Berlin im Jahr 1973
02. 01. Wegen der Vereisung der Wasserstraßen wird der Schiffsverkehr zwischen Berlin und den westdeutschen Gewässern eingestellt.
03. 01. Bei Glatteis und Nebel kommt es auf der Stadtautobahn (Rudolf-Wissell-Brücke, Charlottenburg) zu einem Massenunfall.
16. 01. Ein nach Glatteis einsetzender Schneefall, der zu einer Schneehöhe von nur 3 cm führte, verursacht im Westberliner Stadtgebiet innerhalb von zehn Stunden 186 Verkehrsunfälle.
17. 01. Katrin Meißner wird in Berlin geboren. Die Schwimmerin des SC Dynamo Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in Seoul 1988 die Goldmedaillen über 4 x 100 m Freistil und 4 x 100 m Lagen, sowie die Bronzemedaille über 50 m Freistil.
23. 01. In den Morgenstunden gibt es in Berlin das erste kurze Wintergewitter des Jahres.
24. 01. Der Kunst- und Kulturhistoriker Prof. Dr. Edwin Redslob, einer der Gründer der Freien Universität Berlin und 1949/50 deren Rektor, stirbt in Berlin.
25. 01. Das Haus der Ungarischen Kultur in der Karl-Liebknecht-Straße (Mitte) wird eröffnet.
27. 01. Die Verlagsbuchhandlung Paul Parey, Berlin und Hamburg, feiert das Jubiläum ihres 125jährigen Bestehens in ihrer Gründungsstadt Berlin. Sie war von Karl Wiegandt als Verlag für Landwirtschaft und Theologie gegründet worden.
01. 02. Die BVG (Ost) stellt die letzte O-Bus-Linie, die Linie 37, ein. Damit gab es in Gesamt-Berlin keinen O-Bus-Verkehr mehr.
04. 02. Am Signalhaus an der Verladerampe des Güterbahnhofs Grunewald wird zur Erinnerung an die Deportationen politisch, rassistisch oder religiös Verfolgter eine von der Familie Braun gestiftete Gedenktafel angebracht. Die Tafel wurde 1986 gestohlen.
07. 02. Die drei westlichen Stadtkommandanten übergeben der Botschaft der UdSSR in der DDR eine schriftliche Erklärung gegen den Schußwaffengebrauch an der Mauer.
19. 02. Von der Deutschen Bundespost erscheint eine 30-Pfennig-Sonderbriefmarke »100 Jahre internationale meteorologische Zusammenarbeit«. Die Sonderbriefmarke wurde in Berlin gedruckt.
26. 02. Der Berliner Rechtsanwalt Horst Mahler wird wegen Mitbegründung der terroristischen Vereinigung Rote-Armee-Fraktion (RAF) und anderer Straftaten zu zwölf Jahren Freiheitsentzug verurteilt.
27. 03. Das Politbüro des ZK der SED verabschiedet einen Beschluß zur »Entwicklung des komplexen Wohnungsbaus für die Jahre 1976 bis 1980 ...«. Danach sollten in Ost-Berlin insgesamt 55 000 und davon in Biesdorf-Nord 20 000 Wohnungen gebaut werden.
02. 04. Ein zwölfstündiger Dauerregen beendet in Berlin eine zweiwöchige Trockenperiode.
02. 04. Das erste Parkhaus Ost-Berlins wird in der Nähe des Alexanderplatzes (Mitte) eröffnet.
03. 04. Aus Anlaß des 170. Geburtstages und des 100. Todestages von Justus von Liebig beginnt in Berlin ein zweitägiges Kolloquium zum Thema »Bedingungen und Charakteristika wissenschaftlicher Schulen in Geschichte und Gegenwart«.
08. 04. Der Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor Victor de Kowa stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Landeseigenen Friedhof Heerstraße, Trakehner Allee 1 und Heerstraße (Charlottenburg).
09. 04. In Berlin beginnt die mehrtägige Frühjahrstagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft über Kurzzeitphysik, Plasmaphysik und Quantenoptik. Die Vortragssitzungen fanden im neuen Hauptgebäude der Technischen Universität (Charlottenburg) statt.
