Berlin im Jahr 1907
01. 01. Das Schiller-Theater in Charlottenburg wird eröffnet.
02. 01. Die »Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften und Medizin« wird in das Amtsregister eingetragen.
03. 01. An das Kultusministerium wird eine Denkschrift eingereicht, in der die Festlegung für Babelsberg als Standort für die neue Sternwarte begründet wird und Vorschläge für die zu erstellenden Instrumente und zu errichtenden Gebäude unterbreitet werden.
04. 01. Die »Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften und Medizin« tagt. Karl von Buchka hielt einen Vortrag »Über die Geschichte der Nahrungsmittelchemie«. Paul Diergart sprach zum Thema »Über Begriff und Wortgeschichte von Ozon«.
07. 01. In der Sitzung der »Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften und Medizin« spricht Carl Alexander von Martius zum Thema »Aus der Vorgeschichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft«.
08. 01. Der Meteorologe und Ballonfahrer Prof. Reinhard Süring hält im Berliner Zweigverein der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft einen Vortrag »Über die Wetterlage bei der Ballonwettfahrt am 14. und 15. Oktober 1906«.
10. 01. Der Philologe und Lehrer Prof. Dr. Bruno Nake, der von 1864 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1893 am Luisenstädtischen Gymnasium in Berlin tätig gewesen war, stirbt in Dresden.
20. 01. Manfred Baron von Ardenne wird in Hamburg als Sohn des Offiziers Egmond Baron von Ardenne geboren. Der Erfinder, der 1923 sein erstes Patent bekam, führte in seinem Labor in Lichterfelde Arbeiten zur Entwicklung der Rundfunk- und Fernsehtechnik durch.
25. 01. Für das Preußische Abgeordnetenhaus, das nach Ablehnung des Nachtragsetats für den Kampf in Südwestafrika aufgelöst wurde, finden Neuwahlen statt. Die Sozialdemokraten verloren dabei 36 von 79 Mandaten.
25. 01. Das neue Heim der Akademie der Künste im Arnim-Boitzenburgischen Palais am Pariser Platz 4 wird mit einer internationalen Ausstellung von Werken ihrer Künstler eröffnet. Besondere Aufmerksamkeit erregte Max Klinger mit seiner Plastik »Diana«.
01. 02. Die Stromlieferung, die seit September von den »Berliner Elektricitäts-Werken« (BEW) eingeschränkt war, ist wieder unbeschränkt möglich. .
06. 02. Professor Dr. Richard Braumüller, Mitglied der Burschenschaft »Arminia« und langjähriger Vorsitzender (1885-1901) der Vereinigung alter Burschenschafter Berlins, stirbt in Berlin.
11. 02. Auf seiner Generalversammlung im Zirkus Busch in Berlin fordert der Bund der Landwirte, als Vertreter der Großagrarier einer der mächtigsten deutschen Interessenverbände, die Regierung zu einer strikten Schutzzollpolitik auf.
13. 02. Die Hauptversammlung des 1880 gegründeten Berliner Lehrervereins beschließt nach längeren Verhandlungen, für ein zu errichtendes Vereinshaus ein Grundstück am Alexanderplatz (Mitte) zu kaufen.
15. 02. Das Kraftwerk Markgrafenstraße 44 (Mitte) wird stillgelegt und zum Umformwerk umgebaut.
15. 02. Zwischen dem Magistrat und den »Berliner Elektricitäts-Werken« (BEW) wird ein Zusatzvertrag zum Vertrag vom 14. März/1. April 1899 abgeschlossen. Die Ausbaubeschränkung der Kraftwerke wurde aufgehoben. Erweiterungen und Neubauten mußten genehmigt werden.
17. 02. Der Physiker und Meteorologe Wilhelm von Bezold stirbt in Berlin. Er war von 1885 bis 1907 Direktor des Preußischen Meteorologischen Instituts.
22. 02. In der Sitzung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft zu Berlin hält Max Planck eine Gedächtnisrede für den Physiker und Meteorologen Wilhelm von Bezold.
