Berlin im Jahr 1901
01. 01. Der Bahnhof Papestraße (Schöneberg) an der Ringbahn wird eröffnet.
01. 01. Für die Angestellten der »Berliner Elektricitäts-Werke« (BEW) wird eine Ruhegeldkasse gegründet, die bei dauernder Erwerbsunfähigkeit ein lebenslängliches Ruhegehalt gewährt.
01. 01. Die Physikalisch-Technische Reichsanstalt in Berlin schließt alle Réaumurthermometer von der Prüfung aus.
01. 01. Das im Jahre 1884 gegründete »Berliner Wetterbureau« gibt im amtlichen Auftrag die erste Berliner Wetterkarte heraus. Sie erschien fortan täglich bis 1918.
01. 01. Bei der Großen Berliner Straßenbahngesellschaft wird der 10-Pfennig-Einheitstarif eingeführt.
03. 01. Prof. Emil Hoffmann, der seit 1895 die Vorlesungen und Übungen in der architektonischen Formenlehre an der Technischen Hochschule in Charlottenburg übernommen hatte, stirbt in Berlin.
07. 01. Kaiser Wilhelm II. verleiht Ferdinand Graf von Zeppelin den Roten-Adler-Orden Erster Klasse.
07. 01. Horst Jecht wird in Görlitz geboren. Der Volkswirt war seit 1933 Professor an der Handels-Hochschule und an der Universität in Berlin.
09. 01. Die Eylauer Straße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
09. 01. Die Dreibundstraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen. Von 1936 bis 1949 hieß sie Immelmannstraße. Am 3. Januar 1949 wurde sie in Dudenstraße umbenannt.
09. 01. Die Monumentenstraße (Kreuzberg und Schöneberg) erhält ihren Namen.
09. 01. Prof. Silvanus Thompson, Mitglied der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften in London, hält in der Berliner Urania einen Vortrag zum Thema »Faraday und die englische Schule der Elektriker«.
09. 01. Die Freiligrathstraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
17. 01. Mit dem Anmarsch der Leibschwadron des Regiments Garde du Corps vor dem Zeughaus werden die Feierlichkeiten zur Zweihundertjahrfeier des Königreiches Preußen eröffnet.
18. 01. Prof. Aloys Riedler, Dozent an der Technischen Hochschule in Charlottenburg, wird zum Mitglied des Herrenhauses auf Lebenszeit berufen.
22. 01. Die »Berliner Neusten Nachrichten« berichten über die Gründung eines Instituts für Meereskunde in Berlin.
22. 01. Ewald Harndt wird in Berlin geboren. Harndt war ab 1956 Professor für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Freien Universität Berlin und vom Wintersemester 1967/68 bis zum Sommersemester 1969 deren Rektor.
23. 01. Die Kabarettgruppe »Schall und Rauch« unter Max Reinhardt tritt erstmals im Künstlerhaus in der Bellevuestraße (Tiergarten) öffentlich auf. Sie gehörte zu den Mitbegründern der Kleinkunstform deutscher Bühnen.
24. 01. Robert Zelle, von 1892 bis 1898 Berliner Oberbürgermeister, stirbt in Berlin.
05. 02. Prof. Richard Doergens, Inhaber des Lehrstuhls für Geodäsie an der Technischen Hochschule in Charlottenburg, stirbt in Berlin.
11. 02. Auf der Generalversammlung des einflußreichen konservativen Bundes der Landwirte (BdL) in Berlin wird u.a. eine Erhöhung der Getreidezölle gefordert.
13. 02. Martin Donath wird in Zittau geboren. Der Geologe übernahm 1954 den Lehrstuhl für Lagerstättenforschung und Rohstoffkunde an der Technischen Universität Berlin.
17. 02. Helmuth Kahl wird geboren. Der Moderne Fünfkämpfer, der sich als Mitglied eines Berliner Sportvereins qualifiziert hatte, gewann bei den Olympischen Spielen in Amsterdam 1928 die Bronzemedaille.
11. 03. Der Caritasverband Berlin e.V. wird vom Priester Lorenz Werthmann in der Niederwallstraße gegründet.
15. 03. Erich Fiedler wird in Berlin geboren. Der Schauspieler und Komiker war nach 1932 an verschiedenen Berliner Bühnen als Charakterdarsteller und singender Bonvivant tätig. Sein eigentliches Betätigungsfeld fand er als Filmschauspieler und Synchronsprecher.
23. 03. Der Berliner Gesindeball findet statt. Die teilnehmenden Schauspieler, die nach den damaligen gesetzlichen Bestimmungen zum Gesinde zählten, erschienen provokatorisch in Dienstbotenkleidern.
