Berlin im Jahr 1824
01. 01. Die Vossische Zeitung erscheint von nun an täglich außer sonntags.
01. 01. Der »Berliner Kassen Verein« wird gegründet. Er war sowohl Giro- als auch Diskontbank.
01. 01. Eine Anordnung bestimmt die allgemeine Einführung von Briefkästen in Berlin und im gesamten preußischen Staat.
07. 01. Eine neue Musikzeitung, die »Berliner Allgemeine Musikalische Zeitung« (BAMZ), erscheint erstmalig.
24. 01. Laut Ministerialreskript wird der Philologe Friedrich Heinrich v. d. Hagen als ordentlicher Professor an die Friedrich-Wilhelms-Universität berufen.
31. 01. Adolf Kobligk wird in Frankfurt (Oder) geboren. Der Apotheker war Inhaber der Apotheke »Zum Schwan« in Berlin und Mitglied des Berliner Apothekervereins.
03. 02. Im väterlichen Hause Felix Mendelssohn Bartholdys wird seine vierte Oper mit Orchester aufgeführt.
20. 02. Der preußische General Bogislaw Graf Tauentzien von Wittenberg stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Invalidenfriedhof in der Scharnhorststraße 33 (Mitte).
22. 02. Richard Wuerst wird in Berlin geboren. Der Violinist, Musiklehrer und Komponist wurde zum Musikdirektor, Professor und zum Senatsmitglied an der Akademie der Künste ernannt.
01. 03. Die königliche Stiftung Berliner Missionsgesellschaft wird gegründet.
01. 03. Man beobachtet «... hier in Berlin den lichten Schein einer Feuerkugel, welcher bei völlig sternklarem Himmel mit dem Glanze eines Bengalischen Feuers verglichen werden konnte. Der Wind kam von SW, und das Phänomen schien dessen Richtung zu folgen.
05. 03. Die »Vossische Zeitung« beginnt mit der täglichen Veröffentlichung von »Barometer-Beobachtungen in Berlin« rückwirkend ab 1. März des Jahres.
12. 03. Gustav Robert Kirchhoff wird in Königsberg geboren. Zusammen mit Helmholtz begründete der Physiker Kirchhoff die »Berliner Schule« der Physik, die für Jahrzehnte Weltgeltung besaß.
24. 03. Bruno Kerl wird in St. Andreasberg geboren. Der Chemiker wurde 1867 als Dozent an die Bergakademie in Berlin berufen.
01. 04. Die Trennung von Bauakademie und Kunstakademie wird vollzogen. Die Bauakademie wurde dem Handelsministerium unterstellt und die Leitung dem Architekten und Oberlandesbaudirektor Johann Albert Eytelwein übertragen.
02. 04. Heinrich Karl Wilhelm Berghaus, Professor an der Bauakademie, beschreibt das Barometer, mit dem er die Beobachtungen macht, die seit Anfang März in der Vossischen Zeitung veröffentlicht werden.
01. 05. Prinz Carl von Preußen erwirbt Schloß und Park (Klein-)Glienicke vom Grafen Hardenberg-Reventlow.
05. 05. Der »Architekten-Verein« wird in Berlin gegründet. Er gab für seine Mitglieder ein »Notizblatt« heraus, das 1851 in die »Zeitschrift für Bauwesen« umgewandelt wurde.
08. 05. Durch Kabinettsorder wird der »Neubau der Werderschen Kirche für die beiden Gemeinden« (deutsche und französische Gemeinde) verfügt. König Friedrich Wilhelm III. bestätigte im selben Jahr Schinkels Entwurf dafür.
20. 05. Der juristische Schriftsteller Christian Ludwig Paalzow stirbt in Marienwerder. Paalzow kam 1787 als Kriminalrat nach Berlin an das kurmärkische Kammergericht und wurde 1798 Kriegs- und Domänenrat.
31. 05. Ernst Christian Friedrich Schering wird in Prenzlau geboren. Er erwarb 1851 die Schmeissersche Apotheke in der Chausseestraße (Mitte) und nannte sie »Grüne Apotheke«; sie war die Keimzelle der heutigen Schering Aktiengesellschaft.
05. 06. Der Architekten-Verein von Berlin wird gegründet.
26. 06. Die Ansiedlung nördlich des Oranienburger Tors erhält durch Allerhöchste Kabinettsorder den Namen »Oranienburger Vorstadt«.
 
04. 08. Am Alexanderplatz wird das Königstädtische Theater, die erste bürgerliche Bühne Berlins, eröffnet. Hier wirkte die Sängerin Henriette Sontag und schufen der Autor Karl von Holtei und der Komiker Friedrich Beckmann die Figur des Eckenstehers Nante.
11. 08. Martin Carl Philipp Gropius wird in Berlin geboren. Gropius wirkte ab 1856 als selbständiger Architekt und Baumeister in Berlin, lehrte an der Bauakademie und war ab 1869 Direktor der Königlichen Kunst- und Gewerbeschule.
16. 09. Ein »Reglement wegen Preisaufgaben und Vertheilung der Preise« legt Bedingungen für die Lösung von Preisaufgaben fest, an denen sich die Studenten der Berliner Universität jährlich beteiligen sollten.
01. 10. Der Unterricht an der Bauakademie beginnt nach einem neuen Studienplan.
18. 10. Albert Türcke wird in Bernburg geboren. Der Dramatiker und Epiker, der in Berlin, Heidelberg und Leipzig die Rechte studierte, gehörte in Berlin dem Literarischen Sonntags-Verein »Tunnel über der Spree« an.
18. 10. Der Pädagoge Karl Friedrich von Klöden eröffnet im »Fürstenhaus« Kurstraße 52-53 (Mitte) die »Berlinische Gewerbschule«, bei der der Unterricht in Mathematik und Naturwissenschaften im Vordergrund stand.
18. 10. Der Magistrat kündigt die Eröffnung der Berliner »Städtischen Gewerbeschule« an. Ihren Sitz hatte die Schule in der Niederwallstraße 12. Das Lehrprofil entsprach dem der späteren Realgymnasien.
26. 10. Die literarische »Mittwochsgesellschaft« wird ins Leben gerufen.
31. 10. Das im Besitz von Wilhelm von Humboldt befindliche seit 1821 von Karl Friedrich Schinkel umgebaute Schloß Tegel (Reinickendorf) wird feierlich eingeweiht.
09. 11. König Friedrich Wilhelm III. vermählt sich 14 Jahre nach dem Tode seiner ersten Gemalin, Königin Luise, morganatisch mit Auguste, Tochter des Grafen Ferdinand von Harrach, welche den Titel Fürstin von Liegnitz, Gräfin von Hohenzollern, erhielt.
25. 11. Robert Linderer wird in Erfurt geboren. Der Dichter machte sich als Publizist und Herausgeber der »Neuen Schaubühne« einen Namen.
04. 12. Der Berliner Komponist, Sänger, Dirigent und Schauspieler Albert Lortzing heiratet die Schauspielerin Rosina Ahlen.
19. 12. Alexander Bethge wird in Berlin geboren. Bethge besuchte von 1842 bis 1846 die Königliche Gärtnerlehranstalt, war von 1846 bis 1854 Gehilfe in Charlottenhof und in Monbijou und wurde 1872 als Königlicher Gartenintendantursekretär angestellt.

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