezeichnet, nach Sanierungsarbeiten wieder begehbar. Die Brücke verband ein Trockental am Babelsberg.
14. 01. Das »Haus der Demokratie« in der Greifswalder Straße 4 (Prenzlauer Berg), das bis zum Sommer 1999 in der Friedrichstraße sein Domizil hatte, begeht mit einem Tag der offenen Tür sein zehnjähriges Bestehen.
15. 01. In Lichtenberg findet die von der PDS initiierte traditionelle Demonstration zu Ehren von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht unter großen Sicherheitsvorkehrungen statt. Wegen einer Attentatsdrohung war die Demonstration um eine Woche veschoben worden.
16. 01. Auf dem Jüdischen Friedhof an der Heerstraße (Charlottenburg) findet die Trauerfeier für den am 14. Januar im Alter von 81 Jahren verstorbenen Oberkantor der Jüdischen Gemeinde zu Berlin Estrongo Nachama statt.
17. 01. In der Berliner Ehrenbürgergalerie im ehemaligen Preußischen Landtag (Mitte) wird ein Gemälde des ehemaligen Daimler- Vorstandsvorsitzenden Edzard Reuter enthüllt. Es hing an der Stelle, die für Helmut Kohl bestimmt war, der sich bisher nicht malen ließ.
18. 01. Im Unfallkrankenhaus Marzahn an der Warener Straße, eine der modernsten Kliniken Europas, wird einem Patienten aus Templin in einer fünf Stunden dauernden Operation ein abgetrennter Arm wieder angenäht. Die Heilungschancen des Patienten waren sehr gut.
19. 01. Im Hotel Kempinski am Kurfürstendamm (Charlottenburg) schätzen für einen Tag acht Mitarbeiter von Sotheby's »Kunstgegenstände kleiner Leute«. Die Berliner Filiale des Auktionshauses »Sotheby's« war im September 1999 geschlossen worden.
20. 01. Für das neue Auswärtige Amt am Werderschen Markt (Mitte) übergibt Bundesbauminister Reinhard Klimmt (SPD) offiziell die Schlüssel an Bundesaußenminister Joseph Fischer (Bündnis 90/Die Grünen).
21. 01. Der Bauingenieur Ulrich Müther veranstaltet eine Führung durch sein Bauwerk »Ahornblatt« auf der Fischerinsel (Mitte), der ehemaligen Kantine des DDR-Bauministeriums. Mit dem Abriß des Gebäudes wurde am 19. Juli 2000 begonnen.
22. 01. Die neue Schaubühne am Lehniner Platz (Charlottenburg) wird mit dem Stück »Körper« von Sasha Waltz eröffnet. Diese Premiere war die erste von vier dicht aufeinanderfolgenden Eröffnungspremieren.
23. 01. Im GSW-Hochhaus an der Kochstraße (Kreuzberg) eröffnet die Gemeinnützige Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft (GSW) einen Wohnungsmarkt. Es wurden rund 630 GSW-Wohnungen zum Verkauf oder zur Miete angeboten.
24. 01. Im Erzbischhöflichen Ordinat wird eine Studie mit dem Titel »Illegal in Berlin« von Bettina Hartmann vorgestellt, die den Alltag der ca. 100 000 in Berlin illegal lebenden Menschen schildert.
25. 01. Auf einer Pressekonferenz teilt der Vizepräsident der Akademie der Künste Matthias Flügge mit, daß vier kunsthistorisch bedeutsame Gemälde an den Kellerwänden der alten Akademie der Künste (Mitte) vor der Zerstörung beim Kellerabriß gerettet werden.
26. 01. In der Oranienburger Straße (Mitte) eröffnet der Paritätische Wohlfahrtsverband ein Hauptstadtbüro. Der Verband kehrte nach 65 Jahren an den Ort seiner Gründung zurück.
27. 01. Auf dem Gelände an der Ebertstraße (Mitte) wird in einem Festakt der symbolische Baubeginn für das Holocaust-Denkmal gefeiert. Zuvor hatte im Reichstag in einer Gedenkstunde Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel an die Opfer des Holocaust erinnert.
28. 01. Der Berliner Schriftsteller Thomas Brussig erhält den mit 10 000 Mark dotierten Hans-Fallada-Preis der Stadt Neumünster für seinen Roman »Am kürzeren Ende der Sonnenalle«. Der Roman war von Leander Haußmann verfilmt worden.
29. 01. Im Museum der Dinge im Martin-Gropius-Bau (Kreuzberg) eröffnet Bill Gates die Ausstellung »Leonardo da Vinci: Joseph Beuys«. Es wurden der »Codex Leicester« Leonardo da Vincis aus Gates Privatbesitz und 96 Zeichnungen von Joseph Beuys gezeigt.
30. 01. Im Atrium der Deutschen Bank (Unter den Linden 13/15, Mitte) findet ein Benefizkonzert der zwölf Cellisten des Berliner Philharmonischen Orchesters »Classics meets Pop« statt. Der Erlös der Veranstaltung ging an die Franziskaner Suppenküche in Pankow.
31. 01. Das Sturmtief »Liane« überquert mit Böen mit bis zu 100 Stundenkilometern Berlin. Auf der S-Bahn-Linie 1 stürzte ein Baum auf die Gleise, der einen Zug behinderte. Die Fahrgäste kamen mit dem Schrecken davon, die Zugführerin wurde leicht verletzt.
01. 02. Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) legt in der Senatssitzung eine Prognose zur Bevölkerungsentwicklung Berlins vor. Danach ist in den Jahren 1999 bis 2010 mit einem Bevölkerungsrückgang von 65 000 bis 70 000 Personen zu rechnen.
02. 02. In der Herz-Jesu-Kirche in der Riemeisterstraße (Zehlendorf) werden anläßlich »Mariä Lichtmess« vier restaurierte neugotische Wandteppiche enthüllt. Die Teppiche lagerten über 50 Jahre auf dem Dachboden des Pfarrhauses und galten als verschollen.
03. 02. Der Leiter der Geschäftssparte BMW Motorrad, Marco von Maltzan, kündigt an, daß in den kommenden zwei Jahren 100 Millionen Mark in den Ausbau des Berliner Motorradwerkes in Spandau investiert werden.
04. 02. In der Rotunde des Alten Museums (Mitte) wird die Ausstellung »Schöne Knaben aus Bronze« eröffnet. Unter den Exponaten war auch die italienische Knabenstatue »Idolino«, deren Alter zuvor in der Bundesanstalt für Materialprüfung untersucht worden war.
05. 02. Der Geschäftsführer der Berlin Tourismus GmbH teilt mit, daß seit dem Regierungsumzug nach Berlin die Zahl der Berlinbesucher deutlich gestiegen ist. 1999 stieg die Zahl der Übernachtungen um 14 % gegenüber dem Vorjahr. Es kamen 90 bis 100 Mill. Gäste.
06. 02. Das Ehrenmitglied des SC Charlottenburg (SCC) Siegfried Eifrig feiert seinen 90. Geburtstag. Der Läufer Eifrig war 1936 von seinem Verein, dem SCC, ausgewählt worden, das olympische Feuer auf der Schlußetappe durch Berlin zu tragen.
07. 02. Im Regionalbahnhof Potsdamer Platz eröffnet die Deutsche Bahn den nördlichen Teil des Fußgängergeschosses, das die U- und S- Bahn mit zukünftigem Regionalbahnhof verbindet. Der südliche Teil der sogenannten Passerelle war schon seit 2. Oktober 1998 offen.
08. 02. Der Berliner Pharmakonzern Schering AG teilt mit, daß er 1999 wieder ein Rekordgewinn erzielt hat. Das Gruppenergebnis hatte sich gegenüber dem Vorjahr um elf Prozent erhöht. Der Gruppenumsatz erhöhte sich um zwölf Prozent auf 7,2 Milliarden Mark.
09. 02. Im Sony-Center am Potsdamer Platz (Tiergarten) wird das erste Berliner Hofbräuhaus eröffnet.
10. 02. Im Zentrum Judaicum (Oranienburger Straße, Mitte) werden das Ehepaar Berthold und Else Beitz mit dem Leo-Baeck-Preis für ihre Verdienste um die Rettung von Juden in der NS-Zeit ausgezeichnet. Die Laudatio hielt Bundespräsident Johannes Rau.
11. 02. Im Architekturgebäude der Technischen Universität Berlin (Charlottenburg) wird ein Schinkelzentrum eröffnet. An diesem bereichsübergreifenden Forschungsschwerpunkt sollten viele Fachrichtungen gemeinsam historische Ingenieurleistungen erforschen.
12. 02. Auf dem Landesparteitag der Berliner FDP wird Günter Rexrodt zum neuen Vorsitzenden gewählt. Rexrodt trat die Nachfolge von Rolf-Peter Lange an, der nicht mehr für den Vorsitz kandidierte.
13. 02. Kammersänger Rudolf Asmus stirbt im Alter von 78 Jahren in Berlin. Asmus gehörte seit 1956 zum Ensemble der Komischen Oper (Mitte), deren Ehrenmitglied er seit 1988 war. Eine seiner Rollen war der Milchmann Tewje im Musical »Der Fiedler auf dem Dach«.
14. 02. Im Willy-Brandt-Haus an der Stresemann-/Ecke Wilhelmstraße (Kreuzberg) wird ein Image-Shop der SPD eröffnet. Angeboten wurden u.a. Eisbären mit roten Tatzen, Kugelschreiber, Feuerzeuge, Flaschenöffner, Schlipse und Stifte mit SPD-Logo.
15. 02. Der Senat beschließt, daß die Forschungskliniken Robert Rössle und Franz Volhard in Buch zum 1. Juli 2000 ihre Bettenanzahl von 315 auf 165 reduzieren müssen. Diese Reduzierung war erst für 2004/2005 vorgesehen, wurde aber wegen Sparmaßnahmen vorgezogen.
15. 02. Im Institut für Radiologie der Charité (Mitte) wird der schnellste Computertumograph Europas in Betrieb genommen.
16. 02. In der Lepsiusstraße 57 in Steglitz erfolgt der erste Spatenstich zum Bau eines neuen Mehrfamilienhauses. An dieser Stelle war am 4. August 1998 ein Wohngebäude durch eine Gasexplosion eingestürzt.
17. 02. Auf der Jahrespressekonferenz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz wird mitgeteilt, daß auf der Museumsinsel (Mitte) eine neue Gemäldegalerie gebaut werden soll. Die Neue Gemäldegalerie am Kulturforum sollte dann der Moderne gewidmet werden.
18. 02. Im Pankower Ortsteil Rosenthal wird die Straße 90 feierlich in Abajstraße umbenannt. Die Benennung der Straße nach dem kasachischen Volksdichter Abaj Kunanbajew (1845-1904) erfolgte auf Anregung der Kasachischen Botschaft, die dort ihren Sitz hatte.
19. 02. Die DT-Kammerspiele (Mitte) werden nach einem Umbau mit dem Stück »Die Schwärmer« von Robert Musil in der Inszenierung von Stefan Otteni wiedereröffnet. Wegen eines Unfalls auf der Generalprobe war die Wiedereröffnung um drei Tage verschoben worden.
20. 02. Die Theologin Irene Ahrens übernimmt das Amt der Assistenz-Pastorin an der anglikanischen Saint-George's-Kirche in Charlottenburg . Die Theologin war die erste anglikanische Priesterin in Deutschland.
21. 02. In der Bar jeder Vernunft in der Schaperstraße (Wilmersdorf) wird der Nachlaß der 1998 verstorbenen Sängerin und Schauspielerin Lotti Huber versteigert. Der Erlös von 10 800 Mark ging an das Projekt »Musik hilft« .
22. 02. Der Senat verabschiedet ein Haushaltssanierungsgesetz. Danach mußten alle Senatsverwaltungen das Geld für »Zuwendungsempfänger« (z.B. Zoologischer Garten, Tierpark, Deutsche Oper, soziale Einrichtungen) ab 2001 um 5 % senken.
23. 02. Das Statistische Landesamt gibt bekannt, daß sich 4 121 Bonner mit Hauptwohnsitz im Jahr 1999 in Berlin angemeldet haben. Mit einer Nebenwohnung ließen sich 1 305 Bonner registrieren. Die meisten der »Neuen« zogen nach Reinickendorf und Zehlendorf.
24. 02. Vor dem Neuköllner Kaiser KWO Kabelwerke Energie demonstrieren die Mitarbeiter gegen die Schließung des Betriebes durch den amerikanischen Eigentümer General BICC.
25. 02. Bauleute betonieren den letzten Teil der 1,5 m dicken Straßentunneldecke der 540 m langen Betonröhren für die B 96, die Eisenbahn und die U-Bahn-Linie U5 zwischen Reichstag und Spree. Damit waren die Tunnel unter dem Regierungsviertel im Rohbau fertig.
26. 02. In der Deutschen Oper Berlin (Bismarckstraße, Charlottenburg) hat Giuseppe Verdis Oper »Nabucco« in der Inszenierung von Hans Neuenfels Premiere. Von Teilen des Publikums wurde die Aufführung minutenlang ausgebuht.
27. 02. Vor dem Deutschen Theater (Mitte) wird von einer holländischen Stiftung ein Gedenkstein für den Holländer Marinus van der Lubbe aufgestellt. Van der Lubbe war wegen der Brandstiftung im Reichstag zum Tode verurteilt und 1934 hingerichtet worden.
28. 02. In Dahlem wird am Nachmittag eine Temperatur von 17,5°C gemessen. Damit war dieser Tag der wärmste 28. Februar seit dem Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahr 1908.
29. 02. Im Karower Neubaugebiet (Bedeweg 1, Weißensee) wird für eine Grundschule Richtfest gefeiert. Die Schule wurde nach Plänen eines Berliner Architektenbüros für 26,2 Millionen Mark gebaut. 600 Schüler der Klassen 1 bis 6 sollten hier unterrichtet werden.