28. 03. Das zweite Teilstück der Osthavelländischen Kreisbahnen zwischen den Bahnhöfen Domäne Brandenburg und Röthehof wird in Betrieb genommen.
30. 03. Das Denkmal Kaiser Wilhelms I. mit den Darstellungen von Helmuth Graf von Moltke und Otto Fürst von Bismarck, geschaffen von Reinhold Begas, wird in der Siegesallee (Tiergarten) enthüllt.
30. 03. Das Denkmal König Friedrich Wilhelms III. mit Darstellungen von Gebhard Leberecht von Blücher und Karl Freiherr vom und zum Stein sowie einer Porträt-Plakette von Johann Gottfried Schadow, geschaffen von Gustav Eberlein, wird in der Siegesallee enthüllt.
01. 04. Die »Staatliche Anstalt zur Untersuchung von Nahrungs- und Genußmitteln sowie Gebrauchsgegenständen für den Landespolizeibezirk Berlin« wird gegründet. Die Dienststelle befand sich im Polizeipräsidium in der Dircksenstraße (Mitte).
01. 04. Prof. Max Zimmermann, Privatdozent an der Berliner Universität, übernimmt für den verstorbenen Kunstwissenschaftler Eduard Dobbert den Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Technischen Hochschule in Charlottenburg.
01. 04. Charlottenburg wird in die Bezirke Westend, Am Spandauer Berg, Schloßviertel, Am Lietzensee, Kalowswerder, Am Nonnendamm, Am Königsdamm, Martinikenfelde, Lützow, Halbinsel, Innere Stadt, Hochschulviertel, Am Kurfürstendamm und Ostviertel eingeteilt.
01. 04. Die »Königliche Versuchs- und Prüfungsanstalt für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung« wird in Berlin gegründet. Sie hatte ihren Sitz in der Kochstraße 73 (Kreuzberg).
05. 04. Curt Bois wird in Berlin geboren. Bois debütierte sechsjährig im Berliner Theater des Westens. Er war Schauspieler, Kabarettist und Komiker. 1933 emigrierte er und lebte bis 1950 in den USA. Nach der Rückkehr spielte er lange Jahre am Deutschen Theater.
10. 04. Der Geologe Hermann Ernst Louis Beushausen wird zum ordentlichen Professor für Geologie und Paläontologie an die Berliner Bergakademie berufen.
10. 04. Der bisherige Privatdozent Dr. Johann Theodor Remy wird mit der neuen Professur für landwirtschaftliches Versuchswesen und Bakteriologie an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin betraut.
13. 04. Kaiser Wilhelm II. besucht die Technische Hochschule in Charlottenburg, um sich verschiedene Neuerungen auf maschinentechnischem Gebiet vorführen zu lassen.
15. 04. Der Gemeindevorstand Groß-Lichterfelde faßt den Beschluß, »im Anschluß an die Ausführung des Kanalprojekts (Teltowkanal) die Errichtung einer öffentlichen Badeanstalt in Erwägung zu nehmen«.
09. 05. Der Chefarzt des Lazarus-Kranken- und Diakonissenhauses (Wedding), Geheimrat Carl Langenbuch, stirbt 55jährig an den Folgen einer Bauchfellentzündung in Berlin. Langenbuch erwarb sich große Verdienste in der Leber- und Gallenchirurgie.
11. 05. August Friedrich Wilhelm Orth, Hausarchitekt von B. H. Strousberg und Mitbegründer der Vereinigung Berliner (Privat-)Architekten, stirbt in Berlin. Er baute u.a. die Zionskirche (Mitte), die Gethsemane-Kirche (Prenzlauer Berg) und das Palais Strousberg.
15. 05. Kurt Georg Exner wird in Rixdorf bei Berlin geboren. Der Industriekaufmann war von 1945 bis 1947 Leiter der Preisbehörde der SBZ, ab 1948 Bürgermeister von Prenzlauer Berg, ab 1949 von Neukölln und ab 1966 Arbeitssenator - seit 1971 Stadtältester.
17. 05. Fritz Mattick wird in Dresden geboren. Mattick war ab 1932 als wissenschaftlicher Assistent und Kustos im Botanischen Garten und Museum Berlin tätig und wirkte ab 1958 als Honorarprofessor für Pflanzengeographie an der Freien Universität Berlin.
21. 05. Die Reinickendorf-Liebenwalde-Groß-Schönebecker Eisenbahn AG (später Niederbarnimer Eisenbahn AG) eröffnet den Betrieb mit den Bahnhöfen Reinickendorf-Rosenthal (später Wilhelmsruh), Rosenthal, Blankenfelde, Schildow, Mühlenbeck, Schönwalde, Basdorf.
