Berlin im Jahr 1857
01. 01. Friedrich Wilhelm Nottebohm wird zum Direktor des Gewerbeinstituts in der Klosterstraße (Mitte) ernannt.
18. 01. Max Sering wird in Barby geboren. Der Staatswissenschaftler wurde 1889 als Professor der Nationalökonomie an die Landwirtschaftliche Hochschule nach Berlin berufen.
21. 01. Der Porträt- und Tiermaler Franz Krüger, genannt Pferde-Krüger, stirbt in Berlin. Er war Hofmaler, Professor und Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.
22. 02. Heinrich Rudolf Hertz wird in Hamburg geboren. Der Physiker promovierte in Berlin und war Schüler von Hermann Helmholtz. Ihm gelang 1887 der Nachweis der elektromagnetischen Theorie von James Clark Maxwell.
15. 03. Der Sprachwissenschaftler und Altertumsforscher August Boeckh wird zum Ehrenbürger der Stadt ernannt.
18. 03. Der Vorstand der Jüdischen Gemeinde zu Berlin teilt den Gemeindemitgliedern sein von der Aufsichtsbehörde genehmigtes Vorhaben mit, in der Auguststraße (Mitte) ein neues Krankenhaus aus freiwilligen Spenden zu errichten.
23. 03. In Berlin wird der »Verein der Spiritusfabrikanten Deutschlands« gegründet.
18. 04. Dem Geologen und Paläontologen Heinrich Ernst Beyrich wird der »Unterricht in Geognosie und Versteinerungskunde an die in der Ausbildung für den Staatsdienst der Bergbehörden begriffenen Studierenden« übertragen.
29. 04. Der Tiermediziner Friedrich Heinrich Julius Wilhelm Dieckerhoff schließt das Veterinärmedizinstudium in Berlin mit der Staatsprüfung, Prädikat »Vorzüglich Gut«, ab.
02. 05. Die Husarenstraße (Kreuzberg) wird in Hollmannstraße umbenannt.
16. 06. Die Sängerin Louise Harriers-Wippern macht auf der Bühne des Königlichen Opernhauses zu Berlin (Mitte) ihren ersten theatralischen Versuch als Agathe im »Freischütz«. Am 6. September wurde sie bereits als engagiertes Mitglied des Hauses gefeiert.
01. 07. August Meineke, Direktor des Joachimsthalschen Gymnasiums, tritt in seinem 67. Lebensjahr in den Ruhestand.
18. 07. Im Teltower Kreisblatt Nr. 55 steht die Mitteilung, daß Dr. phil. Wilhelm Cohn beabsichtigt, auf seinem auf der Charlottenburger Feldmark an den sogenannten Martiniken-Enden gelegenen Grundstück eine Fabrik zur Bereitung von Knochenmehl zu errichten.
03. 08. Der Philosoph und Pädagoge Adolf Trendelenburg hält in der Berliner Universität eine Rektoratsrede zum Thema »Die überkommene Aufgabe unserer Universität«.
07. 08. Das auf dem von der Berliner Gemeinnützigen Baugesellschaft erworbenen Terrain in der Schönhauser Allee errichtete evangelische Männersiechenhaus wird eröffnet. Es entstand auf Initiative von Obrist-Lieutnant a. D. August von Thümen.
10. 08. Johann Friedrich von Pommer-Esche, seit 1854 Mitglied des Staatsrates, wird in die Kommission des Staatsrates berufen. Die Kommission sollte wichtige Fragen der Finanzverwaltung für Entscheidungen des Königs vorbereiten.
02. 09. Prof. Martin Hinrich Karl Lichtenstein, seit 1810 Dozent an der Berliner Universität, ab 1813 Leiter der Zoologischen Sammlung und ab 1844 Direktor des Zoologischen Gartens, stirbt in der Nacht zum 3. September an Bord eines Schiffes in Höhe von Korsör.
07. 09. Generalleutnant Hans Karl von Winterfeldt, der Freund König Friedrichs II., wird auf dem Invalidenkirchhof zu Berlin, Scharnhorststraße 33 (Mitte), beigesetzt.
09. 09. Ernst Hegemann wird in Barmen geboren. Der Mathematiker war seit 1886 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin.
26. 09. Der neue Kirchensaal der Berliner böhmischen Brüdergemeinde in der Wilhelmstraße 136 (Kreuzberg) wird eingeweiht. König Friedrich Wilhelm IV. und Königin Elisabeth wohnten der Zeremonie bei.
27. 09. Der Arzt Johann Christoph Albers stirbt in Berlin. Albers trat 1814 als Stabsarzt in preußische Dienste. Seit 1832 in Berlin, wurde er 1840 Direktor der Tierarzneischule.
04. 10. Ferdinand Kurlbaum wird in Burg bei Magdeburg geboren. Der Physiko-Techniker arbeitete langjährig in Berlin auf den Gebieten Temperaturmessung und Strahlungsforschung.
11. 10. Karl Goldschmidt wird in Berlin geboren. Nach dem Chemiestudium trat er in die Theodor Goldschmidt AG ein. Aufgrund ungünstiger Standortbedigungen verlegte er das Unternehmen 1888 bis 1891 nach Essen.
23. 10. Prinz Wilhelm von Preußen, der spätere Kaiser Wilhelm I., wird für vorerst nur drei Monate Stellvertreter des erkrankten Königs Friedrich Wilhelm IV. Die Regentschaft wurde wiederholt verlängert und erstreckte sich bis zum Tode des Königs im Jahre 1861.
03. 11. Fritz Kötter, der spätere Mathematiker, wird in Berlin geboren.
16. 11. Der Mathematiker Johann Philipp Gruson, der mit der ersten von König Friedrich Wilhelm III. unterzeichneten Ernennungsurkunde zum Mitglied der Berliner Akademie wurde, stirbt in Berlin.
03. 12. Der Bildhauer Christian Daniel Rauch, »Begründer der Berliner Schule«, Schöpfer einer Vielzahl bekannter Standbilder in Berlin und Ehrenbürger der Stadt, stirbt in Dresden. Beigesetzt wurde er auf dem Kirchhof in der Chausseestraße 126 (Mitte).
31. 12. Der Theologe und Verfasser literaturgeschichtlicher Monographien Friedrich August Pischon stirbt in Berlin. Pischon war Prediger an verschiedenen Berliner Kirchen und wurde 1832 zum Archidiakon an der Nikolai- und an der Klosterkirche ernannt.

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