Berlin im Jahr 1905
01. 01. Die erste Nummer der Monatsschrift »Mitteilungen der Berliner Elektricitäts-Werke« erscheint.
01. 01. Der Geophysiker Alfred Wegener beginnt seine Tätigkeit als technischer Assistent am aeronautischen Observatorium der Berliner Universität, das am 1. April 1905 nach Lindenberg umzog.
01. 01. Aufgrund eines vorangegangen königlichen Erlasses vereinen sich die beiden Landgemeinden (Alt-)Weißensee und Neu-Weißensee zu einer einheitlichen Gemeinde Weißensee.
01. 01. Der »Verein der Lehrlinge und jugendlichen Arbeiter Berlins« gibt das Wochenblatt »Die Arbeitende Jugend« heraus.
04. 01. Aristide von Grosse wird in Riga (Lettland) geboren. Der Chemiker war u.a. in Berlin auf den Gebieten Chemie und Kernphysik tätig.
09. 01. Das Aktienkapital der »Berliner Elektricitäts-Werke« (BEW) wird um 6,3 auf 31,5 Millionen Mark erhöht.
19. 01. Die Stadtverordnetenversammlung von Berlin stimmt der Vorlage »Betreffend den Bau einer Technischen Mittelschule« zu. Damit war der Gründungsakt für die erste Berliner Ingenieurschule, der späteren Staatlichen Ingenieurschule Beuth, vollzogen.
22. 01. Der langjährige Stadtrat Albert Haack wird zum Ehrenbürger der Stadt ernannt.
25. 01. Prof. Guido Hauck, Dozent und zeitweise auch Rektor an der Technischen Hochschule in Charlottenburg, stirbt in Berlin.
30. 01. Der Mediziner Hermann Karl Albert Gutzmann sen. habilitiert sich für das Fach der Sprach- und Stimmheilkunde an der Berliner Universität mit seiner Antrittsvorlesung »Die Sprachstörungen als Gegenstand des klinischen Unterrichts«.
31. 01. Berlin erlebt im Deutschen Theater in der Schumannstraße mit der Premiere von »Ein Sommernachtstraum« die erste große Shakespeare-Inszenierung Max Reinhardts.
07. 02. Im Reichstag in Berlin kommt es zu einer Debatte über die Einführung des zehnstündigen Maximalarbeitstages. Bisher war der zwölf- bis vierzehnstündige Arbeitstag die Regel.
09. 02. In Berlin finden an verschieden Orten 21 von der Sozialdemokratie einberufene Protestversammlungen gegen den »Petersburger Blutsonntag« am 22. Januar statt. Es sprachen u.a. August Bebel, Georg Ledebour, Arthur Stadthagen und Clara Zetkin.
09. 02. Der Maler Adolph von Menzel, Ehrenbürger der Stadt, stirbt in Berlin. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Kirchhof der Dreifaltigkeitsgemeinde, Bergmannstraße 39-41 (Kreuzberg).
10. 02. Max Riedel, Besitzer der Germania-Apotheke, stirbt in Berlin.
11. 02. In einer Entschließung fordert der Parteitag der Freisinnigen Vereinigung in Berlin die Einführung der unentgeltlichen Volksschule. Gleichzeitig wurden darin die konfessionellen Schulen sowie die geistliche Schulaufsicht abgelehnt.
13. 02. Für den am 9. Februar verstorbenen Maler und Graphiker Adolph von Menzel wird ein staatliches Begräbnis ausgerichtet, ein Ritus, der bis dahin nur dem Hochadel vorbehalten war. Die Trauerfeier fand in der Rotunde des Alten Museums statt.
16. 02. Die vierte Droschkenordnung wird in Berlin erlassen. Damit wurde die zwangsweise Anbringung von Fahrpreisanzeigern an Droschken I. Klasse eingeführt.
25. 02. Das Stück »Alt-Heidelberg« von Wilhelm Meyer-Förster erlebt im »Berliner Theater« in der Charlottenstraße seine 500. Aufführung.
27. 02. Der neue Berliner Dom am Lustgarten wird in Anwesenheit des Kaisers Wilhelm II. und der Kaiserin Auguste Viktoria eingeweiht.
01. 03. Der Gießener Ordinarius Paul Drude wird zum ordenlichen Professor der Physik und zum Direktor des physikalischen Institutes der Berliner Universität berufen.
