Berlin im Jahr 1995
01. 01. Die neu gegründete »S-Bahn Berlin GmbH« nimmt ihre Arbeit als Betriebsgesellschaft auf. Die S-Bahn-Fahrzeuge erhielten als Eigentumskennzeichnung ein »weißes S auf grünem Grund« und den Schriftzug »S-Bahn Berlin GmbH«.
01. 01. Die »Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg« nimmt ihre Tätigkeit auf. Mit 500 Mitarbeitern, 160 historischen Gebäuden und 700 Hektar Park- und Gartenfläche gehörte sie zu den größten Stiftungen in Deutschland.
08. 01. Das 1973 als Memorialmuseum für den Berliner Maler Otto Nagel eingerichtete Otto-Nagel-Haus am Märkischen Ufer (Mitte) wird als solches geschlossen.
17. 01. Am Eisenbahnknoten »Nordkreuz« geht für die Fernbahn die Teilstrecke zwischen Greifswalder Straße und Pankow wieder in Betrieb. Der Umbau gehörte zur Realisierung des Pilzkonzepts. Zwölf Über- und Unterführungen wurden gebaut und 4,4 km Gleise verlegt.
25. 01. An der Schützenstraße/Ecke Jerusalemer Straße (Mitte) wird das restaurierte Verlagsgebäude von Mosse als Geschäftshaus neu eröffnet. Auch die von Erich Mendelsohn 1921 entworfene Fassade war restauriert worden.
26. 01. Im Deutschen Historischen Museum wird die Ausstellung »Auftrag: Kunst. Bildende Künstler in der DDR zwischen Ästhetik und Politik 1949 - 1990« eröffnet. Es wurden 300 Originalwerke gezeigt.
07. 02. Anläßlich des 125. Geburtstages des Berliner Kaufhausmagnaten, des KaDeWe-Gründers Adolf Jandorf, findet an seinem Grab, auf dem Friedhof der Jüdischen Gemeinde in Weißensee, Herbert-Baum-Straße 45, eine Kranzniederlegung statt.
09. 02. Das Abgeordnetenhaus spricht sich mit den Stimmen von CDU, SPD und F.D.P. grundsätzlich für die Länderfusion mit Brandenburg aus und fordert den Senat auf, dem Parlament noch im ersten Halbjahr den Entwurf eines Fusionsstaatsvertrages vorzulegen.
10. 02. In der Rudolf-Harbig-Halle (Am Glockenturm, Charlottenburg) erzielt die Chinesin Sun Caiyun im Rahmen der 5. Olympischen Nacht der Leichtathleten mit 4,12 m einen neuen Weltrekord im Stabhochsprung der Frauen.
20. 02. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden veröffentlicht seine Erhebungen über die Einkommen-Entwicklung mit gesonderten Zahlen für Ost-Berlin. Bezogen auf den Vergleichsmonat Oktober 1994 bekamen Ostberliner 80 % des Westberliner Verdienstes.
06. 03. In den Kernbereichen der Berliner Innenstadt wird die private Parkraumbewirtschaftung eingeführt.
16. 03. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen setzt sich für eine Verringerung der Zahl der Bezirke »noch in dieser Wahlperiode« ein. Er nannte aber keine Zahl.
20. 03. Auf dem Bebelplatz (Mitte) wird ein Denkmal feierlich eingeweiht, das an die Bücherverbrennung der Nationalsozialisten vom 10. Mai 1933 erinnern soll - eine unterirdische, durch eine Glasscheibe zu betrachtende Bibliothek mit leeren Bücherregalen.
28. 03. Der Senat erklärt die Gräber von 32 verdienten Persönlichkeiten zu Ehrengrabstätten. Insgesamt gibt es damit in Berlin 680 Ehrengrabstätten, die vom Senat 20 Jahre lang gepflegt werden.
05. 04. Die Schule an der Pistoriusstraße 133 (Weißensee) erhält nach dem Pazifisten, Kommunisten und Verleger Wieland Herzfelde, Ehrenbürger der Stadt, den Namen Herzfelde-Gymnasium (später Wieland-Herzfelde-Oberschule).
11. 04. Der Senat beschließt die Errichtung der Stiftung »Stadtmuseum Berlin - Landesmuseum für Kultur und Geschichte Berlins«, in der neben dem Berlin-Museum und dem Märkischen Museum zwölf weitere Museen vereinigt werden.
27. 04. Der Staatsvertrag zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg über die Bildung eines gemeinsamen Bundeslandes wird durch Ministerpräsident Manfred Stolpe und den Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen unterzeichnet.
07. 05. Die Neue Synagoge, Oranienburger Straße (Mitte), wird am Vorabend des 50. Jahrestages der Befreiung von der Hitler-Diktatur ihrer neuen Bestimmung als »Centrum Judaicum«, einer Lehr- und Begegnungsstätte für Juden und Nichtjuden, übergeben.
08. 05. Aus Anlaß des 50. Jahrestages des Kriegsendes findet im Konzerthaus am Gendarmenmarkt (Mitte) ein Festakt der Bundesregierung mit Reden des französischen Staatspräsidenten François Mitterrand und des Bundespräsidenten Roman Herzog statt.
22. 05. Der Bezirk Köpenick stimmt dem Abriß der Gaststätte »Spreeterrassen« in Hirschgarten zu. Drei Gutachten lagen der Abrißgenehmigung zugrunde. Sie belegten, daß die Holzteile des Fachwerkbaus aus den 20er Jahren marode und die Gründung desolat waren.
17. 06. Der amerikanische Verpackungskünstler bulgarischer Herkunft Christo Jawatscheff verhüllt den Deutschen Reichstag (Tiergarten). Das bis zum 7. Juli andauernde Ereignis lockte mehr als fünf Millionen Besucher nach Berlin.
26. 06. Die Landesparlamente von Berlin und Brandenburg beschließen mit klarer Mehrheit die Fusion ihrer Bundesländer, vorbehaltlich eines Volksentscheids am 5. Mai 1996.
29. 06. Der Berliner Architekt Axel Schultes erhält den Auftrag, das Bundeskanzleramt in Berlin zu errichten.
01. 07. Bundeskanzler Helmut Kohl legt sein Veto gegen den preisgekrönten Entwurf eines Denkmals für die ermordeten Juden Europas in Berlin mit dem Argument ein, es sei zu monströs und strahle keine Würde aus.
04. 07. In der »Bar jeder Vernunft«, Schaperstr. 4 (Wilmersdorf), tritt die amerikanische A-capella-Gruppe »Hudson Shad« auf.
04. 07. Im Rahmen der Bach-Tage findet im Kammermusiksaal der Philharmonie (Tiergarten) ein Konzert des Freiburger Barockorchesters statt. Es wurden Werke von Händel, Purcell, Telemann und Bach aufgeführt.
04. 07. Der Sänger Bob Dylan und seine Band gastieren im Tempodrom (In den Zelten, Tiergarten).
04. 07. In der Waldbühne (Charlottenburg) findet ein Konzert mit der Sängerin Sheryl Crow und dem Sänger Rod Stewart statt.
05. 07. Die brasilianische Sängerin Margareth Menezes aus Salvador eröffnet im Tempodrom (In den Zelten, Tiergarten) das 8. »Heimat- Klänge-Festival. Im Mittelpunkt der Darbietungen stand portugiesische Musik.