01. 06. Das Deutsche Büro der Internationalen Bibliographie der Naturwissenschaften mit Sitz in Berlin wird gegründet. Die im Deutschen Reich erscheinende naturwissenschaftliche und medizinische Literatur wurde hier für einen internationalen Katalog aufbereitet.
01. 06. Zwischen dem Preußischen Staat als Grundstückseigentümer und dem »Verein der Deutschen Zuckerindustrie« wird ein Vertrag über den Bau und den Betrieb eines Laboratoriums in der Amrumer Straße 32 (Wedding) geschlossen.
03. 06. Der Berlin-Amerikaner Jesse Fairfield Carpenter, einer der Haupterfinder der Eisenbahnbremsen, stirbt in Bad Nauheim. Beigesetzt wurde er in Berlin.
04. 06. Prof. Dr. Theodor Kock, der von Ostern 1866 bis 1882 als Direktor die Leitung des Luisenstädtischen Gymnasiums innehatte und danach in den Ruhestand getreten war, stirbt in Weimar.
06. 06. Die Stadtverordnetenversammlung beschließt die Gründung einer Zentralen Volksbibliothek.
11. 06. Dietrich Blos wird in Berlin geboren. Der engagierte Sozialmediziner war Initiator des »Nachkriegs-DRK« in Berlin, von 1950 bis 1976 Präsident und danach Ehrenpräsident des Deutschen Roten Kreuzes.
12. 06. Der Senat der Technischen Hochschule in Charlottenburg beschließt, den Diplom-Ingenieuren Emil Hoyer, Carl Waldeck und Erich Bandow nach bestandener Prüfung die Würde Doktor-Ingenieur zu verleihen. Das waren die ersten Promotionen an der Hochschule.
26. 06. Auf der 500. Sitzung der Berliner Mittwochs-Gesellschaft für wissenschaftliche Unterhaltung, die im Schwedischen Pavillon in Wannsee stattfindet, hält der Astronom Wilhelm Julius Foerster, seit 1864 Mitglied der Gesellschaft, den Festvortrag.
01. 07. Der Bibliothekar und Direktor der Universitätsbibliothek Berlin, Wilhelm Erman, übernimmt die Leitung der Universitätsbibliothek Breslau und scheidet damit aus der Berliner Bibliothek aus.
01. 07. Horst Jecht wird in Görlitz geboren. Jecht war seit 1934 Dozent an der Berliner Universität und der Wirtschafts-Hochschule (Handels-Hochschule) Berlin.
17. 07. Paul Hilbig wird in Königszelt, Kreis Schweidnitz, geboren. Der Ingenieur für Markscheidewesen wurde 1952 auf den Lehrstuhl für Markscheidewesen, Bergschadenkunde und Angewandte Geophysik an der Technischen Universität in Berlin berufen.
19. 07. Die »Elektrizitätswerk Wannsee A.G.« wird gegründet. Alle Aktien und Konzessionsrechte wurden 1913 von der Stadt Potsdam übernommen. Die Leitung wurde der Gesellschaft Städtische Elektrizitätswerke und Straßenbahnen Potsdam übertragen.
31. 07. J. A. Berson, seit 1890 ständiger Mitarbeiter des Königlich Preußischen Meteorologischen Institutes, erreicht bei einer Ballonfahrt vom Tempelhofer Feld aus eine Höhe von 10 800 Metern und weist die Realität der Stratosphäre nach.
15. 08. Die Gesellschaft für den Bau von Untergrundbahnen richtet eine Straßenbahnlinie zwischen Bahnhof Niederschöneweide und Sadowa, Wuhlebrücke (an der Grenze zu Cöpenick) ein. Die Gesellschaft betrieb u.a. die Straßenbahn durch den Spreetunnel.
25. 08. In einem erstrangigen Restaurant in Berlin kostet das »Cuvert« 80 Pfennig. Es bestand aus einer Hühner- oder Mockturtlesuppe, Aal grün mit Beilagen, Rehkeule oder jungem Huhn und zum Abschluß kam Gurkensalat, Apfelmus, Zuckergurken, Vanilleeis oder Käse.
03. 09. Mit einem Festgottesdienst wird die an der Luisenstraße (Mitte) liegende Charité-Kirche durch Generalsuperintendent D. Braun eingeweiht.
