Berlin im Jahr 1949
03. 01. Die Immelmannstraße im Bezirk Kreuzberg, die auch durch die Bezirke Schöneberg und Tempelhof verläuft, wird in Dudenstraße umbenannt.
10. 01. Der Geograph Erich von Drygalski stirbt in München. Von Drygalski wirkte von 1898 bis 1906 als Geographieprofessor an der Berliner Universität. Er leitete die geographisch-naturwissenschaftliche Abteilung des Instituts für Meereskunde.
11. 01. Im Deutschen Theater in der Schumannstraße (Mitte) findet die Berliner Erstaufführung von Bertolt Brechts Stück »Mutter Courage und ihre Kinder« in der Regie von Brecht und Erich Engel statt. Helene Weigel verkörperte die Hauptrolle.
13. 01. Die amerikanische Luftwaffe bringt mit 755 Flügen im Rahmen der Luftbrückenversorgung an diesem Tag 6 678,9 t Güter in die Stadt.
14. 01. Die am 5. Dezember in den Westsektoren gewählte Stadtverordnetenversammlung tritt erstmals zusammen und bestätigt Ernst Reuter (SPD) als Oberbürgermeister von Berlin. Im Ostsektor hatte Friedrich Ebert (SED) seit dem 30. November 1948 dieses Amt inne.
15. 01. Die Hochschule für Politik wird eröffnet. Ihr erster Direktor, der Stadtverordnetenvorsteher Dr. Otto Suhr (SPD), wurde von Oberbürgermeister Prof. Ernst Reuter in sein Amt eingeführt. Der spätere Bundespräsident Theodor Heuss hielt die Festrede.
21. 01. Auf der Turmspitze des Potsdamer Meteorologischen Observatoriums auf dem Telegrafenberg wird eine Windgeschwindigkeit von 38,7 m/s gemessen. Das war der bisher höchste Wert im Umkreis von Berlin und bedeutete Windstärke zwölf.
01. 02. Von diesem Tag an erhalten 600 Studenten der Freien Universität Berlin, deren Gesundheit gefährdet war, für einhundert Tage täglich eine Mahlzeit aus einer Spende des Werkes »Rettet Berlin«.
07. 02. Heinrich Gröber stirbt in Berlin. Gröber war von 1926 bis 1949 Inhaber des Lehrstuhls für Heizungs- und Lüftungstechnik an der Technischen Hochschule zu Berlin.
08. 02. Die Berliner Universität Unter den Linden erhält den Namen »Humboldt-Universität zu Berlin«.
08. 02. Der 70jährige Ordinarius der Medizinischen Fakultät Prof. Dr. med. Walter Friedrich (parteilos) wird zum Rektor und Prof. Dr. med. Alfred Beyer (SED) zum Prorektor der Humboldt-Universität zu Berlin gewählt.
12. 02. Der telefonische Weckdienst unter der Rufnummer 00 wird wieder aufgenommen.
14. 02. Der akademische Verein »Hütte«, dessen Vereinshaus in der Bachstraße 9 (Tiergarten) nach einem Bombenangriff im November 1943 ausgebrannt war, mietet für Vereinszwecke eine Wohnung in der Uhlandstraße 11 (Charlottenburg).
16. 02. Das Studentenparlament der Technischen Universität beschließt, in den Streik zu treten, falls Rektor Prof. Kurt Abel und der Senat der Universität weiterhin die Studentenvertreter von der Mitarbeit an einem künftigen Universitätsstatut ausschließen.
17. 02. An der Freien Universität Berlin finden - kurz vor Ende des ersten Semesters - Wahlen zum Allgemeinen Studentenausschuß (AStA), der in der Studentensatzung vorgesehenen Exekutive, statt.
18. 02. Im Rahmen der Luftbrücke sind in den Monaten seit Juni 1948 eine Million Tonnen Versorgungsgüter durch westalliierte Militärflugzeuge und zivile Maschinen nach West-Berlin eingeflogen worden.
25. 02. Der Allgemeine Studenten-Ausschuß (AStA) der Freien Universität Berlin bittet die Alliierte Kommandantur, das am 20. Februar 1947 beschlossene »Gesetz zur politischen Entlastung der Jugend« endlich zu bestätigen.
03. 03. Der am 25. Februar verstorbene Berliner Stadtälteste und langjährige Bezirksbürgermeister von Spandau, Gottlob Münsinger, wird unter großer Beteiligung der Berliner beigesetzt.
04. 03. Der britische Premierminister Clement Attlee trifft auf dem Flugplatz Gatow zu einem Berlin-Besuch ein.
05. 03. In West-Berlin findet der erste Presseball seit 1933 statt. 2 000 prominente Künstler, Wissenschaftler und Vertreter des politischen Lebens waren der Einladung der Journalisten gefolgt.
08. 03. Ein Studentenheim der Technischen Universität Berlin, das 60 Studenten Unterkunft bietet, wird eröffnet.
08. 03. Anläßlich seines 80. Geburtstages erhält der frühere Arbeitsminister Dr. h.c. Rudolf Wissell auf einem Festakt im Schöneberger Rathaus aus den Händen des Oberbürgermeisters Ernst Reuter die Ehrenbürgerurkunde der Stadt Berlin.
09. 03. Als 50 000. Passagier der britischen Luftbrücke wird die elfjährige Monika Rieth vom Kommandanten des Flugplatzes Gatow begrüßt.
09. 03. Der 1948 im Berliner Zoo geborene Löwe »Simba« stirbt. Todesursache war ein Stück verschluckte geflochtene Kordel.
11. 03. Der Dekan der Pädagogischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin (Mitte), Wilhelm Heise, stirbt kurz vor Vollendung seines 52. Lebensjahres an einem Herzschlag.
