Berlin im Jahr 1985
01. 01. Der 14. Berliner Neujahrslauf im Volkspark Friedrichshain wird mit einer Rekordbeteiligung von ca. 9 500 Teilnehmern durchgeführt.
02. 01. Erstmals können Zubringerbusse mit westlichen Passagieren, die vom Flughafen Schönefeld starten wollen, ohne längeren Aufenthalt den Grenzübergang Waltersdorfer Chaussee passieren, da die Paßkontrolle jetzt in der Transithalle vorgenommen wird.
06. 01. Bürgermeister Heinrich Lummer empfängt im Rathaus Schöneberg den Hohen Kommissar für Flüchtlingswesen der UN, René von Rooyen, zu einem Gespräch über die Problematik des Asylrechts.
11. 01. Die Bibliothek am Anton-Saefkow-Platz (Lichtenberg) wird mit 55 000 Büchern, 5 000 Schallplatten, Kassetten, Bildern u. a. m. eröffnet.
15. 01. Der Große Hörsaal der Biochemie und Physiologie in der Hessischen Straße (Mitte) erhält anläßlich eines Festkolloquiums zum 100. Jahrestag der Entdeckung des Adenins am 12. Januar 1885 nach dem Entdecker den Namen »Albrecht-Kossel-Hörsaal«.
22. 01. Das unmittelbar hinter der Mauer an der Bernauer Straße liegende Kirchenschiff der evangelischen Versöhnungskirche (Mitte) wird auf Veranlassung der Ostberliner Behörden gesprengt. Das Gotteshaus wurde seit dem Mauerbau nicht mehr genutzt.
31. 01. Der DEFA-Spielfilm »Die Frau und der Fremde« nach einer Novelle von Leonhard Frank wird im Filmtheater »International« uraufgeführt.
31. 01. Vorlagen zur Anfertigung der an die Postamente der Marx-Engels-Brücke (Schloßbrücke, Mitte) gehörenden Medaillons werden von Westberliner Seite an die DDR übergeben.
03. 02. Der neue Exarch des Moskauer Patriarchats für Berlin und Mitteleuropa, der 58jährige Erzbischof Feodosij, tritt mit einem Gottesdienst in der russisch-orthodoxen Auferstehungskirche am Hohenzollerndamm sein Amt an.
04. 02. Dem Architekten Hermann Henselmann wird anläßlich seines 80. Geburtstages, den er am Vortag begangen hatte, die Ehrenmitgliedschaft der Bauakademie der DDR verliehen. Henselmann entwarf u.a. Pläne für die Bauten in der Stalinallee (Karl-Marx-Allee).
07. 02. Das AEG-Werk für Leitungselektronik in Marienfelde (Culemeyerstraße/Ecke Richard-Tauber-Damm, Tempelhof) und die Produktionsstätte für Bahntechnik in Spandau (Nonnendammallee) mit insgesamt 2 250 Arbeitsplätzen werden offiziell eingeweiht.
14. 02. In der Staatsoper Unter den Linden (Mitte) hat die Oper »Alcina« von Georg Friedrich Händel Premiere. Regie führte Christian Pöppelreiter, Dirigent war Peter Schreier.
14. 02. Das größte private Hallen- und Freibadzentrum »blub« wird in der Britzer Buschkrugallee (Neukölln) eingeweiht.
18. 02. Die mittelstädtische Firmengruppe Herbst überläßt der Technischen Fachhochschule Berlin auf der Grundlage eines Technologie- Transfer-Vertrages eine Anlage für rechnergestütztes Entwerfen und Konstruieren in der Klimatechnik.
21. 02. Anton Pfeifer, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft, besucht im Rahmen einer Besichtigung des Berliner Sonderforschungsbereichs »Geowissenschaftliche Probleme arider Gebiete« die Technische Fachhochschule.