01. 03. Zu seinem 40. Geburtstag präsentiert sich das Berliner Kabarett »Die Wühlmäuse« im neuen Domizil am Theodor-Heuss-Platz (Charlottenburg). Dieter Hallervorden hatte das »Naafi-Haus«, den ehemaligen britischen Offiziersclub, umbauen lassen.
01. 03. Auf der Stadtbahn, kurz vor dem Humboldthafen, entgleist ein Intercity-Express des neuen Typs ICE-T. Der Zug befand sich auf einer Überführungsfahrt von Charlottenburg nach Rummelsburg. Es gab keine Verletzten. Für einige Tage kam es zu Behinderungen.
02. 03. In der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg wird das Multiplex-Kino »Village Cinemas« mit acht Sälen und 1 550 Plätzen eröffnet. Erstmals gab es in Berlin zwei Kinopaläste an einer Straße, der Schönhauser Alle. Cinemaxx wurde im November 1997 eröffnet.
03. 03. In der Lehrter Straße 69 (Tiergarten) eröffnet die Berliner Stadtmission eine Krankenstation für Obdachlose. 20 Patienten konnten hier stationär versorgt werden. Im gleichen Haus standen für Obdachlose 24 Einzelzimmer zur Verfügung.
03. 03. In der Ufa-Fabrik (Viktoriastraße, Tempelhof) feiert das Kunsthaus Acud aus Mitte mit einer Benefiz-Gala sein zehnjähriges Bestehen. Der Erlös der Veranstaltung wurde auf ein Spendenkonto zum Erhalt des Kunsthauses an der Veteranenstraße 21 überwiesen.
04. 03. Die Berliner Eisschnelläuferin Monique Garbrecht gewinnt mit dem Sieg über 1 000 m ihre zweite Goldmedaille bei den Sprint- Weltmeisterschaften in Nagano (Japan).
05. 03. Mit einer Festveranstaltung im Jüdischen Gemeindehaus (Fasanenstraße 28, Charlottenburg) wird die 50. Woche der Brüderlichkeit eröffnet. Die Aktionstage standen unter dem Motto »Auf drei Säulen ruht die Welt - Recht, Wahrheit und Frieden«.
05. 03. In der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz (Mitte) findet eine Matinee mit Lesung und Podiumsdiskussion statt. Die Matinee erinnerte an den am 6. März 1999 verstorbenen Verleger, Kultur- und Kirchenpolitiker Klaus Gysi.
05. 03. Die Berliner Hochschule für Musik »Hanns Eisler« teilt mit, daß Christhard Gössling zum Sommersemester als Professor für Posaune an die Hochschule berufen worden ist. Gössling wurde darüber hinaus zum Sommersemester als Rektor der Hochschule gewählt.
06. 03. Der Steinmetz Otmar Kagerer erhält von der Amadeu-Antonio-Stiftung eine Spende von 60 000 Mark. Grabsteine in Kagerers Lager (Marzahn) waren nach seinem Einsatz auf dem jüdischen Friedhof, wo er geschändete Grabsteine restaurierte, zerstört worden.
06. 03. Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann, gibt bekannt, daß der Lesesaal der Staatsbibliothek Unter den Linden (Mitte) nach Plänen des Stuttgarter Architekten HG Merz wieder aufgebaut wird.
07. 03. Der Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin Prof. Hans Meyer erklärt vor den Konzil der Universität seinen Rücktritt für Ende Mai. Bei den Präsidentenwahlen am 7. Februar hatte Meyer nicht die erforderliche Mehrheit erhalten.
08. 03. Im Roten Rathaus (Mitte) überreicht die Frauensenatorin Gabriele Schöttler (SPD) den Berliner Frauenpreis 2000 an die Kabarettistin Maren Kroymann für ihr gesellschaftliches Engagement und ihre Vorreiterrolle im Frauenkabarett.
09. 03. An der Marlene-Dietrich-Allee 20 in Babelsberg wird für den Neubau des Rundfunkarchivs Richtfest gefeiert. Die Archivbestände, die in einem Provisorium in Berlin-Adlershof untergebracht waren, sollten im Spätherbst nach Babelsberg verlagert werden.
10. 03. Am Institut für Chemie der Humboldt-Universität zu Berlin in der Hessischen Straße (Mitte) wird eine Gedenktafel für Robert Havemann anläßlich seines 90. Geburtstages am 11. März enthüllt. Sie erinnerte an Havemanns Vorlesung im Wintersemester 1963/1964.
10. 03. Die Museumsinsel (Mitte) wird offiziell in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Bei einem Festakt in Alten Museum übergab der UNESCO- Generaldirektor Koichiro Matsuura die Urkunde an den Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen.
11. 03. Rund 28 000 Schüler, Eltern und Lehrer beteiligen sich an einem Sternmarsch zum Roten Rathaus (Mitte). Sie demonstrierten für eine bessere Bildungspolitik. Die Demonstranten gaben ein Positionspapier, gerichtet an Schulsenator Klaus Böger (SPD), ab.
12. 03. Etwa 5 000 Menschen folgen dem Aufruf zu einer Gegendemonstration gegen einen Aufmarsch der rechtsextremistischen Nationaldemokratischen Partei. Zu den Initiatoren der Veranstaltung vor dem Brandenburger Tor gehörte Bundestagspräsident Wolfgang Thierse.
12. 03. Die Berliner Schauspielerin Inge Keller nimmt in Leipzig den mit 12 000 Mark dotierten Caroline-Neuber-Preis der Stadt Leipzig entgegen. Leipzig ehrte seit 1998 mit diesem Preis Darstellerinnen des deutschsprachigen Theaters.
13. 03. In der Brüderstraße 11/12 (Mitte) wird die sächsische Landesvertretung durch den Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf feierlich eröffnet.
14. 03. In der Dresdner Bank am Pariser Platz 6 (Mitte) wird eine Ausstellung der Akademie der Künste eröffnet, in der eine Auswahl aus dem Nachlaß des Komponisten Werner Richard Heymann (1896-1961) gezeigt wird. Heymann schrieb die Musik zu mehr als 50 Filmen.
14. 03. In der Hochschule der Künste (Fasanenstraße, Charlottenburg) findet anläßlich des 70. Geburtstages des Komponisten Dieter Schnebel ein Musikfest statt. Schnebel, 1976 an die Hochschule berufen, hatte 18 Jahre den Lehrstuhl für Experimentelle Musik inne.
14. 03. Auf den Turm der Schloßkapelle des Schlosses Köpenick wird die Turmhaube, die sogenannte Laterne, nach der Sanierung wieder aufgesetzt. Die Haube war im Juni des vergangenen Jahres abgetrennt und denkmalgerecht restauriert worden.
14. 03. In der Calvinstraße (Tiergarten) eröffnet die Deutsch-Arabische-Gesellschaft ihre Geschäftsräume. Die Gesellschaft hatte ihren Sitz von Bad Godesberg nach Berlin verlegt.
15. 03. In Köpenick wird für einen Brückenneubau über die Spree von der Straße An der Wuhlheide nach Spindlersfeld der erste Bohrpfahl gesetzt. Die Tangentiale Verbindung Ost (TVO) sollte die Altstadt Köpenicks verkehrsmäßig entlasten.
16. 03. Für die Park Kolonnaden am Potsdamer Platz wird Richtfest gefeiert. Die Park Kolonnaden wurden nach Plänen des Mailänder Architekten Giorgio Grassi erbaut und waren das Bindeglied zwischen Kreuzberg und der Daimler City.
17. 03. Mit einem Festakt wird das Museum für Kommunikation in der Leipziger Straße 16/Ecke Mauerstraße (Mitte) in Anwesenheit von Bundespräsident Johannes Rau eröffnet. Das ehemalige Reichspostmuseum war für 70 Millionen Mark saniert worden.
18. 03. In der Akademie der Künste (Hanseatenweg, Tiergarten) wird der mit 30 000 Mark dotierte Kunstpreis Berlin 2000 an die Fotokünstler Anna und Bernhard Johannes Blume verliehen.
18. 03. Der Platz vor dem Brandenburger Tor (Tiergarten) wird in »Platz des 18. März« umbenannt. In Anwesenheit von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und Senator Peter Strieder enthüllten die Bürgermeister von Mitte und Tiergarten das Straßenschild.
19. 03. In der Akademie der Künste am Hanseatenweg (Tiergarten) wird die Ausstellung »Rückkehr in die Fremde? Remigranten und Rundfunk in Deutschland« eröffnet. Die Ausstellung zeigte die Rolle der Remigranten im Rundfunk nach 1945 auf.
20. 03. Im Internationalen Congreß Centrum Berlin (ICC) am Messegelände am Funkturm (Charlottenburg) beginnt der mehrtägige 24. Deutsche Krebskongreß. 5 000 Mediziner und Grundlagenforscher diskutierten über die Erkennung, Behandlung und Nachsorge von Tumoren.
20. 03. Im Rudower Werk der Eternit AG (Neukölln) eröffnet die Adlershofer Gründerfirma Alligator Sunshine Technologies eine neue Produktionsstätte. In diesem Betriebsteil wurde das Solardachsystem »Cuadro« hergestellt.
21. 03. Der Senat beschließt die Berufung von Volker Hesse zum Intendanten des Maxim Gorki Theaters (Mitte). Hesse, Intendant des Züricher Neumarkt Theaters, sollte das Amt vom 1. August 2001 bis 31. Juli 2006 übernehmen.
21. 03. Die Literaturwerkstatt Berlin begeht den ersten »Welttag der Poesie«, den die UN-Kulturorganisation UNESCO ausgerufen hatte. Das internationale Lyrikfest wurde live im Internet übertragen.
22. 03. Im Pferdepalast (Leipziger Straße/Ecke Potsdamer Platz, Mitte) beginnt das Gastspiel von Franz Althoff. Althoff zeigte den zweiten Teil seines Fantasy- und Pferdemusicals »Der Zauberwald«. Der erste Teil des Musicals wurde 1997 in Berlin aufgeführt.
23. 03. Das deutsche Zentrum des Internationalen Theaterinstituts (ITI) gibt bekannt, daß der jeweils zum Welttheatertag verliehene ITI-Preis an den Berliner Regisseur Adolf Dresen vergeben wird.
24. 03. In Malchow (Hohenschönhausen) bezieht der erste Storch des Jahres 2000 sein Quartier. Die Ankunft des Storches stellte einen neuen Rekord dar. Die bislang früheste Ankunft eines Storches in Malchow war auf den 30. März datiert.
25. 03. Im Deutschen Theater in der Schumannstraße (Mitte) übergibt Gisela Ludwig, Witwe des Schauspielers Rolf Ludwig, seinen Nachlaß an die Berliner Akademie der Künste. Ludwig war am 28. März 1999 in Berlin verstorben.
25. 03. Im Zoologischen Garten zu Berlin (Tiergarten) wird ein Gorilla-Baby geboren.
26. 03. An der Humboldt-Universität zu Berlin (Mitte) beginnt der IX. Internationale Kant-Kongreß. Auf dem mehrtägigen Kogreß wurden zum thematischen Schwerpunkt »Kant und die Berliner Aufklärung« in 18 Sektionen rund 400 Vorträge gehalten.
27. 03. Im Café Kranzler am Kurfürstendamm (Charlottenburg) wird das Inventar des Cafés versteigert. Das Café war seit dem 1. März geschlossen. Im Oktober sollte ein modernes Kranzler vom neuen Inhaber, der Deutschen Immobilien Fond AG, eröffnet werden.
28. 03. Der Senat beauftragt Innensenator Eckart Werthebach (CDU), ein System für die Bezirksbenennung nach Nummern für statistische und organisatorische Zwecke zu entwickeln. Der Citybezirk (Tiergarten, Mitte und Wedding) sollte die Nummer 1 erhalten.
28. 03. Im Bauministerium in der Krausenstraße (Mitte) wird eine Greenpeace-Studie übergeben. Die Studie untersuchte die Wärmedämmung von Plattenbauten in Hellersdorf und Hohenschönhausen vor und nach der Sanierung.
29. 03. Am Pariser Platz 7 in Mitte wird das »Haus Liebermann« offiziell eröffnet. In diesem Haus wohnte der Maler Max Liebermann von 1892 bis zu seinem Tod 1935. Es wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und nach dem Mauerfall für 25 Mill. Mark rekonstruiert.
30. 03. Im Konzerthaus am Gendarmenmarkt (Mitte) werden erstmals der Kant-Preis sowie der Kant-Förderpreis verliehen. Die ersten Preisträger waren Sir Peter F. Strawson und David Mackie. Bundespräsident Johannes Rau hielt den Festvortrag.
31. 03. Der neu gestaltete Mathilde-Jacob-Platz vor dem Rathaus Tiergarten an der Turmstraße wird vom Bürgermeister Jörn Jensen (Bündnis90/Grüne) den Bürgern übergeben. Der nach Mathilde Jacob (1873-1943) benannte Platz wurde für rund 430 000 Mark umgestaltet.
31. 03. Im Pankower Rathaus an der Breite Straße wird dem 100jährigen Ortschronisten von Pankow, Rudolf Dörrier, das Bundesverdienstkreuz verliehen. Dörrier hatte ab 1965 das Ortsarchiv wieder neu aufgebaut und das Heimatmuseum in der Heynstraße eingerichtet.
01. 04. Der Teltowkanal wird für die Schiffahrt freigegeben. Seit 1961 war die Wasserstraße, die zuvor die Elbe mit der Oberen Oder verband, gesperrt. Vor der Wiedereröffnung waren im östlichen Kanalabschnitt (Treptow) umfangreiche Schlammausbaggerungen nötig.
02. 04. Der SCC startet den ersten Halbmarathon des Jahres. Die 21,0975 km lange Strecke durch Berlins City war schon immer ein Anziehungspunkt für Freizeit-Jogger.
03. 04. Der Lyriker Adolf Endler erhält den Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik. Berlin wurde in seinen Porträtgedichten, wie in dem Gedicht »Kiez des Wunderbaren« über den Prenzlauer Berg oder Zilles Milljöh-Skizzen, in reimvollendeter Form erwähnt.