14. 03. Nobelpreisträger Albert Einstein wird 70 Jahre alt. Anläßlich seines Jubiläums veranstaltete die Technische Universität Berlin eine Einstein-Feier.
16. 03. Der Magistrat von Groß-Berlin im Sowjetischen Sektor beschließt für die Feier der 200. Wiederkehr von Goethes Geburtstag eine Reihe festlicher Veranstaltungen, die im August stattfinden sollen.
17. 03. Hartmut Briesenick wird in Luckenwalde geboren. Der Leichtathlet des SC Dynamo Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Bronzemedaille im Kugelstoßen. 1970 und 1974 war er Europameister.
17. 03. Oberbürgermeister Ernst Reuter pflanzt die erste Linde zur Wiederaufforstung des Tiergartens nach dem Zweiten Weltkrieg.
17. 03. Es beginnen die Veranstaltungen anläßlich des 150jährigen Bestehens der Technischen Universität Berlin. Sie war 1879 aus der 1799 gegründeten Bauakademie und der 1821 gegründeten Technischen Schule (ab 1866 Gewerbeakademie) hervorgegangen.
18. 03. In der Sackfabrik Franz Kowiak in der Wilmersdorfer Straße in Charlottenburg bricht ein Großfeuer aus. Der Brand konnte erst am darauffolgendem Tag gelöscht werden. Der Sachschaden betrug 60 000 DM.
20. 03. Die Westmächte heben die besondere Kennzeichnung der Banknoten mit aufgedrucktem »B« für Berlin auf. Fortan galt in den Westsektoren die Deutsche Mark (West-Mark) als alleingültige Währung. Die im Osten geltende Mark (Ost-Mark) war nicht mehr zugelassen.
23. 03. Der Westberliner Oberbürgermeister Ernst Reuter trifft in Washington ein. Von der Konferenz der amerikanischen Bürgermeister wurde ihm ein herzlicher Empfang bereitet.
24. 03. Auf zehn Straßenbahn- und zwei Omnibuslinien, die die Sektorengrenzen überschreiten, führt die BVG den Schaffner-Wechsel ein.
25. 03. Bei der S-Bahn in Berlin kommt es zu drei schweren Unglücksfällen. Fünf Reisende fanden dabei den Tod.
26. 03. In West-Berlin wird die GASAG als städtischer Eigenbetrieb gegründet.
27. 03. In der im Kriege stark zerstörten Stadtpfarrkirche St. Nikolai in Spandau findet nach ihrer Wiederherstellung der erste Gottesdienst statt.
31. 03. Auf Beschluß der Deutschen Wirtschaftskommission der Sowjetischen Besatzungszone erhält die Deutsche Akademie der Wissenschaften in Adlershof (Treptow) ein größeres Gelände für die Errichtung von zahlreichen Instituten für die Grundlagenforschung.
01. 04. Der über 220 Jahre alte und weltberühmte im Treptower Ortsteil Baumschulenweg gelegene Gartenbaubetrieb »L. Späth, Großbetrieb für Gartenkultur« wird entschädigungslos enteignet und aus dem Handelsregister gestrichen.
01. 04. Die Haushaltsmittel der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin werden bedeutend erhöht und zur Durchführung der wichtigsten Bauvorhaben und Anschaffung von wissenschaftlichen Geräten drei Millionen DM Investionsmittel zur Verfügung gestellt.
02. 04. In der Aula der Schule in der Emser Straße eröffnet Bezirksbürgermeister Kurt Exner die Ausstellung »Neukölln im Schritt der Zeit«.
03. 04. Im Hebbel-Theater in der Stresemannstraße (Kreuzberg) findet eine Tanzmatinee der Freien Volksbühne statt. Sie wurde von Iris Barbara und Marianne Vogelsang ausgerichtet.
05. 04. Beim Berliner Postscheckamt West betragen die West-Mark-Guthaben 32,5 Millionen und die Ost-Mark-Einlagen 61,5 Millionen. Neue Konten in Ost-Mark wurden beim Postscheckamt West-Berlin nicht mehr eröffnet.
05. 04. Der Westberliner Oberbürgermeister Ernst Reuter trifft nach seinem Amerika-Aufenthalt wieder in Berlin ein.
06. 04. Die drei westlichen Militärkommandanten verkünden eine »Entnazifizierungs-Amnestie« für alle nach dem 1. Januar 1919 geborenen Personen. Ausgenommen waren aktive Nationalsozialisten.
06. 04. Der Kabarettist, Komponist und Pianist Rudolf Nelson trifft - inzwischen 70jährig - nach 16 Jahren Emigration wieder zu einem Gastspiel im Theater am Kurfürstendamm in Berlin ein.
08. 04. Bei einer Razzia auf dem Alexanderplatz (Mitte) werden mehrere hundert Personen zwangsgestellt. Vierzehn von ihnen wurden verhaftet.
08. 04. Bei Ruineneinstürzen in Berlin, hervorgerufen durch einen schweren Sturm mit einer Windgeschwindigkeit von 110 km/h, finden sechs Personen, darunter ein Kind, den Tod.
10. 04. Das Schauspiel »Unsere kleine Stadt« des amerikanischen Schriftstellers Thornton Wilder hat im Hebbel-Theater in der Stresemannstraße (Kreuzberg) Premiere.
10. 04. Der evangelische Bischof von Berlin, D. Dr. Otto Dibelius, spricht in der Jesus-Christus-Kirche (Dahlem) über die Notwendigkeit einer christlichen Schule.
13. 04. Der Magistrat für die Westsektoren Berlins stimmt dem Blockadehilfe-Gesetz in der von den Stadtverordneten angenommenen neuen Fassung zu. Für das Inkrafttreten bedurfte es noch der Genehmigung der Alliierten Kommandantur.