06. 07. Am Leipziger Platz (Mitte) wird der Grundstein für das Mosse-Palais gelegt.
06. 07. Eine Operngala mit Gwyneth Jones und Jochen Kowalski eröffnet das vierte »Classic Open Air-Musikfestival auf dem Gendarmenmarkt (Mitte).
31. 07. Im Internationalen Congress Centrum Berlin (ICC) beginnt die Internationale Konferenz zur Geschichte der Allgemeinen Relativitätstheorie Einsteins, an der ca. 70 Wissenschaftler (Physiker, Historiker und Philosophen) aus 16 Ländern teilnehmen.
02. 08. Bei der Stadtbahnsanierung wird mit der Montage der ersten neuen S-Bahn-Brücken über die Holzmarktstraße (Friedrichshain) begonnen. Die Brücken waren in Nordhausen (Thüringen) hergestellt worden.
10. 08. Das Museum im Wasserwerk Friedrichshagen wird nach neunmonatigem Umbau mit zwei neuen Ausstellungen wiedereröffnet.
11. 08. Im Vorfeld der Internationalen Funkausstellung, die am 26. August in Berlin beginnt, werden Umsatzrückgänge in der Unterhaltungselektronik (im Vergleich zu 1994 um ca. 9 %) beklagt. Von der Veranstaltung wurden Impulse für einen Aufwärtstrend erwartet.
14. 08. Am S-Bahnhof Treptower Park wird mit der Sanierung der S-Bahn-Brücken über die Spree und über die Puschkinallee begonnen. Der S- Bahn-Verkehr wurde für die Zeit der Bauarbeiten jeweils nur an einem der beiden Bahnsteige abgewickelt.
14. 08. Am stillgelegten S-Bahnhof Schulzendorf wird der Presse der Baubeginn zur Wiederherstellung der S-Bahn-Strecke Tegel - Hennigsdorf vorgestellt. Aus Geldmangel wurden die Arbeiten nach wenigen Tagen eingestellt. Realer Baubeginn war am 21. Oktober 1996.
22. 08. Eine neue Elektrolokomotive der Baureihe 12X aus der AEG Hennigsdorf absolviert mit dem Intercity von Leipzig nach Berlin ihre erste offizielle Fahrt. Die Lok erreichte eine Geschwindigkeit von 250 km/h.
26. 08. In Berlin beginnt die Internationale Funkausstellung, auf der u.a. selbstprogrammierbare Videorecorder, Telefone mit integrierter Fernbedienung und Geräte, die zugleich Fernseher, Computer, Anrufbeantworter und Fax sind, als Neuheiten vorgestellt werden.
26. 08. Im Hotel »Interconti« findet ein Benefiz-Skatturnier statt, dessen Erlös den Ankauf des Bildes »Die Skatspieler« von Otto Dix für die Neue Nationalgalerie ermöglichen soll.
04. 09. Papst Johannes Paul II. schenkt der evangelischen Berliner Domgemeinde ein wertvolles Mosaikbildnis des heiligen Petrus.
04. 09. Am Abend geht zwei Wochen früher als geplant die seit dem 3. Juli sanierte S-Bahn-Strecke Adlershof - Schönefeld wieder in Betrieb.
08. 09. Auf dem Flugplatz Johannisthal beginnt eine historische Flugschau, bei der auch das einzige Solarluftschiff der Welt, gebaut im Institut für Statik und Dynamik der Luft- und Raumfahrtkonstruktionen in Stuttgart, vorgeführt wird.
09. 09. Der Physiker und Astronaut Reinhard Furrer und der Pilot Ernst Kahdemann verunglücken bei einer Flugschau auf dem Flugplatz Johannisthal tödlich. Ihr Flugzeug stürzte bei der Ausführung einer Kunstflugfigur ab, für die die Maschine nicht geeignet war.
10. 09. Beim 7. Tourenwagen-Rennen auf der Avus wird der Brite Kieth Odor schwer verletzt und erliegt seinen Verletzungen am nächsten Tag.
11. 09. Auf dem Bahnhof Lichterfelde Ost wird ein neues satellitengestütztes Sicherheitssystem für die Berliner S-Bahn vorgestellt, das bis zum Jahresende in einem Probezug ohne Fahrgäste getestet wird.
11. 09. Für den Bau einer neuen Vorstadt im Norden Berlins mit dem Namen Französisch-Buchholz (51 Hektar, 3 000 Wohnungen) führt Bausenator Wolfgang Nagel den ersten symbolischen Spatenstich aus.
12. 09. Der Senat beschließt die Finanzierung eines 35 m langen Fußgängertunnels vom S-Bahnhof Landsberger Allee zur neuen Rad- und Schwimmsporthalle (Prenzlauer Berg). Der Tunnelbau wurde bereits im Januar 1997 zum Sechstagerennen kurzzeitig begehbar gemacht.
12. 09. In der Knesebeckstraße 20/21 (Charlottenburg) wird vom brasilianischen Generalkonsul Sergio Paulo Rouanet das »Zentrum für Brasilianische Studien« (CEBB) eröffnet, das sich vor allem als Kultur- und Begegnungsstätte versteht.
12. 09. Die bereits seit 1994 auf der Straßenbahnlinie 20 (Warschauer Brücke - Eberswalder Straße) eingesetzten neuen Niederflur-Straßenbahnen verkehren von nun an auch auf der Linie 7 (Ahrensfelde - Landsberger Allee).
16. 09. Eine zweitägige Aktion beginnt, in der am Sonnabend und Sonntag drei marode Stahlbrücken der S-Bahn- und Güterstrecke der nördlichen Ringbahn über die S-Bahn-Gleise der Nord-Süd-Bahn zwischen Gesundbrunnen und Humboldthain (Wedding) abgebaut werden.
23. 09. Auf dem Gelände der Galopp-Rennbahn Hoppegarten findet das elfte Ballon- und Drachenfest Deutschlands statt.
23. 09. In der General-Steinhoff-Kaserne am Gatower Flughafen in Spandau findet ein Tag der offenen Tür statt, bei dem ca. 60 Großexponate der militärischen Luftfahrtgeschichte gezeigt werden. Auf dem Gelände sollte ein Luftwaffenmuseum eingerichtet werden.
29. 09. Stefan Heym (für PDS), Abgeordneter für die Bezirke Mitte und Prenzlauer Berg und Alterspräsident des Deutschen Bundestages, legt aus Protest gegen die von CDU/CSU und SPD angestrebte Diätenerhöhung für Bundestagsabgeordnete sein Bundestagsmandat nieder.
09. 10. Im Zuge der Stadtbahnsanierung wird das Stellwerk »Friw« (Friedrichstraße West) außer Betrieb genommen und abgerissen. Seine Aufgaben übernahm vorübergehend, bis zur Installation elektronischer Stellwerkseinrichtungen, »Frio« (Friedrichstraße Ost).
12. 10. Eine »Unabhängige Frauenkommission für Straßennamen« legt dem Verkehrssenator Herwig Haase eine Liste von 100 Namen von Frauen vor, die sie durch Vergabe von Straßennamen geehrt sehen möchte.
