Berlin im Jahr 1839
01. 01. Prediger Bultmann gründet einen »Verein zur Beaufsichtigung entlassener Strafgefangener und aus Bordellhäusern herausgetretener Frauenzimmer«, aus dem 1840 der »Verein zur Fürsorge entlassener Strafgefangener« hervorging.
04. 01. Im Opernhaus Unter den Linden (Mitte) erlebt die Oper »Zar und Zimmermann« des Berliner Komponisten Albert Lortzing ihre Berlin- Premiere.
17. 01. Albert Bernhard Frank wird in Dresden geboren. Der Botaniker wurde 1881 als Professor für Pflanzenphysiologie an die Landwirtschaftliche Hochschule nach Berlin berufen.
19. 01. Der Komponist und Dirigent Georg Abraham Schneider stirbt in Berlin. Schneider schrieb zahlreiche Instrumentalkompositionen.
14. 02. Carl Rudolph Hertzog eröffnet sein Manufaktur-Waren-Geschäft in der Breiten Straße 13.
14. 02. Matthias Eugen Oscar Liebreich wird in Königsberg geboren. Er promovierte 1865 in Berlin, leitete von 1868 bis 1872 die chemische Abteilung des pathologischen Institus der Charité. 1872 erhielt er die Professur für Pharmakologie an der Universität.
19. 02. Friedrich Theodor Althoff wird in Dinslaken (Niederrhein) geboren. Der Beamte und Politiker war ab 1882 im preußischen Kultusministerium in Berlin tätig. Althoff erwarb sich große Verdienste um die Förderung der Wissenschaften in Berlin und Preußen.
25. 02. Franz Ludwig Späth wird in Berlin geboren. Er entwickelte seine Kunst- und Handelsgärtnerei zur größten Baumschule Deutschlands.
27. 02. Die Sebastiankirch-Gasse (Kreuzberg) wird in Sebastianstraße umbenannt.
25. 03. Eduard Dobbert wird in Sankt Petersburg geboren. Der Kunstwissenschaftler wurde 1873 als Professor der allgemeinen Kunstgeschichte an die akademische Hochschule für Künste und an die Bau- und Gewerbeakademie berufen.
07. 04. Der Rixdorfer Damm (Kreuzberg) wird in Kottbusser Straße umbenannt. Ein weiterer Abschnitt des Straßenzuges erhielt den Namen Kottbusser Damm.
07. 04. Die Schlesische Straße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
22. 04. August Wilhelm Eichler wird in Neukirchen (Oberhessen) geboren. Der Botaniker war seit 1878 Professor an der Berliner Universität. Er war Direktor des Herbariums sowie des Botanischen Gartens Schöneberg und richtete das Botanische Museum ein.
11. 05. Der Mathematiker Gustav Peter Lejeune-Dirichlet, seit 1831 Extraordinarius an der Philosophischen Fakultät der Berliner Universität, wird zum ordentlichen Professor ernannt.
24. 05. Die Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin erhält durch königliche Kabinettsorder die Korporationsrechte. Damit wurde es möglich, die Veröffentlichungen der Gesellschaft in Journalform herauszugeben.
30. 05. Carl Beust wird in Erkner bei Berlin geboren. Beust besuchte von 1857 bis 1858 die Königliche Gärtnerlehranstalt, war später als Obergärtner im Berliner Tiergarten beschäftigt und hatte 1882 eine Baumschule in Erkner übernommen.
26. 06. Hugo Werner wird in Berlin geboren. Der Wirtschaftsinspektor war seit 1889 Professor der Betriebslehre an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin.
   
17. 09. Eduard Jacobsthal wird in Stargard geboren. Der Kunstwissenschaftler war ab 1866 an der Bauakademie tätig.
19. 09. Die auf Anregung von Peter Joseph Lenné geschaffene Verbindung zwischen der »Kommunikation an der Stadtmauer«, der Schulgartenstraße und der Tiergartenstraße erhält den Namen Lennéstraße.
26. 09. Ludwig Wittmack wird in Hamburg geboren. Der Botaniker war seit 1871 Kustos des landwirtschaftlichen Museums in Berlin, Professor an der Berliner Universität und an der Landwirtschaftlichen Hochschule.
02. 10. Die dritte »Communal-Armenschule« in der Großen Frankfurter Straße 23 (Mitte) wird eröffnet.
08. 10. Johannes Otzen wird in Siesebye (Schlesien) geboren. Der Baumeister und Hochschullehrer lebte und arbeitete ab 1870 in Berlin.
24. 10. Rudolf Virchow trifft in Berlin ein, um ein Studium an der Pépinière, der Militärärztlichen Akademie, aufzunehmen. Virchow arbeitete 1843 - 1849 an der Charité, war dann in Würzburg, ab 1856 Professor an der Berliner Universität und an der Charité tätig.
26. 10. Rudolf Ludwig Karl Virchow tritt in die Pépinière ein. Die Ausbildung an dieser militärärztlichen Akademie war fast kostenlos, weil sie die ärztliche Versorgung des preußischen Militärs garantierte.
26. 10. Otto Braun wird in Kassel geboren. Mit seinem Bruder gründete er 1864 in Berlin einen Betrieb, in welchem dem Wollwaschwasser die Wollfette mit Äther und Schwefelkohlenstoff entzogen wurden.
27. 10. Johann Friedrich von Pommer-Esche, vor vier Jahren nach Berlin in das preußische Finanzministerium berufen, wird zum Geheimen Oberfinanzrat ernannt.
02. 11. In der Großen Frankfurter Straße (Karl-Marx-Allee, Friedrichshain) wird das »Nikolaus-Bürgerhospital«, das auf einer Schenkung Zar Nikolaus I. basierte, mit einer Kapazität für 90 alte männliche Benefiziaten, die Berliner Bürgerrecht besaßen, eröffnet.
08. 12. Friedrich Wilhelm III. ordnet die Ausführung des Denkmals für Friedrich II. nach dem Modell von Christian Daniel Rauch an.
13. 12. Richard Doergens wird in Elberfeld geboren. Der Geodät war ab 1869 Dozent für Geodäsie an der Bauakademie.
18. 12. In der Sebastianstraße 16 (Mitte) werden der Betsaal des Missionshauses der »Gesellschaft zur Beförderung der Missionen unter den Heiden« feierlich seiner Bestimmung übergeben und die von Missionsfreunden gestiftete Orgel eingeweiht.
26. 12. Hermann August Seger wird in Posen geboren. Dem Chemiker wurde 1878 die Leitung der chemisch-technischen Versuchsanstalt an der Königlichen Porzellanmanufaktur übertragen.

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