21. 03. Clara Zetkin erklärt in Kellers Festsälen, daß in Rußland erstmals der politische Massenstreik als Kampfmittel der Arbeiterklasse umfassend erprobt worden sei.
25. 03. In Berlin stirbt der Chemiker Bruno Kerl, der von 1867 bis 1897 Dozent an der Bergakademie in Berlin war.
28. 03. In der Nationalgalerie wird zum Gedenken an den am 9. Februar verstorbenen Adolph von Menzel eine Ausstellung mit Werken des Malers eröffnet.
01. 04. Die biologische Abteilung des Kaiserlichen Gesundheitsamtes bildet eine selbständige Behörde, die »Kaiserliche Biologische Anstalt für Land- und Forstwirtschaft«.
01. 04. Der Physiker Walther Hermann Nernst beginnt seine Tätigkeit an der philosophischen Fakultät der Berliner Universität. Nernst war am 2. Dezember 1904 berufen worden.
01. 04. Prof. Johann Theodor Remy, Vorsteher des Instituts für landwirtschaftliches Versuchswesen und Bakteriologie an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin, wird an die Landwirtschaftliche Akademie in Poppelsdorf versetzt.
01. 04. Durch ein Gesetz, das die Herstellung und den Ausbau von Wasserstraßen betraf, wird der Bau des Großschiffahrtsweges Berlin - Stettin festgelegt.
01. 04. Prof. Ludwig Plate, Privatdozent an der Berliner Universität, wird mit der Professur für Zoologie an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin betraut.
01. 04. Prof. Emil Warburg, der als Nachfolger von Friedrich Kohlrausch zum Präsidenten der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin berufen worden war, tritt sein Amt an.
07. 04. Bei einem Schneefall in Berlin bei 0°C werden außerordentlich große Schneeflocken, einige bis zu 5 x 6 x 1 cm Größe, beobachtet.
08. 04. Erwin Keller wird geboren. Der Hockeyspieler des Berliner Hockey-Club gewann bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 mit der deutschen Mannschaft die Silbermedaille. Er bestritt 16 Länderspiele.
11. 04. Erich Zander wird geboren. Der Hockeyspieler gewann mit der deutschen Mannschaft bei den Olympischen Spielen in Amsterdam 1928 die Bronzemedaille, in Berlin 1936 die Silbermedaille. Er bestritt 33 Länderspiele.
19. 04. Die Viktoria-Speicher-AG wird durch die Allgemeine Berliner Omnibus-AG übernommen.
23. 04. Der Physiker Walter Hermann Nernst kommt als Dozent an die Berliner Universität, wo er sich um die physikalische Chemie, insbesondere die Thermodynamik, verdient machte. Nernst erhielt 1925 den Nobelpreis für Chemie.
01. 05. Prof. Friedrich Wilhelm Georg Kohlrausch, langjähriger Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt, scheidet aus der Anstalt aus.
05. 05. Das Drama »Nachtasyl« des russischen Schriftstellers Maxim Gorki erlebt im »Kleinen Theater« in der Straße Unter den Linden 44 seine 500. Aufführung.
12. 05. Eine erste Vorlage zum Bau des Osthafens liegt der Stadtverordnetenversammlung vor.
13. 05. Herbert Kemmer wird geboren. Der Hockeyspieler gewann mit der deutschen Mannschaft bei den Olympischen Spielen in Amsterdam 1928 die Bronzemedaille, bei den Spielen in Berlin 1936 die Silbermedaille. Er bestritt 17 Länderspiele.
14. 05. Die Büste Alexander Heinrich Brauns, Direktor des alten Botanischen Gartens zu Berlin (Steglitz), wird nach Umsetzung in die Anlage des neuen Botanischen Gartens in Dahlem in Anwesenheit zahlreicher Vertreter der Wissenschaft neu eingeweiht.
16. 05. Durch einen Erlaß des preußischen Innenministers kann die Pfaueninsel (Zehlendorf) im selben Jahr offiziell einen eigenen Kommunalverband bilden.
20. 05. Das neue Rathaus in Charlottenburg wird eingeweiht.
21. 05. Der Lehrer Franz Groppler, der ab 1894 erster Vorsitzender des 1880 gegründeten Berliner Lehrervereins war, stirbt nach langem Siechtum in Berlin.