14. 10. Nach der Fertigstellung des 2,7 km langen Teilstücks der Verlängerung der Straßenbahnlinien 23 und 24 fahren nach 28 Jahren erstmals wieder Straßenbahnen über die Bornholmer Brücke in den Bezirk Wedding (vorerst bis Louise-Schröder-Platz).
14. 10. Die U-Bahn fährt wieder planmäßig über die Oberbaumbrücke. Mit der Wiederherstellung der Verbindung Schlesisches Tor - Warschauer Straße, der letzten der ehemals getrennten Linien, war das durch die Berliner Mauer geteilte U-Bahn-Netz wieder vollständig.
17. 10. Die Berliner Polizei und Justiz beginnen damit, Vietnamesen, die als Gastarbeiter in die DDR gekommen waren, in ihr Heimatland zurückzuführen. Bis zum Jahre 2000 sollten mehr als 40 000 Vietnamesen Deutschland verlassen haben.
19. 10. Jürgen Wohlrabe stirbt 59jährig in Berlin. Wohlrabe kam 1963 als Bezirksverordneter von Charlottenburg in die Berliner Politik. Ab 1967 war er im Abgeordnetenhaus und Bundestagsabgeordneter, von 1989 bis 1991 Präsident des Abgeordnetenhauses.
22. 10. Das Berliner Abgeordnetenhaus wird gewählt und es wird über die geänderte Berliner Verfassung abgestimmt. Die CDU konnte sich als stärkste Partei behaupten, die SPD erlitt starke Verluste, die PDS wurde drittstärkste Kraft. Die FDP blieb unter 5 %.
01. 11. In Vertretung des Regierenden Bürgermeisters gibt Umweltsenator Volker Hassemer im Schloßsaal des Hotels Kempinski einen Empfang anläßlich der Jubiläumsgala »100 Jahre Kino«.
01. 11. Hans Günter Schumacher, Vorstandssprecher der Deutschen Umweltstiftung, nimmt im Umweltbundesamt an der Mauerstraße (Mitte) die Verleihung des Umweltpreises 1995 für Journalisten an die Redaktion »Juckreiz«, einer Umweltzeitung von Jugendlichen, vor.
01. 11. Im öffentlichen Dienst im Ostteil Berlins werden die Löhne und Gehälter von 90 % auf 94 % des Westniveaus angehoben.
01. 11. In den Stadtbezirken Mitte und Prenzlauer Berg werden vier Straßen rück- bzw. umbenannt: Arthur-Becker-Straße in Kniprodestraße, Dimitroffstraße in Danziger Straße, Hans-Beimler-Straße in Otto-Braun-Straße und Clara-Zetkin-Straße in Dorotheenstraße.
02. 11. Finanzsenator Elmar Pieroth kündigt gegenüber der »Berliner Morgenpost« einen gezielten Ausgabenstopp im öffentlichen Dienst an.
02. 11. Im neugestalteten Ku'damm-Karree (Charlottenburg) wird das Kaufhaus »Tema«, eines der größten Technik-Center Deutschlands, eröffnet. Es war die 96. Filiale des Berliner Wegert-Konzerns.
03. 11. Die Deutsch-Französische Gesellschaft Berlin begeht mit einem Festakt im Rathaus Schöneberg ihr 45jähriges Bestehen.
03. 11. Anläßlich der Beisetzung des am 19. Oktober 59jährig verstorbenen ehemaligen Präsidenten des Berliner Abgeordnetenhauses, Jürgen Wohlrabe (CDU), findet im Plenarsaal eine Trauerfeier statt. Die Ansprache hielt der Regierende Bürgermeister E. Diepgen.
04. 11. Die Entlastungsstraße zwischen Kemperplatz und Potsdamer Straße (Tiergarten) wird wegen Bauarbeiten am Potsdamer Platz für drei Jahre für den Verkehr gesperrt.
04. 11. Rund 2 500 Ärzte und Patienten demonstrieren auf dem Kurfürstendamm (Charlottenburg) gegen die Einführung des »Einheitlichen Bemessungsmaßstabes«, durch den ab Januar 1996 den Kassenärzten weniger Geld für die Patientenbehandlung zur Verfügung steht.
05. 11. Erzbischof Kardinal Georg M. Sterzinsky gedenkt in der St.-Hedwigs-Kathedrale (Mitte) des 52. Todestages des früheren Dompropstes und NS- Gegners Bernhard Lichtenberg. Lichtenberg wurde durch den Papst am 23. Juni 1996 in Berlin seliggesprochen.
07. 11. Die Berliner SPD hält einen Sonderparteitag ab. Um die Rolle der SPD in der Großen Koalition mit der CDU gab es Meinungsverschiedenheiten. Für die Zeit nach dem für den 30. November vorgesehenen Rücktritt der SPD-Senatoren bedurfte es neuer Festlegungen.
08. 11. Der Präsident des Bauindustrieverbandes Berlin-Brandenburg, Carl Friedrich Thymian, spricht sich für die Verlängerung der U-Bahn- Linie U5 aus. Bei einer Nichtverlängerung der Strecke würden 3 500 Arbeitsplätze verlorengehen.
08. 11. Bei einer Gasexplosion im Hause Grellstraße 13/14 (Prenzlauer Berg) werden drei Mieter verletzt, darunter der Verursacher, der um Betriebskosten zu sparen, am Gaszähler manipuliert hatte. Der Schaden, 39 Wohnungen wurden zerstört, lag in Millionenhöhe.
08. 11. In der Stiftung Neue Synagoge - Centrum Judaicum - wird die Lesung aus den Erinnerungen des Berliner Rabbiners Malwin Warschauer (1871 - 1945) wiederholt.
08. 11. Klaus Böger, SPD-Fraktionsvorsitzender im Abgeordnetenhaus, wird mit 70prozentiger Mehrheit in seiner Funktion bestätigt.
12. 11. Wirtschaftssenator Norbert Meisner (SPD) sieht in der besseren Handhabung der Gewerbesteuer eine Möglichkeit, aus der Finanzmisere herauszukommen. In einem Tagesspiegel-Interview schlug er vor, diese Steuer für Industrie und Dienstleistung zu splitten.
13. 11. Dem ehemaligen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Prof. Ernst Benda, wird im Centrum Judaicum in Würdigung »seiner Beschäftigung mit Problemen der deutsch-jüdischen Geschichte« die Moses-Mendelssohn-Medaille überreicht.
13. 11. Der Prozeß gegen den ehemaligen Vorsitzenden des Staatsrates, Egon Krenz, und gegen fünf weitere Mitglieder des SED-Politbüros wird nach wenigen Minuten vertagt. Die Anwälte hatten den Vorsitzenden Richter, Hans-Georg Bräutigam, für befangen erklärt.
13. 11. Auf einer Baustelle am Alexanderplatz (Mitte) ermitteln Beamte der Polizei und des Arbeitsamtes 29 Schwarzarbeiter, vorrangig Bürger aus Kroatien und Jugoslawien. Die Arbeitgeber mußten mit empfindlichen Geldstrafen rechnen.
13. 11. Prinz Charles, der britische Thronfolger, besucht eine Plattenbauwohnung in Hellersdorf.