23. 02. Im Knobelsdorff-Flügel des Schlosses Charlottenburg wird eine Ausstellung mit 40 Gemälden und 91 Zeichnungen des Malers Jean Antoine Watteau eröffnet.
02. 03. Die bisher größte Internationale Tourismus-Börse mit 2 230 Ausstellern aus 130 Ländern wird in den Messehallen am Funkturm (Charlottenburg) eröffnet.
10. 03. Bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus von Berlin und zu den Bezirksverordnetenversammlungen erhält die CDU 46,6 %, die SPD 32,4 %, die AL 10,6 % und die FDP 8,5 % der abgegebenen Stimmen.
13. 03. Im Alten Museum wird die Ausstellung »Weltschätze der Kunst« mit 450 Werken eröffnet, die 1945 vor der drohenden Vernichtung bewahrt werden konnten.
15. 03. Vertreter des Bundespostministeriums und des DDR-Ministeriums für Post- und Fernmeldewesen vereinbaren den Bau einer Glasfaserstrecke für Fernmeldeeinrichtungen zwischen West-Berlin und Großstädten der Bundesrepublik durch das Gebiet der DDR.
17. 03. Im Deutschen Theater (Schumannstraße, Mitte) hat William Shakespeares »Der Kaufmann von Venedig« Premiere. Regie führte Thomas Langhoff. Die Hauptrollen verkörperten Fred Düren und Dietrich Körner.
24. 03. Das 1926 entstandene Bühnenwerk »Der blaue Boll« von Ernst Barlach hat in den Kammerspielen des Deutschen Theaters in der Regie von Rolf Winkelgrund Premiere. Die Titelrolle verkörperte Kurt Böwe.
29. 03. Der Leichtathlet Gerhard Stöck stirbt. Der Sportler des SC Charlottenburg Berlin gewann bei den XI. Olympischen Spielen in Berlin 1936 die Goldmedaille im Speerwerfen und die Bronzemedaille im Kugelstoßen. Er war 1938 Deutscher Meister im Speewerfen.
01. 04. In Berlin-Marzahn wird das Straßenbahndepot eröffnet. Neue Linien wurden bis Dimitroffstraße (am 1. November 1995 erfolgte die Rückbenennung in Danziger Straße), Weißensee und Hohenschönhausen/Gehrenseestraße eingerichtet.
08. 04. Der Westberliner Ostermarsch 1985 unter der Losung »Arbeitsplätze statt Aufrüstung« zieht vom Fehrbelliner Platz (Wilmersdorf) zum Steinplatz (Charlottenburg).
15. 04. Das Zentralinstitut für Krebsforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin erhält den Status eines Zentrums für Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf dem Gebiet der Krebsforschung.
16. 04. Gerhart Hauptmanns Tragikomödie »Die Ratten« hat in der Volksbühne Premiere. Regie führten H. Straßburger und E. Hering. Die Hauptrollen waren mit Marianne Wünscher und Wolfgang Dehler besetzt.
17. 04. Das 7. Worldcup-Finale der Springreiter wird in der Deutschlandhalle eröffnet. Es zählte 45 Teilnehmer aus vier Kontinenten, die sich dafür qualifiziert hatten.
23. 04. Der Senat erteilt dem Westberliner Einzelhandel die Erlaubnis, während der Dauer der Bundesgartenschau von Mai bis September an neun Freitagen die Geschäfte bis 21.00 Uhr offenzuhalten.
26. 04. Die 18. Bundesgartenschau (BUGA) Berlin 1985 öffnet auf einem fast 100 Hektar großen Parkgelände im Ortsteil Britz ihre Pforten für den Publikumsverkehr.
27. 04. Der für rund vier Millionen Mark neugestaltete Hermannplatz (Neukölln) wird mit einem Volksfest eingeweiht. Auf dem Platz wurde die von Joachim Schmettau geschaffene Bronzeplastik »Tanzendes Paar« aufgestellt.