03. 04. Für den Bau der viergeschossigen Musterfassade der Schinkelschen Bauakademie beginnen die Arbeiten. Durch ein Lehrlingsprojekt wurden traditionelle Bautechniken wieder vermittelt. Das Gebäude der Bauakademie wurde 1832-1836 erbaut und 1961 abgerissen.
04. 04. Im Schloß Charlottenburg ist der in London wiedererworbene Silberspiegel zu besichtigen. Er wurde über dem Kamin im Schlafgemach der Königin Sophie Charlotte angebracht. Der Augsburger Silberschmied Albrecht Biller fertigte 1701 diesen Schmuckspiegel.
04. 04. Auf einer Sitzung von Vertretern der Bezirksämter Friedrichshain und Kreuzberg wird der Sitz des Bürgermeisters des künftigen Fusionsbezirkes durch Münzwurf entschieden. Das Friedrichshainer Rathaus sollte danach Sitz des Bürgermeisters sein.
05. 04. Nordrhein-Westfalens Bauminister und stellvertretender Ministerpräsident Michael Vesper führt den ersten Spatenstich im Diplomatenviertel (Tiergarten) zum Bau seiner Landesvertretung aus. Ihre Nachbarn wurden Japan und die Landesvertretung Bremen.
06. 04. Anläßlich des 100. Geburtstages der Schriftstellerin Anna Seghers am 19. November wird eine Ausstellung in der Stadtteilbibliothek Adlershof im Kulturzentrum Alte Schule (Dörpfeldstraße 54-56, Treptow) eröffnet. Anna Seghers lebte 1955-1983 in Berlin.
06. 04. Das sechste von acht Kuppelmosaiken im Berliner Dom (Mitte) wird nach Abschluß von Rekonstruktionsarbeiten durch das toskanische Unternehmen Ferrari & Bacci (Italien) feierlich enthüllt und der Öffentlichkeit präsentiert.
07. 04. Die Lichtenberger Polizei des Abschnitts 63 führt einen Einsatz zur »Unterbindung der illegalen Handelstätigkeit mit unversteuerten Zigaretten« in der Coppistraße, Alfred-Jung-Straße, rund um die Frankfurter Allee 147 und im Weißenseer Weg durch.
08. 04. Im Hof der Pallasstraße 35 (Ecke Potsdamer Straße, Schöneberg) führt die BVG einen Tauschbörsen-Tag und einen Sonderverkauf von begehrten Schildern und weiteren Raritäten durch. Getauscht wurden besonders gerne Fahrscheine und Trägerkarten.
09. 04. In den Messehallen unter dem Funkturm (Charlottenburg) wird die zweitägige Rassehunde-Schau, auf der rund 3 000 Hunde, die 220 verschiedenen Rassen angehörten, gezeigt wurden, beendet. 16 000 hundebegeisterte Besucher sahen die Rassehunde-Schau.
10. 04. Mehr als 1 000 Beschäftigte der Bundesdruckerei demonstrieren gegen eine geplante Privatisierung. Die Drucker befürchteten Kündigungen bei einer Veräußerung des Hauses Oranienstraße (Kreuzberg).
11. 04. Die Technische Universität Berlin (TU) gibt bekannt, daß nur sieben Prozent aller Professuren von Frauen besetzt sind. Im Sommersemester sollten auf Anregung der Frauenbeauftragten zwölf Gastprofessorinnen an der TU forschen und lehren.
12. 04. Mehr als 50 000 Lehrer und Schüler streiken gegen die Schulpolitik des Berliner Senats. Der Demonstrationszug vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor (Mitte) war eine der bundesweit größten bildungspolitischen Protestaktionen.
13. 04. Das Denkmal des Preußenkönigs Friedrich II. steht im Volkspark Friedrichshain, wie schon 1848-1950, wieder an historischer Stelle. Die Bronzebüste wurde vom Berliner Bildhauer Andreas Hoferick neu geschaffen. Auch die zugehörige Säule wurde restauriert.
13. 04. Das Abgeordnetenhaus wählt Christoph Stölzl zum Senator für Kultur und Wissenschaft. Stölzl war langjähriger Direktor des Deutschen Historischen Museums. Für Kultur und Wissenschaft wurden in diesem Jahr mehr als vier Milliarden DM veranschlagt.
14. 04. Mit einem Festakt begehen die Mitarbeiter des Krankenhauses Waldfriede (Argentinische Allee 40, Zehlendorf) den 80. Gründungstag ihrer Klinik. Am 14. April 1920 übernahmen die Siebenten-Tags-Adventisten (ev. Freikirche) das 1904 erbaute Waldsanatorium.
15. 04. Die Hauptbibliothek des künftigen Großbezirks Friedrichshain/Kreuzberg wird in der Grünberger Straße 54 neu eröffnet. Auf 2 800 m² konnten mehr als 70 000 Bücher, dazu Zeitschriften, Videos, Kassetten, Platten und Noten entliehen werden.
16. 04. Im Kino International (Mitte) hat der Film »Die Unberührbare« in der Regie von Oskar Roehler Premiere. Die weibliche Hauptrolle spielte Hannelore Elsner.
17. 04. Volker Hesse, designierter Intendant des Maxim-Gorki-Theaters (Mitte), unterzeichnet mit Kultursenator Christoph Stölzl seinen Anstellungsvertrag. Hesse sollte 2001 das Theater von Bernd Wilms übernehmen.
18. 04. Der Werkzeugmaschinenhersteller Niles eröffnet eine neue Fertigungs- und Produktionshalle am Marzahner Nordring. Seit vier Monaten fertigte das 1898 gegründete Berliner Traditionsunternehmen Profilschleifmaschinen für Zahnräder im Durchmesser von 4 m.
19. 04. Zur Erinnerung an das ehemalige »Arbeitserziehungslager Wuhlheide« werden zwei Gedenkstelen des Bildhauers Hans-Joachim Kunsch vor dem Verwaltungsgebäude des Tierparks enthüllt. Bis Kriegsende waren im Lager ca. 30 000 Zwangsarbeiter interniert.
20. 04. Mittes Baustadtrat Thomas Fierl weiht die Straßenschilder für den Henriette-Herz-Platz und den Garnisonkirchplatz offiziell ein. Diese neuen Plätze entstanden durch Bauvorhaben südlich vom Hackeschen Markt.
21. 04. Der »Berliner Zirkus-König« Paul Busch wird auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof (Mitte) geehrt. Die Artisten des Zirkus Busch-Roland versammelten sich anläßlich des 150. Geburtstages an seiner Grabstätte zu einer Gedenkfeier.
22. 04. Auf der Straße An der Wuhlheide (Köpenick) kommt es nach dem Spiel der Regionalligisten 1. FC Union gegen BFC Dynamo (Spielstand 2:1) zu Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und BFC-Anhängern. Es wurden 16 Polizisten von BFC-Anhängern verletzt.
23. 04. Berlin feiert mit 29,6°C den seit 170 Jahren heißesten Ostersonntag. Dank der Hochdruckgebiete waren das Strandbad Wannsee und der Zoo gut besuchte Ausflugsziele.
24. 04. Am Berliner Ostermarsch beteiligen sich rund 700 Demonstranten um gegen Rüstung und Krieg zu protestieren. Der Demonstrationszug führte von der Neuen Wache zum Brandenburger Tor und Kanzleramt. Den Abschluß bildete die Kundgebung vor dem Roten Rathaus.
25. 04. Das Sinfonieorchester Schöneberg (SOS) gibt in Berlins Partnerstadt Mexiko-City, in der Kirche Santo Domingo, »Ein deutsches Requiem« von Johannes Brahms. Weitere Auftritte folgten in Queretaro und Guanajuato.
26. 04. Im Filmtheater »Filmbühne Wien« am Kurfürstendamm 26 (Charlottenburg) findet die letzte Vorstellung statt. 87 Jahre lang galt sie als eine der feinsten Kino-Adressen. Das Traditionshaus ließ sich wegen Besuchermangel nicht mehr wirtschaftlich betreiben.
27. 04. Karl von Krosigk, Leiter der Gartendenkmalpflege, referiert im Heinrich-Heine-Forum am Heinrich-Heine-Platz 10 (Mitte) über Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Luisenstädtischen Kanals.
28. 04. Kultursenator Christoph Stölzl teilt dem langjährigen Leiter der Internationalen Filmfestspiele Berlin Moritz de Hadeln mit, daß sein Vertrag nur noch bis zum 30. April 2001 gilt. Ursprünglich war eine Vertragsdauer bis 2003 vereinbart worden.
29. 04. In Karlshorst wird das 100jährige Jubiläum der Gründung der Freiwillige Feuerwehr am 7. März 1900 gefeiert. 1994 zog auch eine Berufsfeuerwehr in die Wache Dönhoffstraße 31 ein. Die Feier wurde mit einem Umzug und einem feierlichen Appell eröffnet.
29. 04. In Berlin hat Europas einziger Sony-Shop im Sony-Center am Potsdamer Platz Premiere. Alle Produkte des japanischen Unterhaltungs-Giganten luden zum Anschauen und Kaufen ein.
30. 04. Neun historische Lastensegler starten auf dem Müggelsee (Köpenick) zu ihrer siebenten Regatta. Die Schiffe waren allesamt in dem Jahrzehnt nach 1914 gebaut worden. Sie waren die letzten ihrer Art und lagen im historischen Hafen Berlin (Mitte).
01. 05. Beim Hellersdorfer »Maifest der Kulturen« kommen 10 000 Menschen zusammen. Die Veranstaltung setzte ein Zeichen für Toleranz und soziale Gerechtigkeit, gegen Gewalt und Rassismus. Es war ein Protest gegen den NPD-Aufmarsch in Hellersdorf.
02. 05. Das 75jährige Bestehen der katholischen Buchhandlung »Sonnenhaus« (Oranienburger Straße 1, Mitte) wird mit einer Lesung begangen. Das »Sonnenhaus«, ein Familienbetrieb in dritter Generation, galt bei den Ostberlinern als Institution.
03. 05. Der »Forschungsmarkt Berlin« schaltet auf einer Pressekonferenz live per Video-Link zu einer Operation im voll digitalisierten Operationssaal der Klinik für minimalinvase Chirurgie (MIC) am evangelischen Krankenhaus Hubertus in Berlin-Schlachtensee.
04. 05. Mit einem Warnstreik wird der Öffentliche Nahverkehr in Berlin durch Busse und U-Bahnen für mehrere Stunden blockiert. 20 000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes forderten u.a. eine fünfprozentige Lohnerhöhung und Angleichung der Gehälter im Osten.
04. 05. In Berlin wird das erste virtuelle Allergiekaufhaus Deutschlands vorgestellt. Allergiegeschädigte konnten aus der großen Produktpalette Bestellungen auslösen. Auf der Website (www.allergate.de) wurde Rat von Fachleuten der Charité eingeholt.
05. 05. Der Startschuss für die Kunstaktion »Millennium Thumbprints« wird gegeben. Jeweils tausend Daumenabdrücke wollten kanadische Künstler in Kitchener (Ontario) und Berlin sammeln und auf einem Bronzedenkmal als Symbol enger Städtepartnerschaft darstellen.
06. 05. Die Gesellschaft Monument Tales eröffnet im Torhaus A der Siegessäule (Tiergarten) das Café »Viktoria«. Die Firma hatte das Denkmal für 15 Jahre gepachtet. Als Nächstes sollte der Sockel der Siegessäule zu einer Ausstellungshalle ausgebaut werden.
07. 05. Das Deutsch-Russische Museum (Karlshorst) und das Alliierten-Museum (Zehlendorf) begehen den 55. Jahrestages des Kriegsendes gemeinsam. Westallierte Themen und Zeitzeugen wurden in Karlshorst präsentiert, russische in Zehlendorf.
08. 05. Der wieder hergerichtete Blindenwanderweg im Volkspark Rehberge (Wedding) wird durch eine Gruppe, die am Wandertag des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins teilnimmt, eingeweiht. Auswertung erfolgte mit dem Behinderten-Beauftragten von Wedding.
09. 05. Die SPD-Fraktion schlägt im Berliner Abgeordnetenhaus vor, dem ersten Berliner Stadtkommandanten Nikolai Bersarin wieder die Ehrenbürgerwürde Berlins zu verleihen. Er wurde 1992 auf Grund falscher Anschuldigungen aus der Ehrenbürgerliste gestrichen.
10. 05. Der Kunst- und Kulturhistoriker Hans Ottomeyer wird Generaldirektor des Deutschen Historischen Museums, Unter den Linden 3 (Mitte). Ottomeyer war davor fünf Jahre Leitender Direktor der Staatlichen Museen zu Kassel.
11. 05. Sportstadtrat Heinz Buschkowsky übergibt den neu gestalteten Kinderspielplatz Schinkestraße (Neukölln) der Öffentlichkeit. Entwürfe undArbeiten wurden von Auszubildenden des Grünflächenamtes durchgeführt, somit wurden 100 000 DM eingespart.
12. 05. Am Erstausgabetag stellt der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Karl Diller, in der Bundesdruckerei Kommandantenstraße 15 (Kreuzberg) die erste deutsche Briefmarke mit doppelter Währungsangabe vor - in Pfennig und Euro.
13. 05. Das Freibad Pankow, Wolfshagener Straße 91-93, wird wieder geöffnet. Die Sanierung hatte elf Mill. Mark gekostet. Das Erlebnisbad gehörte mit seiner Wasseraufbereitungsanlage zu den modernsten Anlagen in Berlin.
14. 05. Biesdorf feiert mit einem Festumzug rund um die Gnadenkirche sein 625jähriges Bestehen. Der heutige Marzahner Ortsteil wurde 1375 erstmals urkundlich erwähnt.
15. 05. Die Galerie der Berliner Graphikpresse (Gabelsberger Straße 68, Friedrichshain) feiert, ihr 10jähriges Jubiläum. Mit ihrem Gründer Peter Röske hatte die Galerie nach der Wende einen Käuferansturm zu verzeichnen.
