Berlin im Jahr 1818
06. 01. Im Amtsblatt des Regierungsbezirks Berlin wird bekanntgegeben, daß es auf königliche Anordnung hin untersagt ist, an Vorabenden kirchlicher Feiertage Bälle zu veranstalten.
15. 02. Christian August Beringer wird in Wablingen (Württemberg) geboren. Der Chemiker gründete 1852 in Berlin eine chemische Fabrik für giftfreie Farben.
23. 02. Der Astronom Johann Elert Bode legt in einer Rechtfertigung dar, daß seine »Uranographiae« im Vergleich zu den Karten des »Atlas novus coelestis« von Karl Ludwig Harding bestehen könne. Bode hatte sein Werk dem preußischen Staat zum Kauf angeboten.
07. 03. Heinrich Julian Aurel Schmidt wird in Marienwerder geboren. Nach seinem Studium in Königsberg kam er am 1. Oktober 1842 nach Berlin und trat eine Lehrerstelle an einem Privatgymnasium und 1843 an der Luisenstädtischen Realschule an.
09. 03. Die Berliner Landsmannschaft (Studentenverbindung) der Märker, die »Marchia«, löst sich auf.
09. 03. Ferdinand Joachimsthal wird in Goldberg (Schlesien) geboren. Joachimsthal war Privatdozent der Mathematik und hatte eine Lehrstelle an der königlichen Realschule in Berlin. Als Professor für Mathematik war er in Halle und Breslau tätig.
12. 03. Per Kabinettsorder genehmigt König Friedrich Wilhelm III. die Berufung des Heidelberger Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel zum ordentlichen Professor der Philosophie an die Berliner Universität.
16. 03. Das Preußische Kultusministerium informiert schriftlich den Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel über den ministeriellen Erlaß bezüglich seiner Anstellung an der Berliner Universität und die finanziellen Modalitäten (2 000 Taler Gehalt).
26. 03. Georg Wilhelm Friedrich Hegel wird zum ordentlichen Professor für spekulative Philosophie an der Berliner Universität berufen.
01. 04. Die Berliner Universität übernimmt das Gebäude der Bleizucker- und Stärke-Fabrik der Kaufleute Barez in der Ziegelstraße 4 (Mitte), um dort nach dem Neubau eine chirurgische Klinik einzurichten.
04. 04. Karl Konstantin Heinrich Steffeck wird in Berlin geboren. Der Maler arbeitete einige Zeit bei Karl Begas und schuf 1839 sein erstes Historienbild »Gottfried von Bouillon befreit einen Mönch aus den Klauen eines Bären«.
08. 04. August Wilhelm Hofmann wird in Gießen geboren. Der Chemiker kam 1865 als Nachfolger Eilhard Mitscherlichs an die Berliner Universität. Er befaßte sich hauptsächlich mit der Farbstoffentwicklung. 1888 wurde Hofmann in den Adelsstand erhoben.
21. 04. Die Statuten der »Städtischen Sparkasse« werden veröffentlicht. Darin wurde die Annahme von Spareinlagen von 15 Silbergroschen bis zu 50 Talern mit einer Verzinsung von vier bis fünf Prozent angekündigt.
01. 05. Eine ambulatorische Klinik für Frauenkrankheiten wird in Berlin eröffnet, zugleich wurde das neue Gebäude der Entbindungsanstalt der Universität eingeweiht.
02. 05. Georg Friedrich Pochhammer, Geheimer Steuerrat, eröffnet auf seinem Grundstück, Neue Friedrichstraße 18/19 (Mitte), das Mariannenbad, das erste Dampfbad in Berlin. Als erste durfte die Namensgeberin, Prinzessin Marianne, ein Dampfbad nehmen.
08. 05. Dem Begründer und Leiter der Schule und Erziehungsanstalt nach Pestalozzis Methode, Johann Ernst Plamann, wird in Anerkennung seiner Verdienste der Titel Professor verliehen.
14. 05. König Friedrich Wilhelm III. genehmigt durch Allerhöchste Kabinettsorder den Ankauf durch den Fiskus des bereits am 1. April übernommenen Grundstücks in der Ziegelstraße, um dort eine chirurgische Klinik der Berliner Universität einzurichten.