03. 05. Die Straße Am Berlin-Museum (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
07. 05. Am Haus Straße der Befreiung Nr. 1 (Alt-Friedrichsfelde, Lichtenberg), in dem Ende April/Mai 1945 die sowjetische Stadtkommandatur ihren Sitz hatte, wird für den ersten Stadtkommandanten, Generaloberst Nikolai Bersarin, eine Gedenktafel angebracht.
09. 05. Johannes R. Bechers »Winterschlacht« hat im Deutschen Theater (Mitte) in der Inszenierung von Alexander Lang Premiere. Die Hauptrolle spielte Dieter Mann.
10. 05. Aus Anlaß des 75jährigen Bestehens der Gartenstadt Berlin-Frohnau beginnt in Frohnau eine Jubiläums-Festwoche mit zahlreichen Veranstaltungen.
14. 05. Die zu einem Einkaufszentrum umgestaltete traditionsreiche »Neue Welt« an der Hasenheide in Neukölln wird wiedereröffnet.
21. 05. Am S-Bahnhof Treptow wird eine sieben Meter hohe metallene Riesenblume, die »Blüte« (Durchmesser sechs Meter, Gewicht drei Tonnen), aufgestellt. Sie stammte aus der Werkstatt des Metallgestalters Achim Kühn.
22. 05. Die 38. Internationale Radfernfahrt Prag - Moskau - Warschau - Berlin (Friedensfahrt) findet in Berlin ihren Abschluß.
23. 05. Die rekonstruierte Tropenhalle im Alfred-Brehm-Haus des Berliner Tierparkes (Lichtenberg) wird wiedereröffnet.
26. 05. Im Olympiastadion (Charlottenburg) findet erstmals nach Kriegsende wieder ein Endspiel um den DFB-Vereinspokal statt. Bayer 05 Uerdingen schlug den FC Bayern München mit 2:1 Toren.
30. 05. Der Eishockeyspieler Gustav Jaenicke stirbt. Der Sportler des Berliner Schlittschuh-Clubs gewann bei den Olympischen Winterspielen in Lake Placid 1932 mit der deutschen Mannschaft die Bronzemedaille. Er bestritt 82 Länderspiele.
01. 06. Das Laser-Medizin-Zentrum (LMZ) wird gegründet.
02. 06. Bedrich Smetanas Oper »Die verkaufte Braut« hat in der Komischen Oper, Behrenstraße (Mitte), Premiere. Inszeniert wurde sie von Harry Kupfer.
02. 06. Der gesamte Berliner Eisenbahn-Außenring kann elektrisch befahren werden.
07. 06. Auf dem Maifeld am Olympiastadion (Charlottenburg) findet vor 35 000 Berlinern die traditionelle Geburtstagsparade britischer Truppen für die englische Königin Elisabeth II. statt. Die Parade wurde von Prinz Charles abgenommen.
08. 06. Das Finale um den FDGB-Fußballpokal im Ostberliner »Stadion der Weltjugend« an der Chausseestraße in Mitte (das Stadion wurde 1992 abgerissen) gewinnt vor 48 000 Zuschauern Dynamo Dresden gegen den Berliner Fußball-Club Dynamo (BFC) mit 3:2.
09. 06. In der Deutschen Oper wird das Ballett »Der blaue Engel« (Professor Unrat) von Marius Constant uraufgeführt.
10. 06. Im Kulturzentrum der Französischen Republik Unter den Linden (Mitte) wird in Anwesenheit von Premierminister Laurent Fabius ein neuer Saal eingeweiht.
12. 06. Auf der Glienicker Brücke (Zehlendorf) werden 25 amerikanische Agenten gegen vier Ostblock-Agenten ausgetauscht. Am Austausch beteiligt waren der amerikanische Diplomat Richard Burt und der Ostberliner Rechtsanwalt Wolfgang Vogel.