16. 05. Der US-Tabakkonzern Philipp Morris weiht eine neue Tabakaufbereitungsanlage im Werk in der Neuköllner Allee 80 (Neukölln) ein. Gemeinsam drückten der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen mit Vertretern des Konzerns den symbolischen Startknopf.
17. 05. Der Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke und die Präsidentin des Deutschen Hausfrauen-Bundes Pia Gaßmann eröffnen im Kundenzentrum der Berliner Gasversorgung (Gasag) in der Friedrichstraße (Mitte) die diesjährige Einweck-Saison.
18. 05. Das Kreuzberger Leibniz-Gymnasium in der Schleiermacherstraße 23 feiert sein 150jähriges Jubiläum. Prominentester Leibniz- Schüler war 1922-1923 der Physiker Professor Manfred von Ardenne.
18. 05. Die neue gläserne Überwachungszentrale der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) in der Ladenpassage des U-Bahnhofes Alexanderplatz wird in Betrieb genommen. Die 44 Bahnhöfe der U-Bahn-Linien 5 und 8 sollten per Videokamera beobachtet und überwacht werden.
19. 05. Im Schloß Schönhausen (Ossietzkystraße, Pankow) wird der 14. Berliner Denkmaltag mit einer Konferenz unter dem Motto »Historische Kulturlandschaften« eröffnet. Bis zum 21. Mai fanden noch Führungen und Vorträge über die Denkmäler des Bezirkes statt.
20. 05. Zum »Jesus-Tag 2000« treffen sich anläßlich der Geburt Christi 50 000 Christen vor dem Roten Rathaus (Mitte). Die Gläubigen kamen in einem Demonstrationszug von der Siegessäule zum Platz vor dem Rathaus. Der Jesus-Tag wurde in 150 Ländern gefeiert.
21. 05. Wie in der Antike legen Elefanten den Grundstein für das neue Tempodrom am Anhalter Bahnhof (Kreuzberg). Die Tempodrom-Chefin Irene Moessinger kündete die Eröffnung der über 4 000 Gäste fassenden Arenen für Dezember 2001 an.
22. 05. Nach Restaurierungsarbeiten wird die »Flämische Krone«, ein aus dem Jahre 1647 stammender 200 kg schwerer und zwei Meter hoher Kronleuchter, im oberen Ovalen Saal des Schlosses Charlottenburg aufgehangen. Er lag 60 Jahre demontiert in Schloß Sanssouci.
23. 05. Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer (Bündnis 90/Die Grünen) eröffnet den »Expo-Pfad« der Wohnungsbaugesellschaft Marzahn (WBG), Mehrower Allee 52. Die WBG demonstrierte ihre Marzahner Ökologie-Projekte für die Expo 2000.
24. 05. Nach 28jähriger Tätigkeit als oberster Denkmalschützer Berlins wird der Landeskonservator Helmut Engel aus seinem Amt verabschiedet. Engel legte 1977 mit dem Denkmalschutzgesetz die Grundlage für die Professionalisierung der Denkmalpflege.
24. 05. Das Stadtbad Mitte, Gartenstraße 5 (Mitte), feiert sein 70jähriges Jubiläum. Die in den Jahren 1928 bis 1930 erbaute Volksschwimmhalle, mit einem 50 m langen Becken und einem freitragenden Dach, war damals das größte und modernste Bad in Europa.
25. 05. In den Hallen Am Borsigturm (Tegel) wird das bis zum 28. Mai dauernde I. Internationale Steptanzfestival eröffnet. In Workshops und Shows wurde den Besuchern von internationalen Künstlern ein vielfältiges Programm geboten.
26. 05. Die Gründungsmitglieder der DDR-Bürgerrechtsbewegung Neues Forum werden mit dem Nationalpreis der deutschen Nationalstiftung ausgezeicnnet. Zu ihnen zählten Bärbel Bohley, Katja Havemann, Sebastian Pflugbeil, Jens Reich und Hans-Joachim Tschiche.
26. 05. Am Paul-und-Paula-Ufer in der Rummelsburger Bucht (Friedrichshain) wird ein schwimmendes Jugendzentrum eröffnet. Die Freizeitstätte wurde vom Bau-Staatssekretär Frank Bielka an den Bezirksbürgermeister Helios Mendiburu übergeben.
27. 05. In der Oranienstraße findet zum drittenmal die Kreuzberger Buchnacht statt. Zum Fest rund ums gedruckte Wort luden Buchhandlungen, Verlage und andere Veranstalter aus dem Kiez ein.
28. 05. Das carrousel-Theater an der Parkaue feiert sein 50jähriges Jubiläum bei einem großen Fest im Haus und im nahen Stadtpark mit Texten, Szenen und Stücken durch die fünf Jahrzehnte seiner Theatergeschichte.. Bisher wurden ca. 25 000 Vorstellungen gegeben und das Theater, bis 1992 »Theater der Freundschaft«, hatte rund 7,5 Mill. Besucher.
29. 05. Der Orden Pour le mérite nimmt mit einem Festakt im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt (Mitte) sieben neue Mitglieder auf, darunter den deutschen Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger. Die Wahl galt als höchste Auszeichnung für Wissenschaft und Künste.
30. 05. Die Geschäftsleitung der Bosch Telecom GmbH informiert die Mitarbeiter und den Betriebsrat des Betriebes Berlin-Spandau über die Schließung des Standortes. Der Automobilzulieferer Bosch gab die Fertigung von Autoantennen in Berlin auf.
31. 05. Die Ausstellung »Wasser in der Stadt« wird auf dem Gelände der ehemaligen Glashütte Stralau (Treptow) eröffnet. Im Rahmen des Expo-2000-Projektes präsentierte die Schau die Entwicklung Stralaus über den Industriestandort bis zur Rummelsburger Bucht.
01. 06. US-Präsident Bill Clinton und Bundeskanzler Gerhard Schröder, Teilnehmer am Gipfeltreffen von 14 Staatschefs, speisen mit ihren Außenministern im Restaurant Gugelhof am Käthe-Kollwitzplatz (Prenzlauer Berg).
02. 06. Das Mausoleum des Meierei-Königs Carl Bolle wird auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof (Großgörschenstraße 12, Schöneberg) nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten am Dach wieder öffentlich zugänglich.
03. 06. Das Transplantationszentrum am Universitätsklinikum Benjamin Franklin (UKBF) am Hindenburgdamm 30 (Steglitz) erinnert an den Tag der Organspende. Vor 30 Jahren wurde am Klinikum zum erstenmal in Berlin die Niere eines toten Spenders verpflanzt.
04. 06. Zehntausende Radfahrer, Fußgänger und Inlineskater benutzen am ersten autofreien Sonntag die Straße des 17. Juni und die Straße Unter den Linden. Umwelt- und Verkehrssenator Peter Strieder (SPD) hatte zum freiwilligen Verzicht auf Autos aufgerufen.
05. 06. Unmittelbar neben der Expo-2000-Ausstellung »Wasser in der Stadt« wird in Stralau die »Agenda 21 Werkstatt« eröffnet. Bis Oktober 2000 fanden hier Gespräche sowie Veranstaltungen zum Thema »Nachhaltige Entwicklung in Berlin« statt.
06. 06. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen startet die Jungfernfahrt des »Internet-Taxis« unter der Adresse www.berlin.de/livetaxi. Erstmals lieferte eine mobile Webcam über die Anbindung an ein Funknetz bewegte Bilder und Ton in Videoqualität.
07. 06. Die Berliner Hundestaffel vom Arbeiter-Samariter-Bund erhält vom Botschafter der Türkei Tugay Ulucevik zum Dank für ihre humanitäre Hilfe eine Ehrenplakette. Die Hundestaffel war bei der Suche und Rettung türkischer Erdbebenopfer im Einsatz gewesen.
08. 06. Am 20. Todestag des Schauspielers und Sängers Ernst Busch wird neben dem Eingang des Friedhofs in der Leonhard-Frank-Straße (Pankow), wo das Grab von Ernst Busch liegt, eine Stele enthüllt. Das Relief auf der Stele schuf der Künstler Gerhard Rommel.
09. 06. Das 100jährige Jubiläum des Viktoria-Luise-Platzes im Bayerischen Viertel wird feierlich begangen. Der Platz, benannt nach der Tochter Kaiser Wilhelms II., wurde am 8. Juni 1900 durch die Berlinische Boden- und Baugesellschaft Schöneberg übergeben.
10. 06. In Berlin findet die erste »Nacht der offenen Kirchen« statt. In der Nacht zum Sonntag hatten 140 Kirchen aller Konfessionen geöffnet. Die Gemeinden boten Lesungen, Filme, Meditationen und Gesprächsrunden an.
11. 06. In Kreuzberg findet zwischen Blücher- und Yorckstraße der Umzug zum Karneval der Kulturen statt. Beim Umzug stellten mehr als 100 Nationen ihre Lebensart und -freude dar. Hunderttausende Zuschauer standen am Straßenrand.
12. 06. In Schönefeld geht die siebentägige Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) zu Ende. Auf der ILA 2000 präsentierten sich 941 Aussteller aus 38 Ländern. Die Ausstellung wurde von mehr als 212 000 Gästen, darunter 80 000 Fachbesucher, besucht.
13. 06. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz beruft den Volkskundler Konrad Vanja zum Direktor des Museums Europäischer Kulturen der Welt. Vanja war seit 1999 bereits amtierender Leiter des Museums.
14. 06. Der Schauspieler Kurt Böwe stirbt im Alter von 71 Jahren in Berlin. Böwe kam 1973 an das Deutsche Theater Berlin, dessen Ensemble er bis 1997 angehörte. Am 17. Juni wurde der Schauspieler auf dem Waldfriedhof in Krumbeck (Prignitz) beigesetzt.
15. 06. Der Berliner Kultursenator Christoph Stölzl überreicht seinem neuen Staatssekretär für Kultur, Hans-Martin Hinz, die Ernennungsurkunde.
16. 06. Die neue CDU-Parteizentrale in der Klingelhöferstraße 8 (Tiergarten) wird mit einer symbolischen Schlüsselübergabe eingeweiht. In das 65 Millionen Mark teure Gebäude zogen die Parteiführung der Bundes-CDU und 100 Mitarbeiter ein.
17. 06. Anläßlich des diesjährigen Volksfestes »Köpenicker Sommer« startet am S-Bahnhof Köpenick der Festumzug, angeführt vom 73jährigen Gustav Korth als Hauptmann von Köpenick. Vor dem Rathaus übergab er das Amt an seinen Nachfolger Hans-Joachim Stiegler.
18. 06. Die Kaliningrader Vize-Oberbürgermeisterin Silvia Sachidowna Gurowa, bis zum 21. Juni Gast in Lichtenberg, nimmt an einem Ost-West-Forum im »Storkower Bogen«, zu dem Bezirksbügermeister Dr. Wolfram Friedersdorff und Elmar Pieroth eingeladen hatten.
19. 06. Am Bewag-Heizkraftwerk in der Puschkinallee (Treptow) wird die erste Brennstoffzellen-Anlage Europas in Betrieb genommen. Die 250-Kilowatt-Anlage war als Dauerversuch geplant, um den wirtschaftlichen Einsatz des Systems zu testen.
20. 06. In Berlin wird mit 36°C der heißeste Tag in einem Frühjahr und im Monat Juni seit Beginn der Temperaturmessungen vor 130 Jahren registriert.
21. 06. Der wiederaufgefundene Gedenkstein für den Holländer Marinus van der Lubbe wird wieder vor dem Deutschen Theater (Schumannstraße, Mitte) aufgestellt. Der Gedenkstein war erstmalig am 27. Februar aufgestellt worden und 13 Tage später gestohlen worden.
22. 06. Im Europa-Center (Charlottenburg) eröffnet der österreichische Filialist »Libro« ein Medienkaufhaus. Auf 2 000 m² Verkaufsfläche wurden Bücher, CDs und Computerspiele angeboten.
23. 06. In den Kurt-Berndt-Höfen in der Neuen Schönhauser Straße 20 (Mitte) wird das neue Domizil des Berliner Goethe-Instituts mit einem Festakt eingeweiht.
24. 06. Im Tiergarten wird der »1. Berliner Team Staffellauf« des Sport-Clubs Charlottenburg e.V. über fünf mal fünf Kilometer gestartet. Mit dem Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen an der Spitze nahm auch eine Senatsmannschaft teil.
25. 06. Erstmals nach dem Holocaust erhalten 19 Abiturienten der Jüdischen Oberschule in der Großen Hamburger Straße (Mitte) ihre Abiturzeugnisse. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) hielt die Festrede.
26. 06. In Berlin findet die konstituierende Sitzung der ersten Deutsch-Französischen Filmakademie (ohne festen Sitz) statt. Die Akademie sollte der Zusammenarbeit beider Länder im Filmbereich neue Impulse geben.
27. 06. Randstad, Deutschlands führender Personaldienstleister, eröffnet sein »Berlin City Haus« am Potsdamer Platz 1 (Tiergarten). Auf einer Fläche von 900 m² hatten fünf Geschäftsbereiche ihren Sitz.
28. 06. In der Akademie der Künste (AdK) am Hanseatenweg (Tiergarten) stellt Akademiepräsident György Konrad Max Liebermanns »Selbstbildnis mit Panamahut« vor. Das Ölbild wurde auf der Frühjahrsauktion der Villa Grisebach für die AdK ersteigert.
29. 06. Im Harnack-Saal der Deutschen Staatsbibliothek Unter den Linden (Mitte) begeht die Leibniz-Sozietät Berlin e.V. den »Leibniz-Tag 2000«. Den Festvortrag »Theoria cum praxi - Anspruch und Wirklichkeit der Akademie« hielt Hubert Laitko.
30. 06. Im Schloßpark Charlottenburg beginnt die Neugestaltung des Barockgartens. Ein Expertenkolloquium hatte zuvor entschieden, den Garten in der Nachkriegsfassung von 1958 zu gestalten.