14. 04. Das Studentenparlament der Technischen Universität Berlin beschließt, gegen die soziale Notlage zu demonstrieren. Jeder Student müsse monatlich 90 DM zur Verfügung haben und Ost-Mark in West-Mark umtauschen können.
15. 04. Mit 1 398 Flügen werden an diesem Tag über die Luftbrücke insgesamt 12 940 Tonnen lebenswichtiger Güter nach West-Berlin gebracht. Damit wurden alle bisherigen Rekorde gebrochen.
16. 04. Anläßlich des Osterfestes werden im Rahmen der Luftbrücke innerhalb von 24 Stunden 12 940 Tonnen Kohle, Lebensmittel und andere Verbrauchsgüter nach West-Berlin eingeflogen.
21. 04. Die Berliner Frühjahrsmesse am Funkturm (Charlottenburg) zählt den 100 000. Besucher.
24. 04. Der Berliner Geograph Ernst Tiessen stirbt in Krefeld. Tiessen war Privatgelehrter und Dozent für das Fach Geographie an der Handels- Hochschule Berlin.
02. 05. Die Alliierte Kommandantur genehmigt auf Anfrage des Magistrats für die Westsektoren Berlins die Erhöhung der monatlichen Kaffeezuteilung auf 150 Gramm.
08. 05. Das sowjetische Ehrenmal im Treptower Park wird eingeweiht.
10. 05. Die S-Bahn unternimmt einen Versuch, den seit 1944 geltenden Tarif zu ändern. Die damit verbundene komplizierte Abfertigung führte zu so heftigen Protesten, daß schon am Folgetag der alte Tarif wieder in Kraft gesetzt wurde, der bis 1991 erhalten blieb.
11. 05. Der Raubmörder Berthold Wehmeyer wird in der Untersuchungshaftanstalt Moabit durch das Fallbeil hingerichtet. Dies war die letzte Vollstreckung der Todesstrafe in Berlin.
12. 05. Die von der Sowjetischen Militärverwaltung am 24. Juni 1948 verhängte Blockade West-Berlins wird aufgehoben. Die US-amerikanische und die britische Luftwaffe setzen jedoch ihre Flüge noch bis zum 6. Oktober 1949 fort.
12. 05. Die Speiseölanlage im Westhafen wird mit zehn Öltanks in Betrieb genommen.
12. 05. Nach fast elfmonatiger Dauer beendet die Sowjetunion die Blockade der Westsektoren von Berlin. Dieses Ereignis wurde als Sieg der Luftbrücke gefeiert. Der durchgehende U- und Straßenbahn-Verkehr, auch der Interzonenverkehr, wurden wieder aufgenommen.
13. 05. Der Leichtathlet Wolrad Eberle stirbt. Der Sportler des Berliner Sport-Clubs gewann bei den Olympischen Spielen in Los Angeles 1932 die Bronzemedaille im Zehnkampf. In dieser Disziplin war er 1932 Deutscher Meister.
14. 05. In Steglitz, Grunewaldstraße 45, wird das Theater »Haus der Kinder« eingeweiht. Die erste Vorstellung fand am darauffolgenden Tag statt.
14. 05. Die drei westlichen Stadtkommandanten verkünden das »Kleine Besatzungsstatut« für West-Berlin. Danach erhielt die Stadt die »volle gesetzgeberische, vollziehende und gerichtliche Gewalt«. Eine Reihe alliierter Vorbehalte galten jedoch weiter.
18. 05. Das Gebäude des Instituts für Landwirtschaftliche Betriebslehre in Berlin-Dahlem, Im Dol 27-29, wird vom Westberliner Magistrat beschlagnahmt.
19. 05. Die Stadtverordnetenversammlung der Westsektoren Berlins nimmt das am 8. Mai vom Parlamentarischen Rat in Bonn beschlossene Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland an.
21. 05. Das erste Ferienlager dieses Jahres auf der Pfaueninsel (Wannsee) wird mit 350 Jungen und Mädchen im Alter von 14 bis 20 Jahren eröffnet. Die Teilnehmer wurden von den Westberliner Jugendämtern ausgewählt.
23. 05. In Gegenwart von fünf Westberliner Politikern wird in Bonn das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verkündet. Es hatte auch für West-Berlin Gültigkeit, doch durfte die Stadt wegen des Viermächte-Status nicht durch den Bund regiert werden.
26. 05. Der Berliner Halbschwergewichtler Conny Rux gewinnt gegen den Forchheimer Adolf Kleinholdermann im Hauptkampf der Boxveranstaltung im Olympiastadion (Charlottenburg) klar nach Punkten.
27. 05. Die Delegiertenversammlung des deutschen Bühnenvereins wählt Generalintendant Gustaf Gründgens erneut zum Präsidenten des Vereins.
29. 05. Im Haus der Deutschen Staastsoper an der Friedrichstraße (Metropol-Theater, Mitte) beginnt der zweitägige 3. Deutsche Volkskongreß. Er wählte den 300köpfigen Deutschen Volksrat und nahm die Verfassung für eine deutsche demokratische Republik an.
31. 05. Die Ausstellung »Mensch und Arbeit« wird im Großen Saal des Berliner Stadtkontors eröffnet.
31. 05. Am Abend wird der S-Bahn-Verkehr auf der Strecke Bornholmer Straße - Bernau eingestellt. Streikende Eisenbahner hatten die Stromzufuhr für diese Strecke unterbrochen.
31. 05. In West-Berlin werden insgesamt 153 513 Arbeitslose gezählt.
01. 06. Die Rechts- und Finanzpflicht der Technischen Universität Berlin geht von der Britischen Militärregierung auf den Magistrat über. Damit wurde die Technische Universität vom Berliner Haushalt finanziert.