26. 04. Die ersten rekonstruierten Wohnungen im Modernisierungsschwerpunkt Arnimplatz (Prenzlauer Berg) werden übergeben.
01. 05. In Berlin wird der erste »Sommertag« des Jahres registriert, d.h. das Tagesmaximum der Lufttemperatur erreichte mindestens 25°C.
14. 05. Über Berlin, München und Hamburg wird drei Tage lang ein »unbekanntes Glitzerding« beobachtet.
21. 05. In Ost-Berlin beginnt der Bau der Wohnungsbauserie (WBS) 70 mit der Montage der ersten Platte eines fünfgeschossigen Wohnhauses in der Rutnikstraße (Lichtenberg).
31. 05. Die zur Familie der Baldachinspinnen gehörende Spinnenart Taranucnus setosus wird letztmalig im Teufelsbruch im Forst Spandau beobachtet.
01. 06. In Steglitz wird während eines starken Gewitters ein Mensch durch Blitzschlag getötet.
04. 06. Die Bundesregierung billigt den Bau einer Erdölpipeline von der DDR nach West-Berlin.
24. 06. In Ost-Berlin wird der Tag des Bauarbeiters erstmals festlich begangen. 50 000 Berliner Bauleute nahmen im Kulturpark Berlin Plänterwald am »Fest der Berliner Bauarbeiter« teil.
25. 06. Nach einer Bauzeit von nahezu vier Jahren wird die 1,2 km lange Verlängerungsstrecke der U-Bahn-Linie E (U5) Friedrichsfelde - Tierpark (Lichtenberg) in Betrieb genommen.
27. 06. Mit Temperaturen bis zu 32°C wird der Siebenschläfertag in Berlin als erster »heißer Tag« (Tagesmaximum der Lufttemperatur mindestens 30°C) des Jahres registriert.
28. 06. Im Lichtenberger Neubaugebiet Leninallee (ab 31. Januar 1992 Landsberger Allee)/Weißenseer Weg werden im ersten fertiggestellten Neubaublock der Arbeiter-Wohnungsbau-Genossenschaft (AWG) Elektrokohle die Schlüssel an 136 Mieter übergeben.
28. 06. Im Zoologischen Garten verendet die neunjährige Elefantenkuh Yala an einer Darminfektion.
30. 06. Bei dem Autorennen auf der Avus am 30. Juni und 1. Juli wird an der Eichkampstraße/Ecke Am Dornbusch, 40 m von der Rennstrecke entfernt, ein Lärmpegel-Spitzenwert von 112 Dezibel gemessen. In 100 m Entfernung von der Avus lag er noch bei 85 Dezibel.
05. 07. Im Zoologischen Garten erkrankt die Elefantenkuh Murikati. Bereits am 28. Juni war eine Elefantenkuh an einer Darminfektion verendet.
05. 07. Die Ausstellung »Juventus - Jugend in drei Jahrtausenden der Kunst« wird in der Nationalgalerie (Mitte) eröffnet.
06. 07. In einer Mitteilung wird die Inflationsrate für West-Berlin mit 8,7 % angegeben. Zum Vergleich wurde der April mit einer Inflationsrate von 7,9 % herangezogen.
10. 07. Im Spandauer Forst wird Bodenfrost festgestellt.
10. 07. In der Friedrichstraße 79 a (Mitte) wird das erste Jugendhotel der DDR übergeben.
10. 07. Die auf 3 000 m verlängerte nördliche Start- und Landebahn des Flughafens Tegel Süd wird dem Verkehr übergeben.
11. 07. Die »Berliner Morgenpost« macht auf die bevorstehende Registrierung aller Motor- und Segelboote in West-Berlin aufmerksam. Für das Folgejahr wurde eine Führerscheinpflicht für Fahrer von Motor- und Segelbooten angekündigt.
12. 07. Die vollständig restaurierten Häuser Nr. 16 und Nr. 18 am Märkischen Ufer werden als Memorialmuseum für den Berliner Maler Otto Nagel als Otto-Nagel-Haus eröffnet.
28. 07. Im kurz zuvor umbenannten Stadion der Weltjugend (vorher Walter-Ulbricht-Stadion, Mitte) werden die X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten feierlich eröffnet. Es nahmen Delegationen aus 140 Ländern teil. Die Spiele dauerten bis zum 5. August.
