Berlin im Jahr 1832
02. 01. Seit dem Beginn der Cholera-Epidemie im Sommer 1831 werden in Berlin 2 317 Erkrankte und 1 417 Todesopfer registriert.
09. 01. Julius Weeren wird in Hattingen a.d. Ruhr geboren. Der Metallurge war seit 1879 Dozent und Professor an der Technischen Hochschule zu Berlin und Vorsteher des metallurgischen Laboratoriums der Hochschule.
26. 01. Wilhelm von Humboldt übereignet in seinem Testament die sprachwissenschaftliche Abteilung seiner privaten Bücherei der Königlichen Bibliothek in Berlin.
 
31. 03. Eine Kabinettsorder »bezüglich der Einrichtung einer Parochie für Alt- und Neu-Moabit sowie das Pulvermühlenterrain« grenzt die neue Parochie Moabit mit 709 Seelen endgültig ab.
01. 04. Dr. Ringleb beginnt seine Lehrtätigkeit am Gewerbeinstitut in der Klosterstraße (Mitte).
01. 04. Die »Handschuhwaren-Fabrik und Handlung von Otto Becker« in der Jägerstraße Nr. 23 (Mitte) wird eröffnet. Sie lieferte »Herren-Cravatten und Hosenträger und Handschuhe«.
19. 04. Der preußische Generalmajor Wilhelm Heinrich von Rudorff stirbt in Berlin. Von Rudorff war 1786 von König Friedrich Wilhelm II. geadelt worden und hatte 1789 den Orden Pour le mérite erhalten.
20. 04. Ernst Viktor von Leyden wird in Danzig geboren. Der Mediziner, der ab 1885 die I. Medizinische Klinik der Charité leitete, war Begründer der Heilstättenbewegung zur Tuberkulosebekämpfung.
28. 04. Eine Kabinettsorder legt fest, daß eine Kirche in Moabit auf einer kleinen Anhöhe am Ende der Brückenallee (ab 20. Februar 1960 Bartningallee) gegenüber dem Moabiter Berg gebaut werden soll.
15. 05. Wenige Wochen nach Goethes Tod am 22. März stirbt sein enger Freund, der Musiker und Leiter der Berliner Singakademie, Karl Friedrich Zelter, in Berlin.
26. 06. In Berlin wird die Oper »Robert der Teufel« von Giacomo Meyerbeer erstmals aufgeführt.
27. 06. Der Oberbibliothekar der Königlichen Bibliothek, Friedrich Wilken, berichtet dem Rektor und Senat der Berliner Universität, daß »die Einrichtung der Universitätsbibliothek vollendet« und den Professoren und Studierenden zugänglich sei.
21. 07. Durch Allerhöchste Kabinettsorder wird dem Postrat Pistor die Erlaubnis zum Bau einer optischen Telegraphenlinie von Berlin nach Koblenz erteilt. Signalstation Nr. 1 wurde die Alte Sternwarte, Nr. 2 die Dahlemer Dorfkirche.
25. 08. Die Stiftung von 6 000 Talern durch Stadtrat August Carl F. Hollmann zum Ausbau des St.-Georgs-Hospitals wird urkundlich belegt.
05. 09. Der Arzt Johann Gottfried Langermann stirbt in Berlin. Zu seinem Lebensende war Langermann Chef des gesamten preußischen Medizinalwesens.
09. 09. Bernhard Klein, Mitglied der Berliner Singakademie sowie Musikdirektor und Musiklehrer an der Berliner Universität, stirbt in Berlin.
20. 09. Der Dichter Karl Heinrich Ludwig Giesebrecht stirbt in Berlin. Der Philologe unterrichtete u.a. in Berlin am Gymnasium zum Grauen Kloster.
20. 09. Albert Friedrich Wilhelm Haack wird als Sohn eines Holzkaufmanns im Hause Schiffbauerdamm 26 geboren. Haack war langjährig unbesoldeter Stadtrat, er erhielt am 22. Januar 1905 die Ehrenbürgerwürde.
01. 10. Wilhelm Spindler gründet an der Spree auf dem Grundstück Burgstraße 5 eine Seidenfärberei und eine Waschbank. Zehn Jahre später eröffnete er in der Wallstraße 12 eine Dampffärberei und errichtete 1873 in Spindlersfeld neue Gebäude und Anlagen.
09. 10. Peter Joseph Lenné übersendet dem Oberjägermeister Fürst von Carolath einen Entwurf für die Vergrößerung der Fasanerie am Tiergarten.
03. 11. Friedrich Rüdorff wird in Werl geboren. Der Chemiker promovierte 1861 in Berlin und war ab 1883 Vorsteher des anorganischen Laboratoriums der Technischen Hochschule zu Berlin.
20. 11. Aline von Schlichtkrull wird in Silenz auf Rügen geboren. Sie kam 1845 zum Privatunterricht nach Berlin. 1850 besuchte sie das Marx-Kullack-Conservatorium. Sie schrieb u.a. Feuilletons, Romane (Cardinal Richelieu«) und Boiographien (John Hampden«).
24. 11. Der Schriftsteller Adolf Glaßbrenner teilt in dem von ihm herausgegebenen Unterhaltungsblatt für gebildete Leser »Berliner Don Quixote« das Erscheinen seines Heftes »Eckensteher« mit, des ersten Heftes der langen Reihe »Berlin wie es ist und - trinkt«.
29. 11. Der Mathematiker Christoph Gundermann wird an der Berliner Universität ehrenhalber promoviert.
29. 11. Der Mediziner und Biologe Karl Asmund Rudolphi stirbt in Berlin. Rudolphi war ab 1810 an der Berliner Universität tätig und in zwei Amtsperioden ihr Rektor. Rudolphi setzte u.a. Ehrenpromotionen der Führer der Befreiungskriege durch.
03. 12. Eine Kabinettsorder verleiht dem »Hauptverein für christliche Erbauungschriften in den preußischen Staaten« mit Sitz in Berlin Stand und Rechte einer moralischen Person.
05. 12. Peter Joseph Lenné reicht einen Entwurf zur Umgestaltung des Tiergartens mit einem umfangreichen Erläuterungsbericht dem Finanzminister zur Vorlage beim König ein.
16. 12. Wilhelm Julius Foerster wird in Grünberg (Schlesien) geboren. Der Astronom Foerster leitete von 1865 bis 1903 die Berliner Sternwarte.
19. 12. Mit dem Tode des Bruders des Geheimen Staatsrates Jean Baptiste L'Abaye, dem Nießbrauch bis zu seinem Tode zugesichert war, geht der Nachlaß der Brüder der Armendirektion zunächst zur Kapitalbildung und nach 30 Jahren zur wohltätigen Zinsverwendung zu.
23. 12. Hermann Ringleb wird in Berlin geboren. Ringleb besuchte von 1852 bis 1856 die Königliche Gärtnerlehranstalt und war danach als Landschaftsgärtner tätig.

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