15. 06. Das Drama »Troilus und Cressida« von William Shakespeare hat am Berliner Ensemble Premiere. Regie führten Manfred Wekwerth und Joachim Tenschert. Die Titelrollen spielten Martin Seifert und Corinna Harfouch.
19. 06. Die Bezirksverordnetenversammlung von Schöneberg bestätigt den bisherigen Bezirksbürgermeister Rüdiger Jakesch (CDU) in seinem Amt.
23. 06. Berlins Amateur-Oberligameister Tennis Borussia schafft mit einem 3:0 über Rot-Weiß Essen im Mommsen-Stadion den Sprung in die Zweite Fußball-Bundesliga. Mit Hertha BSC und Blau-Weiß 90 waren drei Berliner Vereine in der Saison 1985/86 vertreten.
27. 06. Die neuerbaute Feuerwache in Marzahn, Heinrich-Rau-Straße (Märkische Allee), wird übergeben.
29. 06. Mit dem Abholen der letzten Güterwagen wird der Görlitzer Güterbahnhof (Kreuzberg) endgültig stillgelegt.
03. 07. In Würdigung von medizinischen Leistungen auf dem Gebiet der Gynäkologie wird erstmals der Helmut-Kraatz-Preis der Humboldt- Universität zu Berlin verliehen. Helmut Kraatz war langjähriger Direktor der Universitäts-Frauenklinik.
11. 07. Der Güterbahnhof Eberswalder Straße (Wedding) wird stillgelegt.
22. 07. Das Konsument-Warenhaus am Anton-Saefkow-Platz in Lichtenberg wird eröffnet. Die Kauffläche betrug 5 500 Quadratmeter.
01. 08. In den Ostberliner Taxis wird das mikroelektronische Taxameter »Botax 80« eingeführt.
08. 08. Der Verband von Arbeitgebern des öffentlichen Dienstes (VAdöD) beschließt im Auftrag des Wissenschaftssenators Wilhelm A. Kewenig die Kündigung des Tarifvertrages der studentischen Tutoren und Hilfskräfte der Westberliner Universitäten zum 31. Dezember.
08. 08. Im Kunstgewerbemuseum Köpenick beginnt die bis zum 8. September dauernde Ausstellung »Porzellan aus Arita«.
19. 08. Der 61millionste Besucher, Birgit Heymann aus Ballenstedt/Harz, wird durch den Direktor des Tierparks, Prof. Heinrich Dathe, beglückwünscht. Der Tierpark war am 2. Juli 1955 eröffnet worden.
23. 08. Eine sogenannte Traumgrenze des Sports wird bei einem internationalen Leichtathletik-Sportfest (ISTAF) im Olympiastadion in Charlottenburg unterboten, als der Marokkaner Said Aouita die 1 500 Meter in 3:29,45 Minuten läuft.
28. 08. In West-Berlin wird das Kabelfernseh-Pilotprojekt mit 220 000 Teilnehmern gestartet.
01. 09. Der Stadtbezirk Berlin-Hohenschönhausen wird aus den bisher zu Weißensee gehörenden Ortsteilen Falkenberg, Hohenschönhausen, Malchow und Wartenberg gegründet.
06. 09. Am Nordrand des Tegeler Sees wird die für knapp 210 Millionen Mark errichtete Phosphat-Eliminierungsanlage in Betrieb genommen, die mit einer Reinigungskapazität von täglich 300 000 Kubikmetern die größte ihrer Art in der Welt ist.
09. 09. Der Gaststättenkomplex »Am Marstall« wird mit drei Restaurants mit insgesamt 300 Plätzen eröffnet - dem »Schwalbennest«, »Flair« und »Bacchuskeller«.
12. 09. Im Friedrichstadtpalast hat die Revue »Hereinspaziert« in der Regie von Detlef Elken-Kruber Premiere.
18. 09. Der SPD-Vorsitzende Willy Brandt beginnt seinen DDR-Besuch mit einem Aufenthalt in Ost-Berlin. Er besichtigte das Museum für Deutsche Geschichte und legte am Mahnmal Unter den Linden einen Kranz nieder.