14. 11. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Dahlem (Zehlendorf) feiert sein 70jähriges Bestehen. Es liefert Analysen, Diagnosen und Prognosen der wirtschaftlichen Entwicklung.
14. 11. Chef-Ermittler Detlef Büttner teilt mit, daß fünf Monate nach einem Bankeinbruch durch einen Tunnel in Zehlendorf und einer Geiselnahme die Polizei rund vier Millionen Mark der Beute sichergestellt hat.
14. 11. Der Belegschaft der Heliowatt-Werke Elektrizität GmbH mit Werken in der Wilmersdorfer Straße und am Charlottenburger Ufer wird mitgeteilt, daß beide Betriebsteile im September 1996 geschlossen werden. Mit der Stillegung wurden 280 Mitarbeiter arbeitslos.
14. 11. Das erste Militärmusikfest in Berlin findet in der Deutschlandhalle (Charlottenburg) statt. Die Bundeswehr hatte zehn Militärmusikkorps eingeladen, die mit mehr als 500 Teilnehmern auftraten. Unter diesen waren auch die »Langen Kerls« aus Potsdam.
15. 11. Die Herbstsynode der evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg beginnt. Themen waren u.a. die Wiedereinrichtung des Religionsunterrichtes im Ostteil Berlins und die aktuelle Finanznot. Den Rechenschaftsbericht hielt Konsistorialpräsident Uwe Runge.
15. 11. Der Neuköllner Kulturpreis 1995 für die Sparte Literatur wird an Brigitte Oleschinski vergeben. Der Preis war mit 6 000 Mark dotiert.
15. 11. Die Bezirksverordnetenversammlung Schöneberg beschließt den Abriß der Radrennbahn. Sie war eines der Sinnbilder für den Wiederaufbau im zerstörten Berlin. An gleicher Stelle sollte eine Mehrzweckhalle errichtet werden.
16. 11. Der Akademische Senat der Humboldt-Universität zu Berlin gründet einen Förderverein mit dem Namen »Humboldt-Universität- Gesellschaft«, zu dessen Aufgaben es u.a. gehört, Geld für die wissenschaftliche Arbeit zu sammeln.
17. 11. Verkehrssenator Herwig Haase gibt in Beantwortung einer kleinen Anfrage Kosten für den Bau des Großflughafens in Sperenberg (einschließlich Verkehrsanbindung) von 70 bis 163 Millionen Mark an. Bisher wurden 700 Millionen Mark an Aufwendungen kalkuliert.
17. 11. Die Sanierung des 242 m langen Plattenbaus an der Heinrich-Heine-Straße 2-6 im Stadtbezirk Mitte, ein Gebäude mit 400 Wohnungen, ist abgeschlossen.
17. 11. Die Senatsverwaltung für Inneres erläßt eine Weisung, keine Geschäftsbeziehungen zu Unternehmen der Scientology Church oder ihr nahestehenden Unternehmen zu unterhalten.
18. 11. Die bisherige Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, Hanna-Renate Laurien, kündigt an, sich künftig stärker auf ihr Ehrenamt als Vorsitzende des Diözesanrates der Katholiken im Erzbistum Berlin zu konzentrieren.
18. 11. Die evangelische Studentengemeinde Ost feiert ihr 50jähriges Bestehen. Am 18. November 1945 übernahm Pfarrer Eberhard Bethge, Schwager und Freund Dietrich Bonhoeffers, das Amt des 1. Studentenseelsorgers nach dem Krieg an der Humboldt-Universität.
19. 11. Auf der zentralen Gedenkfeier zum Volkstrauertag im Berliner Dom (Mitte) fordert Bundespräsident Prof. Roman Herzog dazu auf, »zu Hause und in der Welt Verantwortung für den Frieden zu übernehmen«.
20. 11. Der Patriarch Alexij II., das Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche, trifft zu einem zweitägigen Besuch in der Stadt ein. Die Russisch-Orthodoxe Gemeinde in Berlin zählte zu diesem Zeitpunkt über 6 000 Mitglieder.
20. 11. Glatteis überzieht Berlin. Fahrbahnen und Gehwege waren spiegelglatt. Bis die Stadtreinigungsbetriebe gestreut hatten, mußte der Busverkehr teilweise eingestellt werden.
20. 11. Auf dem Charlottenburger Güterbahnhof wird bei Gleisarbeiten eine 75-kg-schwere US-amerikanische Splitterbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Der Sprengkörper konnte erfolgreich entschärft werden.
21. 11. Der künstlerische Leiter und Generaldirektor der Deutschen Staatsoper Unter den Linden (Mitte), Daniel Barenboim, tritt als Solist und Dirigent beim Benefizkonzert zu Gunsten der Berliner Aids-Selbsthilfegruppe mit Werken von Beethoven auf.
21. 11. Günther Matthes, einer der einflußreichsten Journalisten Berlins, stirbt wenige Wochen vor seinem 75. Geburtstag.
22. 11. Die 9. Grundschule in der Lasdehner Straße (Friedrichshain) wird in Ludwig-Hoffmann-Schule umbenannt. Der Architekt Hoffmann, von 1896 bis 1924 Berliner Stadtbaurat, entwarf u.a. das Märkische Museum und den Märchenbrunnen.
22. 11. Der Portraitsaal im Pergamon-Museum (Mitte) wird vom Direktor der Antikensammlung, Wolf-Dieter Heilmeyer, eröffnet. Die Büsten von Caesar und Cleopatra waren erstmals gemeinsam zu besichtigen.
22. 11. Der Präsident der Hochschule der Künste (HdK), Olaf Schwencke, stellt in seinem Rechenschaftsbericht 1992-1995 fest, daß die Studentenzahl zurückgegangen ist. Die HdK stand seit 1991 in Konkurrenz zu drei künstlerischen Hochschulen im Ostteil der Stadt.
22. 11. Die Evangelische Kirche in Berlin begeht mit Gottesdiensten, Glockengeläut und Protestaktionen den ersten in der Bundesrepublik Deutschland nicht arbeitsfreien Buß- und Bettag.
22. 11. In Berlin findet eine Protestdemonstration der Bauarbeiter statt, von denen über 30 000 ohne Arbeit waren.
23. 11. Der restaurierte Repräsentantensaal der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße (Mitte) ist wieder öffentlich zugänglich. In diesem Saal tagte früher das Parlament der Jüdischen Gemeinde zu Berlin.
23. 11. Die Berliner Arbeitssenatorin Christine Bergmann stellt ein neues ABM-Pilotprojekt vor. Danach sollten 50 sogenannte City-Social-Cops durch die Straßen streifen und Personen mit Orientierungsschwierigkeiten helfen, ihren Weg durch Berlin zu finden.
23. 11. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen und die Präsidentin des Abgeordnetenhauses, Hanna-Renate Laurien, setzen einen Monat nach der Volksabstimmung mit ihren Unterschriften die neue Berliner Verfassung in Kraft.
23. 11. Der Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) zeichnet fünf Absolventen der Berliner Universitäten mit dem Preis »Europa- Forschung in Berlin« zur Förderung wissenschaftlicher Arbeiten über die Chancen und Risiken der Europäischen Union aus.