01. 06. Der Westberliner Magistrat richtet in Frankfurt am Main eine Vertretung bei der Bundesrepublik Deutschland ein.
03. 06. Das »Amerika-Haus Berlin« zieht aus der Kleiststraße in ein wiederaufgebautes - an der Außenfront mit vielen Schaukästen versehenes - Gebäude am Nollendorfplatz (Schöneberg).
03. 06. Der 17jährige Bandenchef und mehrfache Mörder Werner Gladow (Spitzname »Doktorchen«) wird in seiner Wohnung Schreinerstraße 52 (Friedrichshain) nach einstündigem Feuergefecht von der Polizei überwältigt.
09. 06. Der Inspektor des Verkehrsaufsichtsdienstes für die Berliner Briefpost, Helmuth Schroeder, wird wegen Unterschlagung fristlos entlassen.
12. 06. Der Metallarbeiterverband Groß-Berlin veranstaltet aus Anlaß des 83. Geburtstages von Alwin Brandes, des jahrelangen Vorsitzenden des Deutschen Metallarbeiterverbandes, eine Feierstunde in Kliems Festsälen in der Hasenheide (Neukölln).
15. 06. Die Filmschauspielerin Hildegard Knef trifft, aus Hollywood kommend, in Berlin ein, um in dem amerikanischen Film »A Quarter City« die Rolle eines »Fräuleins« zu spielen.
15. 06. Das Gesetz über eine Blockadehilfe für die Berliner Wirtschaft tritt in Kraft.
15. 06. Das Wahlgesetz zum ersten Bundestag und zur Bundesversammlung legt u.a. fest: »Groß-Berlin hat das Recht, bis zum Eintritt des Landes Berlin in die Bundesrepublik Deutschland acht Abgeordnete mit beratender Funktion in den Bundestag zu entsenden.
16. 06. Die Kronprinzenallee in Zehlendorf wird zu Ehren des Initiators der Berliner Luftbrücke, General Lucius D. Clay, in Clayallee umbenannt.
18. 06. Die Firma Aschinger, einst Inhaber bekannter Berliner Bierstuben und Konditoreien, eröffnet in der Ansbacher Straße, Nähe Wittenbergplatz (Schöneberg), wieder ihre erste Konditorei nach dem Zweiten Weltkrieg.
18. 06. Die Nationalgalerie wird mit der Ausstellung »Deutsche Kunst von der Goethezeit bis zur Schwelle der Gegenwart« wiedereröffnet.
18. 06. Auf dem Flugplatz Gatow landet radargesteuert die 10 000. Maschine der alliierten Luftbrücke. Sämtliche Radarlandungen verliefen ohne Zwischenfälle.
20. 06. Etwa 700 Angehörige freier Berufe, Gewerbetreibende, Künstler, Schriftsteller und Geschäftsleute, die in West-Berlin wohnen, aber nur Ostgeld einnehmen, gründen im Eichgarten (Steglitz) eine »Notgemeinschaft der Währungsgeschädigten«.
22. 06. Der verdienstvolle Bibliothekar Max Wagner, Leiter des Arno-Holz-Archivs in Friedenau, stirbt im Alter von 70 Jahren.
25. 06. Oberbürgermeister Prof. Ernst Reuter verleiht dem Platz vor dem Flughafen Tempelhof den Namen Platz der Luftbrücke.
26. 06. 11 000 Berliner erleben im Zoologischen Garten zwei Stunden lang eine Parade schottischer Dudelsackpfeifer.
30. 06. Magdalena Schmidt wird in Lauchhammer geboren. Die Turnerin des SC Dynamo Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt 1968 die Bronzemedaille im Mehrkampf mit der Mannschaft.
01. 07. Teile der Emmauskirche am Lausitzer Platz (Kreuzberg) werden gesprengt, um den drohenden Einsturz zu verhindern.
02. 07. Eine Skymaster-Maschine der US-amerikanischen Luftstreitkräfte bringt um 22.30 Uhr die 2 000 000. Tonne Fracht seit Bestehen der Luftbrücke nach West-Berlin.
09. 07. Die Veranstaltung »Rund um den Kreuzberg«, Verkaufsmesse und zugleich Volksfest, die bis zum 3. August dauert, wird von Oberbürgermeister Ernst Reuter eröffnet. Der Bezirk Kreuzberg stellte sich nach der Blockade erstmalig wirtschaftlich dar.
13. 07. Beamte der Zollfahndungsstelle beschlagnahmen am Nachmittag in einer Garage in Moabit 250 000 amerikanische Zigaretten und 250 000 Zigaretten der sowjetischen Handelsorganisation Rasno-Export.
13. 07. Oberbürgermeister Friedrich Ebert gibt einen »Generalplan für den Neuaufbau Berlins« bekannt.
14. 07. Der Ostberliner Magistrat beschließt, in den im Krieg am stärksten zerstörten Bezirken Mitte, Friedrichshain und Prenzlauer Berg vorrangig die Schulen aufzubauen, um die Schulraumnot zu überwinden.
14. 07. Die Stadtverordnetenversammlung von Groß-Berlin stimmt dem Gesetz über Sportwetten und der Gründung einer Sport-Toto-Gesellschaft zu, deren Gewinne zur Förderung der Leibesübungen unter Ausschluß des Berufs- und Betriebssports verwendet werden sollten.
16. 07. Professor Dr. Knudsen, Leiter des Lehrstuhls für Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin, eröffnet die 3 000 Bände umfassende Bibliothek des Instituts im Hause des Renaissance-Theaters in der Hardenbergstraße (Charlottenburg).