19. 09. Anläßlich des 100. Geburtstages von Niels Bohr findet in Ost-Berlin ein Kolloquium statt, das unter der Federführung der Arbeitsgruppe Physikgeschichte der Physikalischen Gesellschaft der DDR stand.
19. 09. Der SPD-Vorsitzende Willy Brandt unternimmt während seines DDR-Besuchs eine Stadtrundfahrt durch Ost-Berlin, besichtigt das Schauspielhaus und trifft sich mit Erich Honecker.
22. 09. Im Kugelstoßen stellt Ulf Timmermann im Sportforum Hohenschönhausen bei einer Leichtathletikveranstaltung mit 22,62 m einen Weltrekord auf.
22. 09. Der Verleger Axel Cäsar Springer stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Kirchhof der evangelischen Kirchengemeinde Berlin-Nikolassee, Kirchweg 8-12 (Zehlendorf).
26. 09. Am Prerower Platz (Hohenschönhausen) wird ein zweigeschossiges Handelshaus mit Kaufhalle und Industriewarenabteilung (1 160 mē) eröffnet.
28. 09. Die Oper »Judith« von Siegfried Matthus wird an der Komischen Oper (Behrenstraße, Mitte) in der Regie von Harry Kupfer uraufgeführt. Chefdirigent war Rolf Reuter. Die Titelpartie sang Eva Maria Bundschuh.
30. 09. Bei der Gewerkschaft ÖTV-Berlin geht die Kündigung des Tarifvertrages der studentischen Beschäftigten (Tutoren) an den Westberliner Hochschulen - überbracht durch einen Boten des Innensenators - ein.
01. 10. Die Leitung zur Lieferung von sowjetischem Erdgas nach West-Berlin wird in Anwesenheit des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen in Betrieb genommen.
03. 10. Mit einer Demonstration protestieren ca. 400 Teilnehmer gegen die Kündigung des Tarifvertrages der studentischen Beschäftigten (Tutoren) der Westberliner Hochschulen. Anschließend fand ein Go-in bei Wissenschaftssenator Wilhelm A. Kewenig statt.
07. 10. Im Wissenschaftsausschuß des Abgeordnetenhauses findet eine Anhörung zur Thematik »Kündigung des Tarifvertrages der studentischen Beschäftigten« statt, an der u.a. auch die Personalräte der studentischen Beschäftigten teilnahmen.
10. 10. Im Deutschen Theater (Mitte) hat Athol Fugarts »Aloen« in der Regie von Dietrich Körner Premiere. Die Hauptrollen spielten Lissy Tempelhof und Reimar J. Baur.
11. 10. Die Köpenicker Dammbrücke wird gesperrt, weil die Versorgungsstränge auf die daneben erbaute neue Brücke verlagert werden müssen.
13. 10. In der Staatsoper Unter den Linden (Mitte) hat die Oper »Don Giovanni« von Wolfgang Amadeus Mozart in der Inszenierung von Ruth Berghaus Premiere. Otmar Suitner dirigierte die Aufführung. Die Titelrolle verkörperte Siegfried Vogel.
16. 10. Die Sopranistin Erna Berger wird im Alter von 85 Jahren zum Ehrenmitglied der Deutschen Staatsoper Unter den Linden (Mitte) ernannt.
17. 10. Der Bauunternehmer Dietrich Garski wird wegen Untreue und Kreditbetrug zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und elf Monaten verurteilt. Der Zusammenbruch seines Unternehmens war 1981 eine Hauptursache des Sturzes des sozialliberalen Senats Stobbe.
18. 10. Oberbürgermeister Erhard Krack verleiht im Wappensaal des Roten Rathauses den Goethe-Preis u.a. an Arno Mohr, Otto Stark, Monika Hetterle und Heinz Behling.
