Berlin im Jahr 1831
07. 01. Heinrich Stephan wird in Stolp (Pommern) geboren. Stephan wurde 1856 als Geheimer Expedierender Sekretär nach Berlin berufen. 1870 wurde er zum Generalpostmeister ernannt und 1885 geadelt. Er starb am 8. April 1897 in Berlin.
19. 01. Kultusminister Karl Freiherr von Altenstein stellt an König Friedrich Wilhelm III. den formellen Antrag zur Gründung der Universitätsbibliothek.
20. 02. Aufgrund eines von Johannes Schulze, Regierungsrat im Preußischen Kultusministerium, verfaßten Immediatberichtes genehmigt Friedrich Wilhelm III. durch eine Kabinettsorder die Errichtung der Universitätsbibliothek Berlin.
17. 03. Die Einführung der revidierten Städteordnung in Preußen stärkt die Rolle des Oberbürgermeisters und des Magistrats zu Lasten der Stadtverordnetenversammlung.
01. 04. Von diesem Tag an werden der neugeschaffenen Universitätsbibliothek, für die der Oberbibliothekar der Königlichen Bibliothek in Berlin, Friedrich Wilken, unentgeltlich die Oberaufsicht übernommen hatte, vierteljährlich 125 Taler zur Verfügung gestellt.
10. 04. Hugo Ottomar Hertzer, der 1852 als Student nach Berlin kam und später als Dozent für darstellende Geometrie an der Technischen Hochschule tätig war, wird in Aschersleben geboren.
 
26. 06. Julius Levy (ab 1853 Julius Rodenberg) wird in Rodenberg (Schaumburg-Lippe) geboren. Der Dr. jur. war Schriftsteller und Publizist und verfaßte u.a. die »Bilder aus dem Berliner Leben«.
03. 07. Die Friedrichswerdersche Kirche, ein neugotischer Backsteinbau von Karl Friedrich Schinkel, wird eingeweiht.
08. 07. Die Grabenstraße (Kreuzberg) wird erstmalig benannt. Nach mehreren Umbenennungen erhielt sie am 31. Juli 1947 den Namen Reichpietschufer.
08. 07. Der Berliner Arzt Christoph Wilhelm Hufeland schließt seine Autobiographie ab. Sie wurde erstmals 1863 veröffentlicht.
13. 07. Der Mathematiker Gustav Peter Lejeune-Dirichlet wird zum Extraordinarius ernannt und an der Philosophischen Fakultät der Berliner Universität festangestellt.
15. 07. Reinhold Begas wird in Berlin geboren. Der Bildhauer, der u.a. das Schillerdenkmal und das monumentale Denkmal für Kaiser Wilhelm I. an der Schloßfreiheit (zerstört, Teile im Tierpark) schuf, gilt als wichtigster Bildhauer der Wilhelminischen Ära.
23. 07. Die Hirschelstraße (Stresemannstraße, Kreuzberg) erhält ihren Namen.
10. 08. Im Saal der Brüdergemeinde gestaltet deren Prediger Strohwasser die öffentliche Jahresfeier des »Hauptvereins für christliche Erbauungsschriften in den Preußischen Staaten«.
18. 08. Die vom Oberbibliothekar der Königlichen Bibliothek, Friedrich Wilken, entworfene »Instruktion für den Aufseher der Universitätsbibliothek in Berlin« wird vom Kultusministerium bestätigt.
24. 08. Der Geograph Ferdinand Heinrich Müller wird Privatdozent an der Berliner Universität.
26. 08. Der Gärtnereibesitzer Carl Friedrich Späth, der den gleichnamigen Gartenbaubetrieb 1792 aus den Händen seiner Mutter Anna übernahm und bis 1831 leitete, stirbt in Berlin.
29. 08. Erstes Opfer einer Choleraepidemie, die, aus Persien über Moskau, Posen und Schlesien kommend, überraschend Berlin erreichte, ist ein Schiffer auf einem Torfkahn. Im Verlaufe der Epidemie erkrankten 2 271 Personen, von denen 1 426 verstarben.
08. 09. Wilhelm Raabe (Pseudonym: Jakob Corvinus) wird in Eschershausen (Weser) geboren. Er hörte ab 1854 historische und philosophische Vorlesungen in Berlin. Der erste Roman des Schriftstellers, »Die Chronik der Sperlingsgasse«, spielt in Berlin.
14. 10. Die Luisenstädtische Kirchengemeinde weiht ihren neuen Friedhof am Tempelhofer Berg (Südstern, Kreuzberg) ein.
05. 11. In ihrem Testament errichtet die Frau des Hofrats Hulbe eine Stiftung, die den Namen ihres Onkels Röbe tragend mit den Zinsen des Kapitals von 6 000 Talern jeweils zwei ledige Offiziantentöchter auf Lebenszeit unterstützen soll.
14. 11. Ministerialrat Johann berichtet dem Minister von Altenstein schriftlich über die letzten Stunden des am Nachmittag gegen 5.00 Uhr an intensiver Cholera - zwei Tage nach deren Ausbruch - verstorbenen Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel.
14. 11. Der preußische Kultusminister Karl Freiherr von Altenstein gibt bekannt, von der Bodeschen Uranographie 50 Exemplare durch die Akademie der Künste auflegen zu lassen.
14. 11. Der Philosoph und langjährige Professor an der Berliner Universität Georg Wilhelm Friedrich Hegel stirbt in Berlin an der Cholera. Hegel erhielt ein Ehrengrab auf dem Dorotheenstädtischen/Friedrichswerderschen Kirchhof, Chausseestraße 126 (Mitte).
04. 12. Johann Carl Friedrich Stahlschmidt wird in Plettenberg (Westfalen) geboren. Stahlschmidt habilitierte sich an der Gewerbeakademie in Berlin und hielt ab 1860 Vorlesungen über das Entwerfen chemischer Anlagen.
05. 12. Hans Heinrich Landolt wird in Zürich geboren. Der Physiko-Chemiker lebte und wirkte von 1880 bis zu seinem Tode in Berlin.
08. 12. Die Singakademie am Festungsgraben (Mitte) eröffnet gemeinsam mit der Philharmonischen Gesellschaft ihre Abonnementskonzerte mit dem Händel-Oratorium »Israel in Ägypten«.
10. 12. Der Wissenschaftler Thomas Johann Seebeck, der auf den Gebieten Elektrizität, Magnetismus und Optik gewirkt hatte, stirbt in Berlin.
12. 12. Friedrich Wilhelm Leopold von Baerensprung wird als Nachfolger Johann Stefan Gottfried Büschings von der Stadtverordnetenversammlung zum Oberbürgermeister von Berlin gewählt. Das Amt trat er im März 1832 an.
17. 12. Die Dichterin Amalie von Helvig stirbt in Berlin. Sie war eine Erscheinung des Weimarer Musenhofes. Seit 1812 lebte sie meist in Berlin.

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