23. 11. Hugo Simon (Österreich) gewinnt das Eröffnungsspringen des Weltcup-Turniers in der Deutschlandhalle. Überraschend wurde die international unbekannte 18jährige Berliner Springreiterin Mylene Diederichsmeyer fünfte.
24. 11. In der Deutschlandhalle (Charlottenburg) gewinnt Carsten-Otto Nagel das Championat des Weltcup-Turniers gegen einen Großteil der Springreiter-Weltelite.
24. 11. Im renommierten Berliner Auktionshaus Villa Grisebach, Fasanenstraße 25 (Charlottenburg), werden Werke der Malerei, Plastik und Grafik des deutschen Expressionismus, der neuen Sachlichkeit und der Nachkriegsmoderne versteigert.
24. 11. Das Junge Sinfonieorchester Berlin feiert mit seinem Dirigenten Christian Höppner sein 20jähriges Bestehen.
25. 11. Vertreter von Bürgerinitiativen demonstrieren mit einem Autokorso für die Schließung der innerstädtischen Flughäfen in Berlin.
25. 11. Der Schauspieler Erich Schellow stirbt im Alter von 80 Jahren in Berlin. Er war einer der bedeutendsten Charakterdarsteller des deutschsprachigen Theaters und spielte jahrzehntelang an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlins.
25. 11. Die Ausstellung chinesischer Gegenwartskunst wird in der Dahlemer Ruine der Künste eröffnet. Nach dreijähriger Arbeit hatte Prof. Wolf Kahlen die vom Krieg beschädigte Villa 1985 als »privaten Ort für materielle und immaterielle Künste« erworben.
26. 11. Beim Absturz einer Aussichtsgondel auf dem Weihnachtsmarkt am Platz der Vereinten Nationen (Friedrichshain) werden rund 30 Personen leicht verletzt.
26. 11. Die Polizei nimmt in einem Reisebus am S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf 17 Skinheads, die verschiedene Naziabzeichen tragen, vorübergehend fest.
26. 11. Markus Wolf, ehemaliger Stellvertreter des Ministers für Staatssicherheit in der DDR, tritt als Referent bei den »Berliner Lektionen« im Renaissance-Theater auf.
26. 11. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen bekräftigt seine Entscheidung, drei Gruppierungen der PDS mit »ausgesprochen verfassungsfeindlichen Tendenzen« in Berlin vom Verfassungsschutz mit nachrichtendienstlichen Mitteln beobachten zu lassen.
26. 11. Die 53. Internationale Bootsausstellung schließt nach neun Tagen ihre Pforten. Rund 65 000 Besucher, 14 000 weniger als 1994, informierten sich über das aktuelle Angebot der Wassersportbranche.
26. 11. Die Delegierten der 16 jüdischen Landesverbände Deutschlands entscheiden auf ihrer Jahrestagung, den Sitz des Zentralrats der Juden zum 1. Januar 1996 von Bonn nach Berlin zu verlegen.
27. 11. Der 1. FC Union Berlin gewinnt ein Fußball-Freundschaftsspiel gegen Eintracht Braunschweig mit 2:1.
27. 11. In der Berliner Handwerkskammer werden die 26 Ausbildungsersten des Berliner Handwerks geehrt.
27. 11. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen überreicht im Roten Rathaus (Mitte) dem jüdischen Kantor Estrongo Nachama das Große Bundesverdienstkreuz. Nachama war seit 1947 Oberkantor der Jüdischen Gemeinde zu Berlin.
27. 11. Vor einer Moabiter Strafkammer wird ein »Regierungsinspektor zur Anstellung« im Landeseinwohneramt wegen Korruption zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt. Er hatte in sechs Fällen Einreiseempfehlungen entgegen der Rechtslage erteilt.
28. 11. Der Pressesprecher der Oberfinanzdirektion Berlin Helmut John teilt mit, daß dem Palast der Republik die Versorgungsleitungen gekappt werden. Das Gebäude war noch fünf Jahre nach seiner Schließung von Technikern in der Leitwarte überwacht worden.
28. 11. Die CDU-Fraktion des Berliner Abgeordnetenhauses nominiert den bisherigen Verkehrssenator Herwig Haase als Kandidaten für die Wahl des Berliner Parlamentspräsidenten.
29. 11. Die Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, Hanna-Renate Laurien, wird in einer Feierstunde des Deutschen Staatsbürgerinnen- Verbandes e.V. als »Frau des Jahres« geehrt.
29. 11. Die neue Verfassung von Berlin tritt in Kraft.
29. 11. Eine Strafkammer des Moabiter Landgerichts verurteilt einen US-Soldaten wegen Vergewaltigung und Mord zu lebenslanger Haft.
29. 11. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen begrüßt 140 jüdische Emigranten, die Berlin während des Nationalsozialismus verlassen mußten.
29. 11. Der Vizepräsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Tino Schwierzina, empfängt den Präsidenten der 2. Kammer des rumänischen Parlaments, Oliviu Gherman.
30. 11. Zur weiteren Restaurierung des Berliner Doms am Lustgarten (Mitte) wird eine Spende in Höhe von 100 000 Mark übergeben. Die Spende kam von C & A-Moden und sollte zweckgebunden für das Kuppelmosaik der Predigtkirche des Domes verwendet werden.
30. 11. Werner Vogel, Direktor des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz, das die dokumentarischen Hinterlassenschaften des preußischen Staates und seiner Herrscher aufbewahrt, geht in den Ruhestand.
30. 11. Die Bezirksverordnetenversammlung im Stadtbezirk Tiergarten wählt Jörn Jensen zum Bezirksbürgermeister. Mit Jensen kam erstmals in Berlin ein Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen in das Amt eines Bezirksbürgermeisters.
30. 11. Zum Welt-Aids-Tag übernimmt die Berliner Parlamentspräsidentin Hanna-Renate Laurien die Schirmherrschaft über den Benefizabend »Tanz gegen Aids« in der Komischen Oper, Behrenstraße (Mitte).
30. 11. Der 72jährige Klaus Franke (CDU) eröffnet als Alterspräsident die 13. Wahlperiode des neugewählten Berliner Abgeordnetenhauses mit einer kurzen Ansprache.
30. 11. Mehrheitlich beschließt das Abgeordnetenhaus, einen parlamentarischen Ehrenrat zur Überprüfung der Abgeordneten auf eine offizielle oder inoffizielle Tätigkeit für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR einzusetzen.
01. 12. Die Senatsjustizverwaltung teilt mit, daß gemäß einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Berlin die Oberbaumbrücke, die Friedrichshain mit Kreuzberg verbindet, zu Recht für den Autoverkehr ausgebaut wurde.
01. 12. Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Burkhard von Walsleben, nennt die Forderung von SPD-Landeschef Dzembritzki, den Personalbestand der Berliner Polizei um 7 000 Stellen zu kürzen, absurd.
03. 12. Im Freizeitpark Lübars wird Florian Zanke (Zehlendorfer Eichhörnchen) Berliner Juniorenmeister im Querfeldeinfahren.
04. 12. Die Industrie- und Handelskammer von Berlin stellt das Gutachten »Beschleunigung der Bauplanungs- und Baugenehmigungsverfahren« vor. Eine Verkürzung der Genehmigungsverfahren um zwei Monate sollte eine Einsparung von über 400 Millionen Mark bringen.