05. 09. Die Führer der großen Parteien in der Stadtverordnetenversammlung sprechen sich für die Wiederwahl von Stadtrat Gustav Kauffmann zum Bürgermeister aus. Kaiser Wilhelm II. hatte zuvor die Wahl Kauffmanns nicht bestätigt.
07. 09. Otto Heinrich Warburg legt die Reifeprüfung am Friedrichs-Werderschen Gymnasium ab und verläßt die Schule mit dem Studienwunsch »Naturwissenschaften«. Der Physiologe und Biochemiker war ab 1931 Direktor des Max-Planck-Instituts für Zellphysiologie.
07. 09. Die diesjährige Berliner (Herbst-)Woche der Berliner Vereine des Deutschen Seglerverbandes beginnt auf dem Müggelsee mit einer zweitägigen Wettfahrt. Sie wurde am 14. und 15. September auf der Unterhavel an der Scharfen Lanke fortgesetzt.
12. 09. Stadtrat Gustav Kauffmann wird von der Berliner Stadtverordnetenversammlung mit 109 von 124 Stimmen erneut zum Bürgermeister gewählt.
30. 09. Das Denkmal des Kurfürsten Johann Sigismund mit den Darstellungen von Graf Fabian zu Dohna und Thomas von dem Knesebeck, geschaffen von Peter Breuer, wird in der Siegesallee (Tiergarten) enthüllt.
01. 10. Der Bahnhof Adlershof-Glienicke (Treptow) wird in Adlershof-Alt Glienicke (später Adlershof) umbenannt.
01. 10. In Berlin ist ein heftiger »Milchkrieg« ausgebrochen. Mehrere Milchproduzenten hatten eine »Zentrale für Milchverwertung« gebildet und den Berliner Milchhändlern den Kampf angesagt.
01. 10. Die Hochbahngesellschaft (Gesellschaft für elektrische Hoch- und Untergrundbahnen in Berlin) eröffnet ihre erste Flachbahnlinie (als Straßenbahn ausgeführte Anschlußbahn an die Hochbahn) zwischen Warschauer Brücke und Zentralviehhof.
03. 10. Der Kongreß des »Verbandes fortschrittlicher Frauenvereine« wird im Reichstagsgebäude eröffnet. Da der Verband polizeilich überwacht wurde, was im Reichstag ein Verstoß gegen die Haus-Privilegien gewesen wäre, mußte ein anderer Tagungsort gewählt werden.
06. 10. Wolfgang Langhoff wird in Berlin geboren. Der Schauspieler war von 1946 bis 1963 Intendant des Deutschen Theaters (Mitte).
08. 10. Das Mitglied des Berliner Zweigvereins der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft, Dr. Georg Lachmann, spricht auf einer Sitzung des Vereins zum Thema »Hat das Schießen mit Geschützen Einfluß auf Gewitter- und Hagelbildung?«.
09. 10. Der Schauspieler und Theaterleiter Max Reinhardt eröffnet in dem umgebauten Festsaal von »Arnims Hotel« (Unter den Linden 44, Mitte) mit »Schall und Rauch« ein eigenes Kabarett.
12. 10. Anläßlich des 80. Geburtstages von Prof. Rudolf Virchow am 13. Oktober versammeln sich im neuen Pathologischen Museum Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Politik, um der Enthüllung der Marmorbüste des Jubilars, geschaffen von Hans Arnoldt, beizuwohnen.
14. 10. In Anwesenheit des Kaisers Wilhelm II. wird in der Schloßstraße (Charlottenburg) ein Denkmal für Prinz Albrecht von Preußen enthüllt.
15. 10. Das Versorgungsgebiet der »Berliner Elektricitäts-Werke« (BEW) wird auf Rixdorf (Neukölln) ausgedehnt.
26. 10. Für das neue Gebäude des 1866 in Berlin gegründeten »Vereins zur Förderung höherer Bildung und Erwerbsfähigkeit des weiblichen Geschlechts« (Lette-Verein) am Viktoria-Luise-Platz 6 (Schöneberg) wird der Grundstein gelegt.
31. 10. Der Gärtner Adolph Reuter, der 1868 den Titel »Hofgärtner« erhalten hatte, im Jahr 1869 als Wirklicher Hofgärtner auf der Pfaueninsel angestellt worden war und 13 Jahre lang an der Landesbaumschule gelehrt hatte, stirbt.
04. 11. Schüler des Steglitzer Gymnasiums gründen den »Wandervogel-Ausschuß für Schülerfahrten«.
06. 11. Karl Liebknecht erringt im 32. und 45. Wahlbezirk ein Mandat als Stadtverordneter von Berlin.