01. 08. Walter Ulbricht, Mitglied des Politbüros des ZK des SED und Vorsitzender des Staatsrates der DDR, stirbt in Berlin. Die Trauerfeierlichkeiten fanden am 7. August statt.
03. 08. Am frühen Morgen wird ein angetrunkener Westberliner am Grenzübergang Heinrich-Heine-Straße etwa zwei Stunden festgehalten und dann wieder abgeschoben. Bei seiner Rückkehr gab der Mann an, er wollte in Ost-Berlin um politisches Asyl bitten.
07. 08. In Ost-Berlin findet die Trauerfeier für den am 1. August verstorbenen Staatsratsvorsitzenden der DDR Walter Ulbricht statt. Der Leichnam wurde mit militärischen Ehren ins Krematorium Baumschulenweg gebracht.
08. 08. Die Sturmböen einer Kaltfront, die einen Temperatursturz von 19°C auf 12°C mit sich brachte, entwurzeln im Berliner Stadtgebiet mehrere Bäume.
09. 08. Neun Personen gelingt von Klein-Glienicke aus durch einen Tunnel die Flucht nach West-Berlin (Zehlendorf).
12. 08. Zehn junge Leute vom Christlichen Friedensdienst aus England, Frankreich, den Niederlanden, der Schweiz und der Bundesrepublik beginnen ihren zweiten Einsatz in der Obdachlosensiedlung Schirpitzer Weg in Rudow. Ihr Einsatz endete am 2. September.
13. 08. Am Marx-Engels-Platz (ab 15. November 1994 Schloßplatz, Mitte) beginnen Tiefbauarbeiten für den Bau des Palastes der Republik. Die Grundsteinlegung erfolgte am 2. November. Leiter des Entwurfskollektivs und Chefarchitekt war Heinz Graffunder.
14. 08. Mieter der Häuser in der Winterfeldtstraße 1 bis 17 und in der Potsdamer Straße 162 bis 168 wenden sich mit einer Resolution an die öffenliche Hand und an die Klingbeil-Gruppe, die als Erwerber des Sportpalast-Geländes den Abriß plant.
14. 08. Die »Arbeitsgemeinschaft 13. August e. V.« kündigt an, das »Haus am Checkpoint Charlie« zum 31. Oktober zu schließen, falls das Ministerium für innerdeutsche Beziehungen einen beantragten Zuschuß von 55 000 Mark nicht gewährt.
15. 08. Eine Entscheidung des Bundesgerichtshofs im Rechtsstreit zwischen der Fischersozietät Tiefwerder-Pichelsdorf gegen das Land Berlin wird veröffentlicht. Die Fischer mußten die vom Strandbad Wannsee ausgehenden Einwirkungen auf ihre Fischereirechte dulden.
19. 08. Das Restaurant »Wintergarten« an der Fasanenstraße 23 (Charlottenburg) wird wiedereröffnet. Die Villa aus der Gründerzeit mit dem großen Garten, in dem bis 200 Personen Platz finden, wurde unter Beratung des Stadtbildpflegers Wolfram Konwiarz gestaltet.
22. 08. Das neue Teilstück der Stadtautobahn vom Jakob-Kaiser-Platz (Charlottenburg) in Richtung Wedding bis zur Beusselstraße (Tiergarten) mit einer Länge von 2,1 km wird feierlich dem Verkehr übergeben.
22. 08. Wegen des zunehmenden Verkehrs am Checkpoint Charlie (Mitte) wird über den Grenzübergang berichtet. Etwa 50 ausländische Diplomaten, die im Zuge der internationalen Anerkennung der DDR in Ost-Berlin weilten, besuchten täglich West-Berlin.
25. 08. Hertha BSC gelingt in der Auseinandersetzung mit dem Deutschen Meister Bayern München im Olympiastadion (Charlottenburg) ein Unentschieden 2:2. Etwa 75 000 Zuschauer sahen ein hervorragendes Fußballspiel.
28. 08. Amerikanische Militärpolizisten beschlagnahmen auf dem Flughafen Tempelhof die Waffen der australischen Mannschaft, die an der Junioren- Weltmeisterschaft im Modernen Fünfkampf in Berlin teilnimmt. Australien hatte keine Einfuhrgenehmigungen beantragt.