04. 12. Wissenschaftssenator Manfred Erhard (CDU) teilt mit, daß Berlin bundesweit mit rund 15 000 ausländischen Studenten - das entspricht einem Anteil von mehr als 10 % der Gesamtstudentenschaft - eine Spitzenstellung einnimmt.
04. 12. Der SPD-Landesausschuß stimmt Koalitionsverhandlungen mit der CDU zu. Die Mitglieder faßten diesen Beschluß mit 24 gegen zwölf Stimmen.
04. 12. In der namentlichen Abstimmung des Abgeordnetenhauses scheitern die Mißtrauensanträge von PDS und Bündnis 90/Die Grünen gegen den Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen, Finanzsenator Elmar Pieroth und Innensenator Dieter Heckelmann.
05. 12. Ein Forschungsteam des Wissenschaftszentrums Berlin stellt das im Auftrag der Berliner Grundkreditbank erarbeitete neue Leitbild für den Wirtschaftsstandort Berlin »Berlin 2010 - Die 'Venture Capital'« vor.
05. 12. Das Welterbe-Komitee der UNESCO eröffnet seine bis zum 9. Dezember andauernde Sitzung in Berlin. Das Gremium der UN-Spezialorganisation tagte erstmals in Deutschland.
05. 12. Der Komponist Reiner Bredemeyer stirbt 60jährig in Berlin. Bredemeyer schrieb über 100 Bühnenstücke, Hörspiele und Konzerte sowie zwei Opern.
05. 12. Die BVG schließt mit der schwedischen Firma »S & P« Verträge ab, denen zufolge als Pilotprojekt die U-Bahnhöfe Jannowitzbrücke, Lichtenberg und Rathaus Steglitz mit Ladenpassagen ausgestattet werden sollen.
06. 12. In 23 Berliner und 13 brandenburgischen Krankenhäusern ermittelt die Wuppertaler Staatsanwaltschaft wegen des sogenannten Herzklappenskandals. Staatsekretär Detlef Orwat sagte, er wisse nicht, welche der 101 Krankenhäuser in Berlin betroffen seien.
08. 12. Anläßlich seiner Eintragung in das Goldene Buch der Hansestadt Lübeck gibt der Schriftsteller Günter Grass bekannt, daß er künftig in Lübeck seinen Wohnsitz nehmen werde. Dies sollte aber keine Entscheidung gegen Berlin sein, sagte Grass.
08. 12. Die Emmaus-Ölberggemeinde am Lausitzer Platz (Kreuzberg) hat fast 500 Gäste zum Weihnachtsfest für Obdachlose unter ihr Kirchendach eingeladen.
08. 12. Das Statistische Landesamt gibt die Einwohnerzahl für den Erhebungsmonat Juni mit 3 470 245 an. Während die Zahl der Deutschen geringfügig zurückging, erhöhte sich die der Ausländer.
08. 12. Die Preussen Devils besiegen in einer Eishockey-Bundesligabegegnung vor 3 975 Zuschauern in der Schöneberger Sporthalle die Füchse Sachsen mit 6:2 (0:0, 2:1, 4:1).
08. 12. Das Statistische Landesamt Berlin gibt bekannt, daß die Einwohnerzahl im Erhebungsmonat Juni auf 3 470 245 angestiegen ist. Während die Zahl der Deutschen geringfügig zurückging, erhöhte sich die der Ausländer.
09. 12. Beim Eisschnellauf-Weltcup in Oslo kommt Claudia Pechstein, 5000-m-Olympiassiegerin, über 1 500 m auf einen dritten Platz. Nach dem Sieg über 3 000 m übernahm die 22jährige Athletin vom EC Berlin erstmals die Weltcupführung auf der Langstrecke.
09. 12. In Berlin gibt es rund 10 000 gemeldete Obdachlose. Schätzungen über die tatsächlichen Zahlen gingen von bis zu 100 000 aus, sagte Frank Brose von der Senatsverwaltung für Soziales.
09. 12. Am Renntag in Karlshorst (Lichtenberg) kommt Trainer Jorma Oikarinnen zu drei Tagessiegen. Mit der Stute Sisse Guy landete der Finne seinen 900. Sieg in Deutschland.
10. 12. Anläßlich des 150. Geburtstages des Kunsthistorikers und langjährigen Generaldirektors der Berliner Museen, Wilhelm von Bode, findet im Bodemuseum ein Festakt statt. Bundespräsident Roman Herzog setzte sich für die Aufarbeitung des preußischen Erbes ein.
10. 12. Der Henschel Verlag, in der DDR führend bei Kunst- und Theaterpublikationen, feiert seinen 50. Jahrestag.
11. 12. Die »Pankgrafschaft von 1381 zu Berlin bei Wedding an der Panke«, ein wohltätiger privater Orden, lädt 13 belorussische Kinder ein, für 300 Mark pro Kind Kleidung einzukaufen. Wolfgang Burbach war Kassenwart des Ordens.
11. 12. Das Grundbucharchiv Hohenschönhausen zieht nach Marienfelde (Tempelhof) um. Das Archiv war bis Januar 1996 geschlossen.
11. 12. Die mit 107 Jahren älteste Berlinerin, Frida Brätsch, wird zu Grabe getragen. Sie war im »Drei-Kaiser-Jahr« 1888 geboren worden und starb vor einigen Tagen an Herzversagen.
11. 12. Die Spandauer Firma Wall-Verkehrsanlagen übernimmt 285 öffentliche Toiletten in den Berliner Bezirken. 111 der zumeist denkmalgeschützten Anlagen sollten abgerissen und neu aufgebaut, die restlichen 174 gründlich saniert und modernisiert werden.
11. 12. Im Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin in der Dahlemer Thielallee (Zehlendorf) wird eine Gedenktafel zur Erinnerung an die vom NS-Regime verfolgten und ermordeten Sinti und Roma enthüllt.
11. 12. Bundespräsident Roman Herzog empfängt im Schloß Bellevue (Tiergarten) Vertreter muslimischer Organisationen in Deutschland zu einem Gespräch. Dies war die erste Begegnung eines Bundespräsidenten mit Vertretern der in Deutschland beheimateten Muslime.
12. 12. Für 200 freiwillige Blutspenden binnen 36 Jahren ehrt der Blutspendedienst des Roten Kreuzes den Weddinger Busfahrer Horst Hönow.
12. 12. Im BMW-Autohaus am Ku'damm werden Marathonläuferin Uta Pippig, Reckweltmeister Andreas Wecker und Korac-Cup-Sieger Alba als Berliner Sportler des Jahres 1995 durch Manfred von Richthofen, Präsident des DSB und des Landessportbundes, geehrt.
12. 12. Die ersten von insgesamt sechs Millionen Tonnen Erde, die für die Tiergartentunnel ausgebaggert werden, werden umweltfreundlich auf Binnenschiffe verladen. Auf diesem Wege sollten rund 300 000 Lkw-Fahrten in der Stadt vermieden werden.
12. 12. Die Siemens AG gibt bekannt, daß im laufenden Geschäftsjahr 1 200 Arbeitsplätze abgebaut werden. Mittelfristig sollten dafür 500 neue Stellen auf zukunftsträchtigen Arbeitsgebieten entstehen, kündigte Wolfram O. Martinon vom Siemens-Vorstand an.