01. 03. Werner Hartke wird in Eschwege geboren. Hartke war seit 1955 Professor für klassische Philologie an der Humboldt-Universität und Direktor des Instituts für Altertumskunde. 1958 wurde er Präsident der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin.
09. 03. Bei einem Graupelfall in Berlin werden Graupeln in Gestalt eines Kugelsektors beobachtet, die der Struktur nach aus einem Bündel radial stehender Stäbchen bestehen. Die größten Graupeln waren 1 cm lang.
24. 03. In der Nachbarschaft des Männerasyls in der Wiesenstraße wird ein Frauenasyl eingeweiht.
25. 03. Der Mediziner Ernst Gustav Benjamin von Bergmann stirbt in Wiesbaden. 1882 aus Würzburg nach Berlin berufen, erwarb er sich große Verdienste als Neurochirurg und bei der Therapie tumuröser Erkrankungen.
27. 03. Das Kaufhaus des Westens (KaDeWe) am Wittenbergplatz (Schöneberg) wird seiner Bestimmung übergeben. Kaufhausgründer war Adolf Jandorf, der Architekt war Emil Schaudt. 20 Jahre nach der Eröffnung wurde das Haus in das Unternehmen Tietz eingegliedert.
30. 03. Das Unternehmen »Teltower Kreisbahnen« hat Betriebseröffnung. Die elektrifizierte Strecke wurde mit Straßenbahnwagen befahren.
01. 04. Die Bergakademie und die Geologische Landesanstalt werden getrennt. Die Verfassung und Verwaltung der Bergakademie wurden durch Satzungen geregelt.
01. 04. Die Vereinigte Artillerie- und Ingenieurschule wird mit der Militärtechnischen Akademie in Charlottenburg vereinigt.
01. 04. Der Nahrungsmittelchemiker Dr. Julius Kochs beginnt seine Tätigkeit an der Königlichen Gärtner-Lehranstalt. Kochs war Leiter der Obst- und Gemüseverwertungsstation sowie der meteorologischen Abteilung.
01. 04. Deutsch-Wilmersdorf scheidet als kreisfreie Stadt aus dem Kreis Teltow aus.
01. 04. Im Rudolf-Virchow-Krankenhaus in Wedding wird die erste Augenklinik Berlins eröffnet. Mit dem hydrotherapeutischen und medikomechanischen Institut war das Krankenhaus in Europa nahezu konkurrenzlos.
13. 04. Der Staatssekretär des Innern, Graf von Posadowski-Wehner, erörtert im Deutschen Reichstag das Projekt »Chemische Reichsanstalt«.
01. 05. In einer besonderen Veranstaltung gedenkt die Vereinigung alter Burschenschafter Berlins ihres am 6. Februar des Jahres verstorbenen langjährigen Vorsitzenden, Prof Dr. Richard Braumüller.
08. 05. Ein 200 m langer Streifen am Ostufer des Wannsees wird als öffentliche Badestelle ausgewiesen, und es gilt behördliche Badeerlaubnis. Das Freibad Berlin fand riesigen Zuspruch, vier Wochen nach Eröffnung hatten es bereits 220 000 Personen aufgesucht.
13. 05. Im Rahmen des Neu- und Umbaus der Charité wird mit dem Neubau der II. Medizinischen Klinik begonnen.
15. 05. Der Königliche Gartenbaudirektor Axel Fintelmann, der von 1898 bis 1907 Mitglied des Kuratoriums der Königlichen Gärtnerlehranstalt Wildpark-Dahlem gewesen war, stirbt in Berlin.
15. 05. Die Deutsche Armee-, Marine- und Kolonialausstellung in Schöneberg wird eröffnet.
24. 05. Der Vaterländische Frauenverein hält im Preußischen Abgeordnetenhaus seine Generalversammlung ab. Unter den Teilnehmerinnen befand sich zum erstenmal die Kronprinzessin.
24. 05. In der Stadtverordnetenversammlung wird eine zweite Vorlage zum Osthafenbau beraten.
02. 06. Der Philologe und Lehrer August Prümers, der von 1873 bis 1877 am Luisenstädtischen Gymnasium, danach am Askanischen Gymnasium in Berlin tätig war, stirbt - noch im Amt - in Berlin.