01. 07. Die Wartung der öffentlichen Straßenlampen wird künftig von der Firma AT.LUX, einer Tochterfirma der Konzerne Alba und Thyssen mit Sitz in Reinickendorf, übernommen. Mehr als 100 Jahre hatte die Bewag die Straßenlampen Berlins gewartet.
02. 07. Der Tierpark Friedrichsfelde (Lichtenberg) feiert 45jähriges Jubiläum. Unter Heinrich Dathes Leitung wurde er einer der größten Tierparks der Welt.
03. 07. 1 000 Wehrpflichtige junge Männer aus der Hauptstadt treten ihren zehn Monate dauernden Grundwehrdienst an. Insgesamt wurden 7 950 Wehrpflichtige aus Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen zum Grundwehrdienst eingezogen.
04. 07. Das Bezirksamt von Tempelhof teilt mit, daß der wohl älteste Schiedsmann Deutschlands, der 1909 geborene Mariendorfer Willy Kröning, sein Amt niedergelegt hat. Er bekam vom Bezirksbürgermeister Dieter Hapel (CDU) eine Urkunde und die Verdienstmedaille.
05. 07. Der US-Botschafter John C. Kornblum feiert mit eintägiger Verspätung in seiner Residenz in Dahlem den amerikanischen Unabhängigkeitstag. 900 geladene Gäste, darunter Vertreter aus Politik und Wirtschaft, kamen zur 1. Geburtstagsparty der USA in Berlin.
06. 07. Die vom Senat am 4. Juli verabschiedete verschärfte Hundeordnung tritt in Kraft. Zwölf Kampfhund-Rassen mußten einen beißsicheren Maulkorb tragen und überall an die Leine genommen werden. Außerdem war eine Meldung beim Amtstierarzt Pflicht.
07. 07. Im Britzer Garten (Neukölln) finden zum Gedenken an den Staudengärtner, Poeten und Philosophen Karl Foerster (1874-1970) bis zum 9. Juli die »Karl- Foerster-Tage« statt.
08. 07. Im U-Bahnhof Deutsche Oper (Charlottenburg) bricht im letzten Waggon des vollbesetzten Zuges der U-Bahn-Linie 2 ein Brand aus. 23 Fahrgäste kamen wegen Rauchvergiftungsverdacht ins Krankenhaus. Der Sachschaden belief sich auf 4 bis 4,5 Mill. Mark.
09. 07. Die Moldauische Botschaft bringt zum 51. Todestag der Kammersängerin Maria Cebotari an ihrem ehemaligen Wohnhaus in der Hessenallee 12 (Charlottenburg) eine Marmortafel an. Die Sopranistin lebte von 1938 bis 1945 in Berlin.
10. 07. Am U-Bahnhof Hausvogteiplatz (Mitte) wird das »Denkzeichen Modezentrum Hausvogteiplatz« von Bürgermeister Joachim Zeller (CDU) eingeweiht. Jüdische Textilfabrikanten hatten sich am Hausvogteiplatz niedergelassen und den Ruf der Berliner Mode begründet.
11. 07. Im Dachgeschoß des Dienstgebäudes der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung am Köllnischen Park (Mitte) werden drei kleine Turmfalken vermessen, gewogen und beringt. Im vergangenen Jahr wurden hier bereits vier Falken geboren.
12. 07. Innenminister Eckart Werthebach (CDU) und Polizeipräsident Hagen Saberschinsky ziehen bei einer Pressekonferenz eine positive Bilanz der massiven Sicherheitsvorkehrungen beim 9,9 Mill. Mark teuren Besuch des iranischen Präsidenten Mohammed Chatami.
13. 07. Der 38millionste Besucher wird auf dem Fernsehturm am Alexanderplatz (Mitte) begrüßt. Der Fernsehturm war am 3. Oktober 1969 eröffnet worden.
14. 07. Drei Wochen nach der Einweihung werden Teile der Keramikfiguren des Denkzeichens vor dem Haus Schönhauser Allee 162 (Prenzlauer Berg) zerstört. Die Figuren erinnerten an die Kinder, die im jüdischen Waisenhaus gelebt hatten und 1942 deportiert wurden.
15. 07. Der Berliner Fotokünstler Christian Borchert, 1942 in Dresden geboren, ertrinkt im Oberen See nahe Wandlitz. Auf Ausstellungen zeigte Borchert, der seit Mitte der 70er Jahre in Berlin tätige Bildreporter, u.a. für NBI und Magazin, seine Fotografien.
16. 07. Anläßlich des 300. Geburtstages von Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1700-1760), Begründer der Herrnhuter Brüdergemeine, findet im Betsaal der Evangelischen Brüdergemeine Berlin-Neukölln, Kirchgasse 14-17, ein Festgottesdienst statt.
17. 07. Dieter Kosslick wird vom Kuratorium der Berliner Festspiele GmbH zum Leiter der Internationalen Filmfestspiele Berlin berufen. Kosslick sollte nach der »Berlinale 2001« die Nachfolge von Moritz de Hadeln antreten.
18. 07. Großbritanniens Queen Elizabeth II. eröffnet im Rahmen einer 24-Stunden-Visite Berlins die neue britische Botschaft in der Wilhelmstraße (Mitte). Zum erstenmal übernahm eine britische Königin die Eröffnung einer Botschaft ihres Landes.
19. 07. Der Abriß des einmaligen Schalenbauwerks, der ehemaligen DDR-Gaststätte Ahornblatt an der Gertraudenstraße (Mitte), beginnt trotz der Proteste von Architekten- und Bauverbänden.
20. 07. In Anwesenheit des Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping sprechen am Bendlerblock (Tiergarten) 190 Rekruten ihr Gelöbnis. 1 000 Polizisten und 500 Feldjäger sicherten den Berliner Sitz des Verteidigungsmisnisteriums gegen ca. 600 Demonstranten.
21. 07. Rund 11 000 »Zeugen Jehovas« treffen sich auf einem dreitägigen Kongreß im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion (Prenzlauer Berg) zum Singen, Beten und zum Zuhören. Die Veranstaltung stand unter dem Leitwort »Täter des Wortes Gottes«.
22. 07. Der Schauspieler Jörg Holm stirbt in seiner Berliner Wohnung im Alter von 60 Jahren an Krebs. Besondere Erfolge feierte Holm im Renaissance-Theater, in der Freien Volksbühne, im Schiller-Theater und in der Mailänder Scala.
23. 07. Im Deutschen Theater (Mitte) wird die Schauspielerin Inge Keller anläßlich ihres fünfzigjährigen Bühnenjubiläums zum Ehrenmitglied des Deutschen Theaters ernannt. Zum Abschied schenkte sie dem Deutschen Theater eine neue Pausenglocke.
24. 07. Klaus Böger (SPD) gibt das Beratungsergebnis der Senatoren zur Zukunft der Eissporthallen bekannt. Die Eissporthalle an der Jafféstraße und die Deutschlandhalle sollten abgerissen werden und die »Berlin Capitals« im Sportforum Hohenschönhausen spielen.
25. 07. Im Berliner Einzelhandel wird vormittags gestreikt. Zu dem Warnstreik hatten die Gewerkschaft Handel, Banken, Versicherung (HBV) und die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) aufgerufen. Sie forderten fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt.
26. 07. Unter der Leitung von Dmitri Levine konzertiert das Deutsch-Russische Musik Collegium »Mit dem Bassschlüssel zur Musik« in der Tauf- und Traukapelle im Berliner Dom (Lustgarten 1, Mitte).
27. 07. Der Historiker Heinrich August Winkler und der Literaturwissenschaftler Richard Herzinger führen im Rahmen der Ausstellung über die Weimarer Republik im Kaminzimmer des Kronprinzenpalais (Unter den Linden, Mitte) ein öffentliches Gespräch.
28. 07. Auf Veranlassung einer Untersuchung der Stiftung Warentest werden vom Berliner Einzelhandel gentechnisch veränderte Lebensmittel aus dem Sortiment genommen. Die Stiftung hatte in 31 Produkten genveränderten Mais oder Soja nachgewiesen.
29. 07. Der Berliner Zeichner Arno Mohr feiert seinen 90. Geburtstag. Mohr vermittelte von 1946 bis 1975 Studenten an der Kunsthochschule Weißensee seine unnachahmliche Kunst »des Weglassens«. Er schuf u.a. Porträts von Bertolt Brecht und Hanns Eisler.
30. 07. Die BVG veranstaltet ein Klassik- und Pop-Picknick in der Waldbühne (Charlottenburg). Das Westsächsische Symphonieorchester spielte Werke von Richard Strauss, eine moderne Adaption von Georg Friedrich Händel und Sergej Prokofjews »Peter und der Wolf«.
31. 07. Auf einer Massendemonstration in einem Bündnis aus mehr als 20 Organisationen protestiert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) vor dem Roten Rathaus (Mitte) gegen die unsozial ausgewogenen Fahrpreiserhöhungen der BVG und der S-Bahn.
01. 08. Die Charité in Mitte schließt ihre Erste-Hilfe-Station für Kinder. Die Kinderheilkunde wurde am Campus Virchow-Klinikum (Wedding) konzentriert. Notfälle sollten auch im Städtischen Krankenhaus im Friedrichshain betreut werden.
02. 08. Der Schöneberger Baustadtrat Gerhard Lawrentz (CDU) informiert auf einer Pressekonferenz über die Reparatur der stillgelegten Freiheitsglocke im Schöneberger Rathaus. Bei der fast zehn Tonnen schweren Glocke wurde ein 1,3 m langer Haarriß festgestellt.
03. 08. Die Bertelsmann Stiftung und der Deutsche Bibliotheksverband wählen die Philipp-Schaeffer-Bibliothek (Brunnenstraße 181, Mitte) zur besten Großstadtbibliothek. Von mehr als 100 Bewerbern in Deutschland belegte sie den ersten Platz.
04. 08. Auf der 1,6 km langen Strecke an der Karl-Marx-Allee wird das bis zum 6. August gehende 4. Internationale Bierfest eröffnet. Ca. 300 000 Bier-Fans, 100 000 mehr als im vergangenen Jahr, besuchten die Stände, die 1 250 Biersorten aus aller Welt anboten.
05. 08. Die Berliner Zeitung erinnert mit einem Artikel des Autors Götz Aly an den 100. Geburtstag des in Berlin geborenen Philosophen Rudolf Schottlaender. Von 1962 bis zur Emeritierung lehrte er Römische Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin.
06. 08. Das wichtigste nationale Trabrennen des Jahres, das 105. Deutsche Traberrennen, gewinnt auf der Rennbahn in Berlin-Mariendorf der niederländische Fahrer Peter Strooper mit dem Hengst Abano As in der Kilometer-Rekordzeit von 1:13,3 Minuten.
07. 08. Anläßlich des 100. Todestages von Wilhelm Liebknecht, dem Mitbegründer der deutschen Sozialdemokratie, legen Mitglieder des Bezirksamtes Lichtenberg an seiner letzten Ruhestätte auf dem Friedhof Friedrichsfelde (Lichtenberg) Blumengebinde nieder.
07. 08. Der Berliner Internet-Provider Strato Medien AG schaltet drei Netz-Adressen mit rechtsradikalen Ausdrücken ab. Darunter befand sich auch die Domain »www.heil-hitler.de«.
08. 08. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz beschließt die Rückgabe des gestohlenen Reliefs von Gott Shiva und seiner Gattin Uma an die nepalesische Regierung. Das Relief gelangte 1985 über »Kunsthändler« in das Museum für Indische Kunst in Dahlem.
09. 08. In der Neuen Krugallee im Plänterwald (Treptow) findet ein Bombensuchdienst eine 1,8 Tonnen schwere britische Luftmine aus dem Zweiten Weltkrieg. Zur Entschärfung wurde durch Polizei und Feuerwehr das Gelände im Umkreis von 500 m abgesperrt.
10. 08. Die Bundestagsabgeordnete Renate Rennebach (SPD) liefert für das Kunstprojekt »Der Bevölkerung« im Reichstag den ersten Zentner Erde aus dem Campus der Freien Universität Berlin für den Wahlkreis Steglitz/Zehlendorf.
11. 08. Harry Kupfer, Regisseur der Komischen Oper (Behrenstraße, Mitte), wird 65 Jahre alt. Seine Inszenierung des Wagner-Ringes wurde in Bayreuth als »Jahrhundertereignis« gefeiert.
12. 08. Eine Führung »100 Jahre Sozialistenfriedhof« findet auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde an der Gudrunstraße (Lichtenberg) statt. Die Begräbnisstätte trägt seit Wilhelm Liebknechts Beisetzung (12. August 1900) den Beinamen »Sozialistenfriedhof«.
13. 08. Am früheren Kontrollpunkt »Checkpoint Charlie« wird die Reproduktion einer Grenzkontrollbaracke anläßlich des 39. Jahrestages des Mauerbaus enthüllt.
14. 08. Die neue Hamburger Landesvertretung bezieht in der Jägerstraße 2-3 (Mitte) im Regierungsviertel ihr saniertes Gebäudeensemble. Das 1892 errichtete großbürgerliche Haus wurde im Außenbereich kaum verändert. Der Dachbereich mußte erneuert werden.
15. 08. Unter großer Anteilnahme werden Karl-Heinz S. und seine Frau Eva-Renate auf dem Spandauer Friedhof beerdigt. Das Ehepaar war am 25. Juli beim Absturz der Concorde in Paris verunglückt. S. war Vorsitzender des Verbandes der Berliner Holzindustrie.
16. 08. Auf der Expo in Hannover hat das Deutsche Institut für Normung (DIN) aus Berlin (Burggrafenstraße 6, Tiergarten) die weltweit größte Datenbank für technische Regeln im Internet geöffnet. Die Nutzer hatten weltweit und jeder Zeit Zugriff zu 31 000 Normen.