30. 08. Die umgebaute Deutschlandhalle am Messedamm (Charlottenburg) wird mit einem Konzert unter dem Dirigat von Herbert von Karajan vor 5 500 Gästen eröffnet. Die Mehrzweckhalle sollte eine perfekte Mischung von Musik, Sport und Unterhaltung bieten.
01. 09. Der Tagesspiegel berichtet, daß das Bezirksamt Neukölln mit den 167 Bewohnern der Obdachlosensiedlung am Schirpitzer Weg in Rudow keine Mietsverträge abschließen wird, da die Verträge ein Wohnen auf längere Zeit ermöglichen würden.
01. 09. Die für den 1. September vorgesehene Straßen-Umbenennung der Wilhelmstraße (Spandau) sowie die Namensgebung für eine neue Straße am Gärtnereiring und für die Straße 257 werden nicht wirksam, weil beim Bezirksamt dagegen Widersprüche eingegangen sind.
02. 09. Die Frau des Bundespräsidenten, Hilda Heinemann, unternimmt mit ihren beiden Enkeln eine fast fünfstündige Stadtrundfahrt durch Ost-Berlin.
03. 09. Bei den großen Markentankstellen in West-Berlin wird der Liter Benzin um einen Pfennig billiger. Ein Liter Normalbenzin kostete 71,9 Pfennig und ein Liter Super kostete 79,9 Pfennig. Selbsttanker sparten zusätzlich drei Pfennig.
03. 09. Anläßlich der 50-Jahr-Feier des Westhafens fordert der Regierende Bürgermeister Klaus Schütz die Öffnung des Teltowkanals in seiner gesamten Länge und den Weiterbau der Elbe-Überführung des Mittellandkanals - beides im Zuständigkeitsbereich der DDR.
04. 09. Der Senat verabschiedet einen Bericht, nach dem die Zahl der Sozialarbeiter in West-Berlin bis 1978 von 3 256 Stellen auf 4 236 Stellen erhöht werden soll. Im Bundesgebiet sollten Kräfte angeworben werden, da die Absolventen in Berlin nicht ausreichten.
05. 09. Die Forstverwaltung Grunewald übergibt den etwa anderthalb Morgen großen, nahe dem Jagdschloß Grunewald gelegenen, »Fort Grün« genannten Spielplatz seiner Bestimmung.
05. 09. Zum erstenmal seit zwölf Jahren gibt es in Berlin im September wieder eine Tageshöchsttemperatur über 30°C (ein »heißer Tag«).
05. 09. Die »Morgenpost« gibt Mitteilungen von Innensenator Kurt Neubauer über die für die Jahre 1974 bis 1980 vorgesehene Polizeireform in Berlin wieder. Danach sollten etwa 120 Mill. Mark aufgewendet werden, zuzüglich jährlich 18 Mill. Mark Personalkosten.
07. 09. Auf der Funkausstellung, der zweiten mit internationaler Beteiligung, wird auf den israelischen Stand ein Bombenanschlag verübt. Es entstand Sachschaden von etwa 50 000 Mark. Die palästinensische Gruppe »Schwarzer September« übernahm die Verantwortung.
08. 09. Auf der Avus wird das ADAC-Motorrad-Rennen durchgeführt, nachdem sich der Veranstalter verpflichtet hatte, die Dauer-Schallgrenze von 90 Dezibel nicht zu überschreiten. Einwohner der Eichkamp-Siedlung hatten sich wegen der Lärmbelästigung beschwert.
09. 09. Die ersten Westberliner Müllautos passieren die neuerbaute Durchfahrt durch die Berliner Mauer sowie die eingezäunte Straße zur Mülldeponie bei Groß-Ziethen. Etwa ein Drittel des Westberliner Mülls wurde auf Deponien in der DDR entsorgt.
11. 09. Bei einer groß angelegten Geschwindigkeitskontrolle auf den Straßen in West-Berlin überprüft die Polizei über 5 000 Autofahrer. Mehr als 1 300 Autofahrer fuhren zu schnell. Die Spitze hielt ein Berliner auf der Stadtautobahn mit 150 km/h.