13. 12. Die S-Bahnbrücke über der Karl-Liebknecht-Straße (Mitte) wird angehoben. Die Brückenpfeiler mußten wegen Alkalischäden erneuert werden. Die Erneuerung erfolgte im Zuge der Sanierung der Stadtbahntrasse zwischen Hauptbahnhof (Ostbahnhof) und Bahnhof Zoo.
13. 12. In der Nacht zum Mittwoch geht im Briefverteilerzentrum Schönefeld erneut eine anonyme Bombendrohung ein. Die Nachtschicht stellte die Arbeit ein. Beamte des Bundesgrenzschutzes und des Zolls durchsuchten die Räume, fanden jedoch nichts Verdächtiges.
13. 12. Die Polizei führt auf der Basis von 26 richterlichen Durchsuchungsbefehlen einen Großeinsatz in dem mit Vietnamesen belegten Wohnheimkomplex in der Gehrenseestraße (Hohenschönhausen) durch und nimmt einige Personen fest.
13. 12. Die diesjährige Reihe der einzigen, privat initiierten Konzertreihe »Zeitklänge« im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt (Mitte) geht mit einem Konzert des Haba Quartetts aus Prag zu Ende. Zur Fortsetzung der Reihe im nächsten Jahr wurden Sponsoren gesucht.
14. 12. Die ersten Mieter des Neubaugebietes Karow-Nord (Pankow) erhalten die Schlüssel. 5 200 Wohnungen waren geplant, von denen 38 fertiggestellt wurden. Die Planung sorgte anfangs für Aufregung, weil zunächst an keinerlei Verkehrsanbindung gedacht war.
14. 12. Das Deutsche Theater (Mitte) erinnert mit einer Ausstellung an Leopold Jessner, der vor 1933 Intendant des Preußischen Staatstheaters war. Gezeigt wurden Fotodokumente, Programmzettel und Bühnenbildskizzen der wichtigsten Jessner-Inszenierungen.
14. 12. Aus Anlaß des 89. Geburtstags von Erwin Geschonneck am 27. Dezember beginnt das Kino Börse, Burgstaße (Mitte), bis zum 20. Dezember eine Reihe von DEFA-Filmen zu zeigen, in denen der Schauspieler mitwirkte.
14. 12. Anläßlich des 70. Geburstages des Malers Prof. Walter Womacka wird im GEHAG-Forum eine Ausstellung mit Werken des Künstlers eröffnet. Womacka war von 1968 bis 1988 Rektor der Kunsthochschule Weißensee.
14. 12. Im Museum für Volkskunde in Dahlem wird eine Ausstellung über praktizierte Werbestrategien der letzten 100 Jahre eröffnet. Die Schau war auf die seit Ende des 19. Jahrhunderts verbreiteten Werbemittel, die den Verpackungen beigelegt wurden, konzentriert.
15. 12. Am Sachsendamm (Schöneberg) wird ein Teilstück der Stadtautobahn (A 100) nach 34monatiger Bauzeit von Verkehrssenator Nagel dem Verkehr übergeben. Der Bau war im Streit zwischen DDR und West-Berlin um einige Bahnbrücken 30 Jahre lang verzögert worden.
15. 12. Zu Ehren der niederländischen Maler Augustin und Matthäus Terwesten, die am Hofe von König Friedrich I. und Königin Sophie Charlotte wirkten, wird im Schloß Charlottenburg eine Ausstellung eröffnet.
15. 12. Gertrud Müller, die älteste Leierkastenfrau der Welt, feiert in aller Stille ihren 91. Geburtstag. Eine Wachsfigur von Gertrud Müller steht seit ihrem 90. Geburtstag im Panoptikum.
15. 12. Im Schloß Charlottenburg findet ein Festakt zu dessen 300jährigem Bestehen statt. Die Festansprache hielt der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen.
16. 12. Im Berliner Hotel Excelsior, Hardenbergstraße 4 (Charlottenburg), erhält Hans Koschnick, früherer Bürgermeister von Bremen, die Otto-Hahn-Friedensmedaille für seinen Einsatz in Mostar nach dem jugoslawischen Bürgerkrieg.
16. 12. Mit toten Ästen tragen 60 Gegner des Tiergarten-Tunnels vor dem Roten Rathaus (Mitte) symbolisch die Tiergarten-Bäume zu Grabe.
16. 12. Der Dirigent Justus Frantz und die Ehefrau des Bundeskanzlers, Hannelore Kohl, sind die prominentesten Gäste der Benefiz-Gala für notleidende Kinder in der Berliner Außenstelle der russischen Botschaft Unter den Linden (Mitte).
16. 12. Die BVG setzt die ersten zwölf dreitürigen Doppeldeckerbusse einer neuen Serie im Linienverkehr ein. Nach den Worten von Carmen Kirstein, Sprecherin der BVG, bieten diese mehr Komfort als die alten Doppeldecker.
18. 12. Das Russische Staatsballett gastiert im Rahmen seiner Europa-Tournee im Friedrichstadtpalast, Friedrichstraße (Mitte), und präsentiert erstmals in Deutschland seine »Coppélia-Inszenierung, ein Ballett von Léo Delibes in zwei Akten und drei Bildern.
18. 12. Der Geschäftsführer der Berliner Marketinggesellschaft »Partner für Berlin GmbH«, Wilhelm von Boddin, stellt ein neues Konzept vor. Berlin sollte 1996 als »Stadt der Impulse« im Bewußtsein nationaler und internationaler Investoren verankert werden.
18. 12. Der Berliner Fußballverband (BFV) bewirbt sich offiziell um die Ausrichtung eines Qualifikationsspiels für die Weltmeisterschaft 1998. Dazu war erforderlich, daß der Berliner Senat eine Sicherheitserklärung für das Olympiastadion (Charlottenburg) abgab.
18. 12. Für die Ausstellung »Gewalt gegen Mädchen und junge Frauen und Wege des Ausbruchs« verleiht Senatorin Christine Bergmann (SPD) den Frauenpreis 1995. Den Preis teilten sich Constance Schall, das autonome Mädchenhaus und der Verein »Bauen für Frauen«.
18. 12. Der neugestaltete Abschnitt der Stadtautobahn A 111 im Bereich der ehemaligen Grenzkontrollstelle Heiligensee (Reinickendorf) wird übergeben. Damit wurde nach Mitteilung von Bernd Misch von der Senatsverkehrsverwaltung ein Unfallschwerpunkt beseitigt.
19. 12. Versuchsweise wird in der Grabbeallee (Pankow) der Busverkehr in voller Länge auf die Straßenbahngleise verlegt. Auf dieser Hauptstraße des Bezirks war es regelmäßig zu Verkehrsstaus gekommen. Die Einrichtung einer Busspur hatte die Situation verschärft.
19. 12. Daniel Barenboim dirigiert in der Philharmonie Anton Bruckners 3. Sinfonie d-Moll und Wolfgang Amadeus Mozarts Klavierkonzert C-Dur (KV 415).
19. 12. In der Schwartzschen Villa in der Grunewaldstraße 55 werden Drucke von Karl Schäfer ausgestellt.