17. 08. Der Platz an der Leisniger/Geithainer Straße (Hellersdorf) erhält den Namen des SPD-Reichstagsabgeordneten Paul Levi. 1918/19 gehörte Levi zu den Gründern der Kommunistischen Partei Deutschlands. 1921 wurde er ausgeschlossen.
18. 08. Für ein Entwicklungszentrum des Berliner Traditionsunternehmens Orenstein & Koppel AG (Staakener Straße 53-63, Spandau) wird die Richtkrone gesetzt. Auf 40 000 m² entstanden eine Halle, Büro- und Aufenthaltsräume sowie ein Testgelände für Baumaschinen.
19. 08. In der Pablo-Picasso-Straße (Hohenschönhausen) wird der Rohbau einer Fabrik gesprengt. In diesem Gebäude, dessen Rohbau 1989 fertig war, sollte eine Mikrochip-Fabrik des VEB Werk für Fernsehelektronik entstehen, nach 1990 wurden die Pläne verworfen.
20. 08. Auf dem Festgelände auf der Trumanplaza (Clayallee, Zehlendorf) geht das 40. Deutsch-Amerikanische Volksfest zu Ende. Rund 450 000 Menschen besuchten in den vergangenen drei Wochen das Volksfest.
21. 08. In Hellersdorf weiht Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) das Oberstufenzentrum Gesundheit, an dem 820 Schüler ausgebildet werden können, ein. Die Gesamtkosten für den Bau des Zentrums beliefen sich auf etwa 44 Mill. Mark.
22. 08. Der Physiker Prof. Jürgen Mlynek wird vom Berliner Senat zum Präsidenten der Humboldt-Universität zu Berlin bestellt. Mlynek war am 4. Mai vom Konzil der Universität mit 40 Stimmen gewählt worden.
23. 08. Acht Skulpturen des dänischen Bildhauers Per Kirkeby werden mit einem Kran auf das Dach des Bundesratsgebäudes in der Leipziger Straße 3-4 (ehemaliges Preußisches Herrenhaus, Mitte) gehoben. Die Skulpturen deuten menschliche Umrisse und Baumstämme an.
24. 08. Die Staatsbibliothek teilt mit, daß der Einrichtung der Nachlaß des Widerstandskämpfers Erwin Planck geschenkt worden ist. Der Sohn des Physikers Max Planck war nach dem 20. Juli 1944 verhaftet, zum Tode verurteilt und hingerichtet worden.
25. 08. Auf dem Schloßplatz in Mitte enthüllt die Künstlerin Yoko Ono, Witwe des Beatles-Stars John Lennon, ihre Installation »Freight Train«.
26. 08. Im Europa-Center am Breitscheidplatz (Charlottenburg) eröffnet Sabine Christiansen den Unterschriften-Marathon »Berlin zeigt sich« gegen Rechtsextremismus. Eine Woche lang waren Bürger aufgerufen, ihre Unterschrift auf eine Endlosrolle zu setzen.
27. 08. Der Journalist Adolf Klaus Schwaner stirbt im Alter von 53 Jahren in Berlin. Der gebürtige Bremer war seit 1972 Berliner Zeitungsmann. Nach 1990 war er maßgeblich am Aufbau des »Berliner Kuriers« beteiligt, dessen Chefredakteur er seit 1997 war.
28. 08. In der Richard-Sorge-Straße (Friedrichshain) wird ein saniertes Gründerzeit-Gebäude übergeben. Das Haus war mit Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und des Landesdenkmalschutzamtes restauriert worden.
29. 08. Beim Umbau des Westhafens (Tiergarten) beginnt ein neuer Bauabschnitt. Am Hafenbecken III wurde die erste Spundbohle gesetzt. Das Hafenbecken III wurde zugeschüttet, um Bauland zu gewinnen.
30. 08. Das Landesarchiv Berlin veröffentlicht eine Kartei von NS-Zwangsarbeitern. Die Kartei war von Mitarbeitern des Vereins »Berliner Unterwelten« in einem Werkschutzbunker des ehemaligen Elektrobetriebes Lorenz (Tempelhof) entdeckt worden.
31. 08. Die Gesundheitsverwaltung veröffentlicht Daten, aus denen hervorgeht, daß es in Neukölln die meisten Kampfhunde gibt (registriert: 327). Auf 50 000 Einwohner kamen 52 Kampfhunde. In Lichtenberg (registriert: 190), kamen 59 Tiere auf 50 000 Einwohner.
01. 09. Das Kreuzberg-Denkmal im Viktoriapark wird nach fünfjähriger Restaurierung der Öffentlichkeit übergeben. Mehr als 13 Mill. Mark kostete die Sanierung des vom Architekten Karl Friedrich Schinkel entworfenen Wahrzeichens des Bezirks.
02. 09. Kids feiern das Fest der Fledermäuse in der Spandauer Zitadelle. Rund 10 000 dieser Flugakrobaten hatten sich die Dachritzen der Zitadelle als Winterbehausung auserkoren. Deutschlandweit gab es 21 Fledermausarten, davon waren 16 in Berlin registriert.
03. 09. Zur Eröffnungsfeier des großen Familienfestes der Berliner Morgenpost an der Trabrennbahn Mariendorf (Mariendorfer Damm 222, Tempelhof) werden u.a. Miniponys, Kaltblüter, Zirkuspferde und die Hochzeitskutsche der Berliner Morgenpost präsentiert.
04. 09. Die Solotänzerin, Ballettmeisterin und Choreographin Daisy Spies stirbt 94jährig in Berlin. Die Tänzerin, eine der großen Vertreterinnen des Ausdruckstanzes der 20er Jahre, fand ihre letzte Ruhestätte auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof (Mitte).
05. 09. Eine Delegation aus der Stadt und des Landkreises Bad Kissingen (Bayern) enthüllt auf dem Pankower Kissingenplatz einen Gedenkstein mit den Wappen von Unterfranken, des Landkreises und der Stadt Bad Kissingen und der Inschrift »verbunden mit Berlin«.
06. 09. Bürgermeister Franz Schulz schenkt auf dem Festgelände des Viktoriaparks erstmals öffentlich den neuen Jahrgang des Kreuzberger Weins »Kreuz-Neroberger« aus. In Kreuzberg wurde seit 1979 in der Bezirksgärtnerei Methfesselstraße Wein angebaut.
07. 09. Aus einem defekten Heizöltank auf dem Gelände der Geta-Tanklager GmbH am Tempelhofer Weg in Britz (Neukölln) fließen 8 000 Liter Schweröl in den Teltowkanal. Die Feuerwehr legte eine Ölsperre, um das in Richtung Steglitz abfließende Öl abzupumpen.
08. 09. Der Berliner Steinmetz Otmar Kagerer erhält in Berlin den Preis für Zivilcourage der »Aktion Gemeinsinn«. Kagerer hatte trotz anonymer Drohungen aus der rechtsextremen Szene geschändete Grabsteine des jüdischen Friedhofes in Weißensee repariert.
09. 09. Mit einer Andacht in der katholischen St.-Adalbert-Gemeinde wird das Jugendcafe »j« (berlinisch gesprochen: jott) (Torstraße 168, Mitte) eröffnet. Es sollte ein Treffpunkt für die katholische Jugend im Dekanatsbereich Mitte und Prenzlauer Berg werden.
10. 09. Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde von Berlin Andreas Nachama eröffnet auf dem Platz vor dem Roten Rathaus (Mitte) die Hauptveranstaltung des Aktionstages gegen Rassismus. Zu DDR-Zeiten fand das traditionelle Treffen auf dem Bebelplatz statt.
11. 09. Im Roten Rathaus (Mitte) findet ein Runder Tisch gegen extremistische Gewalt und Fremdenfeindlichkeit statt. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen hatte Senatsmitglieder, Fraktionsvorsitzende, Vertreter der Kirchen und Gewerkschaften eingeladen.
12. 09. Der Berliner Theater-Club teilt mit, daß die Schauspielerin Judy Winter und der Travestie-Star Georg Preuße (Mary) als beliebteste Darsteller der Berliner Theatersaison 1999/2000 mit dem »Goldenen Vorhang« ausgezeichnet werden.
13. 09. Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel eröffnet in der Klingelhöferstraße (Tiergarten) die neue Parteizentrale der CDU. Der Bau des neuen Konrad-Adenauer-Hauses hatte 65 Millionen Mark gekostet.
14. 09. Die Dekra Akademie GmbH eröffnet ein modernes IT-Seminarzentrum in der Oberbaum-City (Rotherbaumstraße 7, Friedrichshain). Schwerpunkt der zukünftigen Arbeit sollten u.a. Anwenderschulungen für SAP-Software sein.
15. 09. Die Pressestelle der Staatsoper Unter den Linden erklärt gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, daß der Regisseur Thomas Langhoff, der Bühnenbildner Herbert Kapplmüller und der Kostümbildner Yoshio Yabara kurzfristig von Ihren Aufgaben entbunden wurden.
16. 09. Pankow, der 170. Bahnhof der Berliner U-Bahn, wird mit einem zweitägigen Fest eröffnet. Der Bahnhof entsprach mit 110 m Länge dem Standard für Acht-Wagen-Züge, war aber mit einer maximalen Breite von 20,5 m breiter als die meisten der U2-Bahnhöfe.
16. 09. Der Bahnhofsvorplatz des U- und S-Bahnhofes Pankow erhält zu Ehren des jüdischen Zigarettenfabrikanten Josef Garbaty den Namen Garbatyplatz. Die Namensgebung geschah nach dem Festakt zur Eröffnung des U- Bahnhofes Pankow.
17. 09. Zu Klezmer-Klängen und Chormusik feiert in Berlin die größte jüdische Gemeinde Deutschlands (12 000 Mitglieder) unter starken Sicherheitsvorkehrungen in der Tucholskystraße (Mitte) ihr viertes jüdisches Straßenfest.
18. 09. Eine Werfergranate aus dem Zweiten Weltkrieg wird am Rand der S-Bahn-Linie 1, nahe der Langenscheidtbrücke (Schöneberg), entdeckt. Polizeiexperten bargen die Munition und brachten sie zum Sprengplatz Grunewald.
19. 09. Das Bezirksamt Weißensee und der Frauentreff in der Neumagener Straße 19 starten ein gemeinsames Projekt zur Unterstützung arbeitsloser Frauen des Bezirkes. In einer Seminarserie sollte den Teilnehmerinnen neues Selbstvertrauen vermittelt werden.
20. 09. Nach einer akrobatischen Darbietung im Friedrichstadtpalast (Mitte) stürzt bei Abbauarbeiten der Requisite eine zehn Meter lange Laterne auf die Bühne. Der Plastikaufsatz zerschellte auf der Brüstung zum Zuschauerraum und verletzte zwei Zuschauerinnen.
21. 09. Der ehemalige Bausenator Klaus Riebschläger (SPD) wird mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Riebschläger hatte sich »konsequent in den Jahren der Teilung für das Offenhalten der deutschen Frage« und seit 1989 für die deutsche Einheit eingesetzt.
22. 09. In der Weddinger Kleingartenkolonie Togo wird dem Bundeskanzler Gerhard Schröder die höchste Auszeichnung der Kleingärtner, die Wilhelm-Naulin-Plakette, verliehen. Die Plakette überreichte der Sohn des Gründers der Wilhelm-Naulin-Stiftung.
23. 09. Auf dem Glockenturm (Charlottenburg) treffen sich Nachfahren des Tonwarenfabrikanten Ernst March (1798-1847). Der Architekt Otto March erbaute das Deutsche Stadion. Sein Sohn Werner war der Erbauer des Reichssportfeldes mit seinen Anlagen.
24. 09. Zwischen dem S-Bahnhof Tiergarten und dem Schloßlatz wird der Straßenzug Straße des 17. Juni/Unter den Linden für den motorisierten Verkehr gesperrt. Aus Anlaß des autofreien Sonntags war der Zwei-Stunden-Fahrschein bis 3.00 Uhr am Folgetag gültig.
24. 09. Berlins Mitte wird zwischen S-Bahnhof Tiergarten und dem Schloßplatz für den Verkehr gesperrt. Der Berliner Senat hatte zum zweiten »autofreien Sonntag« in diesem Jahr aufgerufen. Veranstaltungen auf der »Erlebnismeile« sollten viele Besucher anlocken.
25. 09. Der Vorsitzende der Commission for Art Recovery des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, nimmt in Berlin 80 Kunstwerke des 1934 verstorbenen Verlegers Gustav Kirstein im Namen der Erben entgegen. Das jüdische Eigentum hatten die Nazis verkauft.
26. 09. Aus Protest gegen die steigenden Kraftstoffpreise versammeln sich 7 000 Fuhrleute zur Hauptkundgebung vor dem Brandenburger Tor in Berlin. 6 500 Lastwagen, Busse und Traktoren blockierten die Innenstadt.
27. 09. Der Titel der Lokalzeitung »Hallo Berlin, Wochenblatt« ändert sich in »Berliner Wochenblatt« in allen Berliner Bezirken mit Ausnahme in Spandau, wo der Traditionstitel »Spandauer Volksblatt« erhalten bleibt.
28. 09. Auf dem Alexanderplatz (Mitte) ist der »Brunnen der Völkerfreundschaft«, von Prof. Walter Womacka 1969 entworfen, nach der Säuberung wieder als Kunstwerk zu sehen. Auf Initiative des Vereins »NOfitti« wurde der Brunnen von Spezialisten gereinigt.
29. 09. Im Haus der Kulturen der Welt gastiert das Prasit Thawon Ensemble (Thailand) anläßlich des 100. Geburtstages des Berliner Phonogramm- Archivs im Ethnologischen Museum (Dahlem). Im Museumsbesitz befand sich eine 1900 hergestellte Wachswalze des Ensembles.
30. 09. Wegen Überfüllung der Gefängnisse werden in Berlin 150 bis 200 Häftlinge vorzeitig auf freien Fuß gesetzt. Bei der Entlassung handelte es sich um eine Vollstreckungsunterbrechung für ein Jahr.