12. 09. Auf den Baustellen in West-Berlin führen einige Putzerkolonnen wilde Streiks durch. Mit Arbeitsniederlegungen wollten die Bauleute Druck auf die seit eineinhalb Jahren schwebenden Verhandlungen zur Neuordnung der Putzertarife machen.
15. 09. Durch einen blinden Alarm wird die Einsatzstärke der Feuerwehr kurzzeitig geschwächt. Eine Unbekannte hatte gemeldet, daß angeblich in der Westendallee (Charlottenburg) ein Tanklastzug brennt. 17 Wagen der Feuerwehr waren dorthin beordert worden.
16. 09. Etwa 300 000 Gäste kommen an den beiden Wochenendtagen zum Tag der offenen Tür der amerikanischen Luftwaffe auf den militärischen Teil des Flughafens Tempelhof. Dabei trat am Sonntag zwischen 13.00 und 15.00 Uhr eine »beängstigende Enge« ein.
17. 09. Mit Schüssen vereiteln DDR-Grenzsoldaten die Flucht von zwei Männern an der Zimmer-/Ecke Lindenstraße (Mitte) über die Mauer nach Kreuzberg. Wie die Westberliner Polizei beobachtete, wurden die beiden Zivilisten festgenommen und abtransportiert.
19. 09. Mary Wigman (Marie Wiegmann), Tänzerin, Choreographin und Tanzpädagogin, stirbt in Berlin.
19. 09. Der Tagesspiegel gibt Westberlinern Hinweise, wie sie den Spartarif der Deutschen Bundesbahn »Wieder rosa Zeiten bei der Bahn für Paare und Familien« nutzen können. Fahrkarten einschließlich Anschlußkarten für die Reichsbahn gab es in den Reisebüros.
20. 09. Die Transitkommission in Bonn gibt bekannt, daß in den vergangenen drei Wochen acht Westberliner, darunter ein Türke, auf der Interzonenstrecke von DDR-Behörden festgenommen wurden. Ihnen wurde Beihilfe zur Flucht vorgeworfen.
20. 09. Im Plenarsaal des Berliner Abgeordnetenhauses, dem Rathaus Schöneberg, wird ein hinter dem Rednerpult angebrachter Lift für kleinwüchsige Abgeordnete in Betrieb genommen. Die Fahrzeit von 75 Sekunden sollte nicht von der Redezeit abgezogen werden.
26. 09. Die Deutschlandhalle (Charlottenburg) wird nach Umbauarbeiten im Innenraum und Verbesserung der Hallenakustik neu eingeweiht.
29. 09. Nach der Feierstunde im Plenarsaal des Abgeordnetenhauses des Rathauses Schöneberg zum 20. Todestag von Ernst Reuter wird die Ausstellung »Bilder aus seinem Leben« eröffnet. Erste Besucher waren der Regierende Bürgermeister Klaus Schütz und Hanna Reuter.
01. 10. Weddings Jugendstadtrat Peter Sötje hält seine Kindersprechstunde ab. Die Kindersprechstunde für Heranwachsende von 7 bis 14 Jahren, die zweimal im Monat stattfand, erfreute sich großer Beliebtheit. Die meisten Anfragen betrafen Spielplatzprobleme.
05. 10. Die Öffentlichkeit erfährt, daß der Architektin Sigrid Kressmann-Zschach 40 Millionen Mark für die Fertigstellung des Steglitzer Kreisels fehlen. Um den Fortgang der Arbeiten zu sichern, wurde bis November ein Teilbetrag von zehn Millionen Mark benötigt.
06. 10. Einem 34jährigen Mann gelingt die Flucht nach West-Berlin. Er hatte sich in einem Taucheranzug im Schlepptau eines nach West-Berlin fahrenden Lastkahns über die Grenze ziehen lassen.
09. 10. Der Senat ordnet an, daß auf den Berliner Stadtautobahnen, einschließlich der Westtangente, nur noch Tempo 80 gefahren werden darf.
11. 10. Der Berliner Physiker und Fernsehpionier Fritz Schröter stirbt in Ulm. Schröter führte u.a. das Zeilensprungverfahren bei Kathodenstrahlröhren ein und reichte zahlreiche Patente zur Fernsehtechnik ein.