16. 07. In Berlin wird das erste Seifenkistenrennen gestartet. Es stand unter amerikanischer Schirmherrschaft.
26. 07. Auf Befehl der Alliierten Kommandantur übernimmt die Berliner Stadtverwaltung vom 31. Juli 1949 an die volle Verantwortung für die Entnazifizierung in der Stadt.
31. 07. Bei den Mariendorfer Trabrennen gewinnt »Die Zwölfte« mit E. Jacob das Journalistenrennen.
01. 08. Der O-Bus-Betriebshof Spandau, Brunsbütteler Damm, wird eröffnet.
01. 08. Die BVG-Verwaltung wird in eine West- und eine Ost-Direktion getrennt.
02. 08. Im Verordnungsblatt für Groß-Berlin erscheint das Gesetz zur Änderung der Biersteuer. Die im Gesetz vorgesehene Senkung der Biersteuer trat am selben Tag in den Westsektoren in Kraft.
04. 08. Der Magistrat von Ost-Berlin beschließt einen Wettbewerb zwischen dem Sowjetischen Sektor von Berlin und sechs Städten der Sowjetischen Besatzungszone, die im Investitionsplan für 1949 zu Schwerpunkten des Wohnungsbaus erklärt wurden.
06. 08. Das Gesetz über die Befriedung des Tagungsortes der Stadtverordnetenversammlung wird von der Alliierten Kommandantur genehmigt.
06. 08. Angestellte der Zollfahndungsstelle beschlagnahmen am Vormittag in einer Garage in der Nähe des Reichskanzlerplatzes (Theodor-Heuss-Platz, Charlottenburg) 24 Zentner brasilianischen Rohkaffee.
07. 08. Die Berliner Fußball-Elf Tennis Borussia besiegt im Mommsen-Stadion die Mannschaft von Hannover 96 mit 4:2 Toren. Mit diesem Sieg wurde Tennis Borussia zugleich Gewinner des zweitägigen Fußball-Turniers vor Allemannia Aachen, Hannover 96 und Altenburg.
08. 08. Im Wartesaal des Schlesischen Bahnhofs (Ostbahnhof, Friedrichshain) wird das 25. Jubiläum der Elektrifizierung der Berliner S-Bahn mit einem offiziellen Festakt begangen.
11. 08. Der Magistrat von Ost-Berlin beschließt eine Verordnung zur Förderung der allgemeinen Volksbildung, zur Erhaltung und Entwicklung der Wissenschaft und Kultur und zur Verbesserung der Lage der Geistesschaffenden.
12. 08. Die USA-Regierung teilt mit, daß West-Berlin in die Marshallplanhilfe einbezogen und etwa zehn Prozent der für Deutschland vorgesehenen Mittel erhalten wird.
14. 08. Die Stadtverordnetenversammlung wählt acht nicht stimmberechtigte Vertreter für den ersten Deutschen Bundestag.
15. 08. Ralf Schulenburg wird in Erfurt geboren. Der Fußballer des BFC Dynamo gewann bei den Olympischen Spielen in München 1972 mit der DDR-Mannschaft die Bronzemedaille.
17. 08. Der Bibliothekar Prof. Josef Becker, der von 1935 bis 1945 erster Direktor der Preußischen Staatsbibliothek war, stirbt in Berlin.
18. 08. Der Magistrat von Ost-Berlin beschließt, den Wilhelmplatz im Bezirk Mitte in Thälmannplatz umzubenennen. Die U-Bahn-Station Kaiserhof erhielt gleichfalls den Namen Thälmannplatz (später erfolgte die Umbenennung der Station in Mohrenstraße).
20. 08. Bezirksbürgermeister Adolf Dünnebacke eröffnet am Schäfersee eine Reinickendorfer Verkaufsmesse. Über 250 Gewerbetreibende boten auf rund 2 000 m² Ausstellungsfläche ihre Waren an.
21. 08. Gegen 21.30 Uhr stürzt ein Mitglied der Artistentruppe »Gahre's Motor- und Luftpiraten« kurz nach dem Beginn ihrer Darbietungen aus 40 m Höhe zwischen den beiden Zoo-Bunkern ab. Der Artist wurde schwerverletzt in ein Krankenhaus gebracht.
22. 08. Von der Abteilung Volksbildung des Westberliner Magistrats wird die Gründung eines evangelischen Gymnasiums als Privatschule genehmigt.
22. 08. Die Stadtverordnetenversammlung beschließt ein Planungsgesetz, das zur Grundlage für die städtebaulichen Vorstellungen für den Wiederaufbau des Westteils von Berlin wurde.
25. 08. Die Alliierte Kommandantur ermächtigt die Abteilung Post- und Fernmeldewesen des Westberliner Magistrats zur Wiederaufnahme bzw. Erweiterung von Postscheck- und Überweisungsdiensten zwischen den Westsektoren der Stadt und den westlichen Besatzungszonen.
25. 08. Der Nationalpreis für Kunst und Literatur wird erstmals verliehen. Er ging u.a. an den Berliner Bildhauer Gustav Seitz.
27. 08. Auf dem Flugplatz Tegel wird der Luftbrücken-Betrieb eingestellt, während er auf den Flugplätzen Tempelhof und Gatow fortgesetzt wird.
27. 08. Laut Mitteilung der Magistratspost sind ab sofort Blitztelegramme im Inlandverkehr wieder zugelassen. Der Empfänger des Telegramms mußte jedoch einen Telefonanschluß haben.
28. 08. Der Ostberliner Magistrat beschließt einen Zweijahresplan mit einem »Arbeitsprogramm für das Jahr 1949«. Gefördert werden sollten vor allem das Kraftwerk Klingenberg, der VEB Bergmann-Borsig und die Humboldt-Universität zu Berlin.