10. 11. Der Vorstand der Vereinigung alter Burschenschafter Berlins überbringt dem bisherigen langjährigen Vorsitzenden, Prof. Dr. Richard Braumüller (Berliner Burschenschaft Arminia), eine Ehrengabe.
19. 11. Die Stadtsynode Berlin beschließt einen weiteren Friedhof anzulegen. Der enorme Einwohnerzuwachs erforderte Zentralfriedhöfe aller Stadtbezirke. Aufgrund des genannten Beschlusses entstand der am 28. März 1909 eröffnete Südwestfriedhof in Stahnsdorf.
26. 11. Paul Ronge wird in Königsberg geboren. Der promovierte Rechtsanwalt und Notar, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus, erwarb sich seit 1946 als Strafverteidiger weites Ansehen. Bekannt wurden seine Veröffentlichungen über den Paragraphen 218.
01. 12. Die Vorortstrecke Potsdamer Ringbahnhof (Tiergarten) - Lichterfelde-Ost wird eröffnet. Damit ging an der General-Pape-Straße (Schöneberg) neben dem Ringbahnhof auch der Vorortbahnhof, beide mit Namen Bahnhof Papestraße, in Betrieb.
05. 12. Werner Karl Heisenberg wird in Würzburg geboren. Der Physiker lieferte wesentliche Beiträge zur Atom- und Kernphysik. Von 1941 bis 1945 war er Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik in Berlin. 1932 erhielt er den Nobelpreis für Physik.
07. 12. Die Berliner Illustrierte »Die Woche« berichtet, daß die 19jährige US-amerikanische Sopranistin Geraldine Farrar für ein Engagement an der Berliner Hofoper Unter den Linden (Mitte) verpflichtet wurde.
10. 12. Zwei der erstmalig vergebenen Nobelpreise werden an Wissenschaftler verliehen, die in Berlin arbeiten. Ausgezeichnet wurden Jacobus Hendricus van't Hoff (Chemie) und Emil von Behring (Medizin).
13. 12. Der Senat der Technischen Hochschule in Charlottenburg beschließt einstimmig, den Titel Doktor-Ingenieur ehrenhalber an sechs Männer zu verleihen, die sich um die Förderung der technischen Wissenschaften verdient gemacht hatten.
18. 12. Das Pergamonmuseum wird durch Kaiser Wilhelm II. und Kaiserin Auguste Viktoria eröffnet.
18. 12. Das Denkmal des Kurfürsten Johann Georg, geschaffen von Martin Wolff, wird in der Siegesallee (Tiergarten) enthüllt. Damit war die Siegesallee mit ihren 32 marmornen Fürstengruppen fertiggestellt.
19. 12. Der preußische Handelsminister Theodor Möller verfügt die Errichtung einer Handelskammer in Berlin »mit den Vororten Charlottenburg, Schöneberg und Rixdorf«, die ab 1. April 1902 tätig werden sollte.
21. 12. Das Institut für Meereskunde erhält die Anweisung zur Schaffung einer Reichsmarinesammlung. Teile der Marinesammlungen aus Hamburg und Kiel wurden nach Berlin gebracht.
24. 12. Robert Wulfinghoff stirbt in Charlottenburg. Wulfinghoff wirkte von 1869 bis 1879 als Lehrer am Luisenstädtischen Gymnasium in Berlin, später war er am Leibniz-Gymnasium und am Dorotheenstädtischen Realgymnasium tätig. Seit 1901 war er pensioniert.
27. 12. Im Deutschen Theater in der Schumannstraße (Mitte) wird Gerhart Hauptmanns Stück »Der rote Hahn« uraufgeführt.
27. 12. Maria Magdalena von Losch (Marlene Dietrich) wird in Berlin als Tochter eines preußischen Offiziers geboren. Sie begann ihre Karriere als Revue-Star an verschiedenen Berliner Bühnen und errang ihren durchschlagenden Erfolg in dem Film »Der blaue Engel«.
28. 12. Der Rechnungsrat Alwin Hofmeister, Rendant der Technischen Hochschule in Charlottenburg, stirbt in Berlin.
28. 12. Der deutsche Maler und Grafiker Friedrich Kallmorgen, der als Mitbegründer der impressionistischen Landschaftsmalerei gilt, wird an die Berliner Kunstakademie berufen.
31. 12. Heinrich Press wird in Oker/Harz geboren. Der Direktor des Instituts für Wasserbau und Wasserwirtschaft der TU Berlin trat durch zahlreiche Forschungen auf dem Gebiet des Wasserbaus, insbesondere der Talsperren, Kraftwerke, Hafenanlagen usw., hervor.

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