01. 10. Im großen Sendesaal des SFB findet das Jubläumskonzert des vor 150 Jahren gegründeten Polizeiorchesters Berlin statt. Zum Repertoire des Orchesters gehörten neben traditioneller Blasmusik und Märschen, Opern-, Operetten- und Musicalmelodien.
02. 10. Zum zehnten Jahrestag der Deutschen Einheit veranstaltet der Berliner Senat vor dem Reichstagsgebäude ein Open-Air-Fest. Bis in die Nacht hinein gab es Konzerte namhafter Klangkörper. Um Mitternacht wurde der Jahrestag mit zehn Gongschlägen eingeläutet.
03. 10. Die 28. Friseur-Weltmeisterschaft im Rahmen der internationalen Fachmesse »Hair World 2000« in Berlin geht zu Ende. Am dreitägigen Wettbewerb nahmen 425 Friseure aus 44 Ländern teil. Die deutsche Mannschaft belegte im Damenfach Platz 1.
04. 10. Unter der U-Bahn-Trasse an der Schönhauser Allee (Prenzlauer Berg) feiert das Familienunternehmen »Konnopke's Imbiß« sein 70jähriges Bestehen. Die Tochter Waltraud Ziervogel übernahm 1976 das Geschäft mit den Currywürsten von ihrem Vater Max Konnopke.
05. 10. Während der konstituierenden Bezirksverordnetenversammlung (BVV) beschließen die Verordneten aus Mitte, Tiergarten und Wedding, das Neue Stadthaus (Mitte) zum Sitz der BVV zu küren. Der BVV-Sitzungssaal erhielt den Namen »Otto Suhr«.
06. 10. Auf der Kreuzberger Hochbahnstrecke (U1) beginnt die BVG mit dem Einbau der »Flüstergleise«. Erstmalig in Europa dämpften Gummipuffer unter den Gleisen den Betriebslärm. Zwischen den Schienen wurden außerdem Schalldämm-Matten gelegt.
07. 10. In der Nacht zum 8. Oktober stirbt die langjährige Chefredakteurin der DDR-Zeitschrift »Das Magazin«, Hilde Eisler, 88jährig in Berlin. 25 Jahre lang leitete sie eines der populärsten DDR-Monatshefte.
08. 10. Der französische Botschafter Claude Martin gibt den Startschuß für den vierten Halbmarathon »Sous les Ponts 2000«. Der Deutsch-Französische Freundschaftslauf führte über eine Strecke von 21,0975 km vom Rathaus Wedding zum Rathaus Reinickendorf.
09. 10. Ein Hirsch trabt durch die Spandauer Altstadt bis auf den Hof einer Filiale der Commerzbank in der Moritzstraße. Durch Schüsse aus einem Narkosegewehr betäubt, wurde er in das Gehege an der Havelchaussee zurücktransportiert.
10. 10. Auf dem Marlene-Dietrich-Platz (Tiergarten) wird eine Gedenktafel mit dem Text »Marlene Dietrich 1901 bis 1992. Berliner Weltstar des Films und Chansons. Einsatz für Freiheit und Demokratie, für Berlin und Deutschland« Vertretern des Bezirkes übergeben.
11. 10. Zur Feier der Weinlese für den neuen Jahrgang »Hauptstadt-Sekt 2000« vom Weddinger Weinberg am Humboldthain wird mit dem »99er« angestoßen. Die geernteten 420 kg Trauben sollten von der Winzergenossenschaft Achkarren am Kaiserstuhl versektet werden.
12. 10. Die Hamburger Landesvertretung in der Jägerstraße (Mitte) wird eröffnet. In seiner Festrede bekannte Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) seine Liebe zu Berlin.
13. 10. Die Marinekameradschaft Spandau 1890 feiert ihr 110jähriges Jubiläum mit einer dreitägigen Festfolge bis zum 15. Oktober. Am 11. Oktober 1890 wurde der »Verein ehemaliger Kameraden der Kaiserlichen Marine« im früheren Hotel »Zum Stern« gegründet.
14. 10. Am Haus Oranienburger Straße 20 (Mitte) wird eine Gedenktafel enthüllt. In dem Haus befand sich von 1938 bis 1939 die Hilfsstelle für evangelische Christen jüdischer Herkunft »Büro Pfarrer Grüber«. Das Büro von Heinrich Grüber verhalf Juden zur Ausreise.
15. 10. Europas größter chinesischer Garten im Erholungspark Marzahn wird eingeweiht. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen empfing Sponsoren, Ehrengäste und eine chinesische Delegation. Der Garten war ein Projekt der Städtepartnerschaft mit Peking.
16. 10. Die Schulverwaltung ruft Berliner Schulklassen der Stufen 6 bis 8 zur Teilnahme am europäischen Nichtraucherwettbewerb »Be smart - Dont'Start« auf. Die Teilnehmer sollten sich verpflichten, von November 2000 bis April 2001 Nichtraucherklasse zu sein.
17. 10. Für das neue Seniorenzentrum »Caroline Bertheau« des Evangelischen Johannisstifts Berlin am Schwanter Weg (Spandau) wird der Grundstein gelegt. Die Bewohner des Zentrums sollten wie in Hausgemeinschaften mit eigener Küche und Wäscherei betreut werden.
18. 10. Im Nachbarschaftsladen Torfstraße 11 wird die »Stadtteilgenossenschaft Wedding für wohnortnahe Dienstleistungen« gegründet. Diese Unternehmensform sollte handwerkliche und später auch soziale Dienstleistungen erbringen.
19. 10. Schüler, deren Eltern und Lehrer feiern mit Wanderungen und Sportspielen am brandenburgischen Stechlinsee das 125jährige Bestehen der Stechlinsee-Grundschule in der Rheingaustraße 7 (Schöneberg).
20. 10. Der Geschäftsführer der Gesellschaft »Partner für Berlin«, Volker Hassemer, erhält von Prof. Dieter Großklaus, Zunftmeister der Feinschmecker-Bruderschaft »Chaine des Rôtisseurs« von Berlin und Brandenburg, die Insignienkette für den Tafelritter.
21. 10. Eine Demonstration der Berliner Brustkrebs-Initiative unter dem Motto »Drums for the Cure« führt von der Straße des 17. Juni (Tiergarten) zum Bebelplatz (Mitte), auf dem die Abschlußkundgebung stattfindet.
22. 10. Die jüdische Organisation Raoul-Wallenberg-Loge zeichnet in Berlin Veteranen der alliierten Streitkräfte aus, die an der Befreiung der Konzentrationslager Dachau, Bergen-Belsen und Auschwitz am Ende des Zweiten Weltkrieges beteiligt waren.
23. 10. Der Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, Klaus Töpfer, eröffnet unter dem Funkturm die »Internationale Fachmesse Wasser«. Bis zum 27. Oktober fanden außerdem die »Internationale Fachmesse Gas« und der Kongreß »Wasser Berlin 2000« statt.
24. 10. Anläßlich des Jubiläums »50 Jahre Freiheitsglocke« findet im Schöneberger Rathaus ein Festakt mit dem Regierenden Bürgermeister Diepgen und dem amerikanischen Botschafter Kornblum statt. Letztmalig vor ihrer Reparatur wurde die Freiheitsglocke geläutet.
25. 10. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) enthüllt vor dem neuen Kanzleramt (Tiergarten) die Skulptur »Berlin« des spanischen Bildhauers Eduardo Chillida. Das 90 Tonnen schwere, sechs Meter hohe Werk sollte die Wiedervereinigung symbolisieren.
26. 10. Der Axel Springer Verlag gibt bekannt, daß Georg Gafron, Geschäftsführer des Berliner Privatradios Hundert,6 und des Lokalsenders TV.Berlin, zum 1. Januar 2001 Chefredakteur von B.Z./B.Z. am Sonntag wird.
27. 10. Mit einem Festvortrag des Leiters des reformierten Predigerseminars in Wuppertal, Peter Burkowski, erinnern die Hugenotten-Nachfahren in der Französischen Friedenskirche (Mitte) an den 315. Jahrestag des Toleranzedikts von Potsdam vom 29. Oktober 1685.
28. 10. Der Verein »Berliner Bärenfreunde« feiert den 763. Stadtgeburtstag im Bärenzwinger im Köllnischen Park (Mitte). Der Vorsitzende des Vereins, Bernd Unger, stellte sein Buch »Der Berliner Bär - ein Streifzug durch die Geschichte und Gegenwart« vor.
29. 10. Die Friedenspreisträgerin des Deutschen Buchhandels, die algerische Schriftstellerin Assia Djebar, eröffnet mit einer Lesung und einem Gespräch die diesjährigen Berlin-Brandenburgischen Buchwochen im Berliner »Haus der Kulturen der Welt« (Tiergarten).
30. 10. Die Berliner Morgenpost teilt mit, daß bei der Demontage der berühmten Wagner-Orgel in der St.-Marien-Kirche (Karl-Liebknecht- Straße, Mitte) ein verborgenes Wandbild entdeckt wurde. Beim Einbau der historische Orgel von 1721 wurde das Fresko verdeckt.
31. 10. Eine vier Meter hohe Basaltsäule, zum Gedenken an die Häftlinge des Konzentrationslagers Lichterfelde (Wismarer Straße, Steglitz) errichtet, wird von Baustadtrat Norbert Kopp (CDU) und dem Stifter, der Bonner Wohnbau GmbH, der Öffentlichkeit übergeben.
01. 11. In den Arkaden am Potsdamer Platz (Tiergarten) feiert der »Berliner Kurier«, drittgrößte Tageszeitung der Stadt, fünf Tage lang sein 10jähriges Jubiläum. Caroline Methner wurde als neue Chefredakteurin der Boulevardzeitung vorgestellt.
02. 11. Im Centrum Judaicum (Oranienburger Straße, Mitte) überreicht Zentralratspräsident Paul Spiegel der Verlegerin Friede Springer, Witwe des Verlegers Axel Springer, den diesjährigen Leo-Baeck-Preis des Zentralrates der Juden in Deutschland.
03. 11. Die erste internationale Antiquariatsmesse wird im Ludwig-Erhard-Haus in der Fasanenstraße 85 (Charlottenburg) eröffnet. Bis zum 5. November wurden von 138 Firmen aus Westeuropa und den USA wertvolle Autografen, Bücher und Grafiken angeboten.
04. 11. Wegen eines Kurzschlusses an einem Stromabnehmer wird ein Zug der U-Bahn-Linie U7 auf dem Bahnhof Kleistpark (Schöneberg) geräumt. Auf Grund der starken Rauchentwicklung wurde auch der Bahnhof vorübergehend geschlossen.
05. 11. Im Konzerthaus am Gendarmenmarkt (Mitte) feiert der Deutsche Tischtennis-Bund am Gründungsort Berlin mit einer Matinee seinen 75. Geburtstag. Mit 32 Vereinen am 8. November 1925 gegründet, feierte er das Jubiläum mit 10 000 Klubs und 710 000 Mitgliedern.
06. 11. An der Britischen Botschaft (Wilhelmstraße, Mitte) hißt der Botschafter Sir Paul Lever, vier Monate nach der Eröffnung des neuen Gebäudes durch Königin Elizabeth II., die britische Fahne. Damit nahm die Botschaft am Vorkriegsstandort ihre Arbeit auf.
07. 11. Der Bundespräsident Heinrich Rau begrüßt den estnischen Staatspräsidenten Lennart Meri zu einem zweitägigen Antrittsbesuch in Berlin. Anschließend traf Präsident Meri den Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU).
07. 11. In Anwesenheit des estnischen Staatspräsidenten Lennart Meri und des Bundespräsidenten Johannes Rau wird in Berlin eine Telemedizin- Brücke geschaltet. Computer der Charité (Mitte) wurden mit Geräten der Universitätsklinik in Tartu (Estland) vernetzt.
08. 11. Am Mahnmal Siegmunds Hof gedenken Bürger des Bezirks Tiergarten mit einer Kranzniederlegung und einem Beitrag der Schüler des Menzel- Gymnasiums der Opfer der Judenpogrome vom November 1938.
09. 11. Nach einer Zeremonie an der Neuen Synagoge (Mitte) zum Gedenken an die »Reichskristallnacht« 1938 ziehen mehr als 200 000 Menschen von der Oranienburger Straße zum Brandenburger Tor, um für mehr Menschlichkeit und Toleranz zu demonstrieren.
10. 11. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung teilt mit, daß die Berliner Akademie der Künste den Nachlaß des Pianisten und Komponisten Artur Schnabel (1882-1951) erhalten hat. Nach Angaben der Akademie war der Nachlaß eine Schenkung der Söhne Schnabels.
11. 11. Die Wiederaufstellung des restaurierten Reiterstandbildes Friedrich II. am Standort von 1851 bildet den Auftakt für die historische Umgestaltung des Lindenforums. Seit 1997 benötigten die Restauratoren rund 30 000 Stunden für die Reinigung des Denkmals.
12. 11. Die BVG startet zur Nostalgiefahrt mit der historischen Straßenbahn 63. Stilecht wurde ein rekonstruierter Zug vom Typ TE eingesetzt, der viele Jahre diese Linie fuhr. Dieser Straßenbahntyp entstand ab 1959 im RAW Schöneweide.
13. 11. Auf dem Flughafen Tegel (Reinickendorf) landet ein mit riesigen Pokémon-Figuren verzierter Jumbo-Jet der japanischen Fluggesellschaft Allon Nippon Airways. Die Boeing 747 sollte die Berliner Philharmoniker zu ihrem Tourneebeginn nach Japan fliegen.
14. 11. Am Haus der Deutschen Klassenlotterie (Brandenburgische Straße 36, Wilmersdorf) wird eine Gedenktafel zu Ehren Moriz Seelers enthüllt. Der von den Nazis deportierte Theaterleiter, Dichter und Filmschaffende lebte an diesem Standort von 1915 bis 1923.
15. 11. Das 7. Gymnasium an der Maratstraße (Marzahn) erhält den Namen Wilhelm-von-Siemens-Oberschule. Das Gymnasium mit naturwissenschaftlich-technischem Profil hatte zum Schuljahresbeginn ein modernes Gebäude in Biesdorf bezogen.