31. 08. Die Lankwitzstraße im Bezirk Kreuzberg wird in Ruhlsdorfer Straße umbenannt.
31. 08. Die Britzer Straße im Bezirk Kreuzberg wird in Kohlfurter Straße umbenannt.
31. 08. Die Bahnhofstraße im Bezirk Kreuzberg wird in Güstener Straße umbenannt. 1987 mußte sie einem Neubau weichen.
31. 08. Die Französische Militärregierung in Berlin überträgt alle in ihrem Sektor gelegenen Vermögenswerte des Reichsfiskus auf die Stadt Berlin.
31. 08. In seiner letzten Pressekonferenz vor mehr als einhundert in- und ausländischen Journalisten verabschiedet sich General Frank L. Howley, Kommandant des amerikanischen Sektors, nach mehr als vierjähriger Tätigkeit in und für Berlin.
31. 08. Die Grünauer Straße im Bezirk Kreuzberg wird in Ohlauer Straße umbenannt.
31. 08. Die Fürstenstraße im Bezirk Kreuzberg wird in Bergfriedstraße umbenannt.
01. 09. Der Bezirksverband Berlin des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) wird in West-Berlin lizenziert.
02. 09. Sybilla Fischer-Baling und Dr. Edith Marga Lindner fliegen als erste von insgesamt sieben Berliner Stipendiatinnen in die USA, um an der Staatsuniversität Ann Arbor im Bundesstaat Michigan ein Jahr lang zu studieren.
04. 09. Der Wahlberliner Hans Stretz schlägt in der Waldbühne (Charlottenburg) im Kampf um die deutsche Meisterschaft im Mittelgewicht der Berufsboxer den Dortmunder Rudi Pepper in zwölf Runden nach Punkten.
04. 09. In ihrem Imbiss-Stand an der Ecke Kant-/Kaiser-Friedrich-Straße (Charlottenburg) erfand Herta Heuwer(1913-1999) die pikante »Chillup«-Sauce für die inzwischen weltweit bekannte Berliner Currywurst.
07. 09. Oberbürgermeister Ernst Reuter nimmt als Vertreter von West-Berlin an der konstituierenden Sitzung des Bundesrates in Bonn teil.
08. 09. Der Komponist Richard Strauss stirbt in Garmisch. Er wurde 1898 Erster Kapellmeister der Berliner Hofoper. Eines seiner Werke, »Eine Alpensinfonie« (op. 64), wurde in Berlin uraufgeführt.
10. 09. Die erste Berliner Autoausstellung nach Kriegsende wird in den Messehallen am Funkturm (Charlottenburg) eröffnet. 81 Firmen stellten ihre Erzeugnisse aus.
12. 09. Die vier Stadtkommandanten beschließen die gegenseitige Anerkennung der Postwertzeichen der westlichen Sektoren und des sowjetischen Besatzungsgebiets.
13. 09. Georg Lototzki aus Wilmersdorf gewinnt als 50 000. Besucher der Automobilschau auf dem Messegelände am Funkturm (Charlottenburg) ein Leichtmotorrad.
14. 09. Die Lebensmittelabteilung eines Tempelhofer Kaufhauses bietet auf einem Werbeschild Brot ohne Markenabgabe an: »Brot frei! 1 500 Gramm für 66 Pfennige«.
16. 09. Der vom Magistrat der Stadt Berlin als nichtpolitische Organisation anerkannte Verein der Berliner Zeitungsverleger konstituiert sich. Zum Vorsitzenden wurde Hans Sonnenfeld von der Zeitung »Der Abend« gewählt.
17. 09. In der Städtischen Oper, Kantstraße 8-12 (Charlottenburg), hat die Oper »Spanische Nacht« von Eugen Bodart unter der musikalischen Leitung von Arthur Rother und in der Inszenierung von Fritz Dittgen Premiere.
17. 09. Die erste Grüne Woche nach dem Zweiten Weltkrieg wird in den Messehallen am Funkturm (Charlottenburg) eröffnet.
17. 09. Im Kampf um die deutsche Meisterschaft im Halbschwergewicht der Berufsboxer zwischen dem Titelverteidiger Richard Vogt (Hamburg) und Conny Rux (Berlin) wird der Herausforderer wegen Tiefschlags in der 3. Runde disqualifiziert.
24. 09. Die sozialpolitische Tagung der Unabhängigen Gewerkschafts-Organisation (UGO) wird mit einer Funktionärskonferenz im Studentenhaus am Steinplatz (Charlottenburg) beendet.
25. 09. Im Kammersaal des Schöneberger Rathauses wird die Deutsche Weltwirtschaftliche Gesellschaft neu gegründet. Zum Präsidenten der Gesellschaft wurde Friedrich Spennrath, Vorsitzender des Vorstandes der AEG und des Industrieausschusses West, gewählt.
27. 09. In der Städtischen Oper, Kantstraße 8-12 (Charlottenburg), beginnt das Corps de ballet des Pariser Théâtre des Champs Elysées sein zweites Gastspiel in West-Berlin nach dem Krieg mit Werken von Piotr Iljitsch Tschaikowsky und Jean Cocteau.
27. 09. Im Prälat Schöneberg hält der »Bund der Berliner e.V.« seine erste Hauptversammlung ab. Der bisherige Vorstand mit Dr. Rudolf Mitze als Vorsitzenden wurde wiedergewählt.
30. 09. Die Luftbrücke nach West-Berlin, die auch nach der Aufhebung der Berlin-Blockade durch die sowjetischen Behörden am 12. Mai noch aufrechterhalten wurde, wird offiziell beendet. Letzte Flüge fanden noch bis zum 6. Oktober statt.
01. 10. In West-Berlin wird die Lebensmittelrationierung aufgehoben.