05. 06. Rudolf Ernst Peierls wird in Berlin geboren. Der Physiker war in England (Birmingham und Oxford) vor allem auf den Gebieten der mathematischen Physik und Kernphysik tätig.
13. 06. Professor Carl Müller, Dozent für Botanik an der Technischen Hochschule in Charlottenburg, stirbt in Berlin.
15. 06. Der Chemiker Otto Hahn hält seinen Habilitationsvortrag an der Berliner Universität.
21. 06. Gustav Hellmann hält in einer Sitzung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft und des Berliner Vereins für Luftschiffahrt eine Gedächtnisrede auf den Physiker und Meteorologen Wilhelm von Bezold.
25. 06. Die Unternehmer von Kraftdroschken schließen sich zu einem Verein der Kraftdroschkenbesitzer zusammen, um die gewerbliche Vertretung der Mitglieder und gleichzeitig ihre Haftpflichtversicherung zu übernehmen.
26. 06. In Berlin wird der »Wissenschaftliche Verein« gegründet. Der Verein wollte durch Vorträge von Vertretern zunächst naturwissenschaftlicher Forschungen und industrieller Technik Kenntnisse von allgemeinem Interesse vermitteln.
26. 06. Auf dem Gelände des Omnibus-Betriebsbahnhofs Köpenicker Straße (Viktoria-Speicher) bricht ein Großfeuer aus.
05. 07. Ludwig Borngässer wird in Darmstadt geboren. Borngässer leitete von 1958 bis 1961 die Universitätbibliothek der Technischen Universität Berlin. 1963 war ihm die Leitung der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz übertragen worden.
18. 07. Der Direktor des Berliner Aquariums Unter den Linden (Mitte), Dr. Otto Hermes, teilt dem preußischen Finanzminister mit, daß das Grundstück Unter den Linden 68 von der Baubank-Union erworben wurde und das Aquarium in zwei Jahren eingehen werde.
23. 07. Karl Wilhelm Herrmann Boddin, erster Bürgermeister, dann Oberbürgermeister der Stadt Rixdorf (Neukölln), stirbt.
01. 08. Marga Wolff (genannt von Etzdorf) wird in Berlin geboren. Sie war die dritte deutsche Pilotin (Pilotenschein 1927) und die erste Langstreckenfliegerin.
13. 08. Das neue Gebäude des Königlich Preußischen Oberverwaltungsgerichts in der Hardenbergstraße (ab 8. Juni 1953 Sitz des Bundesverwaltungsgerichts, Charlottenburg) wird seiner Bestimmung übergeben.
16. 08. Eine Kabinettsorder von Kaiser Wilhelm II. besagt, »daß es nicht in der Absicht S. M. d. Kaisers liege, die Veräußerung des Hauptbestandteiles des Grunewalds als Baugelände zu genehmigen«.
24. 08. Friedrich Theodor Althoff, Ministerialdirektor im preußischen Kultusministerium, reicht nach 46 Jahren Beamtentätigkeit sein Abschiedsgesuch ein. Althoff veranlaßte u.a. die Errichtung der Neubauten der Charité ab 1896.
26. 08. Der »Berliner Freibäder-Verein« wird gegründet. Er sollte für die nötige Ordnung im Freibad Berlin (Wannsee) sorgen. Dies wurde erforderlich, da die Verhältnisse am Strand durch den Massenansturm in kurzer Zeit chaotisch geworden waren.
27. 08. Werner Geller wird in Neuß geboren. Der Ingenieur wurde 1952 auf den Lehrstuhl für Eisenhüttenkunde an die Technische Universität Berlin berufen.
09. 09. Oberstleutnant a. D. Baron Adalbert von Arnim wird zum ersten Vorsitzenden des »Berliner Freibäder-Vereins« gewählt. Zweck des Vereins waren »Pflege und Schutz des Freibadwesens in Einklang mit den zuständigen Behörden«.