16. 11. Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner (CDU) begrüßt im Hotel Jurine (Prenzlauer Berg) die Irin Anna Doyle als Jubiläumsgast. Als erste deutsche Großstadt wurden in Berlin zehn Millionen Hotelübernachtungen in einem Jahr gebucht.
17. 11. Für sein Lebenswerk erhält der 77jährige New Yorker Fotograf Richard Avedon den von der Kulturförderung der DG Bank gestifteten »Berlin Photography Prize«. Den Preis bezeichnete man in Fachkreisen als den »Oskar der Fotografie«.
18. 11. Tausende von Sternschnuppen (Leoniden) sind zwischen 3.00 und 5.00 Uhr am Himmel von Berlin mit bloßem Auge zu sehen. Nach Auskunft von Prof. Dieter Herrmann von der Archenhold-Sternwarte in Treptow waren die Leoniden jedes Jahr einmal zu beobachten.
19. 11. Der Berliner Visagist und Kosmetologe René Koch erhält vom Bundesverband Deutscher Kosmetikerinnen die Asta-Poppelsdorff-Medaille. Koch war der Gründer des Vereins Camouflage, der sich um Menschen mit Brand-, Unfallnarben und Hautschädigungen kümmerte.
20. 11. Der Medien-Konzern Bertelsmann teilt mit, daß er vom Senat und vom Bund das 967 m² große Gelände, wo einst das alte Kommandantenhaus stand (Unter den Linden, Mitte), erworben hat. Im Sommer 2001 sollte der Wiederaufbau des Kommandantenhauses beginnen.
21. 11. Der Landesverband des Technischen Hilfswerkes stellt der Polizei und der Feuerwehr in Lübars (Reinickendorf) den Ballon »Helimax550« vor. Der mit Helium gefüllte Ballon hatte einen Durchmesser von 5,5 m und konnte aus 30 m Höhe Einsatzorte ausleuchten.
22. 11. Der mexikanische Botschafter Roberto Friedrich übernimmt die Schlüssel für seine diplomatische Vertretung an der Klingelhöfer Straße (Tiergarten). Mexikanische Architekten machten das Haus durch 40 beleuchtete Marmorbetonsäulen zu einer Attraktion.
23. 11. Der Verein Berliner Köche übergibt sein Gewerksbanner dem Märkischen Museum am Köllnischen Park (Mitte) als Dauerleihgabe. Das mit farbigen Metallstickereien verzierte Banner aus dem Jahre 1912 zeigte einen Koch beim Servieren sowie das Vereinswappen.
24. 11. Der Berliner Bildhauer Günter Anlauf, der 76jährig verstarb, wird auf dem Friedhof Heerstraße an der Trakehner Allee beigesetzt. Anlauf gab Altbauten mit beschädigter Bau-Ornamentik durch neu erdachte Details ein moderneres Gesicht.
25. 11. Die Polizei beendet im Bezirk Mitte vorzeitig den Aufmarsch von 1 400 Rechtsextremisten bei einer NPD-Kundgebung. Eine Straßenschlacht in der Grunerstraße nahe dem Alexanderplatz mit den Gegendemonstranten wurde dadurch verhindert.
25. 11. Vor dem Roten Rathaus (Mitte) findet eine Kundgebung gegen den an diesem Tage geplanten NPD-Aufmarsch statt. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse forderte die ca. 3 000 Berliner zu mehr Zivilcourage gegenüber Rechtsextremisten auf.
26. 11. Die BVG feiert das zehnjährige Bestehen der Buslinie 100, der ersten Berliner Ost-West-Linie nach dem Mauerfall. Die Linie führte damals von der von der Mollstraße über den Alexanderplatz und die Straße Unter den Linden zum Bahnhof Zoologischer Garten.
27. 11. Der Berliner Schauspieler und Regisseur Lothar Bellag feiert mit seinen Freunden und der Familie den 70. Geburtstag. Brecht holte 1953 Bellag als Regisseur ans Berliner Ensemble. Seither wurden von ihm 70 TV-Filme gedreht und 25 Theaterstücke inszeniert.
28. 11. Der Generalsekretär des Jüdischen Weltkongresses Rabbiner Israel Singer wird mit dem Heinz-Galinski-Preis ausgezeichnet. Der Preis erinnerte an den 1992 verstorbenen Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Berlins und Vorsitzenden des Zentralrats der Juden.
29. 11. Die Meßstation der Freien Universität Berlin in Dahlem (Zehlendorf) zeigt gegen 13.30 Uhr den neuen Rekord von 13°C Lufttemperatur im Monat November an. Das war der wärmste 29. November seit Aufzeichnung der Wettermessung im Jahr 1908.
30. 11. Die 96 Mitarbeiter des Radisson SAS Hotels (Mitte), vormals Palasthotel, feiern nach 21 Jahren ihren Abschied von ihrem bisherigen Arbeitsplatz. Im Januar 2001 sollte der Abriss des Hotels beginnen und ein Neubau bis zum Jahre 2003 beendet sein.
01. 12. Zum Welt-Aids-Tag werden an sämtlichen im Berliner Streckennetz eingesetzten S-Bahn-Zügen symbolisch rote Schleifen angebracht. Die S- Bahn Berlin GmbH setzte aus Solidarität mit Aids-Betroffenen ein Zeichen. Außerdem wurde ein Sonderzug eingesetzt.
02. 12. Der Berliner Schriftsteller Klaus Schlesinger erhält in Wien den mit30 000 Mark dotierten Erich-Fried-Preis 2000. Die Internationale Erich-Fried-Gesellschaft für Sprache und Literatur würdigte mit dem Preis das Gesamtschaffen Klaus Schlesingers.
03. 12. Nach dreijähriger Sanierung wird die Schloßkirche in Köpenick mit einem Festgottesdienst wiedereröffnet. Die evangelische Schloßkirchengemeinde war Dauernutzer der Kirche, die wie das Schloß zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz gehörte.
04. 12. Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) gibt den Neubau der Grünauer Brücke für den Straßenverkehr frei. Die rund 58 Meter lange und 25,5 Meter breite Stahlbrücke, die über den Teltowkanal führte, wurde in 23 Monaten errichtet.
05. 12. Am Potsdamer Platz wird eine »intelligente« Bushaltestelle, gestaltet vom Tokioter Designer GK Sekkei und hergestellt vom Stadtmöbelproduzenten Wall, aufgestellt. Die Haltestelle hatte ein Solarzellenkraftwerk, das ihre Serviceeinrichtungen versorgte.
06. 12. Die Bezirksverordneten des neuen Großbezirks Pankow-Prenzlauer Berg-Weißensee beschließen, daß der Großbezirk ab 1. Januar 2001 Pankow heißen soll. Nur 42 von 81 Verordneten stimmten für diesen Vorschlag.
07. 12. In den »Dorotheenhöfen«, einem 160-Millionen-Mark-Projekt, die zwischen dem Bahnhof Friedrichstraße, dem Bundespresseamt und der amerikanischen Botschaft (Mitte) liegen, wird Richtfest gefeiert. Die drei Höfe sollten im Herbst 2001 fertiggestellt sein.
08. 12. In der Technischen Universität Berlin erhält der Berliner Schriftsteller Stefan Heym im Rahmen einer internationalen Tagung der gastgebenden deutschen Sektion der »Ärzte für Frieden und soziale Verantwortung« ihre erstmals verliehene Friedensmedaille.
09. 12. Im Martin-Gropius-Bau (Kreuzberg) wird die Ausstellung »Wunderkammern des Wissens« der Humboldt-Universität zu Berlin eröffnet. Die bis zum 4. März 2001 dauernde Ausstellung stand unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Johannes Rau.
10. 12. Mit einer Orgelmatinee auf dem von der »Karl Schuke Berliner Orgelbauwerkstatt GmbH« 1964 gelieferten Instrument feiert die Werkstatt in der Philharmonie ihr 50jähriges Bestehen. Zehlendorfer Orgeln wurden weltweit in Konzertsälen und Kirchen eingebaut.
11. 12. Der ehemalige Oberbürgermeister Erhard Krack stirbt im Virchow-Klinikum (Wedding) an den Folgen eines Herzanfalls. Krack stand von 1974 bis 1990 an der Spitze des Ostberliner Magistrats. Nach 1990 hatte er sich aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen.
12. 12. Hunderte Studenten der Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin besetzen für einige Stunden das Otto-Suhr-Institut (Zehlendorf), um gegen die geplanten Einsparungen zu protestieren. Die Professuren sollten von 27 auf 14 reduziert werden.
13. 12. Am Haus an der Seelenbinderstraße 99 in Köpenick wird eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Menschen, die von 1945 bis 1947 von dieser Sammelstelle des sowjetischen Geheimdienstes NKWD in Straflager geschickt wurden, enthüllt.
14. 12. Mit einer Galavorstellung »Der Theatermacher« und einem anschließenden Festakt ehrt das Berliner Ensemble den scheidenden Intendanten der Berliner Festspiele Ulrich Eckert. Eckert holte in den 28 Jahren seiner Tätigkeit wichtige Ensembles nach Berlin.
15. 12. Auf dem Flughafen Tegel wird der zehnmillionste Passagier dieses Jahres abgefertigt. Der Jubiläums-Gast erhielt zwei Tickets für die ab Frühjahr 2001 geplanten Nonstop-Flüge von Berlin nach Washington D. C.
16. 12. Neben dem Haus der Kulturen der Welt (Tiergarten) erklingt aus dem Turm des Carillon ein Glockenspiel-Konzert mit Jeffrey Bossin. Daimler-Benz hatte 1987 das Berliner Carillon zum Gedenken an das alte Carillon der Parochialkirche gestiftet.
17. 12. Das BVG-Orchester unter Leitung von Jochen Süße gibt ein Großes Weihnachtsbenefizkonzert in der Kaiser-Wilhelm- Gedächtniskirche. Mit den Einnahmen sollte die Kinderkrebsstation des Städtischen Krankenhauses Bialystok in Polen unterstützt werden.
18. 12. Die Internationale Raumstation ISS, die in einer Entfernung von 380 Kilometern Berlin überfliegt, ist erstmals bei gutem Wetter mit bloßem Auge zu sehen. Die Station kreiste mit einer Geschwindigkeit von 28 000 km/h um die Erde.
19. 12. Das Virchow-Klinikum ehrt Weddings scheidenden Bürgermeister Hans Nisblé (SPD) mit der Rudolf-Virchow-Verdienst-Medaille. Das Klinikum würdigte Nisblés Unterstützung bei der Umwandlung des Virchow-Klinikums in ein Universitätskrankenhaus.
20. 12. Der Studio-Chor-Berlin führt erstmals in einem Konzertsaal das Weihnachtsoratorium von Carl Heinrich Graun (1703-1759) im Konzerthaus Berlin am Gendarmenmarkt (Mitte) auf. Das Werk des Hofkapellmeisters Friedrich des Großen galt lange als verschollen.
21. 12. Im Tierpark Friedrichsfelde (Lichtenberg) wird nach einjähriger Bauzeit ein neues Affenhaus vom Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) eröffnet. Das sechs Mill. Mark teure Haus wurde von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin finanziert.
22. 12. Auf dem Platz des 18. März enthüllen die Bürgermeister von Mitte und Tiergarten, Joachim Zeller und Jörn Jensen, auf der Westseite des Brandenburger Tores zwei Informationstafeln über die Geschichte des Bauwerks sowie über die Ereignisse des Jahres 1848.
23. 12. Knapp zwei Millionen Menschen stürmen einen Tag vor dem Weihnachtsfest die Kaufhäuser und Geschäfte in Berlin. Allein das KaDeWe zählte 120 000 Besucher. Es war der klassische Tag für SOS-Käufe (Socken, Oberhemden, Schlipse).
24. 12. Die Berliner feiern bei dichtem Schneefall Bilderbuchweihnachten. In den folgenden Tagen erreichte die Schneedecke eine Höhe bis zu 20 cm. In Berlin gab es laut Angaben vom Wetterdienst Meteofax letztmals vor 14 Jahren »richtig weiße Weihnachten«.
25. 12. Auf dem 40 Meter langen Zweimaster »Vivendi« wird an der Spree-Anlegestelle an der Straße Freiheit 15 (Köpenick) ein Feinschmecker-Restaurant eröffnet. Das 1891 in Amsterdam gebaute Frachtschiff wurde in einer Köpenicker Werft umgebaut.
26. 12. In der Kirche Zum Heiligen Kreuz (Zossener Straße, Kreuzberg) liest Bundestagspräsident Wolfgang Thierse im Rahmen des Weihnachtsoratoriums die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel. Ein Berliner Ensemble der Alten Musik spielte Händels Marienkantaten.
27. 12. Das neue Café Kranzler wird in veränderter Form am Kurfürstendamm (Charlottenburg) eröffnet. Es beschränkte sich nur auf die Räume der denkmalgeschützten Rotunde mit ihrer rotweißen Markise, die tagsüber als Café und später als Cocktailbar genutzt wurde.
28. 12. Die Darstellerin und Sängerin Hildegard Knef feiert ihren 75. Geburtstag in Zehlendorf. Sie erhielt neben Blumen auch viele Glückwunschtelegramme und Briefe, darunter Schreiben von Bundespräsident Johannes Rau und Bundeskanzler Gerhard Schröder.
29. 12. Die Komische Oper in Berlin teilt mit, daß Harry Kupfer, Regisseur der Wiener Produktion »Mozart«, die von der deutschen Musical- Zeitschrift als bestes Musical des Jahres 2000 gewählt wurde, für die »Beste Regie« ausgezeichnet wurde.
30. 12. Die Info-Box am Potsdamer Platz (Mitte) wird nach mehr als fünf Jahren geschlossen. Seit Oktober 1995 hatten sich mehr als neun Mill. Menschen über die Projekte auf dem Potsdamer Platz, Europas größter Baustelle, informiert.

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