01. 10. Die Vorstudienanstalt an der Humboldt-Universität zu Berlin wird zur Arbeiter-und-Bauern-Fakultät umgewandelt.
01. 10. Die BVG-Personenschiffahrt in Kladow (Spandau) wird eingestellt.
03. 10. Der Geheime Medizinalrat Max Georg Beninde, der von 1917 bis 1934 Direktor bzw. Präsident der Preußischen Landesanstalt für Wasser-, Boden- und Lufthygiene in Berlin war, stirbt in Rondorf bei Köln.
06. 10. Bürgermeister Dr. Ferdinand Friedensburg fordert in einer CDU-Versammlung am Fehrbelliner Platz (Wilmersdorf) erneut, einen freiwilligen Arbeitsdienst für Jugendliche in West-Berlin einzuführen.
06. 10. Der Berliner Ingenieur Georg Schlesinger stirbt in Wembley (England). Er hatte von 1904 bis 1933 den ersten deutschen Lehrstuhl für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb an der Technischen Hochschule zu Berlin (Charlottenburg) inne.
06. 10. Die Bezirksverordnetenversammlung von Wedding protestiert gegen die geplante Demontage der Borsig-Werke.
07. 10. In Ost-Berlin wird im späteren Haus der Ministerien (ab 16. Januar 1993 Rohwedder-Haus) in der Leipziger Straße (Mitte) die Deutsche Demokratische Republik (DDR) gegründet. Nach der DDR-Verfassung war Berlin die Hauptstadt der Republik.
08. 10. An der Philosophischen Fakultät der Freien Universität Berlin wird ein erziehungswissenschaftliches Institut eröffnet.
08. 10. In der Städtischen Oper, Kantstraße 8-12 (Charlottenburg), wird mit enthusiastischem Beifall das Faust-Ballett »Abraxas« von Werner Egk unter Leitung des Komponisten erstaufgeführt.
10. 10. Die Sowjetische Kontrollkommission wird anstelle der aufgelösten Sowjetischen Militäradministraton in Deutschland (SMAD) gebildet und erhält ihre Vertretung in Ost-Berlin. Sie hatte die Einhaltung der Beschlüsse des Potsdamer Abkommens zu kontrollieren.
10. 10. Armeegeneral Wassilij Iwanowitsch Tschuikow übergibt in Karlshorst der Provisorischen Regierung der DDR die Verwaltungsfunktionen, die bisher von der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) ausgeübt wurden. Die SMAD war aufgelöst worden.
12. 10. Der amerikanische Hochkommissar in Deutschland, John J. McCloy, kommt nach Berlin, um - zusammen mit Oberbürgermeister Ernst Reuter - der Freien Universität Berlin einen Besuch abzustatten.
14. 10. In den Räumen des Restaurants im Zoologischen Garten eröffnet Oberbürgermeister Prof. Ernst Reuter die erste Berliner Funkschau nach dem Zweiten Weltkrieg.
21. 10. Der Generalintendant des Rundfunks im Amt für Information der DDR teilt mit, daß der bisherige Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks in Leipzig, Kurt Heiß (SED), zum Intendanten des Berliner Rundfunks und des Deutschlandsenders berufen wurde.
28. 10. Der Rektor der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Edwin Redslob, erhält vom amerikanischen Stadtkommandanten, General Maxwell D. Taylor, 250 000 Mark als erste Rate einer Spende von insgesamt einer Million Mark.
29. 10. Von den Vertretern der in den Westsektoren lizenzierten Sportvereinen wird der Stadtsportverband Berlin gegründet.
31. 10. Der Tiergarten wird als Landwirtschaftsgebiet aufgegeben, da die übergroße Mehrheit der Berliner seine Wiederherstellung als Park wünschte.
31. 10. 200 000 Berliner begrüßen vor dem Schöneberger Rathaus den Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss. Zuvor war er in einer außerordentlichen Stadtverordnetensitzung zum Ehrenbürger von Berlin ernannt worden.
31. 10. Am Institut für Meteorologie und Geophysik der Freien Universität Berlin wird vor 13 Studenten die erste Vorlesung gehalten.
01. 11. Die BVG führt auf einer Strecke in Lichterfelde erstmals den »Einmannbetrieb« ein. Der Fahrer kassierte auch das Fahrgeld.
01. 11. Am zweiten Tag seines Berlin-Besuches wird der Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, zum Ehrendoktor der Philosophischen Fakultät der Freien Universität Berlin ernannt.
03. 11. Roswitha Krause wird in Dahme geboren. Die Schwimmerin des TSC Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt 1968 die Silbermedaille über 4 x 100 m Freistil. Als Handballerin erkämpfte sie in Montreal 1976 Silber, in Moskau 1980 Bronze.
10. 11. Aus den drei in den Westsektoren legalisierten separaten Verbänden des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Berlin konstituiert sich ein vom Magistrat zugelassener Landesverband des DRK.
10. 11. Das Studentenparlament der Technischen Universität Berlin fordert, ehemalige Kriegsgefangene bevorzugt zum Studium zuzulassen.
11. 11. Das Ballett »Don Quichote« von Tatjana Gsovsky und Leo Spies wird an der Staatsoper, Friedrichstraße (Mitte), uraufgeführt.
12. 11. Der sowjetische Stadtkommandant Generalmajor Alexander Gorbatow überträgt dem Ostberliner Magistrat die Verwaltungsfunktionen für den östlichen Teil der Stadt.
12. 11. Das neu gegründete »Berliner Ensemble« eröffnet seine Spielzeit mit Bertolt Brechts »Herr Puntila und sein Knecht Matti« in der Regie von Bertolt Brecht und Erich Engel im Deutschen Theater in der Schumannstraße (Mitte).