19. 10. Im Ausstellungszentrum am Fernsehturm (Mitte) wird die 8. Berliner Modelleisenbahnausstellung eröffnet.
19. 10. Die Berliner Straße in Hohenschönhausen wird anläßlich des 60. Geburtstages des Künstlers in »Konrad-Wolf- Straße« umbenannt.
20. 10. Die Festwoche anläßlich des 175jährigen Bestehens der Humboldt-Universität und des 275. Gründungsjubiläums der Charité beginnt.
22. 10. Die neue Feuerwache in Falkenberg wird übergeben.
23. 10. Die erste Tarifverhandlung um einen neuen Tarifvertrag der studentischen Beschäftigten an den Westberliner Hochschulen zwischen dem Verband von Arbeitgebern des öffentlichen Dienstes (VAdöD) und der Gewerkschaft ÖTV verläuft ergebnislos.
23. 10. Das »Forschungszentrum für innovative Rechnersysteme und -technologie (FIRST)«, von der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung gegründet, wird mit einer Festveranstaltung an der Technischen Universität Berlin eröffnet.
25. 10. Die erste österreichische Buchausstellung in Ost-Berlin wird in der Stadtbibliothek mit 1 000 Buchexponaten eröffnet.
30. 10. An der Freien Universität Berlin findet der sogenannte »Große Ratschlag« statt, an dem ca. 150 studentische Beschäftigte teilnehmen. Thema war ein Tarifvertrag für die studentischen Beschäftigten an den Westberliner Hochschulen.
01. 11. Den Professoren Ernst Ruska, Erfinder des Elektronenmikroskops, und Konrad Zuse, der die erste programmgesteuerte Rechenanlage baute, wird vom Regierenden Bürgermeister für ihre Forschungsarbeiten die Ernst-Reuter-Plakette in Silber überreicht.
04. 11. In der Staatsbibliothek PK wird erstmals der mit 25 000 Mark dotierte Franz-Karl-Meier-Preis, benannt nach dem verstorbenen Verleger des »Tagesspiegel«, für hervorragende Leitartikel verliehen. Preisträger war Matthias Friedrich vom »Wiesbadener Kurier«.
05. 11. Die zweite Tarifverhandlung um einen neuen Tarifvertrag für die studentischen Beschäftigten an den Westberliner Hochschulen zwischen dem Verband von Arbeitgebern des öffentlichen Dienstes (VAdöD) und der Gewerkschaft ÖTV bringt kein Ergebnis.
08. 11. Die Lichtenberger Straße in Weißensee wird in Anwesenheit des indischen Vizepräsidenten Ramaswami Venkataraman in »Indira- Gandhi-Straße« umbenannt.
14. 11. Der saarländische Ministerpräsident Oskar Lafontaine besichtigt im Rahmen seines DDR-Besuches das Schauspielhaus, die Leipziger Straße und das Wohngebiet am Thälmannpark.
16. 11. Das 25. Kolloquium der Deutschen Bunsen-Gesellschaft über »Ultra-Hochvakuum-Methoden in der Elektrochemie« findet in Berlin statt.
18. 11. An der Freien Universität Berlin und der Technischen Universität Berlin finden erste ÖTV-Mitgliederversammlungen zum Problem Tarifvertrag für die studentischen Beschäftigten an den Westberliner Hochschulen statt.
19. 11. Die Schauspielerin Elisabeth Bergner wird zum Ehrenmitglied des Deutschen Theaters ernannt.
21. 11. Im Hauptgebäude der Humboldt-Universität zu Berlin (Unter den Linden, Mitte) wird ein Wandrelief des Mitbegründers der Universität, des Philosophen und Theologen Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher, enthüllt.
22. 11. Der deutsche Physiker und Astronaut Dr. Reinhard Furrer wird vom Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen empfangen. In der Freien Universität schilderte er später vor Studenten seinen Flug mit der Raumfähre Challenger vom 30. Oktober bis 7. November.