11. 10. In der Tegeler Stadtbücherei, Medebacher Weg 23, wird als Einrichtung der Erwachsenenbildung ein Lernzentrum für Sprachen eröffnet. Für das Erlernen von Fremdsprachen wurden Kassetten, Schallplatten und Wiedergabegeräte zur Verfügung gestellt.
01. 11. Die BVG (West) setzt erstmalig auch Omnibus-Fahrerinnen ein.
02. 11. Am Marx-Engels-Platz (Schloßplatz, Mitte) wird der Grundstein für den Palast der Republik gelegt. Leiter des Entwurfskollektivs und Chefarchitekt für den Palast der Republik war Heinz Graffunder.
07. 11. Der Senator für Wissenschaft und Kunst erläßt eine Verordnung über Verbindungs- und Fachkomissionen.
13. 11. In der Potsdamer Straße (Schöneberg) wird mit dem Abriß des traditionsreichen Sportpalastes begonnen. Die 1910 eröffnete Sportstätte war an eine Wohnungsbaugesellschaft verkauft worden, die an dieser Stelle den Bau einer Wohnsiedlung plante.
13. 11. Das Sturmtief »Xorana« verursacht in Berlin Windgeschwindigkeiten der Stärke 9 bis 10.
15. 11. Durch eine Verfügung der DDR-Behörden tritt eine Verdoppelung des Mindestumtauschsatzes in Kraft, für Besuche in Ost-Berlin auf zehn Mark, für Besuche in der DDR auf 20 Mark. Westberlinern wurden damit Verwandtenbesuche im Ostteil der Stadt erschwert.
16. 11. In Berlin gibt es Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten der Stärke 8 bis 10.
19. 11. In Berlin treten Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten der Stärke 8 bis 10 auf.
19. 11. Das Berliner Abgeordnetenhaus beschließt das Gesetz zur Änderung des Universitätsgesetzes, das sogenannte »Anpassungsgesetz«.
21. 11. An der Deutschen Staatsoper Unter den Linden (Mitte) wird unter der Regie von Joachim Herz die erste Oper von Ernst Hermann Meyer »Reiter der Nacht« uraufgeführt.
23. 11. Herbert von Karajan, langjähriger Leiter des Berliner Philharmonischen Orchesters, wird in West-Berlin zum Ehrenbürger der Stadt ernannt.
24. 11. Vertreter der Lomonossow-Universität Moskau und der Humboldt-Universität zu Berlin, die bereits 1972 und 1973 vertraglich zusammenarbeiteten, unterzeichnen einen Vertrag über die Zusammenarbeit für die Jahre 1974 und 1975.
26. 11. Bei einer Glatteis-Situation in Berlin kommt es zu einem Unfall, bei dem eine Schülerin überfahren und tödlich verletzt wird.
26. 11. Der Historiker Dr. Eberhard Faden, der von 1939 bis 1945 Direktor des Berliner Stadtarchivs war, stirbt. Seine »Berlinischen Bücher« gelten als Standardwerk der Berliner Geschichtsschreibung. Beigesetzt wurde Faden auf dem Lichterfelder Parkfriedhof.
27. 11. In Berlin kommt es zur ersten geschlossenen Schneedecke (in Dahlem 4 cm Schneehöhe) des Winters 1973/74.
29. 11. Sonderminister Egon Bahr kritisiert vor der SPD-Fraktion des Abgeordnetenhauses die Verdoppelung des Zwangsumtausches für Westberliner beim Besuch Ost-Berlins. Dies verstoße sowohl gegen den Geist als auch gegen die Buchstaben des Berlin-Abkommens.
12. 12. Der Prototyp eines Großprofil-U-Bahn-Wagens vom Typ F (Wagen 2500/2501) wird bei der BVG (West) vorgestellt.
14. 12. Gewitter, Schneetreiben und Glatteis, dazu Westwinde, die in Böen die Stärke 9 bis 10 erreichten, führen zu zahlreichen Unfällen im Berliner Stadtgebiet.
25. 12. Im Berliner Stadtgebiet tritt dichter Nebel auf. Die Sichtweiten lagen zeitweise unter 50 m.

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