26. 05. Der Protozoenforscher Regierungsrat Fritz Richard Schaudinn vom Kaiserlichen Gesundheitsamt und der Stabsarzt Erich Hoffmann aus der Charité entdecken den Erreger der Syphilis, die Spirochaeta pallida.
27. 05. Das Reiterstandbild Kaiser Friedrichs III., geschaffen von Joseph Uphues, wird anläßlich der 200-Jahr-Feier Charlottenburgs in den Schmuckanlagen des Luisenplatzes vor dem Schloß in Charlottenburg enthüllt.
01. 06. Dr. Otto Julius Lemmermann, Direktor der agrikulturchemischen Versuchsstation der Landwirtschaftskammer der Provinz Brandenburg, wird die Professur für landwirtschaftliches Versuchswesen an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin verliehen.
01. 06. Der Bahnhof Fürstenbrunn an der Strecke Jungfernheide - Spandau, später Siemensstadt-Fürstenbrunn (Charlottenburg), wird eröffnet.
10. 06. Das Friedrich-Wilhelms-Institut in Berlin, das seit 1795 Militärärzte ausbildete, erhält den Namen »Kaiser-Wilhelms- Akademie für das militärärztliche Bildungswesen«.
14. 06. Die Glaubenskirche am Wagnerplatz (ab 1937 Roedeliusplatz, Lichtenberg) wird eingeweiht.
22. 06. Die Stadtverordnetenversammlung faßt den Beschluß zum Bau des Osthafens.
01. 07. Zur Interessenvertretung der Arbeiterschaft der »Berliner Elektricitäts-Werke« (BEW) werden zwei Ausschüsse gebildet.
01. 07. Der Strompreis für öffentliche und Bahnhofsbeleuchtung wird von 16 Pfennig/kWh auf 12,5 Pfennig/kWh gesenkt.
03. 07. Richard Corts wird geboren. Der Leichtathlet des Deutschen Sport-Clubs Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in Amsterdam 1928 die Silbermedaille über 4 x 100 m. Corts war Deutscher Meister über 100 m 1925 und 1928.
09. 07. Die Berliner Sozialdemokraten organisieren eine Friedenskundgebung mit dem französischen Sozialistenführer Jean Jaurès, mit der sie gegen die durch Kaiser Wilhelm II. ausgelöste Marokko-Krise protestieren.
30. 07. Auf einer Versammlung der Rollkutscher, Begleiter und Bodenarbeiter aus allen Speditionsbetrieben Berlins wird die Einführung des zehnstündigen Höchstarbeitstages bei einem Wochenlohn von 30 bis 33 Mark gefordert.
20. 08. Franz Reuleaux, der Begründer der »Theoretischen Kinematik«, stirbt in Berlin. Seit 1867 wirkte er am Gewerbeinstitut bzw. an der Technischen Hochschule, deren Rektor er 1890 bis 1891 war. 1912 wurde ihm ein Denkmal im Park der TU gesetzt.
26. 08. Am Thalia-Theater in der Dresdener Straße (Annenstraße/Alte Jakobstraße, Mitte) erlebt Paul Linckes Operette »Bis früh um fünfe« ihre Uraufführung.
30. 08. Bei der Beobachtung der partiellen Sonnenfinsternis in Lindenberg vom Ballon aus ereignet sich ein Unfall. Der Ballon überschlug sich bei der Landung, der Beobachter, Alfred Wegener, wurde herausgeschleudert, erlitt aber nur leichte Verletzungen.
06. 09. 2 000 Fleischer aus ganz Deutschland fordern auf einer Veranstaltung in Berlin die Öffnung der Grenzen für den Import von Schlachtvieh zur Behebung des Fleischmangels.
07. 09. Karl Schröter wird in Wiesbaden geboren. Der Mathematiker wurde 1950 Direktor des Instituts für Mathematische Logik der Humboldt- Universität zu Berlin und war ab 1961 Direktor des Instituts für Reine Mathematik der Akademie der Wissenschaften.
12. 09. Helmuth Körnig wird geboren. Der Leichtathlet des SC Charlottenburg Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in Amsterdam 1928 die Silbermedaille über 4 x 100 m und die Bronzemedaille über 200 m, in Los Angeles 1932 die Silbermedaille über 4 x 100 m.
