Berlin im Jahr 1815
05. 01. Das Garde-Schützen-Bataillon zieht in die umgebaute Infanterie-Kaserne in der Köpenicker Straße 13-15 (Kreuzberg).
06. 01. Julius Pintsch wird in Berlin geboren. Pintsch gründete 1843 in Stralau ein eigene Werkstatt, in der er vorzugsweise Lampen anfertigte. Später produzierte er Gasmesser.
10. 01. Kammerherr Karl Friedrich Moritz Reichsgraf von Brühl wird zum Direktor der Königlichen Oper und des Schauspielhauses ernannt.
26. 01. Durch »Kabinettsordre« wird die Servisordnung geändert und die Kommune erhält das Recht, eine Haus- und Mietsteuer zu erheben, aus deren Fonds die Stadt bestimmte Kosten der Einquartierung begleichen kann.
22. 02. Der im Schloß Friedrichsfelde (Lichtenberg) festgesetzte König Friedrich August I. von Sachsen verläßt mit seinem Hof und der gesamten Dienerschaft Friedrichsfelde und begibt sich auf Einladung des österreichischen Kaisers nach Preßburg in Ungarn.
22. 02. Eine aus fünf Professoren der Berliner Universität bestehende »Kommission der Universität für die Verbesserung der Bibliothek« wird ins Leben gerufen. An der Spitze der Kommission stand der damalige Rektor Karl Solger.
28. 02. Der Stadtrat Heinrich Friedrich Ludwig Falckenberg wird Ehrenbürger der Stadt.
12. 03. Der Architekt Karl Friedrich Schinkel wird zum Geheimen Oberbaurat bei der Technischen Oberbaudeputation, der neugeschaffenen obersten preußischen Baubehörde, ernannt.
21. 03. Siegfried Johannes Reimer wird in Berlin als Sohn des Verlagsbuchhändlers Georg Andreas Reimer geboren. Der Mediziner war ab 1841 in Berlin u.a. am Elisabeth-Krankenhaus tätig, war städtischer Armenarzt und Arzt an der Siechenanstalt Bethesda.
01. 04. Otto Eduard Leopold von Bismarck wird in Schönhausen (Altmark) geboren. 1832 machte er sein Abitur in Berlin. 1862 wurde er Ministerpräsident von Preußen, 1871 Reichskanzler und Ehrenbürger Berlins. Der Kaiser verlieh ihm Grafen- und Fürstentitel.
22. 04. Wilhelm Karl Hartwig Peters wird in Koldenbüttel (Schlesien) geboren. Peters studierte Medizin und Naturwissenschaften, war ab 1843 am anatomischen Institut und ab 1856 im Zoologischen Museum tätig. 1851 wurde er Mitglied der Akademie der Wissenschaften.
24. 05. Wilhelm Boegehold wird in Mühlhausen (Thüringen) geboren. Der Pfarrer begründete das Lazarus-Kranken- und Diakonissenhaus in der Bernauer Straße 115-117 (Wedding). Er leitete das Haus ab 1865 bis zu seinem Tod im Jahre 1873.
30. 05. Die von Christian Daniel Rauch aus italienischem Marmor in Carrara (Italien) geschaffene Statue der Königin Luise wird im Mausoleum zu Charlottenburg aufgestellt.
05. 06. Die »Gesellschaft für deutsche Sprache« wird in Berlin gegründet.
08. 06. Prinz Wilhelm von Preußen, der spätere König und Kaiser Wilhelm I., wird in Charlottenburg eingesegnet.
01. 07. Die »Gesetzlose Gesellschaft zu Berlin« feiert, nachdem sie »bald nach den ersten Nachrichten über die großen Ereignisse bei Belle Alliance (Schlacht bei Waterloo)« zusammengekommen war, dieses Ereignis.
13. 07. In einem Schreiben an den Magistrat gibt die Stadtverordnetenversammlung erste Anregungen zur Errichtung einer Amtsbibliothek für die Verwaltungszwecke des Magistrats. Das Schreiben wurde als »Gründungsurkunde der Magistratsbibliothek« bezeichnet.
31. 08. Heinrich Ernst Beyrich wird in Berlin geboren. Der Geologe und Paläontologe war an der Berliner Universität, der Bergakademie und der Geologischen Landesanstalt tätig.
12. 09. Der Architekt Karl Friedrich Schinkel legt ein Gutachten über die Denkmalswürdigkeit des Pontonhofs Unter den Linden 74 (angeblich von Schlüter gebaut) vor.
12. 10. Die Engländer John Humphreys und Sohn erwerben ein Privileg für die Dampfschiffahrt in Preußen. Von ihnen wurde u.a. in Pichelsdorf das Dampfschiff »Prinzessin Charlotte von Preußen« gebaut, das seine Anlegestelle im Tiergarten hatte.
19. 10. Karl Justus Gruner wird von König Friedrich Wilhelm III. das nach damaliger Auffassung für diplomatische Stellungen unentbehrliche Adelsdiplom verliehen. Von 1809 bis 1811 war Gruner Polizeipräsident in Berlin.
22. 10. Das »Rondeel am Hallischen Thore« (Kreuzberg) erhält den Namen Belle-Alliance-Platz (seit 1947 Mehringplatz).
22. 10. In Berlin und ganz Preußen wird das 400jährige Hohenzollernjubiläum begangen. Vor 400 Jahren war Burggraf Friedrich VI. von Nürnberg als Markgraf für Brandenburg eingesetzt worden. Am 22. Oktober 1415 leisteten ihm Berlin und Cölln die Huldigung.
22. 10. Auf dem Exerzierfeld im Tiergarten (Platz der Republik) findet aus Anlaß des zweiten Jahrestages der Völkerschlacht bei Leipzig sowie des 400. Jahrestages der Erbhuldigung der Stände vor Markgraf Friedrich I. ein Volksfest statt.
31. 10. Karl Theodor Wilhelm Weierstraß wird in Ostenfelde geboren. Der Mathematiker war 1856 als ordentlicher Professor an das Gewerbeinstitut und 1864 als außerordentlicher Professor an die Berliner Universität berufen worden.
20. 11. Der Berliner Pferdehändler und Fuhrunternehmer Mortier stellt aufgrund eines königlichen Privilegs an polizeilich festgelegten Plätzen der Stadt 32 Droschken auf.

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