14. 09. Das Hauswirtschafts-Lehrerinnenseminar des 1866 in Berlin gegründeten »Vereins zur Förderung höherer Bildung und Erwerbsfähigkeit des weiblichen Geschlechts« (Lette-Verein) beteiligt sich an der Gartenbauausstellung in Posen.
15. 09. Das Städtische Elektrizitätswerk Markgrafenstraße 44 (Mitte) beendet die selbständige Stromlieferung und wird Umspannstation.
28. 09. Auf der U-Bahn-Linie Potsdamer Platz in Richtung Knie (Ernst-Reuter-Platz) wird der Bahnhof Potsdamer Platz um 170 m in Richtung Leipziger Platz verlegt.
28. 09. Die Physikerin Lise Meitner wird Mitarbeiterin von Otto Hahn. Dazu war eine Ausnahmeregelung erforderlich, da zu dieser Zeit Frauen für eine Anstellung im Chemischen Institut der Berliner Universität noch nicht zugelassen wurden.
29. 09. Richard Scherhag wird in Düsseldorf geboren. Der Meteorologe war von 1952 bis zu seinem Tod 1970 Direktor des Meteorologischen Instituts der Freien Universität Berlin.
01. 10. Prof. Hugo Ottomar Hertzer, Mathematiker und Dozent für darstellende Geometrie an der Technischen Hochschule in Charlottenburg, tritt in den Ruhestand.
01. 10. Ernst Viktor von Leyden legt die Leitung der I. Medizinischen Klinik der Charité nieder und übernimmt die Leitung des neuen Instituts für Krebsforschung.
01. 10. Für den Bau des Vereinshauses des Berliner Lehrervereins beginnt der Abriß der Häuser Alexanderstraße 41 und Kurze Straße 3/5 (Mitte). Das Haus Alexanderstraße 41 war ein »schönes altes Patrizierhaus«.
01. 10. Der Meteorologe Gustav Hellmann übernimmt den Direktorposten am Königlichen Meteorologischen Institut in Berlin.
07. 10. Klaus Günther wird in Berlin geboren. Günther war ab 1957 ordentlicher Professor für Zoologie an der Freien Universität Berlin.
10. 10. In der Suarezstraße (Charlottenburg) wird die neuerbaute Feuerwache eingeweiht.
10. 10. Die Berliner Stadtverordnetenversammlung bewilligt das erste Automobil für den Magistrat. Das Auto sollte Magistratsmitgliedern zur Verfügung stehen. Jeder 2 700. Einwohner in Deutschland besaß bereits ein eigenes Auto.
15. 10. Der Gemeinde Lichtenberg wird auf Allerhöchsten Erlaß das Stadtrecht verliehen. Der Gemeindevorsteher Oskar Ziethen wurde zum Bürgermeister gewählt. Lichtenberg zählte 67 978 Einwohner.
15. 10. Die Stadtbibliothek, als Zentral- und öffentliche Leihbibliothek der seit 1850 enstandenen Berliner Volksbüchereien, und deren Lesesaal werden eröffnet. Sie hatten ihren Sitz erst in der Zimmerstraße 90/91 und bezogen 1920 den Marstall (Schloßplatz 7).
22. 10. Kriminalbeamte nehmen in der Hamburger Straße 18/19 (Mitte) 30 russische Bürger fest, darunter Studenten, Kaufleute und durchreisende russische Staatsangehörige.
27. 10. Kaiser Wilhelm II. weiht das Luxushotel Adlon am Pariser Platz/Ecke Unter den Linden (Mitte) ein.
30. 10. Die Seminare des 1866 in Berlin gegründeten Lette-Vereins werden in »Ausbildung, Prüfung und Berechtigungen« den staatlichen Anstalten gleichgestellt.
01. 11. Der Bibliothekar Wilhelm Erman, der zwölf Jahre lang die Leitung der Universitätsbibliothek Berlin und weitere sechs Jahre die der Universitätsbibliothek Breslau innehatte, geht als Direktor an die Universitätsbibliothek Bonn.