22. 09. Eugen Sänger wird in Preßnitz (Mähren) geboren. Der Raketen- und Raumfahrttechniker wirkte ab 1936 am Deutschen Institut für Luftfahrtforschung in Berlin-Adlershof und war ab 1963 bis zu seinem Tode als Dozent an der Technischen Universität Berlin tätig.
25. 09. Erich Herker wird geboren. Der Eishockeyspieler gewann bei den Olympischen Winterspielen in Lake Placid 1932 als Berliner Teilnehmer mit der deutschen Mannschaft die Bronzemedaille. Herker bestritt 13 Länderspiele.
27. 09. Ernst Baier wird in Zittau geboren. Der Berliner Eiskunstläufer gewann bei den Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen 1936 im Paarlauf die Goldmedaille und im Einzelwettbewerb die Silbermedaille. Er war 1936 - 1939 Weltmeister im Paarlauf.
30. 09. Unter den in Berlin fahrenden 8 166 Droschken befinden sich über 200 Motorwagen.
01. 10. Die Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums in der Prinz-Albrecht-Straße (Kreuzberg) wird eröffnet. Im Westflügel des Vorderhauses wurde 1924 die Staatliche Kunstbibliothek eingerichtet.
01. 10. Das Gemeindekraftwerk Friedenau eröffnet den Betrieb.
02. 10. Das Betriebspersonal der »Berliner Elektricitäts-Werke« (BEW) führt einen Sympathiestreik für die Arbeiter des Kabelwerks Oberspree der »Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft« (AEG) und des Wernerwerks von Siemens & Halske.
06. 10. Der Geograph Ferdinand Freiherr von Richthofen stirbt in Berlin.
07. 10. Der Neubau des Köpenicker Rathauses - des dritten in der Geschichte der Stadt - wird eingeweiht.
10. 10. Der Meteorologe Dr. Emil Leß hält auf einer Sitzung des Berliner Zweigvereins der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft einen Vortrag »Über die Vorausbestimmung des Regens«.
11. 10. Der Vorstand der Jüdischen Gemeinde zu Berlin beschließt, das Grundstück Fasanenstraße 79/80 (Charlottenburg) anzukaufen, um darauf eine Synagoge zu errichten. Deren Baukosten wurden zunächst mit 1 100 000 Mark, später mit 1 400 000 Mark festgesetzt.
14. 10. Die Wissenschaftler Emil Fischer, Walther Nernst und Wilhelm Ostwald treten in Berlin mit einer Denkschrift an die Öffentlichkeit, in der die Gründung einer Forschungseinrichtung in Gestalt einer Chemischen Reichsanstalt gefordert wird.
16. 10. Das neue »Aeronautische Observatorium«, eine Außenstelle des Berliner Meteorologischen Instituts, zuvor in Tegel, wird etwa 50 km südöstlich von Berlin, in der Nähe des Ortes Lindenberg (bei Beeskow), in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. eingeweiht.
16. 10. Hans Zieglarski wird geboren. Der Berliner Boxer gewann bei den Olympischen Spielen in Los Angeles 1932 die Silbermedaille im Bantamgewicht.
19. 10. In Berlin wird die monatliche Stromzählerablesung eingeführt. Gleichzeitig begann der Austausch der Aron-Pendelzähler gegen neue Wattstundenzähler.
19. 10. Max Reinhardt übernimmt die Direktion des Deutschen Theaters in der Schumannstraße und eröffnet das Theater mit Kleists Stück »Das Käthchen von Heilbronn«.
27. 10. Die Ausstellung landwirtschaftlicher Maschinen im Erdgeschoß des Erweiterungsbaus der Landwirtschaftlichen Hochschule in der Chausseestraße 100 (Mitte) wird in Anwesenheit des Landwirtschaftsministers Viktor von Podbielski eröffnet.
28. 10. An der Photographischen Lehranstalt des 1866 in Berlin gegründeten Lette-Vereins wird eine Abteilung für Mikrophotographie eingerichtet.
01. 11. Die »Alten Herren der Berliner Burschenschaft Germania (E. V.)« werden als Verein in das Vereinsregister des Königlichen Amtsgerichts eingetragen.
02. 11. Das Plenum der Preußischen Akademie der Wissenschaften beschließt, die Berechtigung zur Verleihung einer Leibniz-Medaille zu erwirken, die anläßlich des Leibniz-Tages in jedem Jahr überreicht werden sollte.