18. 11. Der Magistrat von West-Berlin beschließt den Wiederaufbau der Deutschlandhalle. Wegen fehlender Finanzmittel konnte das Projekt aber erst 1957 realisiert werden.
21. 11. Harold Dimke wird in Berlin geboren. Der Ruderer des SC Dynamo Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in München 1972 mit dem DDR- Achter die Bronzemedaille. Im Vierer mit Steuermann war er 1971 Vize-Europameister und DDR-Meister.
22. 11. Klaus-Dieter Neubert wird in Oberwiesenthal geboren. Der Ruderer des SC Berlin-Grünau gewann bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Goldmedaille im Zweier mit Steuermann. Neubert war in dieser Bootsklasse 1974 Vize-Weltmeister.
25. 11. Den ersten Sonderstempel, der auf dem Weihnachtsmarkt am Kreuzberg abgeschlagen wird, erhält ein an Oberbürgermeister Ernst Reuter gerichteter Brief.
01. 12. Die erste Stufe des Heizkraftwerkes West (ab 14. Oktober 1953 Kraftwerk Reuter-West, Spandau), des ersten Kraftwerksbaus nach Ende des Zweiten Weltkriegs, wird durch Oberbürgermeister Ernst Reuter in Betrieb genommen.
02. 12. Als Nachfolger des zum Leiter des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung ernannten Paul Bourdin übernimmt Ernst Lemmer (CDU) die Chefredaktion der Westberliner Abendzeitung »Der Kurier«.
02. 12. Im Alter von 52 Jahren stirbt der Zweite Vorsitzende des FDGB, Bernhard Göring (SED), in Berlin an einem Herzschlag.
06. 12. Vor dem Schöneberger Rathaus nimmt Oberbürgermeister Ernst Reuter 35 000 junge Eichen, Buchen, Erlen und Linden in Empfang, die von der Stadt Bremen zur Wiederaufforstung des Tiergartens gespendet worden waren.
07. 12. Die wiedererstandene Physikalische Gesellschaft zu Berlin hält ihre Gründungsversammlung und ihre erste wissenschaftliche Sitzung ab. Die Begrüßungsansprache hielt Prof. Carl Ramsauer.
08. 12. Der Allgemeine Studentenausschuß (AStA) der Freien Universität Berlin beschließt, mehrere Anträge »farbentragender katholischer Korporationen« (Studentenverbindungen) zu befürworten und an den Senat der Universität weiterzuleiten.
09. 12. Nach der Leverkusener Vereinbarung gibt Prof. Clemens Maximilian Pflücke das Chemische Zentralblatt im Auftrage der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, der Akademie der Wissenschaften Göttingen und der Chemikergesellschaft heraus.
11. 12. Die zwischen Karlshorst (Lichtenberg) und Wendenschloß (Köpenick) verkehrende sowjetische Militärstraßenbahn wird eingestellt.
13. 12. An der Freien Universität Berlin (FU) finden Wahlen zur studentischen Selbstverwaltung, dem 1. Konvent der FU, und eine Urabstimmung über das Studentenstatut der Universität statt. Die Wahlbeteiligung betrug 71,4 %.
15. 12. Der erste Konvent der Studentenschaft der Freien Universität Berlin konstituiert sich feierlich in Anwesenheit von Vertretern des Magistrats und von Hochschuloffizieren der Besatzungsmächte im »Onkel-Tom-Kino« (Zehlendorf).
15. 12. Der Wriezener Bahnhof (Friedrichshain) wird für den Personenverkehr geschlossen.
17. 12. Das neu eingerichtete Museum für Völkerkunde in Dahlem wird eröffnet.
18. 12. Friedrich Wolfs Schauspiel »Tai Yang erwacht« hat im Deutschen Theater in der Inszenierung von Wolfgang Langhoff Premiere. Es spielten Sabine Krug, Ernst Wilhelm Borchert, Erich Gühne, Ingo Osterloh und Willy A. Kleinau.
18. 12. Die Stralauer Dorfkirche, die durch einen Bombenangriff 1945 stark zerstört worden war, das Gewölbe und die Nordwand waren eingestürzt, wird nach dem Wiederaufbau am vierten Advent wiedereingeweiht.
19. 12. Der Chirurg Maxim Zetkin, Sohn der kommunistischen Politikerin Clara Zetkin, wird zum ersten Ärztlichen Direktor der Charité nach der Wiederaufnahme des Lehrbetriebes an der Berliner Universität (seit 8. Februar 1949 Humboldt-Universität) ernannt.
19. 12. Die Glienicker Brücke, die Berlin (Zehlendorf) mit Potsdam verbindet, wird nach zweijährigem Wiederaufbau von DDR-Verkehrsminister Hans Reingruber dem Verkehr übergeben und erhält den Namen »Brücke der Einheit«.
21. 12. Die Frankfurter Allee erhält den Namen Stalinallee.
21. 12. Oberbürgermeister Ernst Reuter beschwört anläßlich der Sonnenwendfeier der Falken in der Freilichtbühne Rehberge (Wedding) in seiner »Großen Feuerrede«, angesichts der Spaltung Berlins und der überstandenen Blockade, den Wert der Freiheit.
24. 12. Im Ministerium für Aufbau der DDR wird beschlossen, das Gebäude des Preußischen Herrenhauses, Leipziger Straße 3/4 (Mitte), wiederherzustellen.
30. 12. Die Britische Militärregierung verfügt, daß der Große Tiergarten, der als ehemaliger preußischer Besitz der Kontrolle der britischen Besatzungsmacht unterstand, in die Verwaltung der Stadt übergeht.

© Edition Luisenstadt, 1998 - 2002         Stand:        www.berlin-chronik.de