02. 11. Veranlaßt durch einen Brand in einem Warenhaus in Rixdorf (Neukölln), der mehrere Todesopfer forderte, erläßt der Polizeipräsident von Berlin »Sonderanforderungen für den Bau von Warenhäusern«.
03. 11. Der erste »Internationale Funkentelegraphenvertrag« wird in Berlin im Ergebnis der »Internationalen Konferenz zur Regelung der Funkentelegraphie« abgeschlossen.
09. 11. Die Polizei registriert nach dem Harden-Moltke-Prozeß einen starken Rückgang der männlichen Prostitution Unter den Linden (Mitte) und an anderen Berliner Homosexuellentreffs.
09. 11. Auf einer Konferenz in Berlin gibt die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten bekannt, daß in Berlin nur 9 % der Arbeiter, aber 16 % der jungen Kaufleute, 25 % der Studenten und 30 % der Prostituierten geschlechtskrank sind.
10. 11. In Beelitzhof (Zehlendorf) findet eine Konferenz zur Freibäder-Problematik statt. Das Ergebnis war eine Erweiterung des Freibadgebietes am Wannsee. Dem Freibäder-Verein wurde eine Trennung des Bades in ein Damen-, Herren- und Familienbad auferlegt.
17. 11. Hans Wallenberg wird in Berlin geboren. Der Journalist war 1946 Herausgeber der »Neuen Zeitung« und ab 1962 Generalbevollmächtigter von Axel Springer für die Ullstein GmbH.
25. 11. Das von dem russischen Sozialdemokraten O. A. Pjatnizki gemietete, bereits seit langer Zeit überwachte Literaturlager der Bolschewiki in der Pankstraße 32 b (Wedding) wird beschlagnahmt.
30. 11. Für die Neuregulierung der Bürgersteige wird eine Polizeiverordnung erlassen.
05. 12. Die Spandauer Kriegsbahn (Militärbahn, Inbetriebnahme 1892) wird stillgelegt.
06. 12. Von der Technischen Hochschule in Charlottenburg aus wird erstmals die Stimme des Tenors Enrico Caruso zum Kreuzberg übertragen. Dieses Ereignis war durch die Erfindung der drahtlosen Telephonie möglich geworden.
08. 12. Nach Französisch-Buchholz wird durch die Berliner Elektrische Straßenbahn AG eine Straßenbahnlinie angelegt.
16. 12. Das erste Teilstück Blankenburg - Friedrichsfelde der Industriebahn Tegel - Friedrichsfelde wird eröffnet. Nach ihrer Fertigstellung verband die Bahn ab 31. Oktober 1908 den Tegeler Hafen mit über 100 Betrieben.
17. 12. Eine Verkehrszählung in der Königstraße (Rathaustraße) von 6.00 bis 22.00 Uhr ergibt, daß in diesem Zeitraum ca. 81 000 Personen und 15 000 Fahrzeuge die Straße passierten, nicht gezählt die Insassen von Droschken und Omnibussen.
18. 12. Die ersten 16 Stadtverordneten der Gemeinde Lichtenberg, der am 15. Oktober 1907 das Stadtrecht verliehen wurde, werden gewählt.
19. 12. Theodor Echtermeyer, seit Oktober 1903 stellvertretender Direktor der neu eröffneten Höheren Gärtnerlehranstalt Berlin-Dahlem (früher Wildpark), wird zum Königlichen Ökonomierat ernannt.
20. 12. Im großen Sitzungssaal des Rathauses findet die erste Sitzung der Stadtverordneten von Lichtenberg statt. Im Auftrag des Regierungspräsidenten eröffnete sie Landrat Graf von Roedern. Die Wahl des Lichtenberger Magistrats erfolgte zehn Tage später.
29. 12. In Berlin und Umgebung unternimmt die Polizei eine großangelegte Jagd auf »Zigeuner«. Gesucht wurde ein Mann, der in Stettin vermutlich seinen Nebenbuhler umgebracht hatte.
30. 12. Der erste Lichtenberger Magistrat wird gewählt. Der Gemeinde Lichtenberg wurde auf Allerhöchsten Erlaß am 15. Oktober 1907 das Stadtrecht verliehen.

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