09. 11. Am Deutschen Theater in der Schumannstraße (Mitte) hat William Shakespeares »Kaufmann von Venedig« unter der Direktion von Max Reinhardt Premiere. Agnes Sorman als Porzia und Rudolf Schildkraut als Shylock waren die überragenden Spieler des Ensembles.
09. 11. Durch Kaufvertrag erwirbt Max Reinhardt für 2 475 000 Mark den gesamten Grundstückskomplex Schumannstraße 12, 13 a, 14 und 16 (Mitte) einschließlich Theater mit allem Zubehör von Adolph L'Arronge.
12. 11. Peter Wolfgang Schenk wird in Jauer (Schlesien) geboren. Schenk war ab 1956 Professor für Anorganische Chemie an der Freien Universität Berlin.
19. 11. Zum erstenmal werden zwei »Automobil-Omnibusse« mit je 34 Plätzen auf der Linie 4 entlang der Friedrichstraße (Hallesches Tor - Chausseestraße) eingesetzt. Die technische Ausrüstung kam von der »Daimler-Motor-Gesellschaft« in Marienfelde.
20. 11. Der erste Dampfturbinensatz der »Berliner Elekticitäts-Werke« (BEW) beginnt im Kraftwerk Oberspree zu arbeiten. Das Umformwerk Alte Jacobstraße 91 nahm den Betrieb auf.
24. 11. Der Physiko-Chemiker Walther Nernst wird zum ordentlichen Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften gewählt.
27. 11. Carheinz Neumann wird geboren. Der Ruderer des Berliner Ruder-Clubs gewann bei den Olympischen Spielen in Los Angeles 1932 die Goldmedaille im Vierer mit Steuermann. Im Achter war er 1938 Europameister, 1937 und 1938 Deutscher Meister.
27. 11. Im Plenarsaal des Preußischen Landtages (Abgeordnetenhaus, Mitte) findet der erste Deutsche Städtetag statt, an dem Vertreter von 144 Städten teilnehmen. Gegen Widerstand von München und Frankfurt am Main wurde Berlin zum Sitz der Zentralstelle gewählt.
01. 12. Der gesamte Stromanschlußwert hat in Berlin 100 000 kW überschritten.
01. 12. In der Friedrichstraße (Mitte) wird die bisherige Selas-Gasbeleuchtung durch eine elektrische Straßenbeleuchtung mit 94 Intensiv-Bogenlampen in Betrieb genommen. Es war die erste Anwendung dieser Lampenart.
01. 12. Richard Schöne, Generaldirektor der Königlichen Museen, nimmt seinen Abschied.
03. 12. Das Unternehmen »Straßenbahn der Gemeinde Steglitz« (Grunewaldbahn) hat Betriebseröffnung. Die erste Strecke führte vom Bahnhof Steglitz nach Dahlem (Arndt-Gymnasium).
04. 12. Der Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt legt dem Reichsamt des Innern einen Bericht über die Befragung von 65 preußischen Handelskammern über die Zwangseichung von Elektrizitätszählern vor.
10. 12. Robert Koch, der seit 1880 in Berlin arbeitete, erhält für seine Verdienste um die Tuberkulosebekämpfung den Nobelpreis für Medizin.
16. 12. Hans Scherbart wird geboren. Der Hockeyspieler gewann bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 mit der deutschen Mannschaft die Silbermedaille. Er bestritt 32 Länderspiele.
16. 12. Auf einer Sitzung der Stadtverordnetenversammlung beschließt die Kunstdeputation, die Bildhauer Josef Rauch, Ignatius Taschner und Georg Wrba mit der Ausführung der Modelle der Figuren für den Märchenbrunnen im Volkspark Friedrichshain zu beauftragen.
17. 12. Die sozialdemokratischen Wahlvereine der sechs Berliner und der beiden benachbarten Reichstagswahlkreise (Teltow-Beeskow-Storkow-Charlottenburg und Niederbarnim) bilden den Verband der sozialdemokratischen Wahlvereine Berlins und Umgegend.
20. 12. Die Evangelische Tabor-Kirche in der Taborstraße (Kreuzberg) wird in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. und Kaiserin Auguste Viktoria eingeweiht.

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