23. 05. Im Amtsblatt des Regierungsbezirks Berlin werden die »hiesigen Grundbesitzer der Umgebung« darauf hingewiesen, »daß in der Nähe der Mühlen nur solche Baumpflanzungen und Baumanlagen gemacht werden dürfen, die den Wind von der Mühle nicht abfangen«.
02. 06. Auf der »Stube« des Studenten Wilhelm Adolf Lette gründen 57 »burschenschaftlich gesinnte Studenten unter dem Gesang der Arndt'schen Lieder« die Berliner Burschenschaft.
15. 06. Die Berliner Sparkasse wird eröffnet.
18. 06. Die Berliner Burschenschaft feiert am »Tag des Sieges bei Waterloo« ihr offizielles Stiftungsfest in der Hasenheide (Neukölln).
29. 06. Die Landsmannschaften (Studentenvereinigungen) in Berlin lösen sich auf. Nur wenige ihrer Mitglieder schlossen sich der am 18. Juni gegründeten Berliner Burschenschaft an, der nun einzigen studentischen Organisation in Berlin.
31. 07. Johann Samuel Heinrich Kiepert wird in Berlin geboren. Kiepert studierte alte Sprachen, Geschichte und Geographie. 1859 wurde er zum außerordentlichen Professor an die Berliner Universität berufen.
03. 08. Das Dampfschiff »Friedrich Wilhelm III.« läuft in Pichelsdorf vom Stapel.
12. 08. Im Saal der Brüdergemeinde findet mit einer Predigt von Propst Hanstein die erste öffentliche Jahresfeier des »Hauptvereins für christliche Erbauungsschriften in den Preußischen Staaten« statt.
18. 08. Der Geheime Oberbaurat Karl Friedrich Schinkel meldet König Friedrich Wilhelm III. die Fertigstellung der Neuen Wache Unter den Linden (Mitte).
07. 09. Der preußische Kultusminister Karl Freiherr von Altenstein verfügt, daß in der Tierarzneischule eine Hundeklinik eingerichtet wird.
15. 09. Justus Ludwig Adolph Roth wird in Hamburg geboren. Der Geologe und Chemiker war ab 1867 Professor in Berlin.
18. 09. Die Neue Wache in Berlin wird eingeweiht. Zu Ehren des anwesenden Zaren Alexander I. von Rußland stellte das »Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment« die ersten Wachposten.
19. 09. In Anwesenheit von Zar Alexander I. wird auf dem Tempelhofer Berg (seit 1821 Kreuzberg) der Grundstein für ein Nationaldenkmal zur Erinnerung an die Befreiungskriege von 1813 bis 1815, eine von Schinkel entworfene gotische Spitzsäule, gelegt.
01. 10. Der Tiermediziner Georg Peter Friedrich Halbach wird an der Berliner Tierarzneischule als Repetitor angestellt.
10. 10. Am zweiten Burschentag, der vom 10. bis 19. Oktober in Jena stattfindet, nehmen als Berliner Abgeordnete die Burschenschafter Ludwig Jonas, Carl Freiherr von Wangenheim und der Schweizer Ludwig Christ teil.
22. 10. An der Berliner Universität hält der Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel seine Antrittsvorlesung.
27. 10. Friedrich Carl Hermann Wiebe wird in Thorn (Westpreußen) geboren. Der Mühlenbaumeister und Ingenieur lehrte am Gewerbeinstitut und wurde 1853 Professor für Maschinenbaukunde. Nach Bildung der Technischen Hochschule zu Berlin wurde Wiebe der erste Rektor.
07. 11. Emil du Bois-Reymond wird in Berlin geboren. Der Physiologe habilitierte sich 1846 und wurde Dozent für Anatomie an der Akademie der Künste. Ab 1851 war er Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
01. 12. Der Theologe Ludwig Jonas wird Erzieher und Repetent im königlichen Kadettenhaus in Berlin.
20. 12. Minister Altenstein ersucht schriftlich König Friedrich Wilhelm III. um die Genehmigung, den Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel zu den gleichen Konditionen wie zuvor Johann Gottlieb Fichte als ordentlichen Professor der Philosophie zu berufen.
21. 12. Der Erwerbungsfonds für die Königliche Bibliothek in Berlin wird von 3 500 auf 4 000 Taler erhöht.

© Edition Luisenstadt, 1998 - 2002         Stand:        www.berlin-chronik.de