19. 12. Im Grunewalder Senatsgästehaus in der Menzelstraße beginnen nach den Wahlen vom 22. Oktober Koalitionsverhandlungen zwischen den bisherigen Regierungsparteien CDU und SPD.
20. 12. Die Oberfinanzdirektion Berlin übergibt 22 großformatige Bilder bekannter DDR-Künstler aus dem Palast der Republik als Dauerleihgabe an das Deutsche Historische Museum (Mitte).
20. 12. Der Steglitzer Rentner Otto Temp feiert seinen 101. Geburtstag. Der Ingenieur, bei Danzig als Sohn eines Tischlers geboren, hatte nach dem Zweiten Weltkrieg eine Bautischlerei gegründet.
20. 12. Das »Berliner Interventionsprojekt gegen häusliche Gewalt« wird als bisher einmaliges Modell und wegweisend für die gesamte Bundesrepublik vorgestellt.
20. 12. Der Senat vergibt erstmals den Berliner Solarpreis »Solar City« an innovative Firmen und Entwickler der Stadt. Je 7 000 Mark gingen an sechs Preisträger.
20. 12. Bei einem Streit zwischen Vietnamesen werden am S-Bahnhof Treptower Park ein Vietnamese erschossen und zwei seiner Landsleute verletzt.
20. 12. Im Ephraimpalais (Mitte) eröffnet Generaldirektor der Stiftung Stadtmuseum Reiner Güntzer eine Ausstellung »Vom Brandenburger Tor bis zum Alexanderplatz - Berlins Mitte in Handzeichnungen des 19. Jahrhunderts« mit Exponaten aus dem Märkischen Museum.
21. 12. Die Freie Universität Berlin verleiht erstmals den Margherita-von-Brentano-Preis. Erste Preisträgerin war Jutta Buchin, Mitarbeiterin in der Freien Universität Berlin, die den mit 20 000 Mark dotierten Preis entgegennahm.
21. 12. Zum 200. Geburtstag des Historikers Leopold von Ranke legt Wissenschaftsstaatssekretär Erich Thies auf dem Kirchhof der Sophiengemeinde (Mitte) einen Kranz nieder.
22. 12. Im Bundesbaumisterium erhält das Berliner Ingenieurbüro ATD Tepasse GmbH den Zuschlag für die Asbestsanierung des Palastes der Republik. Eine Entscheidung über den Abriß oder einen Neuausbau des Palastes wurde bisher nicht gefällt.
22. 12. Carl Orffs »Carmina Burana« in der Inszenierung von Götz Friedrich erlebt an der Deutschen Oper, Bismarckstraße (Charlottenburg), eine umjubelte Premiere.
22. 12. Mieter der Künstlerkolonie in Wilmersdorf protestieren mit 180 Unterschriften in der Senatsbauverwaltung gegen den Verkauf der 669 Mietwohnungen an die VEBA.
23. 12. Die Verwaltung des Botanischen Gartens in Dahlem gibt bekannt, daß ab 1. Januar 1996 die Eintrittspreise erhöht werden. Der Preis für eine Tageskarte stieg von 4,00 Mark auf 4,40 Mark, für eine Jahreskarte von 50 Mark auf 60 Mark.
25. 12. Die Berliner Feuerwehr meldet bis 13.00 Uhr rund fünfhundert Rettungseinsätze. Wie der Feuerwehr-Lagedienst mitteilte, waren es sonst am ersten Weihnachtsfeiertag bis zu diesem Zeitpunkt lediglich etwa dreihundertfünfzig Einsätze.
26. 12. In den frühen Morgenstunden des zweiten Weihnachtfeiertages bricht in dem von 32 meist jugendlichen Bewohnern besetzten Haus in der Schliemannstraße 10 (Prenzlauer Berg) Feuer aus. Die Feuerwehr konnte 30 Personen in Sicherheit bringen.
26. 12. In den frühen Morgenstunden setzen unbekannte Täter an der Lindenstraße/Ecke Müllerstraße (Lichterfelde) einen Pkw und einen Lkw in Brand.
26. 12. Die Berliner Jüdische Gemeinde gibt bekannt, daß in den letzten Jahren mehr als 5 000 Juden aus Osteuropa in Berlin eine neue Heimat gefunden haben. Mit mehr als 10 000 Mitgliedern war die Berliner Jüdische Gemeinde zur größten im Bundesgebiet geworden.
27. 12. Das Hinterhaus der Schliemannstraße 10 wird im Auftrag des Bezirksamtes Prenzlauer Berg verbarrikadiert, um den weiteren Zugang zu verhindern. Am Tage zuvor waren dort bei einem Brand zwei Menschen ums Leben gekommen.
28. 12. Die Wohnungsbaugesellschaft Hohenschönhausen (HOWOGE) verkauft rund sechshundert Wohnungen im Falkenberger Karree an einen sogenannten Zwischenerwerber. Käufer war die Wohnbau- und Sanierungs GmbH Münch & Partner aus Aue.
28. 12. Die Schauspielerin und Chansonsängerin Hildegard Knef, die in den Nachkriegsjahren im Theater am Kurfürstendamm und im Schloßpark-Theater (Steglitz) auf der Bühne stand, feiert ihren 70. Geburtstag.
28. 12. Finanzsenator Elmar Pieroth (CDU) verteidigt den geplanten Verkauf von Bewag-Anteilen durch das Land Berlin.
29. 12. Ein »Förderkreis der Freien Deutschen Jugend« wendet sich in einem Aufruf an alle Freunde einer antifaschistischen, demokratischen und linksoppositionellen Jugendbewegung. Zu den Erstunterzeichnern zählten u.a. Hans Modrow und Radweltmeister Täve Schur.
29. 12. In der Ladengalerie am Kurfürstendamm (Charlottenburg) wird eine Ausstellung der Malerin Ingeborg Leuthold mit einer Retrospektive aus nahezu 40 Schaffensjahren der siebzigjährigen Berliner Künstlerin eröffnet.
30. 12. Kurz vor Vollendung seines 67. Geburtstages stirbt in Berlin der Dramatiker Heiner Müller.
30. 12. Neun Mädchen werden verletzt, als beim Gedränge vor einem Popkonzert in der Eichenstraße (Treptow) ein Bauzaun umgestoßen wird. Alle Verletzten wurden in Krankenhäuser gebracht; eine Schwerverletzte mußte am Unfallort wiederbelebt werden.
30. 12. Berlin registriert den kältesten Tag des Jahres. Auf den Flughäfen wurden Temperaturen von -12°C in Tegel und -18°C in Schönefeld gemessen. Im Eiskeller (Spandau) registrierte man ebenfalls -18°C.
31. 12. Der Vertrag mit dem Chefregisseur und Direktor der Komischen Oper in der Behrenstraße (Mitte), Harry Kupfer, wird bis zum Jahr 2002 verlängert.
31. 12. Ulrich Misgeld, Vorstandssprecher der Berliner Volksbank, erklärt, daß er die Berliner Volksbank im richtigen Fahrwasser sehe. Mit dem Ergebnis in 1995 war man zufrieden. Die Berliner Volksbank beschäftigte mehr als 2 000 Mitarbeiter.

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