23. 11. In der Deutschen Staatsoper Unter den Linden (Mitte) wird das Ballett »Das verschenkte Weinen« von Günter Neubert in der Regie und Choreographie von Stefan Lux uraufgeführt.
25. 11. Konrad Naumann wird von seiner Funktion als 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Berlin (Ost-Berlin) entbunden. Sein Nachfolger wurde Günter Schabowski.
25. 11. Der Berliner Bauunternehmer Heinz Roloff wird zum neuen Präsidenten des Fußballvereins Hertha BSC gewählt.
26. 11. Das Ballettstück »Code« (Dance Symphony) von Aaron Copland hat in der Deutschen Oper (Bismarckstraße, Charlottenburg) seine deutsche Erstaufführung.
28. 11. In der Charlottenburger Deutschlandhalle besiegt die Basketball-Mannschaft der Bundesrepublik das Team der Türkei mit 87:66 und qualifiziert sich damit für die Weltmeisterschaft 1986 in Spanien.
28. 11. Der Verband von Arbeitgebern des öffentlichen Dienstes (VAdöD) verabschiedet eine Richtlinie, die ab Januar 1986 eine Lohnkürzung um 35 % und die Streichung von Sozialleistungen für die studentischen Beschäftigten an den Westberliner Hochschulen vorsah.
29. 11. Das im Juni 1984 durch Brand zerstörte Ausflugslokal »Blockhaus Nikolskoe« (Zehlendorf) wird wiedereröffnet.
30. 11. Die Wasserfreunde Spandau 04 gewinnen in der mit 1 400 Zuschauern ausverkauften Schöneberger Sportschwimmhalle zum zweitenmal den Europapokal der Landesmeister im Wasserball mit 7:4 gegen den BVSS Budapest.
03. 12. Die als Schnellstraße ausgebaute Verbindung zwischen Adlergestell und Schönefeld wird ihrer Bestimmung übergeben.
03. 12. An der Technischen Universität Berlin findet eine Personalversammlung zum Problem Tarifvertrag für die studentischen Beschäftigten an den Westberliner Hochschulen statt, an der etwa 600 Beschäftigte teilnehmen.
06. 12. Das Evangeliar Heinrich des Löwen, die bedeutsamste Handschrift aus dem 12. Jahrhundert, wird nach einer ersten Ausstellung in Braunschweig im Kunstgewerbemuseum in West-Berlin dem Publikum gezeigt.
13. 12. Die Gewerkschaft ÖTV-Berlin bietet dem Berliner Senat eine freiwillige Schlichtung im Arbeitskampf der studentischen Beschäftigten der Westberliner Hochschulen um einen neuen Tarifvertrag an, die bis zum 3. Januar 1986 befristet ist.
18. 12. Der stellvertretende Landesvorsitzende der SPD Niedersachsens Gerhard Schröder besichtigt auf einer Stadtrundfahrt durch Ost-Berlin alte und neue Sehenswürdigkeiten und wird auch von Oberbürgermeister Erhard Krack empfangen.
20. 12. Die S-Bahn-Strecke Hohenschönhausen - Wartenberg wird in Betrieb genommen.
21. 12. Die Oper »Die Sizilianische Vesper« von Giuseppe Verdi hat in der Staatsoper Unter den Linden (Mitte) in der Regie von Erhard Fischer Premiere. Hauptdarsteller waren Jürgen Freier und Penka Christowa.
27. 12. Die »Explo '85« (Explosion, Sprengkraft christlicher Botschaft) der Jugendmissionsbewegung »Campus für Christi« wird im ICC (Charlottenburg) eröffnet. Etwa 3 500 Teilnehmer aus mehreren Ländern diskutierten über Fragen des Glaubens und der Mission.
31. 12. Ost-Berlin zählt zu diesem Zeitpunkt 1 215 586 Einwohner. Das waren 7,3 % der Gesamteinwohnerzahl der DDR.

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